Die VoIP-Software Skype kann seit heute auch in Deutschland aus dem App Store heruntergeladen und auf dem iPhone installiert werden. Das gefällt dem exklusiven Apple-Vertragspartner für Deutschland überhaupt nicht. T-Mobile hat angekündigt, dass sie die Benutzung von Skype in ihrem Mobilfunknetz und den WLAN-Hotspots zu blockieren. "Der Schutz unserer Netz-Performance steht im Vordergrund", begründet T-Mobile-Sprecher Alexander von Schmettow die Entscheidung in einem Interview mit der Wirtschaftswoche. Die Sorge ist begründet, denn in den USA werden bereits die ersten Skype-Telefonate über UMTS geführt.

Skype könne die Übertragungsgeschwindigkeiten in dem Mobilfunknetz verlangsamen und es sogar überlasten, wenn die Kunden per Internetverbindung über das 3G-Netz telefonierten, sagt von Schmettow. Die Vertragsbedingungen, mit denen T-Mobile solche VoIP-Dienste unterbinden kann, würden auch für die WLAN-Hotspots des Unternehmens gelten. T-Mobile ist der größte WLAN-Betreiber in Deutschland, mit mehr als 20.000 Hotspots. Ihre Nutzung ist in allen iPhone-Laufzeitverträgen enthalten.
Selbst mit den 200 Megabyte Inklusiv-Volumen des kleinsten iPhone-Vertrages, Complete XS, könnte man viele Stunden über Skype telefonieren. T-Mobile will das blockieren. Mit solchen Skype-Anrufen über ihre WLAN-Hotspots verdienen sie nichts, doch es könnte noch schlimmer für den Netzbetreiber kommen: In den USA ist es ersten Experten bereits gelungen, über UMTS mit dem iPhone über Skype zu telefonieren, obwohl die Software das eigentlich unterbindet. Das Apple-Blog 9to5Mac hat ein Video veröffentlicht, in welchem der Autor einen Skype-Anruf über das 3G-Netz von AT&T startet.
Für solche Telefonate werden keine Gebühren fällig, weil die iPhones mit einem Vertrag von AT&T alle eine Daten-Flatrate haben. Das könnte sich verheerend für den amerikanischen Mobilfunkanbieter auswirken, denn Skype-Anrufe in Telefonnetze sind in den USA besonders billig. Für die Skype-Nutzung über UMTS muss nur das neue iPhone OS 3.0 installiert werden. Dazu ist es aber erforderlich, sich als Software-Entwickler bei Apple anzumelden und 79 Euro zu überweisen, dann bekommt man die Betaversion zur Installation auf seinem Handy. Natürlich gibt es längst auch illegale Downloads im Internet.