Wenn Sie gerade mit dem Gedanken spielen, sich einen neuen PC zuzulegen, stehen Sie in der Regel auch vor der entscheidenden Frage, “All in” oder “Low-Budget”? Gerade wenn Sie mit Ihrem PC nicht Ihr Geld verdienen und kein “Hardcore-Gamer” sind, reicht oftmals auch eine günstige Lösung. Doch worauf gilt es im Einzelnen zu achten?
Sparen ja, aber an den richtigen Stellen
Bei günstigen PCs wird natürlich gespart und nicht selten setzen die Systemintegratoren in solchen Fällen kräftig den Rotstift an. Die Frage ist aber, an welchen Stellen wurde gespart und hat das einen Einfluss auf die Leistung und Zukunftssicherheit des PCs?
Der Prozessor (“CPU”)
Der Prozessor, die sogenannte CPU (“Central Processing Unit”), ist das Gehirn eines jeden PCs und bietet enormes Einsparpotenzial. Sollten Sie weder Spieler noch Content Creator sein, benötigen Sie keinen Prozessor mit 12, 16 oder 32 Prozessorkernen, einen Blick auf die zugrunde liegende Architektur lohnt sich aber dennoch.
Oftmals werden günstige Fertig-PCs mit Prozessoren älterer Generationen ausgerüstet, das sollten Sie für einen niedrigen Preis jedoch nicht in Kauf nehmen. Die CPU sollte aus einer der letzten beiden Generationen stammen, ansonsten fehlt es Ihnen später an Features.
Sollten Sie aktuell den Kauf eines preiswerten PCs planen, sollten Sie die folgenden CPU-Serien und Architekturen in Betracht ziehen:
- AMD Ryzen 5000 (“Zen-3-Architektur”)
- AMD Ryzen 6000 (“Zen-3+-Architektur”)
- AMD Ryzen 7000 (“Zen-4-Architektur”)
- Intel Core-i-12000 (“Alder Lake”)
- Intel Core-i-13000 (“Raptor Lake”)
- Intel Core-i-14000 (“Raptor Lake-R”)
Diese sechs Modellreihen und Architekturen versprechen Leistung und ein aktuelles Featureset, welches auch für die Beschleunigung von Videos und Streaming-Diensten wichtig sein kann und Ihnen ermöglicht, auch anspruchsvollere Aufgaben in den Bereichen Multimedia und Content Creation auszuführen. Sparpotenzial bieten hingegen die Spezifikationen.
Sollten Sie einen günstigen PC kaufen, benötigen Sie nicht zwingend bis zu 16 Prozessorkerne und 6 GHz Taktfrequenz, die nachfolgenden Mindestanforderungen sollten Sie aber nicht unterschreiten:
- Eine aktuelle CPU aus einer der letzten beiden Generationen
- Eine aktuelle Architektur (z.B. Zen 3, Zen 4, Alder Lake, Raptor Lake)
- Mindestens 6 Prozessorkerne mit insgesamt 12 parallelen Threads
- Mindestens 4,0 bis 4,5 GHz maximale Taktfrequenz (“Boost”)
- Eine adäquate CPU-Kühllösung für die TDP-Klasse
Sollten Sie noch Unterstützung bei der Wahl einer passenden CPU benötigen, legen wir Ihnen die CPU-Tests von PC-WELT ans Herz.
CPU-Benchmark 2023: AMD Ryzen 7000 oder Intel Core i 13000?
AMD Ryzen 7000 oder doch lieber Intel Core i 13th Gen? Mit unserem CPU-Vergleichs-Test für 2023 finden Sie den optimalen Prozessor für Ihren Office-, Gaming oder Arbeits-PCs in jedem Preisbereich.
Die Grafikkarte (“GPU”)
Ein noch größeres Sparpotenzial bietet sich den Systemintegratoren bei der Auswahl der Grafikkarte, was diese auch regelrecht ausnutzen. Nicht selten finden sich vergleichsweise alte Grafikkarten in Fertig-PCs, weshalb Sie hier einen ganz genauen Blick auf die Spezifikationen werfen sollten.
Selbstverständlich können Sie bei einem günstigen PC kein Flaggschiff à la Nvidia GeForce RTX 4090 oder AMD Radeon RX 7900 XTX erwarten, eine moderne Architektur sollte aber dennoch gegeben sein.
Auf folgende Grafikkartenserien und Architekturen sollten Sie auch bei einem günstigen bestehen:
- AMD Radeon RX 6000 (“RDNA 2”)
- AMD Radeon RX 7000 (“RDNA 3”)
- Nivida GeForce RTX 3000 (“Ampere”)
- Nvidia GeForce RTX 4000 (“Ada Lovelace”)
- Intel Arc (“Alchemist”)
Ihr Low-Budget-PC sollte mindestens über eine Grafikkarte vom Kaliber einer AMD Radeon RX 6650 XT, dem aktuellen Preisleistungssieger der Redaktion, setzten. Alternativ können auch die Intel Arc A770 und A750 eine gute Wahl sein, welche durch einen besonders günstigen Preis überzeugen können.
Sollten Sie noch Hilfe bei der Wahl einer passenden GPU für Ihren PC benötigen, dürfte Ihnen der große GPU-Test von PC-WELT sicherlich weiterhelfen:
Grafikkarten-Vergleich 2023: Nvidia GeForce, AMD Radeon und Intel Arc
Arbeitsspeicher (“RAM”)
Auch beim Arbeitsspeicher wird gerade bei günstigen PCs gerne gespart und nur das absolute Minimum verbaut.
Meiden Sie Computersysteme, die über weniger als 16 Gigabyte Arbeitsspeicher verfügen und setzen Sie auf eine Kapazität von 16 bis 32 Gigabyte.
Ob es sich dabei um DDR4-Module oder den schnelleren und moderneren DDR5-Speicher handelt, spielt bei einem möglichst günstigen PC keine große Rolle. Die Kapazität ist entscheidend und Systeme mit 8 Gigabyte sind heutzutage nicht mehr empfehlenswert.
Wenn Sie sich nicht sicher sind, wie viel Arbeitsspeicher Ihr zukünftiger PC haben sollte, hat PC-WELT genau den richtigen Ratgeber für Sie zur Hand:
So viel Arbeitsspeicher (RAM) braucht Ihr PC
Weitere Komponenten
Weitere Komponenten, bei denen Sie zwar Abstriche machen, aber dennoch auf Qualität und die richtige Leistungsklasse achten müssen, sind die folgenden:
- Netzteil: Achten Sie auf ein Markennetzteil mit hoher Effizienzklasse (mind. 80Plus Bronze) und mindestens 400 Watt – die besten Netzteile finden.
- Mainboard: Stellen Sie sicher, dass es sich um ein Marken-Mainboard mit ausreichend internen und externen Anschlüssen handelt.
- Gehäuse und Kühlung: Legen Sie Wert auf ein stabiles Gehäuse mit einer ausreichenden und leisen Kühllösung.
- Peripherie: Sollten Sie einen Komplett-PC kaufen, schauen Sie sich die Peripherie (z.B. Maus und Tastatur) ganz genau an. Mit dieser bedienen Sie Ihren PC, weshalb Sie bei den Eingabegeräten nicht an der Qualität sparen sollten – die beste Gaming-Maus und die beste Gaming-Tastatur finden.
- Monitor: Der Monitor sollte mindestens 24 Zoll groß sein und über ein IPS-Display (“Panel”) verfügen. Auflösungen ab Full HD (“1080”) mit 1.920 x 1.080 Pixeln sind ausreichend und beanspruchen insbesondere die Grafikkarte nicht so sehr – den besten Gaming-Monitor mit Full-HD finden.
Sollten Sie es mit Ihrem günstigen PC-Setup insbesondere auf Gaming abgesehen haben, kann Ihnen der Ratgeber von unserem Fachredakteur Sebstian Schenzinger dabei helfen, die passende Konfiguration zu finden:
Gaming-PC-Build günstig zusammenstellen: die besten Hardware-Konfigurationen 2023
Ein guter Gaming-PC für Ihre Lieblingsspiele muss keine Unsummen kosten. Wir zeigen, wie Sie so günstig wie möglich einen Spielerechner für Ihre Anforderungen zusammenstellen. Mit Beispiel-Konfigurationen zum Gaming in 1080p, 1440p und 2160p – inklusive Empfehlungen für Gaming-Peripherie.
Bei der Entscheidungsfindung helfen Ihnen unsere ausführlichen Tests und Benchmarks weiter:
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