Wir haben die platzsparende Low-Profile-Tastatur Gram Spectrum von Tesoro im Praxistest. Was das Gaming-Keyboard neben einem äußerst flachen Design und der RGB-Beleuchtung zu bieten hat, haben wir uns genauer angeschaut.

Die Besonderheit der Tesoro Gram Spectrum ist auf den ersten Blick schon klar erkennbar: Anders als die meisten mechanischen Tastaturen ist sie äußerst flach und wirkt daher auch nicht wuchtig. Hinzu kommen neben einer anpassbaren und effektreichen RGB-Beleuchtung mit 16,8 Millionen Farben noch die eigens entwickelten Agile-Switches, die Tesoro von Kaihua produzieren lässt - diese sind insbesondere bekannt für ihre mechanischen Kailh-Schalter. Verfügbar sind die Switches in den Ausführungen rot und blau, wir haben letztere im Test.
TEST-FAZIT: Tesoro Gram Spectrum RGB
Die Kombination aus reduzierter Höhe und selbstentwickelten, mechanischen Tastern hat uns sehr gut gefallen. Das Tippen geht leicht von der Hand, auch wenn die blauen Switches stellenweise etwas schwergängig sind. Dennoch entlastet die flache Bauweise die Handgelenke, wodurch es gut vertretbar ist, dass die Tastatur ohne Handballenauflage ausgeliefert wird. Das moderne und schlichte Design ist gut und recht hochwertig verarbeitet. Sehr gut gefällt uns auch, dass die Tastatur zwei verschiedene Varianten der verbauten Agile-Switches zu bieten hat. Je nach Anwendungsgebiet kann der User die für sich geeigneten Switches auswählen.
Zusätzliche Anschlüsse wie USB- oder Audio-Hub fehlen uns an der leistungsstarken Tastatur, genau wie eine separate Lautstärkeregelung und separate Multimediatasten. An dieser Stelle müssen wir auch nochmal auf das Nachhallen der Schaltermodule hinweisen, das den einen oder anderen stören könnte. Alles in allem finden wir die unverbindliche Preisempfehlung von 147,90 Euro für angemessen. Die Gram Spectrum ist nicht nur in schwarz, sondern auch in einer weißen Ausführung erhältlich.
+ sehr flaches und agiles Design
+ zwei Ausführungen der Agile-Schalter
+ programmierbare RGB-Beleuchtung
- USB- oder Audio-Hub fehlen
- Nachhallen beim Tastendruck
Das Design der Tesoro Gram Spectrum
Wie eingangs schon erwähnt ist die Gram Spectrum für eine mechanische Tastatur sehr flach. So ist das Gehäuse an sich sehr niedrig gehalten, in Kombination mit den Low-Profile-Tasten ergibt sich ein komfortables und modernes Design. Im Vergleich mit herkömmlichen Tastenkappen hat der Hersteller auf 1,5 Zentimeter in der Höhe verzichtet. Andere mechanische Modelle haben ungefähr eine Höhe von vier Zentimetern, die Tesoro Gram Spectrum misst lediglich 2,45 Zentimeter. Nicht nur optisch, sondern auch in der Praxis spielt die Höhe eine entscheidende Rolle: Uns fiel das Tippen sehr leicht, da wir die Handgelenke nicht so stark anwinkeln mussten. Da ist es durchaus vertretbar, dass keine Handballenauflage verfügbar ist.

Wer dann doch lieber bergauf schreibt, der kann die Tastatur mithilfe der Standfüße im hinteren Bereich anheben. Lediglich die Standfestigkeit leidet unter den ausgeklappten Füßen. Denn diese bieten nicht genug Halt, vor allem auf einem glatten Untergrund.
Mechanische Tastaturen - Grundlagenwissen
Auf der Rückseite des Gehäuses befindet sich der Micro-USB-Anschluss um dort das 1,8 Meter lange Anschlusskabel einzustecken, das im Übrigen für eine längere Haltbarkeit mit Stoff ummantelt ist. Ein separat angeschlossenes Kabel hat Vor- und Nachteile: Liegt ein Kabeldefekt vor, dann lässt sich die Leitung leicht ersetzen, ohne gleich die komplette Tastatur einschicken zu müssen. Der Nachteil ist, dass sich der Stecker im Gefecht unbeabsichtigt lösen kann.

Die Agile-Switches von Tesoro
Wie bereits erwähnt setzt Tesoro bei seiner neusten Gaming-Tastatur Gram Spectrum auf die selbstentwickelten Agile-Switches. Die gibt es in zwei Varianten: Agile Red, lineare Taster, die schon nach 1,5 Millimeter maximaler Wegstrecke mit einem Aufwand von 50 Gramm auslösen. Die Agile Blue dagegen sind taktil und geben hör- und spürbares Feedback. Sie lösen erst nach 2,2 Millimeter und einem Widerstand von 60 Gramm aus. In unserem Test haben wir die blauen Switches im Einsatz und sind zu dem Schluss gekommen, dass sie uns doch sehr an die blaue Variante der bekannten Cherry-MX-Schalter erinnern. So sind der Auslöseweg und auch der nötige Widerstand gleich, allerdings finden wir, dass sich die Cherry-Schalter ein wenig geschmeidiger bedienen lassen.

Die roten Agile-Schalter sollten sich aufgrund des kurzen Auslösewegs durchaus für Gamer eignen. Die blauen Switches empfehlen wir für Vielschreiber, da das spürbare Feedback ein schnelles Tippen sehr angenehm macht. Da die Taster allerdings deutlich zu hören sind, sollten Sie damit nicht unbedingt in einem Großraumbüro arbeiten. Bei unserem Sample fällt uns außerdem ein glockenhelles Nachhallen während des Schreibens auf: Wer das Geräusch erst einmal hört, der wird es kaum noch ignorieren können. Wir persönlich empfinden das als weniger störend, doch die Geschmäcker sind hier bekanntlich verschieden.
Fritz aus der PC-WELT Hardware-Redaktion hat die 5 meist verkauften und am besten bewerteten Gaming-Tastaturen getestet, stellt sie Ihnen in diesem Video vor und nennt ihre Stärken und Schwächen.
Ein entscheidender Unterschied zu den Kailh-Switches vom gleichen Produzenten ist die freistehende Position der Schalter. So lassen sich die Zwischenräume der Module auch einfacher reinigen. Außerdem verwendet der Hersteller erstmals ein nahezu transparentes Gehäuse und setzt die LED direkt in die Mitte anstatt an die Oberseite des Schalters. Das Ergebnis sind relativ gleichmäßig ausgeleuchtete Switches.

Programmierbare RGB-Beleuchtung und technische Daten
Die in der Software programmierbare RGB-Beleuchtung bietet 16,8 Millionen Farben, die in neun verschiedenen Modi leuchten können. Zudem können Sie jede einzelne Taste der Gram Spectrum individuell mit einer gewünschten Farbe belegen. Doch auch ohne die Software lässt sich über die Tastenkombinationen Fn und den Pfeiltasten die Beleuchtungsmodi wechseln. Für weitere Einstellungen und Anpassungen steht der Treiber zur Verfügung, was unter anderem auch eine Makro-Programmierung und eine Profil-Speicherung umfasst. Durch eine relativ simple Bedienung brauchen Sie keine umfangreiche Einweisung und können gleich mit der Individualisierung loslegen.

Leider müssen wir auf Anschlüsse wie einen USB- oder Audio-Hub verzichten. Auch separate Multimedia-Tasten, Profilwechsel oder Spielemodi bietet die Tastatur nur in Form von Sekundärbelegungen. Hier hätten wir uns mindestens eine gesonderte Lautstärkeregelung gewünscht.
Mechanische Tastaturen - Eine gute Investition?
Zu den restlichen, technischen Daten der Gaming-Tastatur zählen ein 32-Bit ARM-Cortex-Prozessor, Full-N-Key/6-Key-Rollover und ein 512 KB großer Onboard-Speicher. Mit einer Polling-Rate von 1000 Hertz wird sichergestellt, dass die ausgelösten Tasten auch flott im System ankommen.