Im Profi-Bereich erlebt 3D ohne Brille einen Neustart. Bei Smartphones wandert die Selfie-Kamera unters Display. Und Mini-LEDs bringen Fernsehern einen Qualitätsschub.

Dank Sony rückt der 3D-Monitor wieder in den Blickpunkt. Der Hersteller nennt ihn Spatial Realitiy Display (SR) und hat ihn in den USA bereits vorgestellt. Der Schirm erzeugt 3D-Bilder, die der Betrachter ohne Brille oder VR-Headset sieht. Ein Sensor in der Mitte des oberen Schirmrands verfolgt in Millisekunden die Augenposition horizontal, vertikal und in die Tiefe. Dazu ist eine mikrooptische Linse in die Oberfläche eingebaut, die das Bild für das rechte und das linke Auge aufteilt. Der 15,6-Zoll-Schirm mit UHD-Auflösung benötigt stets zwei 2K-Bilder – und zwar in Echtzeit. Zum Display bietet der Hersteller ein Software-Entwickler-Kit (Sony SDK) an. Der Preis liegt bei 5000 US-Dollar. Gedacht ist der 3D-Schirm für den Profibereich. Obwohl sich das Unternehmen noch bedeckt hält, ist es gut möglich, dass der Monitor im Laufe des Jahres auch in Europa erhältlich sein wird. Immerhin soll er etwa beim Autobauer Volkswagen schon probeweise im Einsatz sein.

Smartphone-Kamera unterm Display
Da die Selfie-Kamera Zugang nach außen braucht, sitzt sie oft in einer Display-Aussparung oder benötigt zumindest ein Loch im Schirm. Beide Lösungen unterbrechen die Displayfläche und werden von vielen Anwendern als wenig schön empfunden. Mehrere Hersteller wie Xiaomi oder Oppo haben immer wieder Prototypen gezeigt, bei denen die Kamera hinter dem Display versteckt ist. Im Markt angekommen sind die Lösungen bis dato nicht. Das änderte ZTE noch im letzten Jahr mit der Vorstellung des
Axon 20 5G
, das es in Asien bereits in den Handel geschafft hat.
Der Erfolg ist dem Displayhersteller Visionox zu verdanken, der mit der Massenproduktion der Under-Screen-Kamera (USC) begonnen hat. Dazu verwendet er ein transparentes Oled-Display, neue Pixelstrukturen und eine speziell angepasste Ansteuerung. Damit sollen Kinderkrankheiten wie vernebelte Aufnahmen nun überwunden sein. Es ist anzunehmen, dass das ZTE-Modell nur den Anfang macht und dieses Jahr weitere Hersteller folgen werden. Gerüchten zufolge arbeitet etwa Samsung bereits an einer derartigen Kombination aus Oled-Display und darunterliegender Kamera.
Mini-LED als Zwischenlösung für TVs
Da Micro-LED zu teuer ist und Oled nicht genug Helligkeit erreicht, kristallisiert sich Mini-LED als Zwischenschritt bei Fernsehern heraus.
Noch 2020 hieß es, dass sich Samsung wieder der Oled-Technik zuwendet, sie mit Quantum Dots kombiniert und als QD-Oled für die Highend-Fernseher-Serien verwendet. Das scheint sich nicht zu bewahrheiten. Der Grund: Die Panels erreichen für Samsungs Geschmack nicht genug Helligkeit. Als Abnehmer der bereits produzierten Exemplare wird vielmehr TCL gehandelt. Gleichzeitig sagen Branchenkenner, dass LG die Nanocell-Reihen technisch aufwerten will.
Analysten schätzen deshalb, dass Mini-LED als Zwischenlösung 2021 einen Schub erlebt: Hier erzeugen winzige LEDs die Hintergrundbeleuchtung eines LC-Displays. Sie sind in Zonen aufgeteilt und lassen sich separat ansteuern. Bereits erhältliche Modelle wie etwa der 65-Zöller TCL 65X10 kommen auf 768 Zonen. Eine Erhöhung der Zonenanzahl wird erwartet. Die feinere Ansteuerung der LEDs ist gerade bei schnellen Darstellungen auf dem Schirm hilfreich, um die Schwarztöne zu intensivieren, ohne an Helligkeit einzubüßen.
