Piep, piep, piep, der PC hat Sie nicht mehr lieb – und verweigert nach klangvollen Hinweistönen den Dienst. Wir verraten, was das Gepiepse bedeutet und wie Sie die Fehler beheben.

Besonders für unerfahrene PC-Nutzer ist das Bios, also das Basic Input/Output System, ein rotes Tuch. Diese Vorsicht ist auch berechtigt, da schon eine einzige falsch eingestellte Option den Start des Systems verhindern kann: Denn diese grundlegende Firmware stellt sofort nach dem Einschalten sicher, dass der Computer auch funktioniert. Hierfür prüft es alle Komponenten wie CPU, Arbeitsspeicher und Festplatten kurz auf deren Funktionalität hin und leitet dann den Start des Betriebssystems ein. Eine
falsche Boot-Reihenfolge im Bios
kann so beispielsweise zu Problemen führen.
Das Bios selbst befindet sich in einem gesonderten Speicherchip auf der Hauptplatine. Anders als der Arbeitsspeicher ist dieser Chip aber nicht flüchtig und behält die Einstellungen auch nach dem Herunterfahren des Rechners: Dazu zählen zum Beispiel Datum und Uhrzeit sowie persönliche Optionen. Auch ohne Stromversorgung kann ein Bios seine gespeicherten Einstellungen eine gewisse Zeit behalten – dank einer Knopfbatterie auf dem Mainboard. Übrigens: So erkennen Sie eine leere Bios-Batterie.
Pieptöne AMI (American Megatrends) |
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Tonfolge |
Betroffene Komponente |
Problem lösen |
1 langer Ton |
Keine |
Startkontrolle erfolgreich durchlaufen |
1, 2 oder 3 kurze Töne oder 3 kurze Töne + 3 lange Töne + 3 kurze Töne |
Arbeitsspeicher |
Die Taktfrequenz der Speicherbausteine im Bios prüfen und Standardwerte einstellen, den Sitz der Speicherriegel auf der Hauptplatine überprüfen. Bei bleibendem Fehler: Arbeitsspeicher austauschen |
4 kurze Töne |
Arbeitsspeicher oder Systemuhr |
Arbeitsspeicher prüfen (siehe oben), Batterie auf Hauptplatine wechseln |
5 kurze Töne |
Prozessor oder Grafikkarte |
Prozessortaktfrequenz im Bios überprüfen und Standardwerte einstellen. Sitz und Funktion der Prozessorlüfter überprüfen |
6 kurze Töne |
Tastaturbaustein auf Hauptplatine |
Andere Tastatur anschließen. Bei bleibendem Fehler: Haupt-platine auswechseln |
7 kurze Töne |
Prozessor |
Prozessortaktfrequenz im Bios überprüfen und Standardwerte einstellen, Sitz des Prozessors auf der Hauptplatine überprüfen |
8 kurze Töne oder 1 langer Ton + 2 kurze Töne oder 2 lange Töne + 2 kurze Töne |
Grafikkarte |
Taktfrequenz der Grafikkarte im Bios überprüfen und Standardwerte einstellen, Sitz der Grafikkarte auf der Hauptplatine überprüfen. Bei bleibendem Fehler: Grafikkarte austauschen |
9 kurze Töne |
Bios |
Steckkarten ausbauen um sicherzustellen, dass kein Controller-Karten-Bios Ursache des Fehlers ist, Batterie auf Hauptplatine wechseln. Bei bleibendem Fehler: beim PC-oder Notebook-Hersteller nachfragen |
10 oder 11 kurze Töne oder 1 langer Ton + 1 kurzer Ton |
Hauptplatine |
Prozessortaktfrequenz im Bios überprüfen und Standardwerte einstellen. Bei bleibendem Fehler: Hauptplatine austauschen |
1 langer Ton + 3 kurze Töne |
Grafiksignal |
Bildschirmanschluss überprüfen, Monitorkabel wechseln. Bei bleibendem Fehler: Grafikkarte austauschen |
Dauerton |
Netzteil |
Stromversorgung trennen, wieder verbinden und erneut einschalten. Bei bleibendem Fehler: Netzteil austauschen |
Fehler meldet das Bios mit Pieptönen
Wenn es bei dieser sogenannten Initialisierung der Komponenten zu Fehlern kommt, vermeldet das Bios dies lautstark – und zwar in Form von Piepsern beziehungsweise Signaltönen. Damit das allerdings wirklich klappt, muss ein kleiner Lautsprecher eingebaut sein, der mit den entsprechenden Pins auf dem Mainboard verdrahtet ist. Häufig befindet sich auch einer dieser kleinen sogenannten Speaker im Lieferumfang eines Mainboards oder Gehäuses.

Bei teureren und neueren Mainboards gibt es zusätzlich die Möglichkeit, dass das Bios über ein kleines LE-Display auf der Hauptplatine zweistellige Codes anzeigt – was diese jeweils bedeuten, schlagen Sie einfach im Handbuch Ihres Motherboards nach.
Allgemeine Erklärungen zu bestimmten Tonfolgen lassen sich allerdings kaum treffen, da es unterschiedliche Hersteller von Bios-Firmware gibt. Um in Erfahrung zu bringen, wel-ches Bios Ihr Rechner verwendet, haben Sie zwei Möglichkeiten: Bei der ersten Variante gibt das System direkt nach dem Einschalten kurz an, welcher Hersteller und welche Version die grundlegenden Funktionen steuert. Die zweite Möglichkeit erfolgt über das Auslesen der Hardware mit Programmen wie CPU-Z . Dort steht im Reiter „Mainboard“ unter „BIOS“ die Marke und Version.

Die Piepser meldet das Bios mit bestimmten Tonfolgen: Je nachdem, wie oft sich ein Piepser wiederholt oder wie lange der Ton in welcher Reihenfolge länger anhält, erklärt sich dann auch der Fehler. Im Folgenden haben wir die Pieptöne sowie Ursachen und Fehlerbehebungen der bekanntesten Bios-Hersteller in Tabellen für Sie aufgelistet.
Bios-Updates gefahrlos durchführen
Wie jede andere Firmware sollten Sie auch das Bios durch die jeweils aktuelle Version ersetzen. Das ist mitunter sogar notwendig, um zum Beispiel neuere CPUs oder bestimmte Arbeitsspeichermodule auf der Hauptplatine zum Laufen zu bringen. Um das Update durchzuführen, müssen Sie zunächst einmal wissen, welches Mainboard und welche Bios-Version Sie aktuell besitzen. Wichtig ist, dass Sie dabei die komplette Modellbezeichnung Ihrer Hauptplatine benötigen sowie die exakte Versionsnummer des Bios. Die Produktbezeichnung des Motherboards steht entweder in Ihrem zugehörigen Handbuch oder direkt auf der Platine selbst. Alternativ können Sie den Bootbildschirm lesen – um diesen Screen in Ruhe begutachten zu können, drücken Sie die Pause-Taste auf Ihrer Tastatur. Erscheint nur ein Logo des Herstellers, dann drücken Sie Entf, Esc oder F2, um den Bootbildschirm einblenden zu lassen. Um die Versionsnummer in Erfahrung zu bringen, funktioniert auch die weiter oben erwähnte Variante mit einem Desktop-Programm wie CPU-Z, um die Daten komfortabel auf dem Desktop auszulesen.

Haben Sie sich die genauen Bezeichnungen und Nummern notiert, sollten Sie im nächsten Schritt direkt die offizielle Hersteller-Webseite Ihres Mainboards aufrufen. Verfügen Sie über einen Komplett-PC wie etwa entsprechende Geräte von Medion, Dell oder Acer, müssen Sie sich bis zu Ihrem System durchhangeln. Bei den Downloads finden Sie dann auch die aktuellste Bios-Version. Prüfen Sie hier wieder, ob die Datei genau mit dem Produktnamen Ihrer Hauptplatine übereinstimmt und auch wirklich aktueller ist als Ihr vorhandenes Bios.
In der Regel besteht das Bios-Update aus zwei Komponenten, nämlich einem Programm für das Flashen (Installieren) sowie der Firmware selbst. Wenn es nur die Datei selbst gibt, ist das auch kein Problem. In diesem Fall ist die Bios-Update-Software bereits in der Hauptplatine integriert oder der Hersteller führt die Flash-Software noch einmal gesondert als Download auf. Ein gewisses Risiko bleibt allerdings: Trotz aller Vorsicht kann es bei einem Bios-Update dazu kommen, dass Ihr PC nicht mehr startet. Zudem sollten Sie darauf achten, dass der Update-Prozess auf keinen Fall unterbrochen wird. Wägen Sie vorher also ab, ob ein Update überhaupt erforderlich ist: Wenn Ihr Rechner einwandfrei läuft und Sie nicht vorhaben, den Rechner aufzurüsten, dann muss ein Update nicht unbedingt sein.
Mehrere Möglichkeiten für das Bios-Update
Es gibt gleich mehrere Möglichkeiten, sein Bios auf den neuesten Stand zu bringen. Auch ein Update auf dem Windows-Desktop ist häufig problemlos möglich. Diese kleinen Tools gibt es bei Ihrem Mainboard-oder PC-Hersteller, sie hören auf Bezeichnungen wie beispielsweise Bios Update Utility oder Liveupdate. Allerdings kann es dabei zu Fehlern kommen, wenn das Update aus irgendwelchen Gründen fehlschlägt – meist startet der PC dann nicht mehr!
Bios-Update in 10 Schritten
Wie weiter oben erwähnt, beinhalten neuere Mainboards bereits ein Utility, um das Bios zu flashen. Bei Asus nennt sich diese Software EZ Flash, bei Gigabyte heißt sie Qflash und bei MSI M-Flash. Dafür müssen Sie die Bios-Datei bereits vorab herunterladen und anschließend auf der Festplatte oder auf einem USB-Stick speichern und im Flash-Vorgang auswählen. Wichtig beim Kopieren des neueren Bios auf einen USB-Stick ist jedoch Folgendes: Damit das Tool vom Stick lesen kann, müssen Sie ihn vorab ins FAT16-oder FAT32-Format formatieren. Als Nächstes müssen Sie die BIN-Datei mit einem achtstelligen Dateinamen ohne Sonderzeichen versehen, beispielsweise „BIOS1234.BIN“. Erst im Anschluss daran können die integrierten Flash-Tools den Stick und die Datei lesen und verwenden. Die FAT32-Formatierung nehmen Sie ganz einfach vor, indem Sie rechts auf den entsprechenden Wechseldatenträger klicken und danach im Kontextmenü die Option „Formatieren“ anklicken. Unter „Dateisystem“ wählen Sie FAT32.

Vor einem Bios-Update sollten Sie allerdings auf Nummer sicher gehen und ein vollständiges Backup Ihres Systems anlegen. Außerdem sollten Sie sich Ihre Einstellungen notieren, die Sie im Bios vorgenommen haben, da ein Update wieder die Standards herstellt. Empfehlenswert ist darüber hinaus, vor dem eigentlichen Update die Standardeinstellungen wiederherzustellen, um Probleme zu vermeiden.
Bios-Update fehl geschlagen? Das können Sie jetzt noch tun
Kommt es trotz aller Sorgfalt und vorbereitenden Maßnahmen zu einem schwarzen Bildschirm oder ständigen Fehlstarts des Systems, sollten Sie folgende Dinge probieren: Führen Sie einen sogenannten CMOS-Reset durch. CMOS ist die Abkürzung für „Complementary Metal-Oxide Semiconductor“ und bezeichnet einen flüchtigen Speicherchip, in den das Bios seine Parameter sichert. Dieser Chip verliert seine Einstellungen, sobald die Knopfbatterie entfernt wird. Je nach Mainboard kann sich diese Prozedur unterscheiden, sehen Sie also unbedingt in Ihrem Handbuch nach. Fehlt das Handbuch und können Sie im Internet keinen digitalen Ersatz finden, dann probieren Sie es folgendermaßen: Zu allererst trennen Sie den PC komplett vom Netz (gilt für alle Möglichkeiten). Suchen Sie danach in der Nähe der Knopfbatterie nach den sogenannten Jumpers (kleine Steckbrücken), die in der Regel auf den Pins, also auf den Kontakten, sitzen. Normalerweise sitzt der Jumper auf den ersten beiden Pins, zum Löschen müssen Sie die kleine Steckbrücke auf Pin 2 und 3 setzen. Auf diese Weise wird das CMOS gelöscht. Neuere Mainboards bieten hier auch schon separate Tasten für das Löschen des CMOS an.

Gibt es keinen Jumper, entfernen Sie einfach die Knopfbatterie und ersetzen diese mit einem 10-Cent-Stück, das Sie mindestens für 15 Sekunden darin liegen lassen. Daraufhin legen Sie die Batterie erneut ein und schalten den Rechner regulär wieder ein.
Bringt das Zurücksetzen des CMOS jedoch keine Besserung, überprüfen Sie, ob Ihr Mainboard vielleicht über einen zweiten Bios-Chip verfügt – das ist besonders bei neueren Hauptplatinen der Fall. Darauf speichert der Hersteller ein schreibgeschütztes Standard-Bios für das Mainboard. Damit der Rechner davon startet, müssen Sie je nach Motherboard einen Jumper umstecken, einen Kippschalter umlegen oder eine bestimmte Tastenkombination beim Booten drücken.

Mitunter legt auch der Mainboard-Hersteller eine Treiber-CD bei, auf der sich ein Bios befindet: Hierfür legen Sie die CD einfach in das Laufwerk ein und warten ab, bis das System die Version automatisch überspielt. Helfen die angesprochenen Lösungen nicht weiter, besteht noch die Möglichkeit, sich bei Anbietern im Internet einen neuen Bios-Chip zu bestellen: Eine sehr gute Auswahl an Chips bietet www.biosflash.de , wo ein neuer Chip etwa neun Euro kostet – je nach Hersteller und Modell. Dort bekommen Sie auch Werkzeug zum Entfernen des alten Chips und neue Sockel oder CMOS-Batterien.

Diese Ersatzchips enthalten die Bios-Version, mit der der Mainboard-Hersteller die Hauptplatine ausgeliefert hat. Haben Sie also Änderungen vorgenommen, müssen Sie diese wiederherstellen.
Pieptöne des Phoenix Award-Bios |
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Tonfolge |
Betroffene Komponente |
Problem lösen |
1 kurzer Ton |
Keine |
Startkontrolle erfolgreich durchlaufen |
2 kurze Töne |
Unkritischer Fehler, Anzeige auf dem Bildschirm (zum Beispiel „Keyboard Error“) |
Mit Druck auf F1 lässt sich der Startvorgang meistens fortsetzen |
Kurze, wiederholende Töne |
Stromversorgung Mainboard |
Stromanschlüsse vom Netzteil an der Hauptplatine prüfen |
Kurze und lange Töne im Wechsel, wiederholend |
Fehlerhafte Prozessorspannung |
Stromversorgung der CPU auf der Hauptplatine prüfen |
1 langer Ton |
Arbeitsspeicher |
Taktfrequenzen der Speichermodule im Bios sowie den Sitz im Steckplatz prüfen |
3 lange Töne |
Tastaturbaustein auf Mainboard |
Tastatur wechseln, ansonsten Mainboard austauschen |
4 lange Töne |
CPU-Kühler |
Sitz und Stromversorgung des Kühlers prüfen |
1 langer + 1 kurzer Ton |
Mainboard |
Prozessortakt im Bios prüfen und Standard wiederherstellen, ansonsten Mainboard austauschen |
1 langer Ton + 2 kurze Töne |
Grafikkarte |
Taktfrequenzen im Bios prüfen und Standard wiederherstellen, sicheren Sitz im Steckplatz sicherstellen, ansonsten Grafikkarte austauschen |
1 langer Ton + 3 kurze Töne |
Tastatur oder Grafikkarte |
Tastatur austauschen, Frequenzen der Grafikkarte prüfen und Standard wiederherstellen, Sitz im Steckplatz überprüfen |
1 langer Ton + 9 kurze Töne |
Bios |
Alle Steckkarten entfernen und nochmals prüfen, Mainboard-Batterie wechseln |
Dauerton (10 Sekunden) mit anschließender Selbstabschaltung |
CPU-Kühler |
Überhitzungsgefahr der CPU, Kühler prüfen |
Dauerton |
Arbeitsspeicher oder Grafikkarte |
Stromversorgung kappen, Sitz der beiden Komponenten prüfen. Bei bleibendem Fehler neues Netzteil, neue Grafikkarte oder neuen Arbeitsspeicher einbauen |