Ein Daten-Backup zu Hause ist besser als keines. Noch sicherer ist die Datenkopie in einem Rechenzentrum. Lesen Sie alles zu den Vor-und Nachteilen, zu den Kosten und zum Datenschutz beim Backup in der Cloud.

Sieben Tote und Sachschäden in Milliardenhöhe lautet die Bilanz der Hochwasserkatastrophe des vergangenen Sommers im niederbayrischen Simbach. Mehr als fünf Meter betrug der Pegel des gleichnamigen Bachs damals, normal sind gerade einmal 50 Zentimeter. Niemand vor Ort konnte sich zuvor ein solches Ausmaß vorstellen, die Behörden sprachen deshalb von „einem mehr als 1000-jährigen Hochwasser“.
Viele Überschwemmungsopfer verloren dabei auch sämtliche Computerdaten, denn wenn PC oder Netzwerkfestplatte inklusive aller Backups unter meterhohem Schlamm verschwindet, hilft auch eine professionelle Datenrettung nicht weiter. Außer wichtigen Daten sind es vor allem persönliche Dinge wie Fotos von Freunden, Reisen und von der Familie, die nicht mehr zu ersetzen sind.
Tipp:
Die besten kostenlosen Cloud-Speicher aus Deutschland
Das Online-Backup ist sicherer als die Datensicherung zu Hause
Es muss nicht gleich eine Katastrophe solchen Ausmaßes sein, um die Grenzen der Datensicherung daheim aufzuzeigen. Denken Sie an einen gewöhnlichen Wasserschaden, einen Einbruch, ein Feuer oder einen Blitzeinschlag. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft zählt durchschnittlich rund 450.000 Blitz-und Überspannungsschäden pro Jahr. Bei gut 40 Millionen Haushalten beträgt die Wahrscheinlichkeit, selbst getroffen zu werden, somit gut ein Prozent – und zwar jedes Jahr!

Dagegen schützt die Datensicherung in der Cloud. Damit sind nicht die Cloud-Speicher Dropbox , Google Drive , Onedrive und Co. gemeint, denn diese dienen in erster Linie zum Bereitstellen und Synchronisieren von Dateien. Im Gegensatz dazu arbeitet das Online-Backup wie die lokale Variante und sichert sämtliche neuen und veränderten Daten. Anders als beim Synchronisieren mit dem Cloudspeicher gehen beim Backup selbst dann keine Daten verloren, wenn man die lokale Version löscht.
Der Hauptunterschied zwischen herkömmlichen und Online-Backup ist also, ob die Daten auf einer Hardware zu Hause liegen oder in ein Rechenzentrum hochgeladen und dort gespeichert werden. Die zweite Variante bewahrt Ihre Daten eben nicht nur in den geschilderten Fällen vor Verlust, sie ist auch insgesamt sicherer, weil die Datenspeicherung in professionellen Händen mit doppeltem Backup liegt.
Unsere Übersicht am Ende des Artikels umfasst sowohl deutsche und internationale Anbieter, vor allem aus den USA. Dank Internetanschluss ist es für Ihre Daten zumindest aus technischer Sicht egal, in welchem Land die Server zum Speichern stehen. Im Ergebnis bekommen Sie ab etwa 50 Euro beziehungsweise US-Dollar pro Jahr eine sichere und zuverlässig funktionierende Sicherung Ihrer Daten, abhängig vom Anbieter sogar mit unbegrenztem Speicherplatz in der Wolke.
Die Datenspeicherung in der Wolke hat Vor-und Nachteile
Neben dem Plus bei der Sicherheit ist ein Online-Backup aber auch bequem: Einmal eingerichtet, erfolgt die Datensicherung über eine Clientsoftware auf dem Rechner kontinuierlich, ohne dass man sich um etwas kümmern oder auch nur eine USB-Festplatte anschließen oder einschalten müsste. Wer sein Backup ansonsten mit einem „mache ich morgen!“ häufiger vor sich herschiebt, sichert mit der Online-Variante stets den aktuellen Datenbestand. Selbst Notebooks, die oft unterwegs gebraucht werden, werden so stets gesichert. Zudem muss man keine Speicherhardware kaufen, deren Lebensdauer im Blick behalten oder sich Gedanken um die Kapazität machen. Schließlich lassen sich die Daten aus dem Backup auf allen Geräten mit Internetanschluss wiederherstellen.

Neben den laufenden Kosten für den Backup-und Speicherplatzservice dürfen die weiteren Nachteile der Datensicherung in der Cloud aber nicht verschwiegen werden. Je nach Datenmenge und Bandbreite der eigenen Internetleitung sind sowohl das Backup als auch die Wiederherstellung langsam. So dauert der Download von 500 GByte bei einem DSL-16000-Anschluss rund drei Tage. Noch langwieriger ist der anfängliche Upload: Das erste Voll-Backup erfordert bei gleicher Datenmenge und einem 2-MBit/s-Upload mehr als drei Wochen. Wer einen VDSL-, Kabel-oder Glasfaseranschluss mit höherer Upload-Rate hat, ist da klar im Vorteil. Liegt das erste Backup einmal im Rechenzentrum, sind die weiteren inkrementellen Sicherungen neuer oder veränderter Dateien in der Praxis hinsichtlich des Uploads unproblematisch. Zu Beginn aber wäre es sinnvoll, wenn man dem Dienstleister seine Festplatte mit dem kompletten Datensatz schicken könnte. Doch das ist bei den günstigen Preisen für die private Datensicherung nicht drin.

Ferner sollte man Vertrauen in seinen Dienstleister haben, auch was die Existenz von Unternehmen und Dienstleistung angeht. Was selbstverständlich klingt, gewinnt im Rückblick durchaus an Brisanz. So warben noch vor fünf Jahren diverse auch namhafte Unternehmen wie F-Secure oder Trendmicro mit Daten-Backup in der Cloud, inzwischen haben sie dieses Geschäft aber eingestellt. Nicht, dass die Kunden dabei ihre gesicherten Daten verloren hätten, doch allein der mit dem Umzug verbundene erneute Upload ist mühsam.
Lokales System-und Daten-Backup
Die Vollversion
Ashampoo Backup 2016
erstellt Images ganzer Festplatten oder Partitionen, in erster Linie also ein Backup der Systempartition. Auf diese Weise sichern Sie die gesamte Installationsumgebung von Windows und aufgespielter Software inklusive allen Einstellungen. Ist irgendetwas grundlegend verstellt oder Ihr Rechner gar durch Schadcode infiziert, stellen Sie das ursprüngliche System in wenigen Minuten ohne Wenn und Aber wieder her.
Eine klassische, ordnerbasierte Datensicherung führen Sie mit
Aomei Backupper
aus, indem Sie nach dem Setup Ihre Daten über „Backup -> Dateisicherung“ links in der Aufgabenleiste sichern. Eine ausführliche Schritt-für-Schritt-Anleitung mit allen Details finden Sie
beim Hersteller
.
Siehe auch:
Clevere Tipps für Dropbox, Google Drive und Co.
Verschlüsselung und Datenschutz: Vertrauenswürdigkeit der Anbieter
Auch in puncto Datenschutz verdienen Ihre persönlichen Daten hohe Aufmerksamkeit. Zunächst zum Datenschutz und damit zur Verschlüsselung, die bei sensiblen Cloudinhalten geradezu Pflicht ist. Wichtig ist, dass die Daten bereits vor dem Upload noch auf dem eigenen Rechner verschlüsselt werden und dass Sie als Besitzer der zu speichernden Daten darüber hinaus den Key setzen können.
Anderenfalls kann der Backup-Dienstleister Ihre Daten entschlüsseln, was gerade bei US-Unternehmen wegen des Patriot Acts heikel ist. Rechtlich ist dies zwar umstritten, doch seit den Enthüllungen von Edward Snowden im Jahr 2013 weiß man, dass die US-Behörden systematisch personenbezogene Daten abgreifen.
Die Bedeutung des Datenschutzes zeigt sich auch darin, dass sowohl Dropbox als auch Microsoft deutschen Geschäftskunden seit dem vergangenen Jahr die Datenspeicherung in Deutschland zusichern – aber eben nur im Businesssektor. Als Privatanwender sind Sie deshalb sicherer unterwegs, wenn Sie Ihre Daten bei einem europäischen Unternehmen mit Serverstandorten innerhalb der EU speichern. Die Angaben dazu finden Sie genauso in unserer Übersicht wie die zur durchgehenden Ende-zu-Ende-Verschlüsselung und zu privaten Passwörtern. Dort, wo Sie „keine Angabe“ sehen, haben die Anbieter die Auskunft trotz mehrfacher Nachfrage verweigert.
Speicherplatz und Kosten: Welche Daten soll man speichern?

Gleichzeitig zeigt die Tabelle große Preisspannen: Die günstigsten Dienstleister bieten unlimitierten Speicherplatz bereits ab 50 Euro beziehungsweise US-Dollar pro Jahr, bei anderen stehen dafür gerade einmal 50 GByte zur Verfügung. Andere Firmen sind noch teurer und kommen deshalb für private Nutzer kaum in Betracht. Wir haben sie deshalb ebenso wenig aufgeführt wie Sonderangebote und spezielle Konditionen für mehrere Rechner oder Personen.
Natürlich spricht einiges für einen Backup-Anbieter ohne Platzbegrenzung, wenn dieser nicht teurer ist als einer mit Speicherlimit. Der Preis ist aber nicht alles, und so kann man sich mit guten Argumenten für eine deutsche oder europäische Speicherfirma entscheiden, selbst wenn sie teurer ist. Doch welche Daten sollte man überhaupt in der Cloud sichern? Auf jeden Fall alle persönlich wichtigen, die sich nicht wiederbeschaffen lassen. Wer dazu vor allem E-Mails, Textdokumente und eine nicht zu große Fotosammlung zählt, kommt durchaus mit 50 GByte aus. Wer dagegen viele Bilder macht oder Videos speichert, benötigt mehr Kapazität. Nicht unbedingt in die Cloud gehört das System-Backup, also die Sicherung von Betriebssystem und installierten Programmen. Dieses ist besser auf einer lokalen Festplatte aufgehoben, zudem lassen sich Windows und Programme im Notfall ja wiederbeschaffen. Mit Ashampoo Backup 2016 beispielsweise lässt sich leicht ein lokales System-Backup erstellen.
Weil die Preise für das Online-Backup im Großen und Ganzen denen für Onlinespeicher wie Dropbox, Google Drive oder Onedrive entsprechen – auch dort kostet ein TByte Speicherplatz etwa zwischen 70 und 120 Euro pro Jahr – könnte man gleich beim Cloudspeicher bleiben, oder? Im Prinzip lässt sich das Backup darüber verwirklichen, doch muss man mit einer zusätzlichen Software dafür Sorge tragen, dass die Daten wirklich nur in einer Richtung gesichert und eben nicht synchronisiert werden. Zudem ist die Verschlüsselung in den meisten Backup-Clients für die explizite Datensicherung in der Cloud fester Bestandteil, die speziellen Dienste sind also komfortabler.
Alle Backup-Dienste geben ihren Kunden eine eigene Software mit, die neben der Voll-auch eine inkrementelle beziehungsweise differenzielle Sicherung ihrer Daten erlaubt, inklusive denen auf einer Netzwerkfestplatte. Nur die Bedienung unterscheidet sich von Tool zu Tool. Wiederherstellen lassen sich die Daten eines verzeichnisbasierten Backups bei Bedarf auf jedem Gerät mit Internetanschluss – Sie benötigen dazu nur die Zugangsdaten für den persönlichen Account und das Passwort zum Entschlüsseln.
Schutz vor Ransomware
Unter Ransomware versteht man eine Schadsoftware, die den Zugriff auf den PC verhindert oder die Benutzerdaten verschlüsselt. In aller Regel müssen die Geschädigten „Lösegeld“ zahlen, um wieder Zugriff auf den Rechner und ihre Daten zu bekommen. Neben den allgemeinen Schutzvorkehrungen gegen Schadsoftware wie dem Einspielen von Updates, allgemeiner Vorsicht bei E-Mails und so weiter bietet ein Backup immer dann Schutz, so lange das Backup-Medium physisch vom Originaldatenträger getrennt ist. Das aber ist ja gerade nicht Sinn und Zweck einer aktuellen Datensicherung, außerdem gibt sich Ransomware häufig erst zu erkennen, nachdem bereits andere Datenträger inklusive NAS-Netzlaufwerken infiziert wurden.
Obwohl das Cloud-Backup ständig mit Ihrem PC verbunden ist und kontinuierlich sichert, schützt es dadurch vor Ransomware, indem es die Daten in aller Regel versioniert. Wurden also die Daten des Backups am Tag X infiziert und verschlüsselt, betrifft dies nicht die vom Vortag und davor. Verloren bleiben so nur die neuesten Dateien, denn in den Backup-Daten im Rechenzentrum lassen sich grundsätzlich keine Programme starten, so dass dort auch kein „Überspringen“ von Schadcode möglich ist. Keinen Schutz gegen Ransomware bieten dagegen Cloudspeicher wie Dropbox & Co., weil diese stets alle Dateiänderungen synchronisieren – gegebenenfalls inklusive Verschlüsselung.
Lokales und Online-Backup kombiniert die jeweiligen Vorteile

Der stete Rat, nie ohne Backup zu arbeiten, gilt weiterhin! Schon ein winziger Schaden an der PC-Festplatte, einem Bauteil um 50 Euro, kann sämtliche gespeicherten Inhalte unwiderruflich zerstören. So bleibt die Frage, ob man das Backup nun besser auf einem lokalen Datenträger oder in der Cloud speichert. Am besten beides: Erst die Kombination bietet die Vorteile aus beiden Welten, nämlich die schnelle Datensicherung und -wiederherstellung einerseits sowie die größere Sicherheit und Bequemlichkeit andererseits.
Dafür müssen Sie natürlich doppelt zahlen! Rechnet man mit einer sicheren Betriebszeit von drei Jahren bei einer externen USB-Festplatte für 60 Euro, kostet die lokale Sicherung jährlich gerade einmal 20 Euro. Ausgaben für Backup-Software fallen nicht an, wenn Sie Aomei Backupper verwenden.
Für die Online-Sicherung kommen bei gleichem Platzbedarf jährlich mindestens 50 Euro hinzu, wobei der deutsche Anbieter Updatestar mit knapp 60 Euro für unbegrenzten Cloudspeicher nur unwesentlich teurer ist. Selbst 90 Euro für ein TByte beziehungsweise 120 Euro ohne Speicherlimit bei den deutschen Alternativen Strato und Netclusive sind noch überschaubar.
Im Ergebnis ist es wie bei jeder Versicherung: Man weiß nicht, ob man sie in Anspruch nehmen muss. Wenn man sie aber braucht, ist es gut, sie zu haben.
Anbieter der Cloud-Datensicherung |
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Jährliche Kosten pro PC / Speicherplatz |
74 Euro / 1 TByte |
50 US-Dollar / unbegrenzt |
60 US-Dollar / unbegrenzt |
60 US-Dollar / unbegrenzt |
49 US-Dollar / unbegrenzt |
Maximale Datenmenge |
5 TByte |
unbegrenzt |
unbegrenzt |
unbegrenzt |
unbegrenzt |
Speicherort in (Land) |
Deutschland |
USA |
USA |
USA |
keine Angabe |
Desktopclient |
Windows / Mac |
Windows / Mac |
Windows / Mac |
Windows / Mac / Linux |
Windows / Mac / Linux |
Dateiversionierung |
unbegrenzt |
30 Tage |
keine Angabe |
unbegrenzt |
keine Angabe |
Ende-zu-Ende-Verschlüsselung |
ja |
ja |
ja |
ja |
keine Angabe |
Privater Schlüssel |
ja |
ja |
keine Angabe |
ja |
keine Angabe |
Anbieter der Cloud-Datensicherung |
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Jährliche Kosten pro PC / Speicherplatz |
179 Euro / unbegrenzt |
70 US-Dollar / 1 TByte |
72 Euro / unbegrenzt |
79 Euro / 500 GByte |
55 Euro / 50 GByte, 99 Euro / 125 GByte |
Maximale Datenmenge |
unbegrenzt |
20 TByte |
unbegrenzt |
keine Angabe |
unbegrenzt |
Speicherort in (Land) |
Deutschland |
USA |
EU |
Italien |
EU |
Desktopclient |
Windows / Mac / Linux |
Windows / Mac /Linux |
Windows / Mac |
Windows / Mac / Linux |
Windows / Mac |
Dateiversionierung |
ein Jahr |
keine Angabe |
keine Angabe |
unbegrenzt |
unbegrenzt |
Ende-zu-Ende-Verschlüsselung |
ja |
keine Angabe |
keine Angabe |
nein |
ja |
Privater Schlüssel |
ja |
keine Angabe |
keine Angabe |
nein |
ja |
Anbieter der Cloud-Datensicherung |
||||
---|---|---|---|---|
Jährliche Kosten pro PC / Speicherplatz |
120 Euro / unbegrenzt |
45 US-Dollar / 50 GByte, 100 US-Dollar / 125 Gbyte |
90 Euro / 1 TByte |
60 Euro / unbegrenzt |
Maximale Datenmenge |
unbegrenzt |
10 TByte |
5 TByte |
unbegrenzt |
Speicherort in (Land) |
Deutschland |
USA |
Deutschland |
EU |
Desktopclient |
Windows / Mac / Linux |
Windows / Mac |
Windows / Mac / Linux |
unbegrenzt |
Dateiversionierung |
Anzahl limitiert |
unbegrenzt |
ja (keine weitere Angabe) |
30 Tage |
Ende-zu-Ende-Verschlüsselung |
ja |
ja |
in Planung |
ja |
Privater Schlüssel |
ja |
ja |
über externe Tools |
ja |