Unsere Wertung
Pro
- Fantastisch designte Städte und Welten
- Sehr gut umgesetzter Raumschiffbau
- Tiefe RPG-Mechaniken mit viel Freiheit
- Viele Möglichkeiten Rollen zu spielen – Spion, Schmuggler, Händler,
- Minen-Magnat, Weltraumpirat
- Enorm viel Abwechslung im Setting
- Intuitiver Basenbau, sowohl für Maschinen und Exterieur als auch Interieur
Kontra
- Eingeschränkter als No Man’s Sky – wir schnellreisen viel und können nicht einfach zu einem Planeten fliegen
- Planeten sind in sich geschlossene Systeme, keine verbundene Mega-Open-World
- Etliche Planeten sind karg und leer – sie ergeben erst Sinn, wenn wir dort
- Minenabbau-Produktionen errichten
- Gelegentliche Glitches, aber insgesamt sehr wenige Bugs für die Größe des Spiels
Fazit
Bethesda hat endlich wieder einen Hit gelandet. Starfield ist das Weltraum-RPG-Epos, das wir uns schon so lange wünschen. Es hat diese unglaubliche Weite und Varianz im Design eines “No Man’s Sky”, gemixt mit der Dialog-Tiefe und den kreativen Quests von Fallout oder auch “Mass Effect”.
Starfield ist ein Spiel, wie aus einem Guss und das ist eine gigantische Meisterleistung, denn hier müssen viele Systeme und Mechaniken ineinandergreifen und miteinander harmonieren. Es ist ein tiefgründiges RPG, bei dem wir nicht nur unseren Charakter leveln, sondern vor allem unsere Schiffe, was enorm viel Spaß macht. Und es ist erstaunlich bugfrei – klar gibt es gelegentlich Boden-Glitches, aber für ein Spiel dieser Größe hat es sehr wenige Fehler.
Stören dürfte lediglich einige, dass wir häufig Schnellreisen, also das Erkunden des Weltalls im Sinne eines Star Citizen oder Elite Dangerous weniger im Fokus steht und etliche Planeten erst dann Sinn ergeben, wenn wir dort Basen und Produktionsstätten errichten.
Bethesda hat sich viel Zeit gelassen, und das war richtig so: Starfield ist aktuell der heißeste Game-of-the-Year-Kandidat 2023.
Preis beim Test
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Aktuell bester Preis: Starfield (PC)
Da ist es wieder: dieses Bethesda-Gefühl. Starfield (ab 6.9.2023 für PC, Xbox über Steam und im Xbox-Gamepass erhältlich) ist genau das, was sich so viele gewünscht haben: Eine geführte, inszenierte Open-World, die mit enorm viel Liebe designt wurde. Die zwar in der Zukunft spielt, sich aber echt anfühlt: Wir laufen durch unser Raumschiff, blicken auf die Schleusen und denken – okay, die könnten auch von der NASA stammen.
Es ist eine Sci-Fi-Welt, und zwar eine, die glaubhaft wirkt. In der jedes System auf faszinierende Art ineinandergreift. Phil Spencer sagte auf der Gamescom: „Ich habe hunderte Stunden in Starfield verbracht, und es ist vielleicht ein wenig mehr Oblivion, weniger Skyrim.“

Starfield ist definitiv das edelste Bethesda-Rollenspiel: Von der Qualität der 4K-Texturen und Animationen ist das durchaus auf einer Linie mit einem Call of Duty: Modern Warfare 2, also zweithöchste Triple-A-Kategorie. Es ist noch nicht ganz Cyberpunk.
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Und damit hat er recht, denn Starfield ist nicht als Open-World gedacht, in der wir endlos umherlaufen oder via Jetpack springen können, sondern jeder Planet hat eine gewisse Struktur und ist in sich schlüssig designt.
Es nimmt sich die besten Elemente aus No Man’s Sky, Mass Effect und Fallout und baut daraus ein gigantisches Weltraum-RPG-Epos, in dem gefühlt unendlich viele Geschichten stecken: Familien-Dramen, Hungersnöte, von Space-Piraten bedrohte Farmer, Alien-Invasionen, Drogenimperien, Kartell-Kriege und, und, und.
Und all das ist elegant geschrieben und hat vor allem kaum Bugs. Ein Bethesda-Spiel, welches nahezu bugfrei launcht – allein daran hätte eigentlich niemand geglaubt.
Starfield: Das sind die Systemanforderungen – SSD ist Pflicht
Allerdings werden die Design-Entscheidungen nicht jeden glücklich machen: Starfield ist als Story-Epos designt, mit hunderten Quests. Wer denen folgt, der trifft ständig auf verdammt coole Locations – z. B. eine Minenkolonie, in der stets ein roter Rauch in der Luft steht, so wie in Blade Runner 2049 über San Francisco. Es ist weniger zum Herumwandeln gedacht, irgendwann hört die Welt einfach auf.
Die einen stört das, die anderen erfreuen sich an der enormen Vielfalt: Es gibt Eis-Planeten, auf denen es verdammt kalt ist, was spezielle Anzüge erfordert. Vulkan-Planeten, Wüsten-Steppen, Planeten mit roten Staubpartikeln, Tropen-Planeten im Endor-Style, solche, die an Avatar erinnern und andere mit Dauerregen. Manche haben eine giftige Atmosphäre, andere ätzen den Helm kaputt.
Allein das Errichten unseres Minen-Imperiums birgt hunderte Stunden Spielspaß

Unsere Schiffe sind unsere Babys – es ist faszinierend, wie viel Zeit wir in das Tunen, Designen und Optimieren unserer Flotte investieren. Das ist wie in The Fast & Furious oder Need for Speed, in denen jeder das stylischste Raumschiff haben möchte.
IDG
Es gibt unglaublich viel zu entdecken dort – unterirdische Labore, Forschungsstationen, die etwa giftige Säuretümpel untersuchen. Piratenbasen, Schmuggler-Verstecke, zig exotische Tierarten. Es ist nur eben kein Skyrim, es ist keine durchgehende Open-World, sondern ein ganzes Sonnensystem, welches immer wieder durch Hyperschallsprünge unterbrochen wird.
Das ist systemisch sinnvoll, weil Bethesda Leerlauf vermeiden möchte und sorgt dafür, dass sich Starfield viel besser anfühlt als viele Open-Worlds, die zwar endlos laufen, aber leer wirken. Und ja, wir dürfen hier später auch unsere eigenen Basen aufbauen, mit Ingenieuren, Security und Robotern bestücken und uns so ein regelrechtes Wirtschaftsimperium aufbauen, was für Langzeitspielspaß sorgt.

Starfield ist ein richtiges Rollenspiel – es lässt uns „Rollen spielen“: Wer Lust hat, Industrie-Magnat zu werden mit eigenen Basen, Minen und Produktionsstätten auf fernen Planeten, dem wird dafür ein riesiger Basenbau-Editor gereicht, der den von Fallout 4 noch übersteigt.
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Es gibt hunderte Maschinen, die Generatoren benötigen, die von Solar-Farmen angetrieben werden, um rohe Ressourcen in Endprodukte zu verwanden, die wir verkaufen können. Wir können die Wohn-Kapseln auch im Sims-Style einrichten und unseren Kollegen ein wenig Wohlfühlatmosphäre geben.
Leider gibt es keine Fahrzeuge, so einen Mako aus Mass Effect hätten wir uns oft gewünscht, vermutlich kommen die dann via DLC. Dafür lassen sich wirklich riesige Basen bauen, komplexe Warenkreisläufe und das Ganze auch mit Gatlingtürmen schützen, die aber auch wieder Energie brauchen – und das weiß der Feind und greift hier gezielt an.
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Keine Open-World, aber fantastisch designte Planeten

Weil Starfield keine durchgehende Open-World ist, sondern sich auf viele, viele Planeten verteilt, ist es etwas strukturierter designt als etwa ein Skyrim. So führen uns z. B. Quests zu abgelegenen Systemen, in denen wir als Marine der United Colonies gegen aggressive Aliens kämpfen.
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Es gibt viele wunderschöne Welten da draußen: The Witcher 3, Cyberpunk 2077 oder natürlich Red Dead Redemption 2. Es sind Open-Worlds, aber sie sind in sich geschlossen, sie lassen uns nicht aus ihrem Korsett ausbrechen. Rockstar Games schafft zwar eine Western-Welt in Perfektion, in der wir hinreiten, wo wir wollen. Aber uns letztlich wenig ausprobieren können. Wir können kein Sheriff sein, Händler oder eine Goldmine besitzen – wir sind immer nur der Banditen-Cowboy. Starfield ist hier anders, es sagt uns: Hey Abenteurer, geh da raus und probier dich aus!

Bethesda hat sich viel einfallen lassen, um stetig die Atmosphäre zu wechseln: Mal kämpfen wir auf einem Eisplaneten, dann zwischen Vulkanen, hier auf einer Mond-Minenbasis, die feiner roter Sand umwirbelt – ein bisschen wie in Blade Runner 2049.
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Wir können ein Marine für die UC Vanguard werden, einer Eliteeinheit, die gegen eine Alienspezies namens Terrormorph kämpft, was eine komplette neue Storyline voller Wendungen und Geheimnisse eröffnet und sehr an Starship Troopers erinnert – „Only a Dead Bug is a Good Bug!“.
Zum Abschluss dieser Kampagne werden wir ein offizieller Bürger der United States Colonies und erhalten ein schickes Apartment in New Atlantis, was nicht einfach nur eine leere Hülle ist, sondern eine Stadt mit Geschichte. Es gibt Museen, Büchereien, Kinos, Theater, zig Shops und sehr viele NPCs, die hier ihrem Tagwerk nachgehen.

Es gibt unglaublich viel zu entdecken: Wie dieses Ferien-Resort, in dem wir uns ein Zimmer mieten, im Pool baden und Cocktails trinken können. Man muss sich ja auch mal vom vielen Kampf erholen.
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Oder wir betreiben für Kartelle Wirtschaftsspionage, brechen in Hochsicherheits-Labore sowie Konzern-Hauptquartiere ein und leveln dabei auf Stealth, Charisma und Überzeugungskraft.
Genau das ist die Brillanz des Starfield-Gamedesigns: Jeder Auftraggeber steht für einen anderen Spielstil, aber statt sinnlos zu grinden, verdienen wir unsere Punkte in gut geschriebenen und oft exzellent inszenierten Quests. Bethesdas Team hat ein gutes Gefühl für Pacing, für Inszenierung. Bethesda arbeitet mit viel mehr Skripten, als das die meisten Genre-Vertreter machen – es landet z. B. öfter einfach mal ein Space-Piraten-Schiff in gewisser Reichweite, welches wir infiltrieren, die Besatzung ausschalten und entweder deren Waren oder gleich das ganze Schiff klauen können.

Ein bisschen No Man’s Sky: Auf vielen Planeten treffen wir auf exotische Tierarten. Oft sind die ganz lieb und trotten einfach nur umher, futtern und gucken uns an. Dieser Flugsaurier hingegen war etwas aggressiver unterwegs – das hat er jetzt davon.
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Starfield ist insofern etwas mehr Mass Effect, weil wir deutlich mehr geführt werden als in vergleichbaren Titeln: Als wir etwa von unserem Cowboy-Buddy Sam in seine Heimat Akila City eingeladen werden, landen wir exakt dann, als Marshalll Blake gerade eine Geiselnahme in einer Bank unter Kontrolle bringen muss. Dort können wir all unsere James-Bond-Skills aus den Spionage-Missionen nutzen, um uns auch bei den Freestar Rangers Freunde zu machen oder eher auf Diplomatie setzen, der für ein unblutiges Ende sorgt.

Was Starfield wirklich auszeichnet, ist, dass sich jede Location so authentisch anfühlt. Gerade noch waren wir in New Atlantis, was Hightech-Pur im Apple-Chick ist. Und jetzt stehen wir in einer Western-Steampunk-Stadt, die ebenfalls vor Details nur so strotzt.
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Die Cowboy-City erinnert an Star Wars Outlaws, wo staubiges Wild-West-Flair auf Hightech trifft, während etwa New Atlantis von Apple-Chefdesigner Jonathan Ive stammen könnte und Neon ist dann wieder eher Cyberpunk 2077. Inklusive zig Restaurants, Shops, Box-Arenen, Theatern, Casinos, Luxus-Apartment auf den oberen Decks, in das wir bei entsprechend guten Beziehungen zu den Drogenkartellen hier einziehen können.
Und dann gibt es noch hunderte Außenposten, Mondbasen, Weltraum-Bahnhöfe, militärische Stützpunkte, Forschungseinrichtungen, aber auch viele Überraschungen – etwa eine Art Urlaubs-Planet, wo wir ein Hotelzimmer buchen und am Pool chillen können.
Starfield hat enorm viele RPG-Mechaniken, die brillant ineinandergreifen

Der Schiffsbau ist nicht nur super spaßig, er ist auch stark mit der Skillung unseres Charakters vernetzt. Wir müssen etwa Angriffstechniken, Ingenieurs- und Piloten-Fähigkeiten für größere Modelle trainieren.
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Starfield ist ein Monster-RPG, es hat enorm viele Mechaniken auf sehr vielen Ebenen, die aber smart mit dem Gameplay verwoben sind. Es gibt 5 Skill-Trees, jeweils mit 16 eigenen Skills, also rund 80 Kern-Skills, die sich jeweils mit 4 Stufen aufwerten lassen. Klingt erschlagend, ist aber logisch aufgebaut und erklärt sich im Spiel von selbst: Wir starten etwa als Pilot, der einfach nur seine Bordwaffen bedienen kann. Und schalten dann spezielle Skills frei, mit denen wir etwa den Grav-Drive eines Frachters anvisieren können, damit der nicht einfach in den Hyperraum fliehen kann.

Pimp my Ride: Es gibt zig unterschiedliche Möglichkeiten, mit Chrom-Farben, Decals und allen möglichen Logos und Verzierungen unser ganz eigenes Raumschiff zu schaffen und für spezielle Rollenspieltypen auszurüsten – etwa mit Stealth-Cargo-Bays für Schmuggler.
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Eine Art VATS aus Fallout also, fortan können wir gezielt Schilde, Antriebe und einzelne Waffensysteme anvisieren, etwa um Entermanöver zu starten, Die Stufen werden über Herausforderungen gelevelt, etwa einer bestimmten Zahl von präzisen Treffern.
Möchten wir unser Schiff umbauen, benötigen wir mehr Ingenieursfähigkeiten. Wollen wir Feinde auf weite Entfernung bei Nacht mit einer Infrarot-Silhouette markieren, müssen wir diesen Waffenskill erlernen. Es gibt Fertigkeiten, um Personal zu managen, schließlich benötigen wir eine Menge Crew für all unsere Schiffe, die wir übrigens jeweils einzeln noch mal mit Waffen und Anzügen ausrüsten können.

Wir können einen auf Cowboy machen, den Mafia-Corpo hier umlegen oder die diplomatische Karte spielen, wenn wir darauf geskillt haben. Das alles hat Auswirkungen, die wir oft erst sehr viel später spüren.
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Wir können komplette Wissenschafts-Labore und Analyse-Anlagen ins Schiff einbauen, um Ressourcen direkt nach dem Aufsammeln zu kategorisieren. Das ist eben wirklich das, was Starfield so fantastisch macht: Egal, worauf wir Lust haben, es gibt dafür eine tiefe, durchdachte Mechanik.
Bock, ein Minen-Imperium zu errichten? Hier sind die Tools. Lust auf Schmuggeln? Hey, wir hätten da ein paar Stealth-Cargo-Bays, die von den Scannern von New Atlantis nicht erfasst werden. Interesse an einer Expansion auf einen Vulkan-Planeten? Unsere Wissenschaftsabteilung entwickelt neue Hightech-Fasern, die hitzeresistent sind.
Und wie zuvor erwähnt, wir haben nicht nur ein Schiff, sondern eine ganze Flotte – das ist einfach nur wow. Der Weltraum, endliche Weiten, hieß es einst bei Raumschiff Enterprise. Starfield ist das erste Spiel, das dem gerecht wird.
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