Mozilla will sein Mail-Programm Thunderbird bald auch für Android anbieten. Doch statt Thunderbird zu portieren, übernimmt Mozilla die bekannte und beliebte App K-9 Mail.

Die MZLA Technologies Corporation, Mozillas Tochtergesellschaft für das Mail-Programm
Thunderbird
, hat Anfang dieser Woche angekündigt, die quelloffene Android-App K-9 Mail zu übernehmen. Daraus soll Thunderbird für Android entstehen. Damit hat Mozilla nun offenbar einen Weg gefunden, um Thunderbird endlich auch auf Smartphones und Tablets anbieten zu können. Die Entwickler müssen weder bei Null anfangen noch den sperrigen Thunderbird-Code auf Android portieren.
Wie
MZLA verlautbart,
sei man bereits seit längerer Zeit mit Christian Ketterer, dem Hauptverantwortlichen des K-9-Mail-Projekts, im Gespräch. Ketterer (a.k.a. "cketti") arbeitet bereit in Vollzeit für das Thunderbird-Team. Bis aus K-9 Mail schließlich Thunderbird Mobile werden kann, liegt allerdings noch einige Arbeit vor dem Entwickler-Team. K-9 soll zunächst schrittweise den Funktionsumfang und den Look von Thunderbird bekommen.
Dazu gehört etwa eine automatische Konfiguration der Mail-Konten, eine verbesserte Ordnerverwaltung, Nachrichtenfilter und eine Synchronisation der Daten zwischen Thunderbird für Desktop-Systeme und der Android-Version, auch für bisherige K-9-Nutzer. Für Letzteres soll ab Sommer 2023 Firefox Sync genutzt werden. Auch zu einer Thunderbird-Fassung für iOS gibt es bereits Überlegungen.
Diskutieren Sie mit
Wann es schließlich so weit sein wird, ist noch nicht bekannt. Wer mit dem Thunderbird-Team über die Zukunft der mobilen Mail-App diskutieren möchte, hat dazu
heute ab 19 Uhr
auf Twitter (via
@MozThunderbird
) die Gelegenheit. Spenden sind stets willkommen – Mozilla ist eine Stiftung, Thunderbird und K-9 Mail sind Open-Source-Projekte.