Elektro-Roller sind ideal für Pendler, die kurze Strecken fahren. Einige Kommunen bezuschussen E-Mobilität. Eine Übersicht der Modelle und Förderungen.

Nachdem in letzter Zeit ein wahrer Hype um die E-Scooter herrscht ( siehe unseren Überblick ), scheint die Aufmerksamkeit auf ein für viele interessanteres elektrisch angetriebenes Fortbewegungsmittel in den Hintergrund gerückt zu sein: Den Elektro-Roller. Achtung, Verwechslungsgefahr: Die Bezeichnung „Roller“ leitet sich in diesem Fall von Motorroller ab. Also die gute, alte Vespa oder die Simson Schwalbe aus DDR-Zeiten. Beide gibt es übrigens mittlerweile mit Elektro-Antrieb. Dazugekommen sind viele weitere Modelle aus Fernost, die deutlich günstiger sind.
Der Vorteil der kleinen Flitzer gegenüber einem E-Scooter: Sie können ihn mit einer Geschwindigkeit von 45 km/h fahren, sofern Sie einen Autoführerschein besitzen. Diese Geschwindigkeit reicht für die Stadt aus, um mit dem Verkehr auf der Straße mitschwimmen zu können. Ein E-Scooter, also ein Tretroller mit Elektromotor, ist dagegen auf eine maximale Geschwindigkeit von 20 km/h begrenzt. Wie beim E-Scooter finden Sie mit einem Elektro-Roller leicht einen Parkplatz.
Elektro-Motorroller bei Amazon ansehen
Mit Autoführerschein einen Elektro-Roller fahren
Wir beschränken und in diesem Artikel nur auf Elektro-Roller, die mit Verbrennungsmotor angetrieben als Mofa oder Mokick bezeichnet werden. Der Vorteil: Sie können einen Elektro-Roller mit einer Maximalgeschwindigkeit von 45 km/h mit ihrem ganz normalen Autoführerschein der Klasse B fahren. Die für ein Mokick benötigte Fahrzeugklasse AM ist darin bereits inbegriffen. Wer übrigens vor dem 1. April 1980 den Autoführerschein (damals Klasse 3) bestanden hat, darf leichte Motorräder mit maximal 125 Kubikzentimetern Hubraum fahren. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) möchte es Besitzern eines Autoführerscheins der Klasse B künftig ermöglichen, nach einer kurzen Prüfung auch ein Motorrad mit 125 ccm zu fahren und dementsprechend auch Elektro-Motorräder gleicher Leistungsklasse. Diese Möglichkeit gibt es beispielsweise seit 1997 in Österreich. Scheuers Vorstoß trifft überwiegend auf Ablehnung und dürfte erfolglos bleiben.
Marke |
Technische Merkmale |
Preis |
Bezugsquelle |
---|---|---|---|
Nova Motor eMACE |
Leistung: 2000 W; Blei-Flies-Akku 60 V, 20 Ah fest verbaut, Ladezeit 6-8 Stunden; Gewicht mit Akku 65 kg; Reichweite 60 km |
1.099 € |
|
NIU N1S |
Leistung: 1500 W, Bosch; Lithium-Ionen (60 V 29 Ah), Ladezeit 3,5 Stunden, Akku austauschbar, Gewicht mit Akku 95 kg, Reichweite 80 km |
1.239 € |
|
LuXXon E3000 |
Leistung: 3000 W; Blei-Silikon-Akku 70V20Ah, Ladezeit 6 Stunden, Akku fest installiert; Gewicht mit Akku: 75 kg; Reichweite: 60 km |
1.499 € |
|
Futura Hawk 3000 |
Leistung: 2000 W; Blei-Gel (72 V / 20Ah), Ladezeit 6 Stunden, Akku fest installiert. Gewicht mit Akku 110 kg, Reichweite 60 km |
1.599 € |
|
Futura ONE |
Leistung: 2000 W; Lithium-Ionen (60 V / 20Ah), Akku austauschbar, Gewicht mit Akku 88 kg; Reichweite 60 km |
1.799 € |
|
Futura Hawk 3000 Li |
Leistung 2000 W; Lithium-Ionen (72 V / 20Ah), Ladezeit 5 Stunden, Akku austauschbar; Gewicht mit Akku 110 kg, Reichweite 60 km |
1.899 € |
|
Elektroroller-Futura Elettrico Li |
Leistung: 1200 Watt (Bosch); Lithium-Ionen-Akku 60V, 20Ah austauschbar; Gewicht mit Akku: 70 kg; Reichweite 60 km |
1.899 € |
|
Elektroroller-Futura Classico Li |
Leistung: 3000 W; Lithium-Ionen-Akku 72V 20Ah, Ladedauer 2-4 Stunden, Akku austauschbar, Gewicht: 89 kg, Reichweite: 50 Kilometer, mit 2 Akkus 100 km |
2.199 € |
|
Vässla 2 |
Leistung: 1200 W Bosch; Lithium-Ionen (60 V 20 Ah), Ladezeit 5-6 Stunden, Akku austauschbar; Reichweite 60 km |
2.500 € |
|
Unu Scooter |
Leistung: 2000 W; Lithium-Ionen-Akku austauschbar, bis zu 2 Akkus möglich; Reichweite 50 km (100 km mit 2 Akkus) |
2.799 € |
|
NIU M+ |
Leistung: 1200 W, Lithium-Ionen (48 V 42 Ah), Ladezeit 3,5 Stunden, Akku austauschbar, Gewicht mit Akku: 70 kg; Reichweite 80 km |
3.045 € |
|
Emco Novi C 1500 |
Leistung: 1500 W (Bosch); 28 Ah, Ladezeit 3-4 Stunden; Gewicht ohne Akku: 80 kg, Reichweite: 50 km (mit 2 Akkus je 28 Ah 100 km und je 37Ah 130 km) |
3.449 € |
|
Emco Nova R 2000 |
Leistung: 3000 W; 2X Lithium-Ionen 28 Ah (ander Varianten möglich), Akku austauschbar, Gewicht ohne Akku 86 kg, Reichweite mit 2 Akkus: 100 km |
4.799 € |
|
Torrot Muvi City |
Leistung: 2650 W, 2X Lithium-Ionen (48 V 25 Ah), Ladezeit 5 Stunden, Akku austauschbar; Gewicht mit Akku: 85 kg; Reichweite: 85 km |
5.098 € |
|
Govecs Schwalbe |
Leistung: 4700 W, Bosch; Lithium-Ionen-Akku fest installiert; Gewicht mit Akku: 135 kg; Reichweite: 50 km |
5.590 € |
Elektro-Roller bis zu 100 km Reichweite
Der Akku ist die teuerste Komponente eines Elektro-Rollers und macht den größten Qualitätsunterschied aus. Grob lassen sich die Elektro-Roller in zwei Kategorien einordnen: Modelle mit fest eingebautem Akku und solche mit austauschbaren Akku . Fest eingebaute Akkus finden Sie meist bei den günstigen Elektro-Rollern wie dem Nova Motors Motorroller eCity Star ( siehe Amazon-Angebot ), den es sogar bei Lidl zu kaufen gibt. Der Vorteil, wie bereits geschrieben: Diese Roller sind günstiger. Der Nachteil: Sie brauchen eine Steckdose in der Nähe des Parkplatzes des Rollers. Auch einige hochpreisige Modelle wie der Elektro-Retroroller Schwalbe von Govecs nutzen einen eingebauten Akku.
Elektro-Roller ab der Mittelklasse nutzen dagegen meist tauschbare Akkus, die unter dem Sitz untergebracht sind. Sie können den Akku wie einen Koffer herausnehmen und in der Wohnung oder am Arbeitsplatz laden. Solche Akkus wiegen meist um die zehn Kilogramm und kosten als Faustformel etwa die Hälfte des Gesamtpreises, möchte man einen nachkaufen. Einige Roller wie der Emco Nova R 2000 oder der deutlich günstigere Elettrico Li ( siehe Amazon-Angebot ) bieten Platz für zwei Akkus, so lässt sich die Reichweite verdoppeln. Zum Aufladen brauchen die Akkus in der Regel zwischen fünf und acht Stunden. Manche Modelle bieten optional ein Schnellladegerät, das die Ladezeit um fast die Hälfte verkürzt.

Lithium-Ionen-Akku statt Blei-Gel
Elektro-Roller der Einstiegsklasse nutzen des Öfteren Blei-Gel-Akkus. Diese sind günstiger als die sonst verwendeten Lithium-Ionen-Akkus. Beide Akku-Typen liefern zwar dieselbe Energie. Doch die Ladezyklen von Blei-Gel-Akkus sind deutlich geringer. Bis zu 500-mal lassen sie sich laden, Lithium-Ionen-Akkus dagegen je nach Typ rund tausend Mal, bevor der Akku rund zehn Prozent seiner ursprünglichen Leistung verliert. Denn je öfter man den Akku lädt, desto geringer wird mit der Zeit die Energie, die er speichern kann. So sinkt die Kapazität einer Lithium-Ionen-Akkus nach rund 2000 Ladezyklen auf bis zu 70 Prozent der ursprünglichen Leistung. Allerdings: Würde man einen Lithium-Ionen-Akku eines Elekro-Rollers 100-mal pro Jahr laden, hält sie theoretisch rund zehn Jahre.
Kaufempfehlungen Elektro-Roller
Probefahren Suchen Sie für eine Probefahrt einen Händler vor Ort auf. Einige Direktversender bieten zudem an, einen Elektro-Roller Probe zu fahren. Die Versandkosten muss man in diesem Fall aber selber übernehmen.
Sitzhöhe Für kleinere Menschen können vor allem Retro-Roller unpassend sein, da der Sitz zu hoch ist. Die Füße lassen sich dann nicht mehr bequem und sicher auf den Boden absetzen. Achten Sie daher auf die Sitzhöhe.
Reichweite Achten Sie bei der Beschreibung darauf, auf was sich die Reichweitenangebe bezieht. Elektro-Roller bieten oft einen Eco-Modus, in dem sie bis zu 20 km/h schnell fahren. Oft beziehen sich die Angaben der Reichweite auf diesen Eco-Modus. Bei normaler Fahrt mit bis zu 45 km/h verkürzt sich die Reichweite entsprechend.
Leistung Die Motoren der Elektro-Roller liefern eine Leistung zwischen 1200 und 4000 Watt bei konstanter Belastung. Kurzzeitig kann die Leistung je nach Motor durchaus deutlich höher sein, beispielsweise beim Anfahren. Möchte man oft zu zweit auf einem Roller fahren, sollte die Leistung mindestens 2000 Watt betragen.
Bis zu 1200 Euro gefördert
Satte 25 Prozent vom Nettopreis schießt die Stadt München zu, legt man sich einen neuen Elektro-Roller zu – bis zur Maximalgrenze von 1000 Euro. Und kann man nachweisen, dass man den Elektro-Roller mit Ökostrom lädt, gibt es 200 Euro Ökobonus obendrauf. Auch andere Elektrofahrzeuge werden gefördert. München fördert die E-Mobilität von allen Kommunen in Deutschland am stärksten. Auch andere Kommunen bezuschussen den Kauf von Elektrofahrzeugen. Denn sie müssen die Schadstoffbelastung in den Griff bekommen, der von tausenden Autos und LKWs verursacht wird, und die verstopften Straßen etwas entlasten.
Hier sehen Sie eine Übersicht der Kommunen, die Elektromobilität fördern. Sollte Ihre Kommune nicht aufgelistet sein, fragen Sie einfach bei den Stadtwerken beziehungsweise der Gemeinde nach möglichen Förderprogrammen.
Stadt / Kommune |
Geförderte E-Fahrzeuge |
Förderhöhe am Beispiel Elektro-Roller (L1e) |
Webseite |
---|---|---|---|
Bonn |
Elektro-Fahrräder, Elektro-Roller (L1e) |
bis zu 250 Euro Zuschuss, wenn man 12 Monate einen Werbeaufkleber am Roller anbringen lässt |
|
Erlangen |
Elektro-Roller (L1e) und Speed-Pedelec |
200 Euro Zuschuss für maximal 25 Fahrzeuge pro Jahr |
|
Frankfurt |
Elektroautos, Ladelösungen für Elektroautos, Elektro-Roller |
Bis zu 150 Euro Zuschuss |
|
Göttingen |
Elektro-Roller (L1e) |
Beim Wechsel zu GöStrom kann man 400 Euro Rabatt auf einen KITO Elektroroller erhalten |
|
Hagen / Lüdenscheid |
Elektro-Roller (L1e) |
Kunden der Stadtwerke Lüdenscheid erhalten 400 Euro Rabatt auf einen KITO Elektroroller |
|
Karlsruhe |
Elektro-Fahrräder, Elektro-Roller (L1e), Elektro-Motorräder, Elektroautos, Ladelösungen für Elektroautos |
Kunden der Stadtwerke Karlsruhe erhalten bis zu 250 Euro für Elektro-Roller des Herstellers NIU |
|
Mainz |
Elektro-Fahrräder, Lastenräder, Elektro-Roller (L1e), Ladelösungen für Elektroautos |
150 Euro Zuschuss |
|
Marburg |
Elektro-Fahrräder, Elektro-Roller (L1e), Elektro-Motorräder, Elektroautos, Ladelösungen für Elektroautos |
10 Prozent vom Anschaffungspreis, maximal 150 Euro. Gültig bis 31.12.2019 oder vorher bei ausgeschöpftem Förderbudget |
|
München |
Elektroleichtfahrzeugen (EG-Klasse L1e bis L7e), Pedelecs, Lastenpedelecs |
25 Prozent vom Nettopreis, optional 200 Euro Öko-Bonus |
|
Würzburg |
Elektroauto, Elektro-Roller (L1e) und Elektrofahrrad |
Bis zu 130 Euro Zuschuss gibt es bei Kauf eines Elektro-Rollers |