Ein gerootetes Smartphone entfaltet seine Möglichkeiten erst mit den richtigen Apps. Wir haben Ihnen die interessantesten Applikationen zusammengestellt.

Mobilgeräte werden meist gerootet, weil ihren Besitzern zentrale Funktionen fehlen oder bestehende Konstellationen nicht gefallen. Wir stellen Ihnen die besten Apps für gerootete Geräte vor.
Siehe auch:
So rooten Sie Ihr Android-Smartphone
Werkzeugsammlungen
Eine Werkzeugsammlung vereint mehrere Funktionen: von der Performance-Verbesserung über die Bedienung bis zur App-Verwaltung.

ROM Toolbox Lite
Einer der interessantesten Vertreter dieser Kategorie ist die „ROM Toolbox“. In drei Rubriken unterteilt, bietet sie insgesamt knapp 20 Werkzeuge, die alle unter einer Oberfläche verwaltet werden. Diese sind intuitiv und haben im Rahmen des Tests problemlos funktioniert. Mit der „ROM Toolbox“ gelingt es Ihnen nicht nur, bestehende Apps einfach zu verwalten oder auch die Boot-Animation zu verändern; in den Bereichen Tools und Interfaces zeigt die App in der Proversion für rund 6,50 Euro ihre klaren Stärken.

Super Manager
In der umfangreichen Toolsammlung „Super Manager“ finden Sie mehr als 50 Funktionen, die in acht Rubriken unterteilt sind. Das Leistungsspektrum geht von Taskmanagement über die Verwaltung von Apps bis hin zum Backup Ihres kompletten Endgeräts. Die kostenlose Variante gibt einen Überblick über das Tool, mehr bietet die Donationversion für 6 Euro.
Systemerweiterung
Sind Ihnen Toolsammlungen zu mächtig, oder benötigen Sie nur wenige Funktionen, können Sie diese einzeln auf Ihrem Androiden installieren.

Quick Reboot
Wenn Sie kein Custom-ROM, sondern eine herkömmliche Android-Installation einsetzen, haben Sie kaum Möglichkeiten, das Ein-Aus-Menü zu beeinflussen. Die App „Quick Reboot“ lässt sich zwar nicht direkt mit dem Ein-/Ausschalter koppeln. Dafür bietet sie einen großen Leistungsumfang: vom Neustart in den Recoverymodus bis zum Bildschirmfoto lässt sich das Menü individuell konfigurieren. Die Funktionen stehen nach dem Aufruf der App direkt zur Verfügung.

Root App Deleter
Der „Root App Deleter” kümmert sich um nicht mehr benötigte Programme. Im Hauptmenü finden Sie alle Apps sehr übersichtlich in System-Apps, Benutzter-Apps und APKs unterteilt. Besonders hilfreich sind die System-Apps, bei denen Sie nicht nur vorinstallierte Anwendungen finden. Gut: Der „Root App Deleter“ zeigt Ihnen an, in welchen Rubriken Sie bedenkenlos Apps deaktivieren oder löschen können und wo ein Risiko besteht.

System App Entferner
Mit dem „System App Entferner“ löschen Sie vorinstallierte Apps, die sich nicht über die normale App-Verwaltung deinstallieren lassen. In der Gesamtübersicht sehen Sie alle Anwendungen – auch die des Systems – und können einzelne davon auswählen. Sehr hilfreich in der Übersicht ist die spezielle Kennzeichnung von Apps, die Sie auf keinen Fall löschen sollten, damit es nicht zur Instabilität Ihres Systems kommt.
Tipp:
Die besten Messenger-Apps für Plaudertaschen
Systemoptimierung
Eine Vielzahl der Apps für gerootete Mobilgeräte kümmern sich um die Optimierung von CPU und Speicher. Sie können dadurch zwar mehr Leistung aus Ihrer Hardware herausholen, gefährden jedoch bei zu ambitionierten Tuningmaßnahmen auch Ihr Smartphone oder Tablet. Deswegen sollten Sie Optimierungsmaßnahmen immer einzeln und in kleinen Schritten vornehmen.
DU Batterie Saver
Batteriespar Bei der App „DU Batterie Saver Batteriespar“ steht die Verlängerung der Akkulaufzeit klar im Vordergrund. Realisiert wird dies über drei mitgelieferte Profile, mit denen Sie die Akkunutzung individuell steuern können. Interessant ist auch die Funktion, mit der Sie Ihr Smartphone weniger aufheizen lassen: Dabei werden rechenintensive Apps automatisch überwacht und abgeschaltet, falls Ihr Endgerät zu warm wird. Die Restlaufzeit des Akkus sehen Sie automatisch auch in der Statuszeile sowie in den Quick Settings.

Greenify
In dieser App können Sie verschiedene Optionen zum Beenden von Apps besonders fein einstellen. Dabei beendet „Greenify“ bestimmte Apps nicht regelmäßig, sondern lässt diese deaktiviert, bis Sie die App nutzen. Das entlastet spürbar den Arbeitsspeicher und verlängert die Batterielaufzeit. Zusätzlichen Zugriff auf die System-Apps bekommen Sie über die Donationversion für knapp 3 Euro.

Servicely
Je mehr Apps Sie installiert haben, desto kürzer wird die Akkulaufzeit. Grund dafür sind Dienste, die – auch nachts – im Hintergrund arbeiten und regelmäßig Kontakt zum Server aufnehmen, etwa, um neue Nachrichten abzufragen. „Servicely“ kontrolliert regelmäßig Ihren Speicher und stoppt zuvor bestimmte Apps und Dienste. Innerhalb der App legen Sie das Intervall fest, nach dem „Servicely“ die Aktion wiederholt. Für die Definition der Aktionen steht Ihnen eine Blacklist zum Stoppen sowie eine Whitelist zur dauerhaften Freigabe der Apps zur Verfügung.

Set CPU for Root Users
Mit der App „Set CPU for Root Users“ ist es Ihnen möglich, verschiedene Parameter des Smartphone-Prozessors zu optimieren. Die einfachste Möglichkeit des Tunings geschieht über die Ansicht „Main“. Dort legen Sie die minimale und die maximale Frequenz des Prozessors fest. Änderungen werden allerdings erst nach dem Booten wirksam. Nicht minder interessant ist die Arbeit mit Profilen: Sie können einen Trigger anlegen, bei dem das Profil automatisch aktiviert wird, oder alternativ dieses manuell starten. Damit lässt sich beispielsweise die Frequenz bei niedrigen Anforderungen nach unten fahren, um Akku zu sparen, aber ebenso der Prozessor übertakten, um mehr Leistung bereitzustellen.

Trimmer
In den meisten Android Geräten kommen NAND-Speicherbausteine zum Einsatz. Aufgrund der Architektur des Speichers läuft dieser über die Jahre immer weiter voll, und Android muss ständig reorganisieren, um den freien Speicherplatz zu optimieren. „Trimmer“ verhilft dem Speicher wieder zu seinen ursprünglichen Zugriffszeiten. Die Aktionen können Sie einzeln auf den drei Partitionen „Data“, „Cache“ und „System“ durchführen. Am Ende sehen Sie im Protokoll, wieviel Speicher optimiert wurde.

Wakelock Detector
Der„Wakelock Detector“ zeichnet über einen bestimmten Zeitraum alle Aktivitäten Ihres Smartphones oder Tablets auf und präsentiert Ihnen diese in unterschiedlichen Darstellungsmodi. In den Statistiken können Sie sehen, welche Apps den Bildschirm oder die CPU aktiviert haben und welche im Hintergrund arbeiten. Die App gibt Ihnen zudem die Anzahl der Aufrufe innerhalb des entsprechenden Zeitraums aus. Sind Sie sich nicht sicher, was eine App oder ein Dienst macht, kommen Sie durch Anklicken des Listeneintrags auf weitere Details.
Funktionserweiterung
Neben den Tuning-Optionen gibt es noch weitere interessante Fähigkeiten, die Sie per App erweitern können. Dies beginnt bei der Update-Fähigkeit gerooteter Endgeräte und endet bei der Integration einer zusätzlichen Firewall oder einer Backup-Funktion für Smartphone und Apps.
Boot Animations
Am normalen Android-Gerät sehen Sie beim Booten die bekannte Animation von Google oder ein entsprechendes Gegenstück eines Custom-ROMs. Ist Ihnen dies zu wenig, finden Sie in „Boot Animations“ Alternativen mit Vorschaufunktion.

Droidwall
Die mächtige Firewall erlaubt es Ihnen, pro App oder Android-Dienst zu entscheiden, ob dieser auf das Internet zugreifen darf oder nicht: Auf die Whitelist setzen Sie diejenigen Apps, die auf das Internet zugreifen dürfen, für die Blacklist definieren Sie die, die gesperrt werden. Als zusätzliches Kriterium können Sie für beide Varianten noch festlegen, ob die Regelung für WLAN, für Mobilfunkverbindung oder für beides gilt.

Flash Fire
Eine der zentralen Fähigkeiten, die Ihr gerootetes Endgerät verliert, ist das automatische Firmwarebeziehungsweise Betiebssystem-Update des Geräteherstellers. Die App „Flash Fire“ hilft Ihnen beim manuellen Update: Sie können damit Backups erstellen und wieder zurücksichern. Updates lassen sich als Firmware-Image, Zipdatei oder über ein Update „over the air“ (OTA) einspielen.
Flashify
Bei „Flashify“ sind die Funktionen sehr übersichtlich auf zwei Registerkarten angeordnet: eine für Backups und eine zum Flashen. Für Letzteres haben Sie die Wahl zwischen „Boot image“, „Recovery image“ und „Zipdatei“ als Quelle. In der kostenlosen Variante können Sie „Flashify“ dreimal täglich ausführen. In der Bezahlvariante gibt es diese Beschränkung nicht, dafür noch Cloudspeicher als Backup-Ziel.

Link2SD
Mit „Link2SD“ verschieben Sie Apps auf eine Micro-SD-Karte – auch solche, deren Entwickler dies ursprünglich nicht vorgesehen haben. In der Plusvariante für rund 2 Euro steht Ihnen zudem die Speicherung externer Inhalte wie Zwischenstände von Spielen oder Arbeitsdaten von Apps zur Verfügung.

Proxy Droid
Arbeiten Sie in mehreren Umgebungen mit unterschiedlichen Proxyservern im WLAN, müssen Sie jedes Mal die Zugangsdaten neu eingeben. Mit der App „Proxy Droid“ ist es mit einem Klick möglich, von einem Proxy zum nächsten zu wechseln. Alle Anpassungen übernimmt die App.

Root Call Blocker
Mit dem „Root Call Blocker“ legen Sie auf Basis Ihrer Kontakte, Anruflisten oder der Nummerneingabe Anrufgruppen fest. Sobald sich ein Mitglied dieser Gruppe meldet, lässt die App den Anrufer zu Ihnen durch oder blockiert das Gespräch. Zudem hält die App auch unliebsame SMS-Nachrichten von Ihrem Smartphone fern. Die kostenlose Version ist auf einer Rufnummer beschränkt. Für mehr ist die kostenpflichtige Version für rund 6 Euro notwendig.

Titanium Backup
„Titanium Backup“ kann nicht nur komplette Smartphones und Tablets, sondern auch einzelne Apps und deren Zustände sichern und einfrieren. Als Zielspeicher steht entweder die Micro-SDKarte oder ein Cloudspeicher zur Verfügung. Aber: Erst die Proversion für knapp 6 Euro bietet alle zentralen Funktionen wie das Einfrieren die vollständige Sicherung eines Endgeräts.
Viper4Android
Wenn Sie einigermaßen leistungsfähige integrierte Lautsprecher in Ihrem Smartphone oder Tablet besitzen und sich über die bis jetzt verhaltene Ausgabe geärgert haben, sollten Sie sich die App „Viper4Android“ genauer anschauen. Diese installiert zusätzliche Audiotreiber, mit denen Sie die Ausgabe auf den internen Lautsprechern, aber auch auf Ihren Kopfhörern am Bluetooth-Ausgang optimieren können. Die einzige technische Voraussetzung, die Sie für den Betrieb benötigen, ist die Installation der kostenlosen Busy Box (http://goo.gl/NdZ0MX).
Fazit: Sorgfältig testen!
Die Leistungsfähigkeit und der Funktionsumfang Ihres Smartphones oder Tablets lassen sich mit Apps, die den Rootzustand des Mobilgeräts voraussetzen, oft deutlich erhöhen. Aber: Sie sollten eine App nach der Installation immer genau testen, um spätere Probleme ausschließen zu können. Läuft alles reibungslos, werden Sie die zusätzlichen Funktionen und das Plus an Tempo zu schätzen wissen.
Die Themen in Tech-up Weekly #85: +++ AMD Threadripper: Neue CPU mit 16 Kernen +++ Wana Crypt0r 2.0: Erpresser-Virus verbreitet sich rasant +++ Google I/O mit Google Lens, Android Go, neue VR-Brille +++ Quick-News der Woche +++ Kommentar der Woche +++ Fail der Woche: United Airlines: Cockpit-Codes im Internet geleaked
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►Wana Crypt0r 2.0: Erpresser-Virus verbreitet sich rasant - so schützen Sie sich! (2:08):
www.pcwelt.de/2273169
►Google I/O mit Google Lens, Android Go, neue VR-Brille – Neues von Google (5:13):
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