Das Klima zwischen Microsoft und dessen Hardware-Partnern bleibt gestört. Nachdem immer mehr PC- und Notebook-Produzenten Windows 8 kritisieren, schlägt Microsoft jetzt zurück. Und gibt den OEMs die Schuld am schleppenden PC- und Notebook-Verkauf.

Jim Wong, der Chef des taiwanischen PC-Herstellers Acer, hatte zuletzt Windows 8 als "zu kompliziert" bezeichnet und damit Microsoft ziemlich heftig abgewatscht. Doch Microsoft zufolge sind die PC-Hersteller selbst schuld, wenn sie kaum Windows-8-Rechner verkaufen. Denn die Hardware-Produzenten hätten Microsofts Empfehlungen für die richtige Windows-8-Hardware einfach ignoriert. Das schreibt das englischsprachige IT-Nachrichtenmagazin The Register.
Microsoft habe seinen Hardwarepartnern empfohlen, leistungsstarke Touchscreen-Tablets mit Windows 8 zu bauen. Doch die Hersteller setzten überwiegend auf klassische Desktop-PCs und Notebooks ohne Touchscreen-Funktionalität. Diese wären im Weihnachtsgeschäft aber wie Blei in den Regalen gestanden.
Die Hardware-Hersteller lassen sich diese Kritik natürlich nicht gefallen. Und keifen zurück: Hätte man auf die Empfehlungen von Microsoft gehört, dann säße man jetzt auf einem Berg von sehr teurer Highend-Hardware, die niemand kaufen will und die die Kunden nicht einmal verstehen würden (dass es bei Windows 8 mit dem Verstehen hapert, hatte ja auch der Acer-Chef kritisiert).
Im Februar 2013 soll aber alles anders werden, dann nimmt Microsoft einen neuen Anlauf mit Windows 8. Und bringt die ersten Surface-Pro-Tablets mit Windows 8 in den Verkauf. Am 9. Februar beginnt der Verkauf von Surface-PCs mit Intel-Prozessoren und Windows 8 in den USA und in Kanada. Dann wird sich zeigen, ob die jahrzehntealte Wintel-Allianz doch noch einmal Erfolg hat. Oder ob Intel-Prozessoren und Windows-Betriebssystem langsam zum Auslaufmodell werden.
Bisher konnte man Surface-Geräte nur mit Windows RT erwerben. Die Kunden-Nachfrage nach Windows RT-Surface-Tablets ist aber überschaubar.