War es zwischenzeitlich schon still um das Kompressionsformat geworden, starten Player-Hersteller und Divx-Entwickler eine neue Offensive: Divx-taugliche DVD-PLAYER sollen in Zukunft auf breiter Front die Wohnzimmer der Kunden erobern.

KOMPAKT: DIVX-TAUGLICHE DVD-PLAYER
DIVX Der Video-Codec Divx ist für seine Fähigkeit bekannt, große Videodateien zu komprimieren. Ein typischer Film auf DVD ist sechs bis acht GB groß. Mit der Divx-Video-Kompression passt der Film auf eine einzige CD-ROM (650 bis 700 MB).
DIE AUSWAHL Im Test treten preiswerte Einstiegsgeräte erstmals gegen die neuen Mid- und High-End-Geräte der Markenhersteller an. Die Preisspanne liegt zwischen 60 und 200 Euro.
FIT FÜR DIE ZUKUNFT Die Wiedergabe von Divx-Videos wird bald ebenso selbstverständlich sein wie die Möglichkeit, (S)VCDs abzuspielen, JPEG-Fotos anzuzeigen oder MP3-Dateien wiederzugeben. Weitere Codecs werden voraussichtlich erst bei den kommenden Blu-Ray- und High-Definition-DVD-Playern integriert werden.
RELEVANZ: BRAUCHE ICH EINEN DIVX-TAUGLICHEN DVD-PLAYER?
+ FILME PLATZSPAREND ARCHIVIEREN Mit etwas Geschick lassen sich bis zu zehn Stunden Video auf einen DVD-5-Rohling bannen.
+ EXZELLENTE BILDQUALITÄT Im Vergleich zu älteren Kompressionsverfahren wie MPEG-1/-2 liefert Divx schon bei niedrigen Bit-Raten ein hervorragendes Videobild.
+ HOHE FLEXIBILITÄT Bildschirmauflösung und Bit-Rate können nahezu beliebig gewählt werden. Es stehen zahlreiche Audioformate zur Auswahl. Sogar Divx-Videos mit mehreren Audiospuren und Untertiteln sind möglich.
+ EINFACHE ERSTELLUNG Neue, einfach zu bedienende Tools mit automatischen Assistenten erstellen perfekte Videos quasi per Mausklick.
+ VORHANDENE DIVX-ARCHIVE ABSPIELEN Sie können Ihre bereits vorhandenen Divx-Filme endlich bequem auf dem TV-Schirm im Wohnzimmer genießen.
+ GERINGER AUFPREIS Gegenüber herkömmlichen DVD-Playern ohne Divx-Wiedergabe sind Divx-taugliche Player nur unwesentlich teurer.
- KEINE KOMMERZIELLEN DIVX-DVDS Kommerzielle Divx-CDs/-DVDs mit aktuellen Kinofilmen wird es auch in Zukunft nicht geben.
= KAUF Mit einem Divx-fähigen DVD-Player sind Sie für alle Fälle gerüstet.
Divx-taugliche DVD-Player sind nichts Neues. Allerdings waren es bislang vor allem die unbedeutenden Marken der Unterhaltungselektronik, die mit preiswerten Geräten auf den Markt kamen. Dabei litt die erste Player-Generation noch unter diversen Kinderkrankheiten: Statt die Divx-Videos abzuspielen, blieb der TV-Schirm oftmals schwarz. Inzwischen hat sich das Blatt gewendet. Immer häufiger springen renommierte Markenhersteller auf den Divx-Zug auf und bieten entsprechende Geräte an. Nie war die Auswahl an Divx-fähigen DVD-Playern so groß, wie es derzeit der Fall ist. Hält der momentane Trend an, wird Divx schon bald zu einem unverzichtbaren Ausstattungsmerkmal avancieren. Die Konkurrenz, Microsofts WMV-Format und Aheads Nero Digital, ist damit vorerst abgehängt. Digital.World hat sechs Geräte der neuesten Player-Generation auf den Prüfstand geholt und gewissenhaft auf Herz und Nieren getestet.
Ein Blick in das Innere der Testgeräte fördert Erstaunliches zu Tage: Sowohl in den preiswerten Einstiegsgeräten als auch in den teuren Markengeräten arbeiten die gleichen Decoder-Chips. Lediglich Sony macht sich die Mühe, einen eigenen Decoder-Chip zu entwickeln - mit einigem Erfolg, wie die Testergebnisse belegen. Die Chips der zweiten Generation, der Vibratto II von ESS Technologies und Media Teks MT1389DE/SE, bügeln viele Unzulänglichkeiten der ersten Chipsatz-Generation aus: Keiner der getesteten Player patzt bei den Divx-Pflichtprüfungen, also bei Videodateien, die gemäß den Divx-Profilen codiert wurden. Praktisch alle Divx-Versionen werden ruckelfrei wiedergegeben - inklusive des nicht immer unproblematischen Divx 3.11. Selbst die Divx-Kür meistern die Player inzwischen souverän. Diese Kür besteht aus Divx-Dateien mit mehreren Tonspuren im Dolby Digital AC3 2.0-, 5.1- oder MP3-Format und dem Einsatz spezieller Codec-Features wie GMC (Global Motion Compensation) und mehrerer aufeinander folgender B-Frames. Lediglich die Testkandidaten mit Vibratto-II-Chip haben Probleme bei der Wiedergabe mittels Q-Pel (Quarter Pixel)-codierter Divx-Filme. Bei den Zusatzfunktionen, wie der Anzeige von Untertitelspuren oder der Wiedergabe von Xvid-Videos, trennt sich die Spreu vom Weizen.