BMW will auch in Zukunft auf kostenpflichtige Abos für die Aktivierung von Diensten und Funktionen in seinen Autos setzen und dieses Angebot weiter ausbauen. Für Kritik an diesen Plänen sorgte im vergangenen Jahr unter anderem das Abo für die Sitzheizung in BMW-Modellen, die seit Juli 2022 auf unterschiedlichen Märkten getestet wurde. So kosteten beheizte Sitze in Südkorea im Jahresabo umgerechnet rund 180 Euro, im Abo für drei Jahre 280 Euro und auf unbegrenzte Zeit 390 Euro. Auch eine Heizung fürs Lenkrad für 9 Euro im Monat stand im Rahmen eines Abos für Kunden zur Auswahl.
Keine Abo-Gebühren mehr für hardwarebasierte Funktionen
In dieser Woche nimmt BMW gegenüber dem britischen Fachmagazin Autocar nun Abstand von diesen Plänen. Auf die Aktivierung von hardwarebasierten Funktionen wolle der Münchner Autobauer in Zukunft keine Gebühren mehr erheben. “Wir konzentrieren uns jetzt mit diesen ‘Funktionen auf Abruf’ auf Software und dienstleistungsbezogene Produkte, wie Fahr- und Einparkhilfe, die man später nach dem Kauf des Autos hinzufügen kann, oder für bestimmte Funktionen, die eine Datenübertragung erfordern, für die die Kunden in anderen Bereichen zu zahlen gewohnt sind,“ erklärt Pieter Nota, Vorstandsmitglied für Vertrieb und Marketing bei BMW.
BMW reagiert auf Kontroverse um Sitzheizungsabo
BMW reagiert damit auf die Kontroverse um das Sitzheizungsabo und bestätigt, dass Kunden nicht für Funktionen zahlen müssen, die sie früher als Standard erwartet hätten. “Was wir nicht mehr machen ist, die Sitzheizung auf diese Weise anzubieten. Entweder ist sie drin oder nicht. Wir bieten sie werksseitig an. Entweder man hat sie oder man hat sie nicht“, so Nota.
Die Leute hatten das Gefühl, dass sie doppelt bezahlt haben.
Pieter Nota, BMW
Kunden fühlten sich abgezockt
Der BMW-Sprecher erklärt weiterhin, dass sich das Unternehmen der Negativschlagzeilen bewusst sei. BMW sei laut Nota davon ausgegangen, dass Kunden die Möglichkeit begrüßen würden, bestimmte Funktionen erst später freizuschalten. Stattdessen hätten sie sich abgezockt gefühlt. Deswegen habe der Konzern die Abos für Hardware-Funktionen wieder abgeschafft.
Abo-Gebühren künftig nur noch für Software
Während sich Kunden scheuen, für bereits verbaute Hardware wie etwa die Sitzheizung zu zahlen, finde das Abo-Modell für Software laut Nota mehr Anklang. “Wir haben festgestellt, dass softwarebasierte Dienstleistungen, wie das Herunterladen eines Einparkhilfeprodukts, sehr gut angenommen werden. Die Leute wissen, dass es sich um ein bestimmtes Stück Software handelt, das sie herunterladen können und das Geld kostet. Das ist dasselbe wie das Herunterladen eines Films oder einer zusätzlichen Funktion in einer App. Das wird akzeptiert und wir machen das immer erfolgreicher“, so Nota. BMW werde sich also für die Erweiterung seiner Abo-Dienste in Zukunft auf Software konzentrieren.
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