Mit der Nvidia Geforce RTX 3060 erweitert der Chip-Spezialist die Grafikkarten-Serie RTX 30. Sie verfügt über stolze 12 GB GDDR6-Speicher und soll Ende Februar 2021 zu Preisen ab 319 Euro auf den Markt kommen.

Nvidia hat gestern nicht nur die mobilen Ableger der RTX-30-Serie vorgestellt, sondern auch eine neue Grafikkarte für Desktop-PCs: Die Geforce RTX 3060 soll vor allem Besitzer einer betagten GTX 1060 6GB zum Kauf bewegen und „Ampere für jeden Gamer“ verfügbar machen. Das kommt nicht von ungefähr, denn seit jeher sind vor allem die Nvidia-Geforce-Grafikkarten der 60er-Generation überaus beliebt, wie beispielsweise die Steam-Hardware-Charts zeigen: Über 11 Prozent der Steam-Nutzer verwenden noch immer eine GTX 1060!
Nvidia Geforce RTX 3060 im Detail
Die Nvidia Geforce RTX 3060 mit dem Grafikprozessor „GA106“ ist mit 3.584 Cuda-Kernen ausgestattet, boostet mit bis zu 1,78 GHz und verfügt über satte 12 GB GDDR6-Speicher. Das Speicher-Interface ist 192 Bit breit. Im Vergleich zur 3060 Ti (zum PC-WELT-Test) ergeben sich somit weniger Cuda-Einheiten und ein schmaleres Speicher-Interface, auch die TDP ist mit 170 Watt niedriger. Dafür gibt es 4 GB mehr VRAM und einen höheren Boost-Takt – und die Non-Ti ist mit 319 Euro zu 399 Euro auch deutlich günstiger. Hat in Sachen Grafikspeicher-Kapazität vielleicht AMD etwas auf Nvidia abgefärbt?
Technische Daten der Geforce-RTX-30-Serie im Vergleich |
||||||
---|---|---|---|---|---|---|
|
|
GEFORCE RTX 3090 |
GEFORCE RTX 3080 |
GEFORCE RTX 3070 |
GEFORCE RTX 3060 Ti |
GEFORCE RTX 3060 |
Technische Daten des Grafikprozessors: |
NVIDIA CUDA-Recheneinheiten |
10496 |
8704 |
5888 |
4864 |
3584 |
|
Boost-Taktung (GHz) |
1.70 |
1.71 |
1.73 |
1.67 |
1.78 |
|
Basistaktung (GHz) |
1.40 |
1.44 |
1.50 |
1.41 |
1.32 |
Technische Daten des Speichers: |
Standard-Speicherkonfiguration |
24GB GDDR6X |
10GB GDDR6X |
8GB GDDR6 |
8GB GDDR6 |
12 GB GDDR6 |
|
Breite der Speicherschnittstelle |
384 Bit |
320 Bit |
256 Bit |
256 Bit |
192 Bit |
|
Standard-Bildschirmanschlüsse |
HDMI 2.1, 3x DisplayPort 1.4a |
HDMI 2.1, 3x DisplayPort 1.4a |
HDMI 2.1, 3x DisplayPort 1.4a |
HDMI 2.1, 3x DisplayPort 1.4a |
|
Temperatur- und Leistungsdaten: |
Max. Temperatur der Grafikkarte (in °C) |
93 |
93 |
93 |
93 |
93 |
|
Leistungsaufnahme der Grafikkarte (Watt) |
350 |
320 |
220 |
200 |
170 |
|
Empfohlene Systemleistung (Watt) |
750 |
750 |
650 |
600 |
550 |
CPU darf über kompletten VRAM verfügen
Die RTX 3060 kommt mit einer weiteren Premiere für Nvidia: Die Grafikkarte unterstützt die PCI-Express-Technik
„Resizable BAR“,
die der CPU ermöglicht, auf den kompletten Grafikspeicher der GPU zuzugreifen – bisher waren es nur magere 256 MB. Damit sollen Gamer von einem Leistungsplus in Spielen profitieren, vor allem bei speicherhungrigen Titeln. Damit sich die Technik auch nutzen lässt, ist der Einsatz eines kompatiblen Mainboards und einer passenden CPU notwendig. Beispielsweise unterstützen bereits die AMD-Prozessoren der Ryzen-5000-Serie und die Mainboard-Chipsätze ab der 500-Serie „Resizable BAR“. Damit folgt Nvidia dem Mitbewerber AMD, der die Technik mit der RTX-6000-Reihe
(zum PC-WELT-Test)
ebenfalls unterstützt, nur nennt es
AMD „Smart Access Memory“
(SAM). Übrigens werden auch die restlichen RTX-30-Grafikkarten Resizable BAR unterstützen, vermutlich wird hier ein entsprechendes Treiber-Update ausgespielt.

Marktstart und Verfügbarkeit
Von der Nvidia Geforce RTX 3060 wird es eine Founders Edition von Nvidia selbst geben sowie Custom-Designs von den üblichen Verdächtigen wie Asus, MSI und Zotac. Wir sind uns sicher, dass der Chip-Anbieter einen weiteren Kassenschlager veröffentlichen wird, schließlich profitieren Gamer von vielen nützlichen Techniken, hoher Leistung und einem fetten Grafikspeicher. Und auch der Preis von 319 Euro lässt sich durchaus als erschwinglich bezeichnen – vor allem im Vergleich zu den größeren RTX-30-Karten. Doch genau hier wird es wohl zu Problemen kommen: Wir gehen davon aus, dass die Nachfrage das Angebot wieder immens übersteigen wird und sich die tatsächlichen Verkaufspreise weit über den 319 Euro einpendeln werden. Zwar betont Nvidia, so viele GPUs wie möglich zu produzieren, aber Ende Februar wird sich dann zeigen, ob es gereicht hat.
