Der Windows-Explorer wird bei seinen Kernaufgaben übersichtlicher und schneller. Voraussichtlich werden erfahrene Anwender für größere Dateiaktionen trotzdem andere Tools bevorzugen.

Seit 17 Jahren dient der Explorer als Standard-Dateimanager unter Windows. Inzwischen räumt Microsoft ein, dass der bisherige Explorer für Aufgaben mit hohen Datenvolumen oder für die gleichzeitige Ausführung mehrerer Kopiervorgänge gar nicht geeignet war. Microsoft zeigt volles Verständnis für alle Power-User, die seit Jahren auf Alternativen wie Total Commander, Teracopy oder Kommandozeilenprogramme zurückgreifen. Das soll aber unter Windows 8 anders werden: Alles, was mit Kopieren, Löschen, Verschieben, Umbenennen und ZIP-Archiven zu tun hat, wurde verbessert. Der Explorer erledigt seine Kernaufgaben als Dateimanager schneller, kontrollierbarer und übersichtlicher:
- Die Entscheidungsdialoge bei Dateinamenskonflikten sind in der Tat übersichtlicher als unter Windows 7 und Vista. Das war allerdings angesichts der chaotischen Dialoge der Vorgänger nicht allzu schwer.
- Uneingeschränkt positiv ist ferner, dass der Explorer jetzt alle laufenden Aktionen in einem gemeinsamen Dialog zusammenfasst. Dabei ist es möglich, einzelne Vorgänge zu pausieren oder abzubrechen. Bis Windows 7 war nur der Abbruch vorgesehen.
- Unsere Tests ergaben ferner, dass Dateiaktionen wie Kopieren, Löschen, Verschieben etwa 10 Prozent schneller ablaufen als beim Vorgänger Windows 7. Das ist deutlich messbar, wenn auch kein spürbarer Schub.
- Beim Einpacken von komprimierten ZIP-Archiven zeigt sich der Explorer stark beschleunigt. Ein Versuchsarchiv mit etwa 20000 kleinen Dateien packt Windows 7 in 131 Sekunden, Windows 8 in 73 Sekunden.
Beim von jeher zähen Auspacken von ZIP-Archiven zeigt sich hingegen kein Tempogewinn.
Es bleibt aber ein wesentlicher Mangel, der Windows-Benutzer vor großen Kopieraktionen mit dem Explorer abhalten wird: Es gibt keine voreinstellbare Fehlertoleranz. Bei Rechte- oder Zugriffsproblemen sowie Namenskonflikten zieht der Explorer weiterhin die Notbremse und fragt den Benutzer um Rat.
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