Age of Empires 4 orientiert sich an den Werten seiner Vorgänger, bringt aber auch große Neuerungen wie organisch gewachsene Städte, begehbare Mauern und mobile Reitervölker. Age of Empires 4 in der Preview.

Age of Empires ist Liebe. Der Autor dieser Zeilen würde es als Spiel seiner Jugend bezeichnen, ein großartiger Strategietitel. Voller Tiefe, Ideen, Möglichkeiten. Es ist nicht so sehr auf Offensive getrimmt wie ein
Starcraft
und auch nicht so schnell wie ein
Warcraft 3: The Frozen Throne
. Wer gerne gewaltige Mauern um sich zieht, Festungen errichtet und erst einen sicheren Hafen für sein Volk schaffen möchte, bevor seine Armeen losziehen, der ist hier richtig. Umso mehr hüpfte unser Herz, als
Age of Empires IV
angekündigt wurde – in Deutschland, dem Land der Strategiespiele – auf der Gamescom. Auch die Briten können Taktik, Creative Assembly hat mit Total War eine der größten Strategie-Reihen dieses Jahrzehnts geschaffen. London ist also ein guter Ort, um über das geheimste Spiel des Microsoft Line-Ups mehr zu verraten.
Truppen auf Mauern, Ritter und Pikeniere auf Patrouille

Age of Empires 2 war ein großartiges Spiel, aber wir haben nie eine richtige mittelalterliche Stadt gebaut. Es war immer mehr ein großes Kastell mit einigen Produktionsbetrieben sowie militärischen Kasernen, aber anders als in einem Anno gab es ja keine wirklichen Bewohner. Bewohner im Sinne von Menschen, die ihrem Tagwerk nachgehen, auf dem Markt einkaufen, sich unterhalten, verlustigen und vergnügen. In Age of Empires wird immer nur gerackert, geschuftet, gebaut und geschleppt, Pausen waren bislang kaum vorgesehen.
Age of Empires 4 erbt jetzt ein bisschen etwas vom Wuselfaktor eines Anno 1800 oder auch Die Siedler – wir sehen etwa Mägde, die auf dem Markt einkaufen gehen. Männer, die einfach so durch die Gegend laufen und auch Hellebardiere, die Patrouille laufen. Generell ist das Patrouillieren militärischer Einheiten sehr präsent im ersten Gameplay-Material: Auch Ritter hoch zu Ross reiten in Zweier-Gruppen nebeneinander über die Straßen, größere Gruppierungen laufen im Gleichschritt mit empor gehobener Lanze vor der Mauer. Interessantes Detail: Kommandanten der Kavallerie haben andere Pferde-Harnische als die untergebene Reiterei. Das ist Mittelalter, wie sich Mittelalter anfühlen muss. Besonders gut gefällt uns auch, dass ähnlich wie in einem Stronghold Mauern für Truppen begehbar sind. Wir sehen sowohl Bogenschützen als auch Armbrust-Einheiten und Lanzenträger auf den Brüstungen auf und ab gehen.
Siehe auch: Erster Gameplay-Trailer zu Age of Empires 4 erschienen
Enorme Höhenunterschiede für mehr Taktik im Gameplay?

Enorm spannend ist, wie organisch gewachsen die Landschaft von Age of Empires 4 wirkt. Im Gameplay aus einer Pre-Alpha sehen wir etwa, dass der Bergfried hoch oben auf einem Hügel liegt. Es geht also steil bergauf auf einer kleinen Straße, die zu einem Tor führt. Davor stehen Wachsoldaten. Eher im Tal befindet sich die eigentliche Stadt, was für interessante Gameplay-Möglichkeiten sorgen dürfte. Denn nicht nur lassen sich Bogenschützen auf den inneren Wällen postieren, was für einen Reichweitenvorteil sorgt. Sondern auch auf dem Bergfried, was besonders hohe Distanzen ermöglicht. Interessant dürfte das auch werden, wenn wir Katapulte einsetzen, um diese letzte Verteidigungsbarriere möglichst lange zu halten.
Noch wissen wir nicht, wie sehr sich Relic Entertainment an reale Physik hält, das kanadische Team hat dafür aber durchaus ein Händchen – Relic wurde berühmt mit Company of Heroes , welches gerade auch für seine Physik-Engine gefeiert wurde. Es ist also denkbar, dass wir diese großen Höhenunterschiede nutzen können, indem etwa Rammböcke länger brauchen, um hoch auf den Berg geschoben zu werden. Zudem sehen wir die Mongolen, wie sie eine britische Stadt und Befestigung attackieren. Dies tun sie ebenfalls von einer Hügelkette aus, und es ist durchaus sichtbar, dass Kavallerie einen kleinen Speed-Bonus erhält, wenn sie von oben nach unten angreifen, was relevant für das Durchbrechen feindlicher Infanterie-Linien sein dürfte.
Interessant hier wiederum: Um etwa Bogenschützen, die vor den Stadtmauern postiert sind, sowie Pikeniere vor einem Rush-Angriff zu schützen, lassen sich Speere in die Erde rammen, die eine solche Attacke unterbinden würden.
Relic erhält Unterstützung von Veteranen des Der Herr der Ringe: Schlacht um Mittelerde

„Hmm, Relic kann RTS, aber können sie auch Aufbaustrategie?“, mag sich der ein oder andere Leser fragen. In der Tat erhalten die Experten von Company of Heroes Unterstützung von einem sehr speziellen Team namens World’s Edge – der neuen RTS-Division innerhalb von Microsoft, die vorher an dem Who-is-Who der Echtzeitstrategie gearbeitet haben: Der Design Director etwa war verantwortlich für so illustre Titel wie Star Wars: Empire at War , vielleicht eines der besten Star-Wars-Spiele überhaupt und ein großartiger Echtzeitstrategietitel mit stapfenden AT-STs auf Hoth. Und Der Herr der Ringe: Schlacht um Mittelerde , welches nicht nur von Fans der Tolkienschen Saga gefeiert wurde. Schön: Microsoft will Age of Empires lediglich verfeinern, rüttelt aber gar nicht so sehr am Fundament. So sind etwa viele Gebäudetypen aus Age of Empires 2 dabei: Marktplatz, Universität, Barracken, Pferdeställe, Schmiede - aus der Kirche kommt gerade ein Kleriker. Auch nutzen alle Fraktionen die bereits bekannten vier Rohstoffe: Nahrung, Holz, Stein, Gold. Oh, und das Spiel wird im Xbox Game Pass für PC enthalten sein, wir müssen uns also nicht mit Free2Play-Quatsch rumärgern, welches das letzte Age of Empires fürs Smartphone namens Age of Empires: Castle Siege vermieste.
Die Siedler gespielt: Die gleiche Aufbau-Liebe, aber mehr Anno-Feeling
Werden die Mongolen ein Reitervolk mit mobilen Behausungen?

Es werden noch viele Monde vergehen, bis
Age of Empires 4
erscheint. Und doch lassen sich einige interessante Beobachtungen machen, wenn Sie nur den Trailer ein wenig genauer studieren. Dort ist etwa der Aufmarsch einer riesigen Mongolen-Armee zu sehen. An der Seite steht das Zelt des Generals, daneben zahlreiche Planwagen. Sind das etwa Jurten? Die Mongolen hielten wenig von befestigten Städten und zogen mit ihren Zeltdörfern immer weiter. Das könnte sehr interessantes Gameplay ermöglichen, gerade auch im Multiplayer mit bis zu acht Spielern. Denn ein derart mobiles Volk ließe sich sehr aggressiv einsetzen, um früh den Aufbau einer prächtigen englischen Festungsstadt zu stören. Auch gibt es Spezialeinheiten, bei den Mongolen sind es die Khane. Eine dieser Fähigkeiten ist im Trailer bereits ersichtlich – ein Falke wird ausgesendet, um den Nebel des Krieges zu lichten. Wir sind gespannt, inwiefern sich
Age of Empires 4
an authentische Historie hält oder ob man leicht Richtung Age of Mythologie zwinkert, welches gerne zu einem späteren Zeitpunkt auch mal ein neues Spiel erhalten darf.
Fazit
Es ist schon faszinierend, wie enorm sich Microsoft gewandelt wird. Von einer Xbox-First-Company, die mit ihrem eigenen Windows-Betriebssystem kaum noch etwas am Hut hatte. Zu einer Firma, die Gamer dank des absurd günstigen Game Pass für PC zum Preis eines Glühweins mit Blockbustern wie
Metro Exodus
und sogar das frisch erschienene
The Outer Worlds
verwöhnt – quasi das bessere Fallout. Und jetzt kommt auch noch
Age of Empires 4
: Mit wunderhübscher Optik, sehr viel organisch gebauteren Städten und einem Wuselfaktor, der so ganz leicht Richtung
Anno 1800
zwinkert – mit patrouillierenden Pikenieren in den Straßen und wachhabenden Soldaten auf den Mauern. Uns dürften hier noch viele Geheimnisse erwarten, angeblich soll die Kampagne etwas völlig Neues anbieten und auch mit den unterschiedlichen Völkern scheinen Relic und das neue Strategie-Studio World’s Edge viel vorzuhaben. Deren Design Director hat an Perlen wie
Star Wars: Empire at War
und
Der Herr der Ringe: Schlacht um Mittelerde
gearbeitet. Viel mehr Dreamteam kann man sich für das neue AoE kaum wünschen.
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