Windows startet nicht mehr oder zeigt gravierende Fehlfunktionen? Sie haben versehentlich Dateien gelöscht oder das Anmelde-Passwort vergessen? Mit diesem Notfall-USB-Stick sind Sie für alle Fälle gerüstet!

Beginnend mit Windows XP, hat Microsoft die Selbstheilungsfunktionen seiner Betriebssysteme kontinuierlich verbessert. Wichtige Systemdateien können unter Windows 7 und 8 nicht mehr ohne Weiteres ersetzt oder gelöscht werden, es gibt Reparaturfunktionen für die Bootumgebung, und Treiber lassen sich – zumindest beim verbreiteten 64-Bit-System – nicht mehr ohne digitale Signatur installieren. Das sichert die Qualität der Treiber und reduziert Totalabstürze.
Aber auch wenn die Stabilität des Systems bei Windows 7 und 8 für die meisten Benutzer wenigstens befriedigend ist, gibt es auch weiterhin Fehler, die sich nur schwer beheben lassen. Dazu gehören alle Probleme, die den Systemstart verhindern. Diese beginnen mit einer zerstörten Bootumgebung und enden beim vergessenen Passwort für die Windows-Anmeldung. Defekte Hardware oder Infektionen mit Schad-Software können Windows ebenfalls aus dem Tritt bringen. Viele dieser Fehler lassen sich nicht bei laufendem System beseitigen, oder sie erfordern, dass Sie Windows sofort herunterfahren, damit der Schaden nicht noch größer wird. Reparaturen sind dann nur von einem Zweitsystem aus möglich.
In Windows 7 und 8 ist bereits ein nützliches Notfallsystem enthalten, das einige Tools für die Systemreparatur enthält. Um für alle Fälle gewappnet zu sein, empfiehlt es sich, dieses Notfallsystem mit zusätzlichen Tools auszustatten und bei Bedarf von einem USB-Stick zu booten. Für den Fall, dass die Reparatur bei laufendem Windows erfolgen kann, sollte der Stick auch Werkzeuge für die Systemanalyse, Reparatur und Wartung enthalten, die sich direkt vom Laufwerk starten lassen.
Wir stellen in diesem Artikel mehrere Methoden vor, mit denen sich ein individueller Werkzeugkasten für den USB-Stick oder eine Notfall-DVD erstellen lässt. Es hängt von Ihren persönlichen Bedürfnissen ab, ob für Sie die Windows-Bordmittel ausreichen, ob Sie sich mit wenigen Mausklicks ein Mini-Windows mit Basis-Tools erstellen wollen oder ob Sie zusätzliche Tools für fast alle Notfälle auf dem Stick unterbringen.
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1. Booten vom Stick: Kleine Hürden bei neuen PCs
Neue Notebooks und PCs mit vorinstalliertem Windows 8.1 booten anders als ältere PCs. Das bisher bekannte Bios hat hier ausgedient und wurde durch Uefi ersetzt (Unified Extensible Firmware Interface). Bei aktuellen PCs ist außerdem Fastboot aktiv. Damit geht’s ohne zeitraubende Abfrage von Boot-und USB-Geräten direkt zum Systemstart. Das beschleunigt zwar den Bootvorgang erheblich, allerdings gelangt man dann mit den üblichen Tastenkombinationen nicht mehr ins Bios-Setup. Auch für die F8-Taste, die kurz vor dem Windows-Start ins Bootmenü mit Reparaturoptionen führt, ist die Zeit zu knapp. Den richtigen Zeitpunkt dafür wird man vor allem bei Geräten mit SSD kaum erwischen.

Der Bootvorgang von alternativen Geräten, ob USB-Stick oder DVD, wird durch Uefi auch noch auf anderem Wege verkompliziert. Uefi startet nur von einer FAT32-Partition und dann nur mit einem 64-Bit-Bootloader. Ein 32-Bit-System startet ohne Änderungen erst einmal nicht. Das funktioniert nur im Bios-Modus.
Um das zu ändern, müssen Sie Anpassungen im Bios-Setup vornehmen. Drücken Sie bei laufendem Windows die Tastenkombination Win-C, wählen Sie „Einstellungen > PC-Einstellungen ändern > Update/ Wiederherstellung > Wiederherstellung“. Klicken Sie unter „Erweiterter Start“ auf „Jetzt neu starten“ und dann auf „Problembehandlung > Erweiterte Optionen > UEFI-Firmwareeinstellung“. Im Firmware-Setup beziehungsweise Bios deaktivieren Sie „Fastboot“ und „Secureboot“ und aktivieren – so vorhanden – CSM (Compatibility Support Module), damit der PC im Bios-Modus startet. Konfigurieren Sie im Bios den USB-Stick als erstes Bootgerät oder nutzen Sie das Bootmenü des Bios (während des Starts meist über Esc, F8 oder F12 aufrufbar). Starten Sie den Eintrag für den USB-Stick ohne vorangestelltes „UEFI:“.
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Tipp: Über die Kommandozeile führt unter Windows 8 ein schnellerer Weg zu „Erweiterter Start“. Starten Sie mit der Tastenkombination Win-E den Windows-Explorer, und öffnen Sie beispielsweise Laufwerk „C:“. Gehen Sie auf „Datei > Eingabeaufforderung öffnen > Eingabeaufforderung als Administrator öffnen“. Tippen Sie nachfolgende Zeile auf der Kommandozeile ein, und bestätigen Sie die Eingabe mit der Enter-Taste:
shutdown.exe /r /o /f /t 00
Windows startet neu und zeigt den Bildschirm „Optionen auswählen“. Per Klick auf „Problembehandlung“ gelangen Sie zu weiteren Werkzeugen.
Wenn Sie sich nicht bei Windows anmelden können, gibt es noch einen Weg. Klicken Sie im Anmeldebildschirm rechts unten auf das Symbol mit dem Ausschaltknopf. Halten Sie die Shift-Taste gedrückt und klicken Sie im Menü auf „Neu starten“. Nach kurzer Zeit sehen Sie den Bildschirm „Optionen auswählen“.
Chromebook System wiederherstellen
Besonders preisgünstige Notebooks sind manchmal nicht mit Windows, sondern mit Googles Chrome OS ausgestattet. Sollte das System nicht mehr ordnungsgemäß funktionieren, lässt es sich mit einer USB-Stick wiederherstellen. Dafür müssen Sie auf einem Windows-PC den Browser
Google Chrome
und die App
Chromebook Recovery Utility
installieren. In der Chrome-App geben Sie die Modellnummer Ihres Chromebooks ein oder wählen es aus einer Liste. Folgen Sie danach den weiteren Anweisungen des Assistenten.
Wenn Sie auf dem Chromebook die Meldung „Chrome OS fehlt oder ist beschädigt“ sehen, verbinden Sie den USB-Stick. Das Betriebssystem wird dann automatisch neu installiert. Einige Modelle sind auch mit einem Recovery-Knopf ausgestattet, über den Sie in den Wiederherstellungsmodus wechseln und die Neuinstallation über den USB-Stick durchführen können.

2. Rettungs-Tools von der Festplatte nutzen
Bevor Sie zum USB-Stick greifen, versuchen Sie die Reparatur mit dem Notfallsystem auf der Festplatte (Windows RE, Windows Recovery Environment). Sollte Windows 8 nicht mehr richtig starten und sich beispielsweise mit einem Bluescreen verabschieden, bemerkt es den Defekt in der Regel selbst. Nach zwei erfolglosen Startversuchen erscheint der Bildschirm „Wiederherstellung“, bei dem Sie auf „Erweiterte Reparaturoptionen anzeigen“ und dann auf „Problembehandlung“ klicken. Sie können dann „PC auffrischen“ wählen und damit Systemdateien ohne Datenverlust reparieren. Desktop-Anwendungen müssen Sie danach allerdings neu installieren. Außerdem wird das System auf den Stand des Wiederherstellungsmediums zurückgesetzt.
„Originaleinstellungen wiederherstellen“ entspricht einer Neuinstallation. Persönliche Dateien und Einstellungen gehen dabei verloren. Es empfiehlt sich daher, rechtzeitig ein eigenes Abbild für „PC auffrischen“ zu erstellen. Dazu starten Sie eine Eingabeaufforderung mit administrativen Rechten und führen hier
recimg /creatimage C:\Recovery
aus. Der Befehl erstellt unter C:\Recovery die Datei CustomRefresh.wim, die Windows bei „PC auffrischen“ dann verwendet.
Über „Erweiterte Optionen“ gelangen Sie zu Funktionen wie „System wiederherstellen“ und „Systemimage-Wiederherstellung“. Die erste repariert Windows über einen Wiederherstellungspunkt, der beispielsweise bei einer Treiber-Installation oder beim Windows-Update automatisch erstellt wurde. Für die „System-image-Wiederherstellung“ müssen Sie dagegen vorher selbst ein Backup angelegt haben. Dazu starten Sie in einer Eingabeaufforderung mit administrativen Rechten sdclt. Unter „Erweiterte Optionen“ gibt es außerdem „Starthilfe“ für die Reparatur der Bootumgebung. „Starteinstellungen“ und „Neu starten“ führt zu einem Menü, über das Sie beispielsweise den „Abgesicherten Modus“ aktivieren und Fehler beheben können. Bei einem Bluescreen ist „Automatischen Neustart bei Systemfehlern deaktivieren“ nützlich. Der Bildschirm mit dem Fehlercode und häufig auch mit Angaben zum verursachenden Treiber bleibt dann sichtbar.
Bei Windows-7-PCs führt die F8-Taste kurz vor dem Windows-Start meist zuverlässig zu „Erweiterte Startoptionen“. Wenn nicht, drücken Sie die Taste mehrmals. Auch hier gibt es Optionen wie „Abgesicherter Modus“ und „Automatischen Neustart bei Systemfehlern deaktivieren“.

3. Windows-Rettungs-Tools vom USB-Stick starten
Das Notfall-System Windows RE lässt sich bei Windows 7 und 8 auch von der Installations-DVD oder einem USB-Stick starten. Windows-8-Nutzer erstellen den Stick über die Tastenkombination Win-R und der Eingabe von recoverydrive. Unter Windows 7 können Sie mit recdisc nur eine CD/DVD mit dem Notfallsystem brennen. Es ist dann ziemlich umständlich, daraus einen USB-Stick zu erstellen. Verwenden Sie also besser die in den Punkten 4 bis 6 beschriebenen Methoden.
Wenn Sie den PC vom USB-Stick booten, finden Sie im Windows-RE-System die gleichen Reparaturoptionen wie in Punkt 2 beschrieben.
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4. PE-System mit Recovery-Tools erstellen
Microsofts Rettungssystem Windows RE bietet zwar einige Basis-Tools für die Windows-Reparatur, aber damit sind bei Weitem nicht alle Problemfälle abgedeckt. Mehr Funktionen bietet die Lazesoft Recovery Suite Home Edition. Die Software ist bei privater Nutzung kostenlos. Die Lazesoft Recovery Suite enthält Tools für Backup und Restore, für das Clonen von Festplatten und die Reparatur der Windows-Bootumgebung. Außerdem können Sie damit versehentlich gelöschte Partitionen und Dateien wiederherstellen, den Windows-Produktschlüssel auslesen und das Windows-Passwort zurücksetzen. Einige der Funktionen, etwa Dateiwiederherstellung und Backup, lassen sich auch im installierten Windows nutzen. Für die Reparatur der Bootumgebung starten Sie ein Mini-Windows vom USB-Stick oder einer CD.

Recovery-Medium erstellen:
Installieren Sie Lazesoft Recovery Suite und starten Sie das Programm. Klicken Sie auf „Burn CD/USB Disk“ und dann auf „Options“. Auf der Registerkarte „WinPE Options“ setzen Sie ein Häkchen vor „Specify WinPE Version“ und dann vor die gewünschte Windows-Version, etwa „Windows 7 32 bit PE“. Die genaue Version spielt allerdings keine Rolle, weil sich jedes Windows mit dem System reparieren lässt. 32-Bit ist empfehlenswert, weil das System kleiner ist und auch auf älteren PCs läuft. Lazesoft verwendet hier die Bezeichnung „PE“ (Preinstallation Environment), weil ein Windows-Mini-System zum Einsatz kommt, das eigentlich für die Windows-Installation gedacht ist.
Klicken Sie auf „OK“ und dann auf „Next“. Im Fenster „Bootable Media Selection“ wählen Sie „CD/DVD“, wenn Sie eine bootfähige CD oder DVD erstellen wollen oder „USB Flash“ für einen USB-Stick. Klicken Sie auf „Start“. Das Programm lädt die nötigen WinPE-Dateien von einem Microsoft-Server herunter und erstellt das System. Booten Sie den PC für Reparaturen dann vom USB-Stick. Nach dem Start meldet sich die Benutzeroberfläche von Lazesoft Recovery Suite, über die Sie alle Tools erreichen.
Defekte Bootumgebung wiederherstellen: Für Systemreparaturen klicken Sie auf „Windows Recovery“, wählen die Partition aus, auf der Windows installiert ist, und klicken auf „OK“. Bei Bootproblemen gehen Sie auf „BootCrash“. Steuern Sie den Menüpunkt mit dem Namen „MBR Repair“ an. In der Beschreibung sehen Sie einige typische Symptome, die auf Fehler im Zusammenhang mit dem MBR (Master Boot Record) hinweisen, etwa Meldungen wie „Hard disk boot failure“ oder „Operating system not found“. Klicken Sie auf „MBR Repair“, um die Bootumgebung wiederherzustellen. Ein defekter Bootsektor kann ähnliche Auswirkungen haben. Dieser lässt sich über „Fix Boot Sektor“ und die gleichnamige Schaltfläche wiederherstellen.
Windows-Passwort zurücksetzen: Gehen Sie auf die Startseite von Lazesoft Recovery Suite. Klicken Sie auf „Password Recovery“ und dann zweimal auf „Next“. Wählen Sie das Benutzerkonto aus, dessen Passwort Sie zurücksetzen wollen, dann auf „Next“ und „Reset/Unlock“. Fahren Sie das Notfallsystem herunter, und starten Sie Windows. Melden Sie sich dann ohne Passwort an, und legen Sie danach über die Systemsteuerung ein neues Passwort fest.

Dateien und Partitionen wiederherstellen:
Klicken Sie auf der Startseite auf „Data Recovery“. Verwenden Sie „File Recovery“ für die Wiederherstellung gelöschter Dateien. Wählen Sie aus, auf welcher Festplatte das Tool nach Dateien suchen soll. Es zeigt Ihnen danach an, was sich wiederherstellen lässt. Wählen Sie die gewünschten Dateien aus, und klicken Sie auf „Save Files“. Als Ziel geben Sie eine zweite Festplatte beziehungsweise Partition an.
Über „Partition Recovery“ lassen sich versehentlich gelöschte Partitionen wiederherstellen. Klicken Sie die Festplatte an, auf der sich die gelöschte Partition befindet. Nach einem Klick auf „Next“ belassen Sie die erste Option „Automatic drive recovery“. Klicken Sie auf „Finish“. Das Tool zeigt Ihnen nach einer Suche die wiederherstellbaren Dateien an. Wählen Sie die gewünschten Dateien und/oder Ordner aus, klicken Sie auf „Save Files“, und wählen Sie ein Ziel aus.

5. PE-System mit wenigen Klicks erstellen
Aomei PE Builder
ist ein Programm, mit dem Sie sich ein Mini-Windows für den USB-Stick mit zusätzlichen Tools sowie einem Backup-und Partitionierungs-programm erstellen können. Anders als Lazesoft Recovery Suite (Punkt 4) bietet es auch eine Windows-Oberfläche mit Desktop und Explorer. Außerdem lassen sich weitere portable Tools einbauen. Aomei PE Builder funktioniert zurzeit nur unter Windows 7 und 8.0. Windows 8.1 wird noch nicht unterstützt.
Folgen Sie nach dem Start den Anweisungen des Assistenten. Sie können dabei auswählen, welche Tools verfügbar sein sollen, beispielsweise das Packprogramm
7-Zip
und das Dateiwiederherstellungsprogramm
Recuva
. Über „Add-File“ geben Sie an, in welchen Ordnern die portablen Tools für den Stick liegen.
Tools im Aomei-System nutzen:
Nach dem Start vom USB-Stick starten Sie das gewünschte Programm über die Icons auf dem Desktop. Aomei Backupper Standard ist ein Tool, mit dem Sie Sicherungskopien von Dateien, des Betriebssystems oder von Festplatten sowie einzelnen Partitionen anlegen und auch wieder zurücksichern können. Außerdem lassen sich damit Partitionen und Festplatten klonen. Aomei Partition Assistant Standard Edition kann die Größe von Partitionen ändern, Partitionen erstellen, löschen und kopieren.
Weitere Tools erreichen Sie über das Desktop Icon „Integrated Tools“. Hier steht zur Verfügung, was Sie bei der Installation als Zusatz-Tools ausgewählt haben, beispielsweise der Editor
Notepad++
und
Recuva
für die Wiederherstellung gelöschter Dateien (Punkt 6). Das Icon „Windows Recovery Environment“ führt zu den Windows-eigenen Rettungs-Tools (Punkt 2).
Rettungsstick mit Aomei PE Builder erstellen

6. Individuelles PE-System zusammensetzen
Wenn Sie sich ein besonders schlankes und anpassbares Notfallsystem wünschen, verwenden Sie
PC-WELT-QuickPE
. Das System ermöglicht den Netzwerkzugriff über eine Kabelverbindung, jedoch nicht über WLAN. Einen Desktop gibt es hier nicht, dafür aber den Programmstarter PC-WELT PE-App-Launcher. Dieser bietet einige Schaltflächen, über die Sie beispielsweise den Dateimanager Double Commander oder die Windows-Wiederherstellungs-Tools starten. Darunter befindet sich eine Auswahlbox für weitere Tools.
Als Basis dient die Datei Boot.wim vom
Windows-Installationsmedium
. Für ein paar zusätzliche Dateien ist auch die Install.esd oder Install.wim erforderlich. Wenn Sie kein Installationsmedium besitzen, finden Sie in PC-WELT-QuickPE Download-Links beispielsweise zu Windows 8.1 Enterprise. Verwenden Sie möglichst eine 32-Bit-Version. Denn nur hier können Sie später auch alle erwähnten Tools einsetzen. In einem 64-Bit-PE lassen sich ausschließlich 64-Bit-Programme starten.
PE-System erstellen: Entpacken Sie PC-WELT-QuickPE in einer Ordner wie „C:\pcwQuickPE“. Der Name sollte möglichst kurz sein und darf keine Leerzeichen enthalten. Entpacken Sie eine heruntergeladene Windows-ISO-Datei mit 7-Zip auf die Festplatte oder kopieren Sie den Inhalt der Installations-DVD auf die Festplatte. Starten Sie PC-WELT-QuickPE, und wählen Sie eine Option für die gewünschte Installationsquelle. In der Regel verwenden Sie die erste Option „WinPE aus DVD/Ordner erstellen (32-Bit)“. Klicken Sie auf Start, um das PE-System zu erstellen. Im Ordner „C:\pcwQuickPE\Tools\QuickPE\x86“ liegen danach eine ISO-Datei und die Dateien für den USB-Stick. Alle anderen Optionen sind für fortgeschrittene Benutzer gedacht, die ein System beispielsweise auf der Basis von PE aus dem Windows 8.1 ADK erstellen wollen (Windows Assessment and Deployment Kit). Dazu sind Anpassungen in den Batch-Dateien im Ordner „QuickPE“ erforderlich.

QuickPE anpassen:
Die Anwendungen für QuickPE liegen in den Unterverzeichnissen „pe_extra\PortableApps“ (32 Bit) und „pe_extra_x64\PortableApps“ (64 Bit). Sie können nicht benötigte Tools einfach löschen oder neue hinzufügen. Damit neue Programme auch in PC-WELT PE-App-Launcher auftauchen, muss „Portable“ im Dateinamen vorkommen
QuickPE ist so vorkonfiguriert, dass die Tools nur im laufenden PE-System zur Verfügung stehen. Wenn Sie den Rettungs-Stick auch unabhängig vom Bootsystem verwenden möchten, kopieren Sie den Ordner „pe_extra\PortableApps“ in das Hauptverzeichnis des Sticks und löschen danach die enthaltenen Dateien. Der leere Ordner „PortableApps“ unter „pe_extra“ muss weiter vorhanden sein. Erstellen Sie das System dann neu, und kopieren Sie die Datei „x86\iso\sources\boot.wim“ in das Verzeichnis „sources“ auf dem Stick. Sie können die Tools danach im PE-System wie zuvor über PC-WELT PE-App-Launcher starten und in einem installierten System entweder direkt oder über den Programmstarter Pstart.exe.
Bootfähigen USB-Stick erstellen: Starten Sie das Tool Rufus über die Schaltfläche „USB-Stick erstellen“. Wählen Sie unter „Laufwerk“ den USB-Stick aus und stellen Sie darunter „MBR Partitionsschema für BIOS oder UEFI-Computer“ ein. Hinter „Startfähiges Laufwerk erstellen mit:“ geben Sie „ISO-Abbild“ an und wählen über die Schaltfläche dahinter die mit PC-WELT-QuickPE erstellte ISO-Datei aus.
Android System reparieren
Ein Firmware-Update ist nie ganz ohne Risiko. Vor allem bei falschen oder fehlerhaften Updates aus inoffiziellen Quellen („Custom ROM“) besteht die Gefahr, dass der Bildschirm des Android-Smartphones schwarz bleibt. Meist lässt sich das Problem über den Recovery-Modus beheben.
Je nach Gerätehersteller variieren die Tastenkombinationen, mit denen Sie das Smartphone im Wartungsmodus hochfahren können. In jedem Fall müssen Sie das Gerät zuerst ausschalten. Am besten, Sie entfernen den Akku und setzen ihn nach kurzer Wartezeit wieder ein. Bei Samsung-Geräten drücken Sie gleichzeitig die Lauter-Taste, den Home-Button sowie den Power-Button. Nachdem sich das Gerät angeschaltet hat, lassen Sie den Power-Button los und halten die Lauter-Taste sowie den Home-Button weiter gedrückt. Wenn Sie Besitzer eines HTC-Smartphones sind, gelangen Sie über die Kombination der Leiser-Taste und der Ein-/Ausschalttaste in das Recovery-Menü. Beide Tasten müssen Sie zeitgleich für mehrere Sekunden gedrückt halten.
Wenn der Recovery-Modus noch funktioniert, können Sie das Original-ROM oder ein anderes Update über „apply update from external storage“ von einer ZIP-Datei flashen. Diese muss sich auf der SD-Karte im Gerät befinden. Weitere Tipps zur Reparatur finden Sie
in unserem Ratgeber zum Thema
.
Bleibt das Display dagegen weiter dunkel, kann der
Download Repair Reset jig Stecker
weiterhelfen (4,50 Euro). Dieser ist beispielsweise für das Samsung Galaxy S2 und S3 verfügbar. Mit angeschlossenem Stick bootet das Smartphone in einen Download-Modus. Die neue Firmware kann dann über das Tool Odin vom PC aus geflasht werden. Infos zur Bestellung des Downloadmodus-Steckers und zur benötigten Software finden Sie auf
www.downloadmodus.com
.
Dateien wiederherstellen oder retten: Wenn Sie versehentlich Dateien gelöscht haben, hilft Recuva weiter. Wählen Sie im Programm die Option „Alle Dateien“, klicken Sie zweimal auf „Weiter“, dann auf „Start“. Das Programm zeigt Ihnen die Dateien an, die sich wiederherstellen lassen. Setzen Sie anschließend Häkchen vor die gewünschten Dateien, klicken Sie auf „Recover“ und geben Sie das Zielverzeichnis auf einer anderen Festplatte an.
Alternative Programme zur Datenrettung sind Photorec (Dateien) und Testdisk (Partitionen). HDD Raw Copy und Unstoppable Copier eignen sich für teilweise defekte Festplatten, um die noch lesbare Daten an einen anderen Ort zu kopieren.
Mit Ntpwedit ändern Sie das Windows-Passwort. Geben Sie über die Schaltfläche „...“ den Speicherort der Registry an, etwa „D:\Windows\System32\Config\SAM“. Wählen Sie den Benutzer, klicken Sie auf „Change password“, tippen Sie ein neues Passwort ein, klicken Sie auf „OK“ und dann auf „Save changes“.

7. Weitere Tools für Datenrettung und Reparatur
Im Folgenden finden Sie noch weitere System-Tools, teilweise für spezielle Aufgaben. Easeus Data Recovery Wizard Professional beispielsweise kann gelöschte Dateien auch dann wiederherstellen, wenn diese EFS-Verschlüsselt waren. Die Vollversion kostet allerdings etwa 70 Dollar. Mit dem kostenlosen Tool Testcrypt reparieren Sie defekte Truecyrpt-Dateien und mit Glarysoft Registry Repair bereinigen Sie die Windows-Registry. Registry Backup erstellt Sicherungskopien der Registry und stellt sie bei Bedarf wieder her. Und das Tool Windows Repair (All In One) beseitigt zahlreich Windows-Problem etwa bei Internet Explorer, dem Windows-Update oder der Windows-Firewall.
Name |
Beschreibung |
System |
Sprache |
---|---|---|---|
7-Zip
|
Packprogramm |
XP, Vista, Windows 7, 8 |
Deutsch |
PE-System erstellen |
XP, Vista, Windows 7, 8.0 |
Englisch |
|
Easeus Data Recovery Wizard Free
|
Dateiwiederherstellung |
XP, Vista, Windows 7, 8 |
Englisch |
Dateiwiederherstellung |
XP, Vista, Windows 7, 8 |
Englisch |
|
Registry-Reparatur |
XP, Vista, Windows 7, 8 |
Englisch |
|
Lazesoft Recovery Suite Home Edition Free
|
PE-System erstellen |
Windows 7, 8 |
Englisch |
PC Inspector File Recovery
|
Dateiwiederherstellung |
XP, Vista, Windows 7, 8 |
Deutsch |
PC Inspector Smart Recovery
|
Dateiwiederherstellung |
XP, Vista, Windows 7, 8 |
Deutsch |
PC-WELT-QuickPE |
PE-System erstellen |
Windows 7, 8 |
Deutsch |
Recuva
|
Dateiwiederherstellung |
XP, Vista, Windows 7, 8 |
Deutsch |
Registry-Sicherung |
XP, Vista, Windows 7, 8 |
Englisch |
|
Trucrypt-Reparatur |
XP, Vista, Windows 7, 8 |
Englisch |
|
Window Reparatur-Tools |
XP, Vista, Windows 7, 8 |
Englisch |