Die Polizei von Bonn warnt vor einer neuen und raffinierten Betrugsmasche mit gefälschten Rechnungen. Doch dabei handelt es sich nicht etwa um Mail-Betrug mit fingierten Rechnungen, nein: Die Betrüger fangen tatsächlich echte Papier-Rechnungen ab, die auf dem klassischen Postweg per Brief zum Kunden kommen sollen. Das macht die Masche so gefährlich, denn mit so einem Betrug rechnet niemand.
Bereits mehrere Anzeigen
Bei der Bonner Kriminalpolizei gingen zuletzt mehrere Anzeigen ein, bei denen Geschädigte gefälschte Rechnungen erhalten hatten. Dabei handelt es sich um Rechnungen für tatsächlich erbrachte Leistungen. Die Empfänger rechnen also mit diesen Rechnungen und sind auch bereit, diese zu bezahlen. Für Betrüger entfällt damit schon einmal eine große Hürde. Doch wie gelangen die Betrüger an die echten Rechnungen, um diese dann manipulieren zu können?
Lesetipp: Einwurfeinschreiben sind nicht immer rechtssicher
Raffinierte Betrugsmasche
Nach dem derzeitigen Ermittlungsstand fangen die Betrüger die Rechnungen auf dem Postweg ab und manipulieren sie, wie die Polizei schreibt. Die Polizei verrät aber nicht, ob die Betrüger etwa mit Briefzustellern unter einer Decke stecken oder in einem Briefverteilungszentrum einen Komplizen haben oder eventuell Briefkästen in der Nähe der Firmen aufbrechen.
Haben die Gangster die originale Rechnung erbeutet, dann erstellen Sie eine nahezu identische Kopie der Originalrechnung. Doch die Betrüger ersetzen jetzt die originale Kontonummer der rechnungsstellenden Firma durch ihre eigene Kontonummer. Danach versenden die Betrüger die Rechnung auf dem Postweg an den ursprünglichen Empfänger. Sofern der Rechnungsempfänger die falsche Kontonummer nicht erkennt – was in der Praxis selten der Fall sein dürfte – landet das Geld auf dem Konto der Betrüger. Da dies in der Regel erst Wochen später auffällt – zum Beispiel, weil das Unternehmen, das die originale Rechnung gestellt und sein Geld nie bekommen hat, eine Mahnung schickt – können die Betrüger ihr Konto in aller Ruhe abräumen oder sogar schon wieder aufgelöst haben.
Wie können Sie sich gegen diese neue Betrugsmasche schützen?
Die Bonner Polizei gibt Rechnungsempfängern diese Ratschläge:
- Vergleichen Sie die Daten und vor allem die Kontonummer auf der Rechnung mit der im Angebot beziehungsweise auf der Webseite des Unternehmens genannten Daten und Kontonummern
- Achten Sie beim Öffnen des Briefs auf Spuren, die vermuten lassen, dass der Brief bereits einmal geöffnet wurde
- Fragen Sie bei Zweifeln beim Rechnungssteller nach
- Bestätigt sich der Betrugsverdacht, dann informieren Sie die Polizei
- Stoppen Sie eventuell bereits veranlasste Überweisungen und informieren Sie Ihre Bank