Genau die richtigen Komponenten zum optimalen Preis: So bietet ein Eigenbau-PC ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis als ein Komplettsystem von der Stange. Wir machen Ihnen fünf Bauvorschläge.

Selbst der beste PC hält meist nur ein paar Jahre vor, bevor er zum alten Eisen zählt. Denn die Anforderungen von Software, Multimedia-Inhalten und Spielen an die Rechenleistung steigen ständig. Ein veralteter Rechner ist aber nicht nur langsam, sondern verbraucht auch meist mehr Strom. Außerdem lassen sich aktuelle Peripheriegeräte nicht optimal anschließen.
Die wichtigsten PC-Komponenten: Auf diese Hardware kommt es an
Für jede PC-Komponente gibt es Angebote in verschiedenen Leistungs-und damit Preisklassen. Doch selbst ein günstiger PC sollte nicht nur aus den preiswertesten Komponenten bestehen: Wenn Sie zum Beispiel einen Rechner fürs Büro wollen, können Sie zwar auf Hochleistungs-CPU, Top-Grafikkarte und viel RAM verzichten, aber eine lautlose und schnelle SSD ist empfehlenswerter als eine günstigere Festplatte. Manchmal erfordert eine teure Komponente aber ähnlich leistungsstarke Partner, damit sie sich optimal nutzen lässt – ein Spiele-PC sollte daher nicht nur eine starke Grafikkarte, sondern auch eine entsprechende CPU mitbringen. Sparen Sie am falschen Ende, harmoniert das System nicht oder wird ausgebremst.
Der Office-PC: Kostengünstig mit wenig Schnickschnack
Ein PC fürs Büro muss keine Top-Komponenten mitbringen. Sie sollten aber gut abgestimmt sein, damit der Rechner stromsparend und leise arbeitet.

Für den Prozessor müssen Sie nicht mehr als 80 Euro ausgeben. Selbst CPUs dieser Preisklasse liefern genug Leistung für die genannten Einsatzgebiete – und arbeiten vor allem mit niedrigem Stromverbrauch. Greifen Sie am besten zur sogenannten Boxed-Variante, da es nur darauf die Herstellergarantie gibt. Diese Modelle bringen gleich einen passenden CPU-Kühler mit, dessen Kühlkapazität für die Belange eines Office-PCs ausreicht. Empfehlenswert ist die aktuelle AMD-Ryzen-APU-Generation (siehe Tabelle zum Büro-PC).
Auf eine Grafikkarte dürfen Sie beim Büro-PC verzichten , da viele aktuelle Prozessoren eine integrierte Grafiklösung besitzen – bei unserer AMD-Empfehlung ist das die Radeon Vega 8, die deutlich leistungsfähiger als Intels Onboard-Lösungen ist. Das genügt nicht nur zum Surfen und für Online-Videos, sondern auch für ältere respektive weniger aufwendige Spiele und Multimedia-Arbeiten.
In Sachen Arbeitsspeicher reichen zwei Speichermodule mit je vier Gigabyte Kapazität , also insgesamt acht Gigabyte. Das kostet knapp 40 Euro. Achten Sie auch auf den richtigen Speicher-Typ – wie zum Beispiel DDR4 für aktuelle Desktop-PCs. Angaben zu Latenz und Speichertaktfrequenzen können Sie vernachlässigen.
Für kurze Lade-und Start-Zeiten empfehlen wir selbst beim Office-Rechner den Einbau einer SSD . Modelle mit einer ausreichenden Kapazität von 500 Gigabyte kosten rund 60 Euro. Dann ist neben dem Betriebssystem auch noch Platz für die wichtigsten Programme und Daten. Ob Sie noch eine HDD einbauen möchten, ist Ihnen überlassen: Wenn Sie viele browserbasierte Programme nutzen oder Dateien auf einem NAS sichern, dann ist nicht unbedingt eine zusätzliche Festplatte nötig. Wenn allerdings viele Daten lokal abgelegt werden müssen, reicht eine herkömmliche HDD mit 1 TB Kapazität für knapp 35 Euro.
Das Netzteil muss nicht allzu viel Energie liefern, da die Hardware im Büro-PC nur wenig Strom zieht. Ein Modell mit einer Bruttokapazität von 300 Watt genügt und kostet etwas über 40 Euro.
Büro-PC |
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Komponente |
Produkt |
Preis (mit Link zum besten Preis) |
Prozessor |
AMD Ryzen 3 2200G |
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Kühler |
keinen (Boxed-Kühler) |
0 Euro |
Arbeitsspeicher |
G.Skill RipJaws V Kit 8GB DDR4-2666 |
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Hauptplatine |
ASRock B450M Pro4 |
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SSD |
Western Digital WD Blue M.2 500 GB |
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HDD (optional) |
Toshiba DT01ACA 1TB |
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Grafikkarte |
keine (iGPU in Prozessor) |
0 Euro |
Netzteil |
be quiet! Pure Power 11 300 Watt |
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Gehäuse |
Fractal Design Core 1100 |
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Summe |
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367 Euro (inklusive HDD) |
Wenn es etwas mehr sein darf: Office-PC mit Zukunftspotenzial
Für mehr Leistung oder auch um einige Zeit Ruhe vor dem Aufrüsten zu haben, müssen Sie etwas tiefer in die Tasche greifen. Der Prozessor sollte dann nicht nur über mindestens sechs Rechenkerne verfügen, sondern auch höher takten. Preispunkt für einen solchen Prozessor, wie zum Beispiel den AMD Ryzen 5 2600: 120 Euro. Der CPU sollten Sie auch die doppelte Arbeitsspeichermenge zur Seite stellen, also 16 GB DDR4, die aktuell mit rund knapp 70 Euro zu Buche schlagen. Bei der Hauptplatine genügt im Falle einer Ryzen-CPU ein Modell mit dem Einsteiger-Chipsatz B450.

Wenn Sie sich für den leistungsfähigeren Ryzen-Prozessor entscheiden, dann muss auch noch eine extra Grafikkarte her, da diese Modelle keine integrierte Grafikeinheit besitzen. Das kostet zwar wieder mehr, beschleunigt aber auch deutlich das Bearbeiten von Multimedia-Inhalten und lässt sogar das Spielen von weniger aufwendigen oder älteren Games zu. Natürlich muss es kein Hochleistungsmodell sein, eine Investition von 100 Euro reicht aus. Achten Sie darauf, dass das Modell über mindestens vier Gigabyte GDDR5-Speicher verfügt und der aktuellen Generation von AMD oder Nvidia entstammt. Aufgrund der stärkeren CPU und der zusätzlichen Grafikkarte muss auch die Leistung des Netzteils auf mindestens 450 Watt steigen. Entsprechende Modelle gibt es ab rund 50 Euro. Die für den Büro-PC genannte SSD-HDD-Kombination ist auch hier empfehlenswert.
Siehe auch:
250-Euro-PC mit SSD im Eigenbau
Der Allround-PC: Gerüstet auch für aufwendigere Alltagsaufgaben
Will die ganze Familie den Computer nutzen, dann sollte der PC auch verschiedene Leistungsanforderungen erfüllen. Zusätzlich zur reinen Büroarbeit wollen beispielsweise auch Urlaubsfotos und -videos bearbeitet werden und auch ein gelegentliches Spiel sollte drin sein.

Als Prozessor entscheiden wir uns an dieser Stelle für einen Sechskerner inklusive der Technik Simultaneous Multithreading, womit die CPU gleich zwölf Threads parallel bewältigt. Ein entsprechendes Modell kommt ebenfalls wieder aus der aktuellen AMD-Ryzen-Familie, da diese ein sehr gutes Preis-Leistung-Verhältnis bietet. Der Preis beläuft sich auf etwa 120 Euro. Auch diese CPU kommt mit einem Boxed-Kühler, der sogar etwas besser kühlt als vergleichbare Intel-Pendants.
Hinzu sollten hier auch wieder 16 GB DDR4-RAM kommen. Bei Ryzen gibt es aber eine Besonderheit: Die Prozessoren profitieren von hoch getaktetem Speicher. 3200 MHz ergänzen sich gut mit dem Rechenchip. Entsprechendes RAM ist für rund 60 Euro erhältlich.
Beim Mainboard sollte es eine Ausstattungsvariante mit dem Chipsatz AMD B450 für rund 85 Euro sein.
Weiterhin ausreichend ist hier die beim Office-PC genannte SSD ; eine zusätzliche HDD ist unserer Meinung nach aber Pflicht. Beide zusammen kosten also 95 Euro.
Eine zusätzliche Grafikkarte muss auch her, da das Ryzen-Modell keine integrierte Lösung mitbringt. Achten Sie auch hier wieder auf mindestens sechs Gigabyte Grafikspeicher vom Typ GDDR5. Halbwegs spieletauglich sind die etwas teureren Modelle von AMD und Nvidia, die bei 150 Euro beginnen . Die Stromversorgung sollte auch hier wieder ein 50 Euro teures, 450 Watt starkes Netzteil übernehmen.
Allround-PC |
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Komponente |
Produkt |
Preis (mit Link zum besten Preis) |
Prozessor |
AMD Ryzen 5 2600 |
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Kühler |
keinen (Boxed-Kühler) |
0 Euro |
Arbeitsspeicher |
60 Euro |
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Hauptplatine |
MSI B450-A Pro Max |
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SSD |
Western Digital WD Blue M.2 500 GB |
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HDD |
Toshiba DT01ACA 1TB |
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Grafikkarte |
XFX Radeon RX 570 RS XXX Edition, 8GB GDDR5 |
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Netzteil |
Cooler Master MasterWatt 450 Watt |
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Gehäuse |
Sharkoon VG4-V |
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Summe |
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578 Euro |
Aufrüstempfehlung für den Allround-PC
Mit der empfohlenen Ausstattung ist der Allround-Rechner schon gut aufgestellt. Nur beim Prozessor könnte man etwas mehr Geld in die Hand nehmen und beispielsweise auf das teurere Ryzen-Modell für knapp 200 Euro umsatteln, und zwar auf den Ryzen 5 3600, der aktueller ist und ein tolles Preis-Leistungs-Verhältnis bietet.
Der Kreativ-PC: Bereit für das Rendering von 4K-Inhalten
Der nächste Selbstbau-PC richtet sich an Nutzer, die vor allem Multimedia-Aufgaben erledigen wollen. Dazu zählt unter anderem das Bearbeiten und Rendern von hochauflösendem Videomaterial, beispielsweise in 4K. Aber auch komplexe Bildbearbeitung mit vielen Effekten stellen für diesen Rechner kein Problem dar.

Los geht es wieder mit dem Prozessor, der über möglichst viele Rechenkerne verfügen sollte. Auch hier wählen wir einen Ryzen-Prozessor aus (7 3700X), der acht Kerne und satte 16 Threads zum Preis von knapp 330 Euro bietet. Denn vor allem Prozesse wie das Rendering und andere Multimedia-Techniken profitieren von vielen Rechenkernen.
Beim Arbeitsspeicher dürfen Sie nicht geizen und greifen am besten zu einem 16 GB großen DDR4-Speicher mit 3200 MHz Takt. Der Preis beträgt 60 Euro.
Das passende Mainboard mit AMDs B450 -Chipsatz beginnt bei 100 Euro. Da der Kreativ-PC einiges an Rechenlast bewältigen muss, sollte auf einen leistungsfähigeren Kühler zurückgegriffen werden anstatt auf die Boxed-Version. Ein entsprechender Tower-Kühler mit Lüfter kostet rund 30 Euro.
Als Grafikkarte empfehlen wir ein Modell aus der aktuellen RTX-2000-SUPER-Serie von Nvidia, die auch bei Multimedia-Anwendungen eine tolle Performance bietet. Bestückt ist sie mit satten acht Gigabyte GDDR6-Grafikspeicher. Kostenpunkt: 530 Euro. Ist Ihnen das zu teuer, dann greifen Sie zu einer aktuellen Grafikkarte mit mindestens sechs Gigabyte Speicher.
Das Netzteil muss nicht mehr als 550 Watt leisten, empfehlenswerte Modelle gibt es ab 90 Euro. Beim Speicher greifen Sie auch hier zur Kombination aus SSD und HDD. Vor allem eine große Festplatte ist empfehlenswert, da hochauflösende Videos viel Platz einnehmen. Das Gehäuse sollte mindestens einen Lüfter in der Front und einen im Heck besitzen.
Komponente |
Produkt |
Preis (mit Link zum besten Preis) |
---|---|---|
Prozessor |
AMD Ryzen 7 3700X |
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Kühler |
Bequiet Pure Rock |
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Arbeitsspeicher |
G.Skill Aegis Kit 16GB DDR4-3200 |
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Hauptplatine |
MSI B450 Tomahawk Max |
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SSD |
Western Digital WD Blue M.2 500 GB |
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HDD |
Toshiba DT01ACA 1TB |
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Grafikkarte |
MSI GeForce RTX 2070 SUPER Ventus OC |
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Netzteil |
Corsair RMx Series RM550x 550 Watt |
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Gehäuse |
be quiet! Pure Base 600 |
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Summe |
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1305 Euro |
CPU-Test:
Die besten Desktop-Prozessoren im großen Vergleich
So bekommt der Kreativ-PC noch mehr Power
Mehr Rechenpower für kreative Projekte liefern Profi-Grafikkarten, die für Anwendungen wie Deep Learning und rechenintensive Simulationen ausgelegt sind: So ist das Topmodell AMD Radeon Pro Vega ist mit 16 GB HBM2 und satten zwei Terabyte SSD-Speicher ausgestattet.
Der Gaming-PC: Spielspaß pur – aber nur mit teuren Komponenten
Ein optimaler Spiele-PC soll aktuelle Spiele in Auflösungen über Full-HD (1920 x 1080 Pixel) in hohen Bildraten schaffen. Am besten können Sie mit ihm das Spielgeschehen gleichzeitig live streamen und auf die interne Festplatte aufzeichnen, um die Aufnahme später als Video hochzuladen.

Aktuelle Spiele laufen am besten mit einem leistungsstarken Prozessor: Frequenzen von über vier Gigahertz pro Kern sind hier Pflicht. Mehr als sechs Prozessorkerne sind zum jetzigen Zeitpunkt nicht nötig. Doch der Trend geht in die Richtung Multicore-Optimierung, künftige Spiele werden mehr von zusätzlichen Kernen als von hohen Taktraten profitieren. Damit Sie auf der sicheren Seite sind, empfehlen wir wieder den Griff zur aktuellen
Ryzen-7-3000-Generation
. Die neuen Modelle verfügen über acht Kerne und verarbeiten 16 Threads. Dank Boost-Taktraten von weit über vier Gigahertz laufen aktuelle Spiele problemlos. Der Preis liegt bei rund 330 Euro. Ein extra CPU-Kühler erhöht den Preis um 30 Euro.
Beim RAM genügen wie beim Kreativ-PC 16 GB DDR4 . Die passende Platine mit AMD-Chipsatz kostet rund 100 Euro.

Die wichtigste Komponente eines Gaming-PCs ist die Grafikkarte. Eine Oberklasse-Karte aus der Geforce-RTX-2000-Serie ist die beste Wahl, da sie nicht nur eine hohe Leistung bietet, sondern auch vergleichsweise sparsam arbeitet. Der Grafikspeicher sollte mindestens acht Gigabyte groß sein, vor allem in Hinblick auf künftige Titel. Der Preis beläuft sich auf 790 Euro.
Neben der Kombination aus SSD und HDD genügt auch das 550-Watt -Netzteil vom Kreativ-PC.
Spiele-PC |
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Komponente |
Produkt |
Preis (mit Link zum besten Preis) |
Prozessor |
AMD Ryzen 7 3700X |
|
Kühler |
Bequiet Pure Rock |
|
Arbeitsspeicher |
G.Skill Aegis DIMM Kit 16GB, DDR4-3200 |
|
Hauptplatine |
MSI B450 Tomahawk Max |
|
SSD |
Western Digital WD Blue M.2 500 GB |
|
HDD |
Toshiba DT01ACA 1TB |
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Grafikkarte |
Zotac Gaming GeForce RTX 2080 SUPER AMP 8GB GDDR6 |
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Netzteil |
Corsair RMx Series RM550x |
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Gehäuse |
Fractal Design Define R6 Black TG |
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Summe |
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1630 Euro |
Noch mehr Leistung für den Spiele-PC
Wer in Ultra-HD (3840 x 2160 Pixel) spielen möchte, braucht eine stärkere Grafikkarte. Die Nvidia Geforce RTX 2080 Ti ist aktuell eine der wenigen UHD-tauglichen Modelle auf dem Markt, weshalb sie mit 1070 Euro entsprechend teuer ist. Das Prozessor-Upgrade der Wahl ist der Intel Core i9-9900K – der Buchstabe am Ende der Produktbezeichnung bedeutet, dass die CPU einen entsperrten Multiplikator besitzt und sich bequem übertakten lässt. Der Preis liegt bei 600 Euro. Um erfolgreich zu Übertakten brauchen Sie ein starkes Kühlsystem: Sie können wählen zwischen teureren Luftkühlern oder sogenannten All-in-One-Wasserkühlungen mit Wärmetauscher (Radiator), Schläuchen und Pumpe in einem Gerät. Nur teure Modelle kühlen aber wirklich besser. Wenn ein Luftkühler genauso viel kostet wie das Wasser-Pendant, greifen Sie lieber zu ersterem. 100 Euro sollten Sie sich die Kühlung schon kosten lassen.
Das Netzteil bietet am besten zusätzliche Energiereserven, da das Übertakten auch mehr Strom fordert. Mindestens 700 Watt sollten es also sein, die Sie dann mindestens 115 Euro kosten. Günstigere Modelle arbeiten meist weniger effizient.
Siehe auch:
➤ So finden Sie den perfekten Monitor
➤ Die besten Gaming-Tastaturen im Test
➤ Die beste Gaming-Maus im Test
➤ Die besten Notebooks im Überblick