Bei Patenschaften denken Sie vielleicht an Menschen oder Tiere, aber nicht unbedingt ans Wetter. Doch ja, auch das ist möglich – dank der Aktion „Wetterpate“ vom Institut für Meteorologie der Freien Universität Berlin. Seit 2002 werden öffentlich Namenspatenschaften für Hoch- und Tiefdruckgebiete vergeben, also etwa „Hoch Anna“ oder „Tief Jürgen“. Mehr dazu im Folgenden.
Wetterpate werden: Ablauf einer Wetterpatenschaft
Um eine Namenspatenschaft für ein Hoch- oder Tiefdruckgebiet zu übernehmen, müssen Sie zunächst einen Antrag mit dem gewünschten Vornamen einreichen. Die Regeln zur Namenswahl lauten:
- In geraden Jahren tragen Hochdruckgebiete männliche und Tiefdruckgebiete weibliche Namen. In ungeraden Jahren ist es umgekehrt.
- Erlaubt sind nur standesamtlich anerkannte Vornamen.
- Unzulässig sind Doppelnamen, Nachnamen oder Firmennamen (außer wenn es auch gleichzeitig gültige Vornamen sind).
- Sonderzeichen im Namen nur nach Rücksprache.
Wenn der gewünschte Name noch nicht in den Namenslisten des laufenden Jahres aufgeführt ist und er den obigen Regeln entspricht, erhalten Sie circa 1–2 Wochen nach der Antragstellung eine Bestätigung.
Diese Bestätigung beinhaltet eine Voraburkunde und eine Rechnung für die Übernahme Ihres Antrags. Nach erfolgter Bezahlung sind Sie offiziell der Wetterpate für ein Hoch- oder Tiefdruckgebiet, das fortan den von Ihnen gewählten Namen auf der Wetterkarte tragen wird.
Die Benennung erfolgt in alphabetischer Reihenfolge durch die Meteorologinnen und Meteorologen des Vereins Berliner Wetterkarte e.V. am Institut für Meteorologie.
Direktpatenschaft vs. Risikopatenschaft
Jedes Jahr werden im Schnitt 50–60 Hochdruckgebiete und 130–150 Tiefdruckgebiete getauft. Das heißt, es gibt immer eine bestimmte Zahl an „sicheren“ Patenschaften, die direkt vergeben werden können, und eine unbekannte Zahl an Risikopatenschaften für den letzten Durchlauf im Jahr. Bei Letzteren fallen erst Kosten an, wenn auch tatsächlich ein Druckgebilde getauft wird. Falls nicht, müssen Sie den Namen erneut beantragen.
Wichtig: Ob und wann ein Hoch- oder Tiefdruckgebiet getauft wird, liegt im Ermessen der Meteorologinnen und Meteorologen (Berliner Wetterkarte e.V.) und kann vorab nicht bestimmt werden. In der Regel werden diejenigen Druckgebilde getauft, die einen Einfluss auf unser Wetter in Mitteleuropa haben.
Anträge und Preise für eine Wetterpatenschaft – so geht’s
Mit einer Wetterpatenschaft unterstützen Sie die Ausbildung der Studierenden und die Fortführung der Wetter- und Klimastation Berlin-Dahlem der Freien Universität Berlin.
Derzeit liegt der Preis für ein Hoch bei 390 Euro und für ein Tief bei 260 Euro (jeweils inklusive Umsatzsteuer). Da Hochdruckgebiete eine deutlich längere Lebensdauer haben und somit länger auf den Wetterkarten bleiben, sind sie etwas teurer.
Zusätzlich haben Sie die Möglichkeit, eine von Ihnen gewählte Internetpräsenz kostenpflichtig zu verlinken, also beispielsweise: Max Mustermann (www.maxmustermann.de). Der Preis für eine Verlinkung ist unabhängig von der Art der Wetterpatenschaft und beträgt 50 Euro brutto.
Sie möchten eine Wetterpatenschaft übernehmen? Dann nichts wie ab zu den Anträgen:
- Laden Sie sich den Antrag für ein Hoch bzw. den Antrag für ein Tief herunter.
- Füllen Sie den Antrag aus und schicken Sie ihn unterschrieben ans Institut für Meteorologie per E-Mail, Post oder Fax (die Kontaktdaten finden Sie hier).
Haben Sie noch Fragen? Hier geht’s zu den FAQs für Wetterpatenschaften.