Trekstor kann mehr als nur Festplatten bauen. Der Hersteller versucht sich seit kurzem im Smartphone-Segment. Wie gut der Billig-Androide Trekstor Smartphone den Alltag meistert und ob der Trekstor Mobile-Tarif etwas taugt, verrät der Test.

Bislang kennt man Trekstor vor allem als Hersteller von MP3-Playern und Festplatten. Doch da die Wachstumsraten im Smartphone-Markt hohen Gewinn versprechen, hat der Elektronik-Profi nun auch Smartphones im Portfolio. Ergänzend wird ein eigener Tarif angeboten.
Beim ersten Smartphone-Experiment geht Trekstor noch keine allzu großen Risiken ein und setzt daher auf Billig-Produktion. Das merkt man dem Gerät jedoch nur teilweise an: Kunststoff verziert Vorder- und Rückseite. Doch trotz des einfachen Materials sieht das Smartphone ganz hübsch aus, ist jedoch etwas rutschig in der Hand. Die Hundertgramm-Marke hat das Trekstor Smartphone knapp verfehlt. Dennoch ist es mit 110 Gramm Gewicht und 106 Millimeter Baulänge eines der kleineren und kürzeren Smartphones, die derzeit auf dem Markt zu haben sind.
Display für Zwerge
Das 2,8 Zoll-Display bietet wenig Platz. Webseiten und E-Mails sind mühsam lesbar. Schuld daran ist die pixelige Auflösung von nur 320 x 240 Bildpunkten. Der resisitive Touchscreen reagiert sensibel auf die Eingaben mit dem mitgelieferten Stylus, auf die Benutzung per Finger sollte man aber besser verzichten. Und auch der Luxus eines Zwei-Finger-Zooms zum Großziehen von Fotos und Webseiten ist nicht gegeben. Dafür gibt es eine mechanische Annehmen- und eine Auflegen-Taste unterhalb des Displays. Ebenfalls praktisch: das Steuerkreuz unter dem Display. Wem die Bedienung per Finger zu mühsam ist, rollt einfach mit dem Knopf durch Adresslisten, Links und Menüpunkte.
Android 2.1 - kein Update in Sicht
Das Gerät läuft unter Android 2.1. Wie bei Android üblich, gibt es Menü, Startbildschirm und Zurücktaste. Nur eine Komforttaste fehlt: die Suchen-Taste. Wer eine Suche starten will, muss das Google-Suche-Widget auf einem der fünf Startbildschirme verwenden. Oder Sie gehen über die Schnellzugriffsleiste, die Trekstor entwickelt hat. Ist die Suche erst einmal gestartet, durchforstet sie zuerst das Smartphone selbst. Wird sie nicht fündig, wird die Anfrage ans Internet weitergereicht.
Die Oberfläche ist eher profan gehalten – eine eigene Entwickung wie HTC Sense oder Samsungs Touchwiz hat sich Trekstor gespart. Dennoch lässt ein Update auf Android 2.2 oder 2.3 auf sich warten. Bislang hat der Hersteller noch kein Update geplant.
Dateimanager vorinstalliert
Schön: Ein Dateimanager und eine Notizfunktion sind bereits installiert. Das ist keine Selbstverständlichkeit auf einem Android-Smartphone. Auch Facebook und Documents to go zum Anzeigen von Word-, Excel-, Powerpoint und pdf-Dateien ist bereits aufgespielt. Möchten Sie die Dokumente bearbeiten, müssen Sie jedoch die Software-Erweiterung kaufen. Als Navigationsprogramm dient Google Maps, die dazugehörige Navigationslösung fürs Auto muss man sich aus dem Android Market holen. Die Software ist kostenlos, erfordert aber unbedingt einen Datentarif.
Gemächlicher Prozessor
Der Prozessor werkelt mit einer Taktrate von 528 MHz gemächlich vor sich hin. In der Praxis bedeutet das, dass es immer eine Wartesekunde gibt, bevor sich eine Anwendung öffnet. Um die 3,2-Megapixel-Kamera zu öffnen, braucht es drei Sekunden. Autofokus und Motivprogramme fehlen, dafür bietet die Kamera einen LED-Blitz mit knapp einem Meter Reichweite. Die Ergebnisse sind gerade zugfriedenstellend. Die Bilder leiden an Unschärfen und könnten eine sattere Farbgebung vertragen. Der Mediaplayer unterstützt die Standardformate, die mitgelieferten Kopfhörer sollte man gegen ein qualitativ höherwertiges Paar austauschen. Der Klang ist stark gedämpft und viel zu dumpf. Die Sprachqualität beim Telefonieren ist in Ordnung, auch wenn die Stimmen ein wenig automatenhaft klingen.
Surfen kann der Nutzer mit dem vorinstallierten WebKit-Browser. Die Seiten bauen sich via Datenturbo HSDPA oder WLAN schnell auf. Flash-Seiten kann das Trekstor Smartphone jedoch nicht darstellen. Dafür lässt es sich mit dem PC koppeln und als Modem nutzen. Die Funktion heißt im Menü Wireless Tether. Die Akkulaufzeit ist wirklich schwach: maximal zwei Tage schafft das Trekstor Smartphone, wenn es nicht benutzt wird.
Trekstors Mobilfunktarif
TrekStor mobile ist unabhängig vom Kauf eines Trekstor Samrtphones. Wer jedoch ein Smartphone bei Trekstor erworben hat, bekommt jeden Monat zehn Freiminuten oder zehn kostenlose SMS-Nachrichten in alle deutschen Netze. Dazu muss man bei der Online-Bestellung die Seriennummer des Handys in das dafür vorgesehene Feld eintragen. Der Bonus wird dann automatisch jeden Monat gutgeschrieben.
Der Tarif kostet 7,9 Cent pro Minute oder je SMS in alle deutschen Netze. Das Abhören der Mailbox sowie die Rufnummermitnahme wird kostenlos angeboten. Die Datenflatrate "webFLAT" gibt's für 9,99 EUR/Monat zum mobilen Surfen mit HSPA/UMTS Breitbandgeschwindigkeit. Doch Achtung: Nach 250 MB ist Schluss. Wer häufig Google Maps aufruft, kann schnell ans Datenlimit kommen. Dann drosselt der Anbieter auf die lahme GPRS-Bandbreite. Praktisch: Der Vertrag ist nach einer Vertragslaufzeit von drei Monaten monatlich kündbar.
Fazit
Das Trekstor Smartphone ist für den kleinen Geldbeutel konzipiert. Zwar muss der Nutzer Abstriche bei der Arbeitsgeschwindigkeit und beim Touchscreen machen. Doch E-Mails abarbeiten, Nachrichten im Web verfolgen oder sehen, was auf Facebook los ist, klappt gut. Und die Kamera macht Schnappschüsse, die für Facebook allemal reichen. Wer die Online-Welt erst einmal ausprobieren will, sollte den "Trekstor mobile Tarif" dazubuchen.
ALLGEMEINE DATEN |
|
---|---|
Testkategorie |
Handys |
Handy-Hersteller |
Trekstor |
Trekstors Internetadresse |
www.Trekstor.de |
Preis (unverbindliche Preisempfehlung) |
159 Euro |
TESTERGEBNIS (NOTEN) |
|
---|---|
Handy-Basics (30%) |
3,55 |
Handhabung (25%) |
3,85 |
Ausstattung (20%) |
2,20 |
Multimedia (15%) |
2,80 |
Connectivity (10%) |
1,60 |
Testnote |
befriedigend (3,05) |
DIE TECHNISCHEN DATEN |
|
---|---|
Handy-Basics |
|
Größe |
106 x 57 x 14 Millimeter |
Gewicht |
110 Gramm |
Formfaktor |
Barren |
Betriebssystem |
Android 2.1 |
Prozessor |
528 MHz |
Besonderheiten |
|
Akku-Laufzeit |
|
Stand-by-Zeit im GSM-Netz in Stunden |
228 Stunden |
Gesprächszeit im GSM-Netz in Minuten |
360 Minuten |
Stand-by-Zeit im UMTS-Netz in Stunden |
0 Stunden |
Gesprächszeit im UMTS-Netz in Minuten |
0 Minuten |
Netze |
|
GSM 900 |
ja |
GSM 1800 |
ja |
GSM 1900 |
ja |
GSM 850 |
ja |
EDGE |
ja |
UMTS |
ja |
HSDPA |
ja |
HSUPA |
ja |
Display |
|
Größe |
43 x 57 Millimeter |
Auflösung |
240 x 320 Pixel |
Touchscreen |
ja |
Handhabung |
|
Mechanische QWERTZ-Tastatur |
nein |
Ruftonzuordnung pro Kontakt oder Kontaktgruppe |
ja |
Profile |
nein |
Flugzeug-Modus |
ja |
Ausstattung |
|
Schnittstellen |
|
Bluetooth |
ja |
Bluetooth 3.0 |
nein |
USB |
ja |
WLAN 802.11b/g |
ja |
WLAN 802.11n |
nein |
3,5-Millimeter-Klinkenstecker |
ja |
Speicher |
|
RAM |
512 MB |
ROM |
512 MB |
Speichererweiterung |
ja |
Speicherkarte im Lieferumfang |
nein |
GPS |
|
GPS-Chip |
ja |
Navigationssoftware |
nein |
Multimedia |
|
Fotos |
|
Auflösung |
2048 x 1536 Pixel |
Autofokus |
nein |
Makro |
nein |
Motivprogramme |
nein |
Bildstabilisator |
nein |
Optischer Zoom |
nein |
Videos |
|
Auflösung |
640 x 480 Pixel |
Bildstabilisator |
nein |
Musik |
|
Anzahl Formate |
7 |
Headset im Lieferumfang |
ja |
UKW-Radio |
ja |
Connectivity |
|
Browser |
ja |
Push-E-Mail |
ja |
E-Mail-Anhänge |
ja |
Instant Messaging |
ja |
Facebook vorinstalliert |
ja |
Übernahme Kontakte aus Facebook ins Adressbuch |
nein |
Twitter-Client vorinstalliert |
nein |