Die Tabellenkalkulation Excel von Microsoft beherbergt mächtige Funktionen. Deren Vielfalt ist für Anwender oft schwer überschaubar. Wir haben die wichtigsten Kategorien zusammengestellt und bringen Ordnung ins Excel-Chaos.
Befreiung vom Dogma der Funktionskategorien
Obwohl die integrierte Excel-Hilfe zu den einzelnen Funktionen teilweise sehr ausführlich und viel besser als ihr Ruf ist, scheuen sich die meisten User, sich wirklich mal durch den dichten Dschungel des Funktionskatalogs zu kämpfen. Stattdessen werden Berechnungen in VBA programmiert, obwohl für die aktuelle Problemstellung eventuell die passende Excel-Funktion standardmäßig verfügbar ist. Doch woran liegt das? Ein Grund dafür könnte sein, dass die Kategorisierung der Funktionen nicht besonders hilfreich ist. Statistische Funktionen, was heißt das schon? Muss man Statistiker sein, um damit etwas anfangen zu können? Bei manchen Funktionen mag das der Fall sein, aber Funktionen wie MAX oder MIN kann eigentlich jeder Excel-Anwender gebrauchen. Trotz Kategorisierung sind die Funktionen so bunt durcheinander gewürfelt, dass es einfach nicht möglich ist, einen globalen Überblick zu behalten, geschweige denn jemand anderem zu vermitteln.
Lesetipp: So rechnen Sie mit Excel-Funktionen
Ein Beispiel: In der Kategorie Statistik stehen die Funktionen VARIANZENA, VARIATION und VARIATIONEN unmittelbar untereinander und klingen sehr ähnlich. Funktional haben sie aber überhaupt nichts miteinander zu tun. Die erste ermittelt ein Streuungsmaß, die zweite Werte eines exponentiellen Trends und die dritte gehört in den Bereich der Kombinatorik. Sie passt damit viel besser zur Funktion KOMBINATIONEN, die sich aber als völliger Außenseiter in der Kategorie Math. & Trigonom. tummelt. Auch der Begriff Matrixfunktionen ist kein aussagekräftiger Begriff für die Funktionen, die sich dahinter verbergen.

Um diese Verwirrung zu beseitigen, wollen wir uns von dem Dogma der vorgegebenen Funktionskategorien befreien und Funktionen so gruppieren, wie sie wirklich zusammengehören. Dadurch wird unseres Erachtens ein übergreifendes Verständnis des vollen Funktionsumfangs der Standardfunktionen erheblich erleichtert. Für eine detaillierte Darstellung der kompletten Funktionspalette reicht ein Kapitel natürlich nicht aus. Dies soll nur ein grober Überblick sein und Ihr Interesse für die eine oder andere Gruppe von Funktionen wecken. Wenn Sie dann tiefer in die Materie einsteigen wollen, geben Sie der integrierten Excel-Hilfe eine Chance und beherzigen Sie den abgedroschenen, aber dennoch wahren Satz: Probieren geht über Studieren. Die Funktionen wurden in Excel 2007 insofern aufgewertet, als es nun eine Rubrik innerhalb des Menübands gibt, die die verschiedenen Kategorien anzeigt. In Excel 2010 wurde dann noch eine Unterkategorie "Kompatibilität" ergänzt, in die einige Funktionen anderer Kategorien ausgelagert wurden, die offenbar auf der Abschlussliste stehen (Abb. 3.1).
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Kleine Layoutaufgaben Erfahrene Anwender nutzen Excel für Layout-Aufgaben, indem sie die Tabellenzellen als Reißbrett nutzen. Beispiel Fotokalender: Öffnen Sie ein leeres Arbeitsblatt. Mit den üblichen Voreinstellungen für Papierformat und Seitenränder passt der Inhalt der Spalten A bis einschließlich G sowie der Zeilen 1 bis einschließlich 56 auf eine DIN-A4-Seite. Markieren Sie die Zellen A1 bis einschließlich G1, und klicken Sie auf das "Verbinden und zentrieren"-Symbol. Tippen Sie "Januar 2009" in die Zelle und formatieren den Text. Die Zeilenhöhe sollte etwas Platz zum oberen Tabellenrand und damit zum späteren Papierrand lassen. Über "Einfügen, Grafik, Aus Datei" laden Sie ein Bild und rahmen es über die Option "Linienart" auf der Symbolleiste "Grafik". Anschließend geben Sie die Namen der Wochentage sowie die Monatstage ein ("Automatisch ausfüllen" erspart viel Arbeit). Zentrieren Sie die Daten (horizontal mit der Schaltfläche in der Werkzeugleiste, vertikal über "Format, Zellen, Ausrichtung"). Die Wochentage fetten, Abstände den Elementen anpassen - fertig ist das erste eigene Kalenderblatt.
zur Bildergalerie-GroßansichtAbweichend von den vorgegebenen neun Funktionskategorien gliedert Markt + Technik die Standardfunktionen in folgende 22 Fachgebiete (Anm. d. Red.: Wir stellen hier die ersten zwölf Fachgebiete vor. Die Fachgebiete ab Kombinatorik sind in "Excel - das Zauberbuch" von Markt und Technik nachzulesen).
Excel - Das Zauberbuch
Raffinierte Zaubereien für Excel-Kenner
Autoren: Boris Georgi / Walter Fricke / Jens Fleckenstein
erscheint ca. 22.12.10
ISBN 978-3-8272-4695-0, 544 Seiten, € 24,95 [D]
Markt + Technik Verlag
Wirklich neue, nennenswerte Funktionen gibt es seitdem mit SUMMEWENNS, ZÄHLENWENNS, MITTELWERTWENN, MITTELWERTWENNS, WENNFEHLER und AGGREGATE nur sechs. Diesmal integrieren wir aber die ehemaligen Add-in-Funktionen in den Rundflug. Einige davon ließen sich recht gut den vorhandenen 19 Gruppen zuordnen. Für die übrigen wurden drei eigene Pakete geschnürt. Eines davon behandelt ausschließlich Wertpapierfunktionen, ist also besonders für Finanzakrobaten interessant. Die Funktionen der Gruppe Cube, die ausschließlich für die Anbindung von OLAP-Datenbanken gedacht sind, behandeln wir nicht.
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Datumsfunktionen
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Zeitfunktionen
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Textfunktionen
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Datentypbeschreibung und -umwandlung
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Rechnen mit Bedingungen
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Rundungs- und Formatierungsfunktionen
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Verweisfunktionen
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Bereichsrückgabefunktionen
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Mathematik allgemein
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Lageparameter
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Streuungsmaße
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Regressionsrechnung
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Kombinatorik
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Statistische Verteilungen
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Trigonometrie
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Matrizenrechnung
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Zinseszins- und Rentenrechnung
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Abschreibungsmethoden
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Exoten
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Wertpapierfunktionen
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Komplexe Zahlen
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Umwandlung Zahlensysteme