Ein Projektor muss nicht so groß wie ein Schuhkarton sein. Viele Hersteller bieten Geräte an, die in die Jackentasche passen: Damit lassen sich Foto- und Video-Sessions ebenso verwirklichen wie eine unbeschwerte Business-Präsentation. PC-WELT gibt Ihnen Tipps zum Kauf und liefert eine Übersicht aller derzeit erhältlichen Projektions-Winzlinge.

Vorbei sind die Zeiten, als Sie für einen Fotoabend oder eine Präsentation schweres Gerät auffahren mussten. Stattdessen werden die so genannten Mini- oder Pico-Beamer immer beliebter: Diese Projektoren sind maximal so groß wie ein Taschenbuch und wiegen auch nur unwesentlich mehr.
Auflösung: Von VGA bis WXGA ist alles vertreten
Die derzeit erhältlichen Mini-Beamer arbeiten mit Auflösungen von 640 x 480 (VGA) bis 1280 x 800 Pixeln (WXGA), im 4:3- oder 16:9-Format. Dabei gilt: Je höher die Auflösung eines Projektors ist, desto größer ist die mögliche Projektionsfläche. Die meisten Geräte mit WXGA-Auflösung schaffen Bilddiagonalen von 2,50 Meter, ein Ausnahmefall sogar bis zu vier Meter - das reicht auch für den gelegentlichen Videoabend mit Freunden.

Allerdings sollten Sie bei der Lektüre der technischen Daten beachten, dass einige Hersteller zwischen der nativen und der maximalen Auflösung unterscheiden. Wird im Datenblatt eines Beamers die native Auflösung beispielsweise mit 854 x 480 Pixeln angegeben, so ist die Bildqualität bei Inhalten mit dieser Auflösung optimal. Dagegen gibt die maximale Auflösung an, welche Auflösung der Beamer maximal verarbeiten kann. Doch Achtung: Der Beamer rechnet die Daten dann auf seine native Auflösung herunter - was auf Kosten der Bildqualität geht.
Helligkeit und Kontrast: Zum Teil sehr geringe Werte
Die Helligkeit eines Beamers wird in ANSI-Lumen angegeben. Je höher dieser Wert, desto stärker ist die Leuchtkraft der Lampe beziehungsweise der LEDs. Bei Beamern in üblicher Größe gilt, dass ein Gerät mit einer Helligkeit von etwa 1000 ANSI-Lumen heimkinotauglich ist - mit entsprechender Abdunkelung, die natürlich zur Kinoatmosphäre beiträgt. Bei über 2000 ANSI-Lumen arbeitet ein Projektor auch bei Tageslicht, und Sie müssen den Raum nicht abdunkeln. Mini-Beamer bieten Helligkeitswerte von gerade mal 10 bis 500 ANSI-Lumen. Um ein solches Gerät für einen Videoabend einzusetzen, sollten Sie den Ort des Geschehens also unbedingt gut abdunkeln können.
Benq Joybee GP2 Der Benq Joybee GP2 kann eine Bilddiagonale von bis zu 406 Zentimeter darstellen. Seine Auflösung beträgt 1280 x 800 Pixel bei 200 ANSI-Lumen Helligkeit.
© Benq zur Bildergalerie-Großansicht
Neben der Helligkeit ist auch der Kontrast eines Beamers für die Bildqualität verantwortlich. Je besser ein Gerät Schwarz- von Weißwerten abgrenzen kann, umso schärfer wirkt das Bild. Hier gilt: Ein Heimkino-Beamer sollte einen Kontrast von 10.000:1 leisten, für einen Präsentationsprojektor reichen 2000:1. Ein Mini-Beamer bringt es in der Regel auf 500:1 bis 2500:1. Das bedeutet, dass Sie ihn zwar für gelegentliche Kinoabende einsetzen können. Für Cineasten sind der Kontrast und die Helligkeit jedoch nicht ausreichend.
Schnittstellen: Auf die Datenquelle abstimmen
Aktuelle Beamer kommen mit einer großen Auswahl an Schnittstellen. Von USB über VGA, Composite und Komponente bis hin zu HDMI ist alles vertreten. Manche Projektoren bieten sogar einen Micro-SD- oder SD-Steckplatz. Einige der angebotenen Schnittstellen machen jedoch nur ab einer bestimmten Auflösung Sinn. So bekommen Sie einen HDMI-Anschluss erst ab einer nativen Auflösung von 854 x 480 Pixeln.

Welche Schnittstellen Ihr zukünftiger Beamer haben soll, hängt davon ab, welche Inhalte Sie von welcher Datenquelle ausgeben möchten. VGA ist der klassische PC-Anschluss. Alternativ können Sie Ihren Rechner, das Notebook oder Tablet per HDMI beziehungsweise USB am Beamer anschließen. Aber auch Blu-ray-Player und die meisten Spielkonsolen bieten diese Schnittstellen. Über USB können Sie zudem externe Speichermedien anstecken. Der Composite- und der Komponenten-Eingang ist dagegen wieder DVD- und Blu-ray-Playern vorbehalten. Und wer eine Digitalkamera mit SD-Karte oder ein Smartphone mit Micro-SD-Karte besitzt, kann Videos und Fotos direkt ausgeben, wenn ein Beamer ebenfalls die enstprechenden Steckplätze besitzt.
Fazit: Vielseitig, aber nichts für hohe Ansprüche
Mini-Beamer sind aufgrund ihrer geringen Größe und der verschiedenen Anschlüsse sehr mobil und flexibel einsetzbar. Gelegentliche Videoabende, spontane Fotoshows oder häufige Präsentationen - die Mini-Projektoren eignen sich dafür hervorragend. Möchten Sie jedoch stimmungsvolle Kinoabende und Fotoschauen mit erstklassiger Bildqualitä veranstalten, sind die Geräte zu schwachbrüstig, was Kontrast und Helligkeit angeht.
Hersteller |
Modell |
native Auflösung
|
Helligkeit (ANSI-Lumen)
|
Kontrast |
Abmessungen (mm) |
Projektionsfläche |
Schnittstellen |
Straßenpreis |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
3M |
MP180 |
800 x 600 Pixel |
30
|
k.A. |
150 x 65 x 33 |
203 Zentimeter |
VGA, Composite-Video, USB, Komponente, Micro-SD-Slot |
400 Euro
|
3M |
MP160 |
800 x 600 Pixel |
30 |
k.A. |
150 x 65 x 31 |
203 Zentimeter |
VGA, Composite-Video, Komponente |
320 Euro
|
3M |
MPro 150 |
640 x 480 Pixel |
15 |
700:1 |
130 x 60 x 24 |
k.A. |
VGA, Composite-Video, Komponente |
380 Euro
|
3M |
MPro 120 |
640 x 480 Pixel |
10 |
k.A. |
120 x 60 x 24 |
k.A. |
VGA, Composite-Video, USB, Komponente, Micro-SD-Slot |
250 Euro
|
C112 |
854 x 480 Pixel |
70 |
1000:1 |
137 x 92 x 23 |
254 Zentimeter |
USB |
200 Euro
|
|
C120 |
854 x 480 Pixel |
100
|
1000:1 |
120 x 82 x 26 |
254 Zentimeter |
USB |
200 Euro
|
|
Aiptek |
PocketCinema V100 |
854 x 480 Pixel |
100 |
1000:1 |
106 x 102 x 32 |
300 Zentimeter |
HDMI, USB, SD-Slot |
330 Euro
|
Benq |
Joybee GP2 |
1280 x 800 Pixel |
200 |
2400:1 |
140 x 130 x 53 |
406 Zentimeter |
HDMI, Composite, USB, SD-Slot, iPhone-Dock
|
500 Euro
|
LG |
HW300G |
1280 x 800 Pixel |
300
|
1000:1 |
160 x 120 x 55 |
254 Zentimeter |
HDMI, USB, VGA, Komponente |
380 Euro
|
LG |
HW300Y |
1280 x 800 Pixel |
300 |
1000:1 |
160 x 120 x 55 |
254 Zentimeter |
HDMI, USB, VGA, Komponente |
430 Euro
|
LG |
HX300G |
1024 x 768 Pixel |
300 |
2000:1 |
160 x 136 x 58 |
254 Zentimeter |
HDMI, USB, VGA, Komponente |
430 Euro
|
LG |
HX301G |
1024 x 768 Pixel |
300
|
2000:1 |
160 x 136 x 58 |
254 Zentimeter |
HDMI, USB, VGA |
370 Euro
|
LG |
PB60G |
1280 x 800 Pixel |
500
|
15 000:1 |
158 x 102 x 34 |
254 Zentimeter |
HDMI, USB, D-Sub |
540 Euro
|
Optoma |
Pico PK201 |
854 x 480 Pixel |
20 |
2000:1 |
118 x 61 x 17 |
178 Zentimeter |
HDMI, VGA, USB, Composite, Micro-SD-Slot |
260 Euro
|
Optoma |
Pico PK120 |
640 x 360 Pixel |
18 |
2000:1 |
117 x 60 x 21 |
178 Zentimeter |
VGA, Composite, Micro-SD-Slot |
190 Euro
|
Optoma |
Pico PK320 |
854 x 480 Pixel |
100 |
2000:1 |
120 x 70 x 30 |
381 Zentimeter |
HDMI, VGA, USB, Composite, Micro-SD-Slot |
350 Euro
|
Optoma |
Pico PK301+ |
854 x 480 Pixel |
50
|
3000:1 |
120 x 70 x 30 |
381 Zentimeter |
HDMI, VGA, USB, Composite, Micro-SD-Slot |
290 Euro
|
Philips |
Picopix PPX1020 |
800 x 600 Pixel |
20
|
500:1 |
88 x 88 x 25 |
206 Zentimeter |
USB |
170 Euro
|
Philips |
Picopix PPX1230 |
800 x 600 Pixel |
30
|
500:1 |
100 x 100 x 32 |
206 Zentimeter |
Composite, Komponente |
240 Euro
|
Philips |
Picopix PPX2055 |
854 x 480 Pixel |
55 |
1000:1 |
72 x 72 x 27 |
305 Zentimeter |
USB |
220 Euro
|
Philips |
Picopix PPX2330 |
640 x 360 Pixel |
30 |
1500:1 |
97 x 54 x 22 |
153 Zentimeter |
USB, Micro-SD-Slot |
250 Euro
|
Philips |
Picopix PPX2480 |
854 x 480 Pixel |
80 |
1000:1 |
105 x 105 x 32 |
305 Zentimeter |
HDMI, VGA, Composite, Komponenten, USB, SD-Slot |
350 Euro
|
Viviteq |
Qumi Q5 |
1024 x 768 Pixel |
300 |
2500:1 |
162 x 102 x 32 |
230 Zentimeter |
HDMI, VGA, Komponente, USB, Micro-SD-Slot |
700 Euro
|