Update 15.9. Das sagt AVM
Wir baten AVM um eine Stellungnahme zu dem Handelsblattbericht. Doris Haar, Pressesprecherin von AVM, antwortete uns umgehend:
Seit knapp 40 Jahren ist die Entwicklung des Unternehmens AVM eine große Erfolgsgeschichte. Inzwischen gehen die Gründer und geschäftsführenden Gesellschafter von AVM bereits auf die 70 zu. Ihnen ist wichtig, dass der Erfolg von AVM weitergeht, auch wenn sie eines Tages nicht mehr im Unternehmen sind. Diesen Übergang planen sie seit geraumer Zeit aktiv und diskutieren ohne Zeitdruck verschiedene Möglichkeiten. Die geschäftsführenden Gesellschafter haben entschieden, sich nicht an Spekulationen zu beteiligen. Das Einzige was feststeht ist das Ziel: Generationswechsel und dennoch Kontinuität. Die Erfolgsgeschichte soll weitergehen.
Doris Haar
Update Ende, Beginn der ursprünglichen Meldung: AVM-Gründer wollen Fritzbox-Unternehmen angeblich verkaufen
Das Handelsblatt berichtet, dass die Gründer von AVM ihr Unternehmen verkaufen wollen. AVM ist eines der wenigen deutschen Unternehmen, das auf dem deutschen Telekommunikationsmarkt gegen die internationale Konkurrenz bestehen konnte und immer noch kann. Außerhalb von Deutschland ist AVM mit seinen Fritzboxen dagegen weniger bekannt.
AVM Fritzbox feiert Geburtstag: So sah die erste Fritzbox aus – mit Video
Altersgründe
Der Grund für den Verkauf: Die drei Gründer und geschäftsführenden Gesellschafter Johannes Nill, Peter Faxel und Ulrich Müller-Albring gehen auf die 70 zu und wollen sich deshalb 2023/24 von ihrem Unternehmen trennen. Deshalb würden die Inhaber schon seit längerer Zeit über die Zukunft ihres Unternehmens diskutieren. Sie wollen den weiteren Erfolg von AVM sicherstellen.
Das Handelsblatt will von mehreren Personen aus Finanzkreisen erfahren haben, dass die Gründer die Investmentbank Lincoln damit beauftragt haben, einen Auktionsprozess vorzubereiten. Mehrere Private-Equity-Investoren würden sich mit AVM beschäftigen. Ob und wann der Verkauf zustande kommt, sei derzeit unbekannt. In jedem Fall dürfte das Ganze noch Monate dauern. Gegenüber dem Handelsblatt lehnte Lincoln eine Stellungnahme ab.
Gute Zahlen
AVM erwirtschafte im Jahr 2022 einen Umsatz von 620 Millionen Euro. Das sind 9 Prozent mehr als im Jahr 2021. Finanzexperten schätzen laut dem Handelsblatt den Gewinn auf 80 bis 90 Millionen Euro. Für den Verkauf könnte der Wert von AVM auf 750 Millionen bis 1 Milliarde Euro festgelegt werden.
Fritzbox ist überall
AVM war mit Bildschirmtext gestartet. In den 1990ern wurde AVM mit ISDN-Zubehör groß. Als DSL als Internetzugang üblich wurde, eroberte sich AVM schnell mit seiner Fritzbox eine absolut marktbeherrschende Stellung auf dem deutschen Markt. Auch viele Provider liefern ihren Kunden eine Fritzbox als Zugangsgerät im Rahmen des Internetvertrags.
Seit längerer Zeit ist AVM aber nicht nur mit der Fritzbox und Repeatern und Powerline auf dem Markt vertreten, sondern bietet auch Smart-Home-Zubehör an: smarte Thermostate, Zwischenstecker und smarte Leuchten. Die Fritzbox dient dabei als Smart-Home-Zentrale.
Aktueller Preis: Fritzbox 7590 AX