Eine Fülle von Anpassungen machen die Arbeit mit Gnome, KDE und Unity angenehmer. Diesmal kommt auch XFCE nicht zu kurz, da der schlanke Desktop zusammen mit Debian 7 im Netz bereit steht.

Troubleshooting
Hängender Desktop: Zurück zur Anmeldung
Linux selbst ist robust und stabil, doch die Desktop-Umgebung hängt sich bisweilen komplett auf und reagiert nicht mehr. Die Übeltäter sind meist proprietäre Grafiktreiber, und auch das Flash-Plug-in für Firefox kann Hänger verursachen. In diesem Fall ist es nützlich, die grafische Umgebung neu zu starten.

TIPP: Unabhängig von der genutzten Desktop-Umgebung erzwingen Sie auf der Konsole den Abschuss der grafischen Oberfläche – also des X-Window-Systems. Drücken Sie dazu die Tastenkombination Strg-Alt und F2, um den Desktop zu verlassen und zu einer der Konsolen im Textmodus zu springen. Diese Tastenkombination funktioniert auch dann noch, wenn auf dem Desktop gar nichts mehr geht. Geben Sie Ihren Benutzernamen gefolgt vom Passwort an, um sich in der Konsole anzumelden, und geben Sie dann mit sudo oder mit root-Rechten den Befehl killall Xorg ein. Dies erzwingt ein Ende des X-Window-Systems Xorg, der dort laufenden Programme und bringt Sie zurück zur grafischen Anmeldung.
Zum Neustart der Oberfläche unterstützten ältere Versionen von Xorg bis vor wenigen Jahren die Tastenkombination mit Strg-Alt-Backspace. In der der aktuellen Version ist diese Abkürzung aber deaktiviert, da unerfahrene Anwender damit schon versehentlich den Desktop abgeschossen haben. In Gnome, Unity und KDE können Sie die Funktion aber leicht reaktivieren.
Gnome: Sie benötigen das gnome-tweak-tool, ein Programm zur Anpassung versteckter Einstellungen. Es befindet sich in den Paketquellen aller verbreiteten Linux-Distributionen und ist im jeweiligen Paketmanager schnell installiert. Im Gnome-Vorzeigesystem Fedora beispielsweise als root mit dem Befehl yum install gnome-tweak-tool und in der Gnome-Version von Open Suse mittels zypper install gnome-tweak-tool . Starten Sie das Programm und gehen Sie dort ins Menü „Typing“ wo Sie ganz unten den Eintrag „terminate“ finden, für den Sie daneben im Auswahlfeld „Strg + Alt + Löschtaste“ aus wählen. Trotz der Angabe „Löschtaste“ handelt sich dabei um die Backspace-Taste.
KDE: In KDE starten Sie über das Anwendungsmenü die „Systemeinstellungen“. Dort gehen Sie auf „Hardware ➞ Eingabegeräte ➞ Erweitert“. In diesem Menü aktivieren Sie erst oben die Klickbox „Tastatureinstellungen ändern“, um dann darunter den Eintrag „Tastenkombination zum erzwungenen Beenden des X-Servers“ auszuklappen, wo sich ebenfalls „Strg + Alt + Löschtaste“ aktivieren lässt.
Unity: Ubuntus Arbeitsumgebung basiert zwar weitgehend auf Gnome, bringt aber ihre eigenen Konfigurationsmenüs mit. In Ubuntu starten Sie über die Dash-Übersichtsseite das Menü der „Systemeinstellungen“, in dem Sie dann den Punkt „Persönlich ➞ Tasten ➞ Optionen“ öffnen. Im aufklappenden Dialogfenster finden Sie auch hier den Eintrag „ Tastenkombination zum erzwungenen Beenden des X-Servers“, unter dem Sie die gewohnte Abkürzung aktivieren.
KDE
Gnome-Anwendungen im KDE-Stil
Unter KDE auch Gnome-Programme auszuführen ist kein Problem, wenn die benötigten Gnome-Bibliotheken installiert sind. Der Paketmanager richtet diese bei der ersten Installation eines Gnome-Programms automatisch als abhängige Pakete ein. Allerdings sehen Gnome-Programme unter KDE nicht besonders hübsch aus, weil deren Oberfläche nicht zur KDE-Optik passen will.

TIPP: Damit alle Programme optisch gut harmonieren, obwohl diese von unterschiedlichen Desktop-Umgebungen stammen, bietet KDE spezielle Themen-Einstellungen für Gnome-Anwendungen. Damit verleihen Sie diesen eine KDE-Optik. Dies funktioniert für Programme, die das ältere GTK2 und das neuere GTK3 als Toolkit für ihre grafische Oberfläche verwenden. Das Standard-Thema von KDE 4.x ist „Oxygen“, und für Gnome gibt es dafür ebenfalls ein Pendant. Dieses müssen Sie bei den meisten Linux-Distributionen aber erst nachinstallieren, was über den Paketmanager aber keine großen Umstände bereitet. Bei Open Suse benötigen Sie die beiden Pakete mit den Namen „gtk2-theme-oxygen“ und „gtk3-theme-oxygen“.
Bei (K)Ubuntu installieren Sie stattdessen „oxygen-gtk2“ und „oxygen-gtk3“. Und auch bei Fedora halten die Paketquellen der Distribution die zwei Extra-Themen unter dem Namen „oxygen-gtk2“ und „oxygen-gtk3“ bereit. Debian-Anwender finden die Pakete wiederum über APT unter dem Namen „gtk2-engines-oxygen“ und „gtk3-engines-oxygen“. Die Verwendung ist wieder bei allen Distributionen gleich: Nach der Installation statten Sie den „Systemeinstellungen“ von KDE einen Besuch ab und wählen dort „Erscheinungsbild von Anwendungen ➞ GTK-Konfiguration“. Links oben finden sich die Einstellungen für die Optik von GTK2- sowie GTK3-Anwendungen, und dort können Sie jeweils das frisch installierte Thema „oxygen-gtk“ auswählen.
Ubuntu und Unity
Neue Themes aus inoffiziellen Quellen
Ubuntu ist das Kunststück gelungen, mit Unity ein einheitliches Farbschema auszuliefern, mit dem sich die meisten Anwender auf Anhieb anfreunden können. Daneben gibt es aber keine großen Anpassungsmöglichkeiten mehr. Ubuntu bietet drei vorinstallierte Themes, und wer andere Farben möchte, braucht Verstärkung aus inoffiziellen Quellen.

TIPP:
Eine große und vor allem gelungene Auswahl an Themes für Unity bietet das Projekt Zoncolor, welches zehn neue Farbschemata mitbringt. Eine weitere Besonderheit ist, dass Sie die Themes nicht manuell installieren müssen, denn dafür sorgt ein mitgeliefertes Script. Und so kommen die Themes auf das Ubuntu-System: Gehen Sie auf
fandigital.com/p/zoncolor
, und laden Sie dort über den Link „Download Latest Testing Release“ die Datei „zoncolor-themes-pack-testing_1.6.1.tar.gz“ herunte. Entpacken Sie das Archiv mit dem Packprogramm file-roller oder in einem Terminal-Fenster mit dem Kommando
tar -xzvf zoncolor-themes-pack-testing_1.6.1.tar.gz
Gehen Sie dann im Dateimanager Nautilus in das Verzeichnis der entpackten Dateien, wo Sie das Script zcinstall.desktop finden, das in Nautilus einfach „Install“ heißt und dort nach einem Doppelklick die Installation startet. Das Installations-Script bietet einige Optionen an: Für Ubuntu ist „Install themes only“ empfehlenswert, da so nur die benötigten Theme-Dateien in den Unterordner „~/.local/share/themes“ in Ihr Home-Verzeichnis kopiert werden. Die App zur Auswahl eines Themes brauchen Sie bei Ubuntu nicht, denn dies geht mit den folgenden Tools besser.

Ubuntu 12.04 LTS und 12.10:
Nach der Installation von Zoncolor benötigen Sie noch ein Tool, um die neuen Themes auszuwählen. Für die etwas älteren Ubuntu-Versionen kommt dazu das Programm Unsettings in Frage. Zu dessen Installation finden Sie auf der
Projektwebseite
ein fertiges DEB-Paket, das sich einfach einrichten lässt, da es keine weiteren abhängigen Zusatzpakete enthält. Nach dem Download wird es einfach mit dem Befehl
sudo dpkg -i unsettings_0.08ubuntu1_all.deb
im Terminal installiert. Anschließend können Sie es über den Ausführen-Dialog oder über die Dash-Startseite mit
unsettings
aufrufen und dann über den Menüpunkt „Design“ das Aussehen von Fenstern und ein Farbschema für GTK wählen.
Ubuntu 13.10:
Die Installation eines Programms aus fremden Quellen ist zur Auswahl der neuen Themes nicht nötig. Stattdessen finden Sie alle benötigten Einstellungen im unity-tweak-tool, das Sie mit dem Kommando
sudo apt-get install unity-tweak-tool
in einem Terminal-Fenster einrichten. Unter „Thema“ finden Sie eine Liste, um eine andere Optik von Zoncolor bequem auszuwählen.
Screenlets
Screenlets: Extras auf dem Desktop
Jede ausgewachsene Desktop-Umgebung bietet normalerweise kleine Hilfsprogramme und Widgets an. Bei KDE stellen die Plasma-Widgets Zusatzfunktionen bereit, und bei Gnome bieten sich die Shell-Erweiterungen an. Eine weitere Klasse von Erweiterungen, die unabhängig vom verwendeten Desktop funktioniert, sind Screenlets. Diese sind besonders praktisch, wenn eine Desktop-Umgebung von sich aus wenig Extras zu bieten hat, wie beispielsweise Unity, XFCE, Cinnamon und Mate.

TIPP: Bei Screenlets handelt es sich um Python-Scripts, die ein Fenster direkt auf den Desktop zeichnen, um dort Miniprogramme für kleinere Aufgaben unterzubringen. Screenlets eignen sich beispielsweise zur Darstellung von Kalendern, Notizen, Wetterberichten und Monitoren zur Systemauslastung. Als Voraussetzung muss die verwendete Desktop-Umgebung einen Compositor bieten. Mit extrem reduzierten Window-Managern wie Openbox, Fluxbox und anderen Minimalisten funktionieren Screenlets deshalb nicht. Außerdem pflegen nur Ubuntu, Mint und Debian sowie deren Abkömmlinge in ihren Paketquellen solche Screenlets. Unter diesen Distributionen sind Screenlets deshalb auch schnell über den Paketmanager installiert.

Bei Debian funktioniert das über das Paket mit dem Namen „screenlets“, das bereits einige Miniprogramme mitbringt. In Ubuntu und Mint installieren Sie alle Screenlets mit dem folgenden Befehl:
sudo apt-get install screenlets screenlets-pack-all
Anschließend finden Sie die Screenlet-Konfiguration im Anwendungsmenü unter „Zubehör“ oder über die Dash-Übersichtsseite mit der Eingabe
screenlets
. Hier können Sie in der Liste mit mehreren Dutzend Einträgen ein Miniprogramm auswählen und mit „Starten/Hinzufügen“ auf dem Desktop platzieren. Soll das Screenlet permanent eingerichtet werden, dann aktivieren Sie noch die Option „Autostart beim Login“. Screenlets werden über einen eigenen Daemon verwaltet, der sich auch im Info-Bereich (Systray) der Desktop-Umgebung zeigt.
Screenlets
Einzelne Screenlets nachinstallieren
Die Auswahl von Screenlets in den offiziellen Paketquellen von Ubuntu, Mint und Debian ist groß. Eine Menge Miniprogramme mehr gibt es zudem außerhalb der offiziellen Pakete – einzeln zum Nachrüsten.
Alte PCs und Laptops mit Puppy Linux fit machen

TIPP: Eine aktualisierte Sammlung von Screenlets bietet die Webseite gnome-look , wo Sie links in der Navigationsleiste in etwa der Mitte die Kategorie „Screenlets“ finden. Die Miniprogramme werden von registrierten Entwicklern auf der Webseite bereitgestellt. Die Liste können Sie nach Aktualität oder auch nach Bewertung („Highest Rated“) und nach Downloadzahlen („Most Downloaded) sortieren. Ein Screenlet laden Sie als gepacktes Archiv herunter, entweder als tar.gz- oder tar.bz2-Datei. Selbst entpacken brauchen Sie diese aber nicht. Stattdessen gehen Sie in der Screenlet-Verwaltung auf „Installieren ➞ Screenlet installieren/Install Screenlet“ und wählen dann im Dateibrowser das heruntergeladene Archiv aus. Danach taucht das neue Screenlet in der Liste auf.
Gnome
Nachgereicht: Gnome 3.8 für Open Suse
Im Netz liegt Open Suse mit dem Gnome-Desktop als installierbares Live-System vor. Die enthaltene Gnome-Version 3.6 ist bereits nicht mehr ganz aktuell, da Open Suse schon Anfang März 2013 erschienen ist. Ein inoffizielles Repository hilft aus und bietet ein stabiles Gnome 3.8 zum Nachinstallieren.

TIPP:
Bevor es an das Update auf das neueste Gnome gehen kann, stellen Sie sicher, dass Open Suse 12.3 auf dem letzten Stand ist. Dazu geben Sie im Gnome-Terminal
sudo zypper dup
ein, um alle Pakete zu aktualisieren. Als Nächstes fügen Sie im Terminal das Repository für Gnome 3.8 mit folgendem Befehl hinzu:
zypper ar -f obs://GNOME:STABLE: 3.8/openSUSE_12.3 GS38
Um alle neuen Pakete vor dort zu installieren und die bereits vorhandenen zu ersetzen, führen Sie anschließend diesen Befehl aus:
zypper dup --from GS38
Der Download umfasst rund 130 MB und kann inklusive Einrichtung auch bei einer sehr schnellen Internetverbindung einige Minuten dauern. Die einmalige Nachfrage, ob der Schlüssel für das neu hinzugefügte Repository vertrauenswürdig ist, beantworten Sie mit einem Druck auf die I-Taste für „Immer vertrauen“. Wenn alles installiert ist, starten Sie den PC neu.
Eine Neuerung von Gnome 3.8, die bereits vorab viel Lob bekommen hat, ist ein neuer Classic-Modus, der sich am traditionellen Gnome 2.32 orientiert und die lange vermisste Taskleiste am unteren Bildschirmrand zurück bringt. Im Gegensatz zum bisherigen Fallback-Modus für nicht unterstützte Grafikkarten ohne Hardware-Beschleunigung ist dieser Modus aber kein kastrierter Gnome, sondern bietet ebenfalls einen kompletten Open-GL-Desktop, der lediglich durch Gnome-Shell-Erweiterungen ergänzt wurde. Bevor auch dieser Modus am Anmeldebildschirm von Open Suse unter „Session“ zur Verfügung steht, müssen Sie mit dem Kommando
sudo zypper install gnome-shell-classic
ein weiteres Paket nachrüsten.
Gnome
Kompakter Gnome: Schmalere Fenstertitel
Auf Notebook-Displays, die eher breit als hoch sind, erscheinen die großzügigen Fenstertitel von Gnome 3 als Platzverschwender. Die Lösung ist, lange nach einem alternativen Theme zu suchen oder die Höhe kurzerhand selbst mit einem Editor anzupassen.

TIPP:
Die Standard-Optik von Gnome 3 wird durch das Thema „Adwaita“ vorgegeben. Wie bei alternativen Themen auch, sind die Größen von Bedienelementen in einer XML-Datei angegeben und lassen sich dort mit einem Texteditor ändern, ohne dazu gleich ein komplett neues Thema installieren zu müssen. Die Anpassung der Fenstertitel ist nicht weiter kompliziert: Öffnen Sie einen Texteditor wie Gedit mit root-Rechten. Dazu geben Sie in einem Terminal-Fenster
su -l
ein und starten dann Gedit. Der angehängte Parameter öffnet dabei eine neue Shell für root, was die Voraussetzung für den Start grafischer Programme ist. Falls sudo eingerichtet ist, was bei Ubuntu und Open Suse standardmäßig der Fall ist, dann können Sie damit den Texteditor auch direkt starten:
sudo -H gedit
Öffnen Sie im Editor die Datei „/usr/share/themes/Adwaita/metacity-1/metacity-theme-3.xml.“ Gehen Sie dort zur Zeile, die mit
<frame_geometry name="normal"
beginnt, und ändern Sie im Abschnitt darunter den Wert in dieser Zeile:
<distance name="title_vertical_pad" value="9"/>
„value“ gibt den Abstand unter dem Fenstertitel in Pixeln an und kann abhängig von der verwendeten Gnome-Version auch einen anderen Standardwert als „9“ enthalten. Ein passabler Wert für schmale Fensterleisten ist hier beispielsweise „4“.
Linux-Komfort: Welcher Desktop passt zu Ihnen?
Nach dieser Anpassung ist noch eine weitere Änderung in jenem Abschnitt nötig, der mit
<frame_geometry name="max"…
beginnt und für maximierte Fenster zuständig ist. Auch hier passen Sie den Wert von „value“ an und tragen eine Zahl ein, die um eins niedriger ist als die zuvor geänderte Anzahl der Pixel. Nach dem Speichern der Datei können Sie die Änderungen sofort ausprobieren und weiter anpassen, ohne Gnome zu verlassen. Drücken Sie dazu die Tastenkombination Alt-F2 für den Ausführen-Dialog, und geben Sie
r
ein, um nur die Gnome-Shell neu zu starten. Die geöffneten Programme blieben dabei unangetastet.
XFCE
Mehrere Programme automatisch starten
Das schlanke XFCE bietet eine Sitzungsverwaltung, die beim Start des Desktops gleich die benötigten Programme starten kann. Verschiedene Anwendungen können Sie dabei zu Sitzungen zusammenfassen und nach der Anmeldung auswählen.

TIPP: Die Sitzungsverwaltung aktivieren Sie in XFCE über das Anwendungsmenü mit „Einstellungen ➞ Sitzungen und Startverhalten“. Dort aktivieren Sie die Option „Sitzungsauswahl beim Starten anzeigen“ unter den „Allgemeinen Einstellungen“. Entfernen Sie im gleichen Menü außerdem den Haken vor „Sitzung automatisch beim Abmelden speichern“. Und so erstellen Sie neue Sitzungen mit genau jenen Programmen, die Sie jeweils gleich nach der Anmeldung starten möchten: Bei der nächsten Anmeldung begrüßt Sie nach der Eingabe des Passworts eine Liste mit Sitzungen, in der zunächst nur der einsame Eintrag „Default“ eingetragen ist. Fügen Sie einen neuen Eintrag mit einem Klick auf „Neue Sitzung“ hinzu. Geben Sie diesem einen aussagekräftigen Namen für die Anwendungen, die in dieser Sitzung automatisch gestartet werden – beispielsweise „Browser“. Auf dem Desktop angekommen, starten Sie nun alle gewünschten Programme, gehen auf „Abmelden“ und markieren davor im Rückfragedialog die Option „Speichere Sitzung für weitere Logins“. Alle noch laufenden Programme sichert XFCE nun in die zuvor angelegte Sitzung. Auf diese Weise können Sie mehrere Sitzungen anlegen, die Sie nach der Anmeldung aus einer Liste wählen können, um immer das gerade benötigte Set von Programmen automatisch zu starten.
XFCE
Anwendungsmenü: Einträge anpassen
XFCE bietet ein klassisches Menü für Anwendungen, was dazu einlädt, die Einträge nach den eigenen Bedürfnissen anzupassen, zu verschieben oder neue hinzuzufügen. Allerdings hat XFCE seinen Menüeditor seit einigen Versionen in Rente geschickt.

TIPP: Ein eigener Menüeditor erschien den Entwicklern von XFCE nicht mehr nötig, denn XFCE nutzt das gleiche Menüsystem wie Gnome. Menüeinträge werden hier von Dateien mit der Endung .desktop gebildet, die in verschiedenen Verzeichnissen liegen dürfen, beispielsweise unter „/usr/share/applications/“ oder im eigenen Home-Verzeichnis in „~/.local/share/applications/“. Um das Anwendungsmenü anzupassen, kommt bei XFCE der Menüeditor von älteren Gnome-Versionen in Frage: Das Programm Alacarte spielt heute unter Gnome 3 kaum noch eine Rolle, leistet aber für XFCE weiterhin gute Dienste und ist deshalb in den Standard-Paketquellen der verbreiteten Linux-Distributionen weiterhin enthalten. Über den jeweiligen Paketmanager suchen und installieren Sie das Paket mit dem Namen „alacarte“.
Bei Debian und Ubuntu müssen Sie darauf achten, dass Sie mit der Installation nicht gleich den kompletten Gnome-Desktop mit herunterladen. Installieren Sie das Paket dort unbedingt mit folgendem Befehl:
sudo apt-get install alacarte gnome-panel --no-install-recommends
In dieser Installationsvariante bleiben die restlichen Gnome-Pakete außen vor. Die Bedienung von Alacarte ist weitgehend selbsterklärend: In der linken Leiste finden Sie die Kategorien des Anwendungsmenüs, rechts daneben können Sie die Programmeinträge und Untermenüs löschen und bearbeiten. Einträge lassen sich allerdings nicht verschieben, sondern müssen manuell an der gewünschten Stelle neu erstellt werden. Im Anwendungsmenü sind die Änderungen mit einigen Sekunden Verzögerungen sichtbar.