Der Mission Master XT von Rheinmetall kann vordergründig eines: Immer und überall durchkommen. Der Mission Master XT ist ein unbemanntes Allrad-Bodenfahrzeug (Unmanned Ground Vehicle, UGV) mit Dieselmotor (Leistung: 50 kW) für extremes Gelände, das auch bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt eingesetzt werden kann. Hersteller Rheinmetall hat Norwegen jetzt den ersten Rheinmetall Mission Master XT geliefert. Der Auftrag kommt vom Norwegian Defence Research Establishment, welches für die Erforschung und Entwicklung im norwegischen Verteidigungsministerium zuständig ist.
Einige Monate zuvor hatte sich das Rheinmetall-Fahrzeug bei den „Artic Mobility Trials“ in Finnland gegen konkurrierende Bewerber durchgesetzt. Dabei wurden sowohl die Autonomie- als auch die Mobilitätsfähigkeiten in einer herausfordernden Umgebung und bei einer Temperatur von -30 °C getestet. Dem Mission Master XT gelang es durch vereiste Flüsse zu navigieren und unwegsame Uferbereiche zu überwinden.
Eigenschaften
Der 2,57 m × 3,72 m große Master XT kann nahezu auf der Stelle wenden und problemlos durch zugefrorene Flüsse und Seen fahren. Auch wenn er in das Eis einbricht, fährt er weiter und bannt sich seinen Weg durch Wasser und Eis. Dabei kann er schwimmen und geht nicht unter, wenn er durch die Eisdecke bricht. Dank des geringen Bodendrucks pflügt sich der Master XT selbst durch tiefen Schlamm, fährt über Sand und überwindet auch Felsbrocken, bergiges Terrain und tiefe Einschnitte im Boden. Steigungen kann das Fahrzeug von bis 70 Prozent überwinden.
Das Fahrzeug kann autonom einem anderen Fahrzeug oder Menschen folgen und lässt sich auch fernbedienen. Er wiegt 2217 Kilogramm und kann eine Nutzlast von 1000 kg transportieren. Der Dieselmotor hat eine Reichweite von 750 km ohne nachzutanken und die internen Batterien ermöglichen einen bis zu sechsstündigen Wachbetrieb. Der Rheinmetall Mission Master XT besitzt ein kontinuierliches Reifendrucksystem, das den Reifendruck an die Geländeverhältnisse anpasst. Wie die anderen Plattformen der Rheinmetall-Mission Master-Familie wird auch das XT-Fahrzeug von Rheinmetall PATH angetrieben: einem KI-gestützten Navigationssystem, das auf jedem Fahrzeug installiert werden kann.
Die großen Reifen haben Notlaufeigenschaften und können auch nach nicht zu großen Treffern (die Löcher dürfen nicht größer als 2,5 cm sein) noch weiterfahren. Über Land kann der Mission Master XT bis zu 40 km/h schnell fahren, im Wasser schafft er bis zu 5 km/h.
Lufttransportfähig
Hubschrauber wie CH-53 oder CH-47 können das Fahrzeug als Außenlast transportieren und Transportflugzeugen wie die C-130 oder größer transportieren ihn im Inneren. Der Mission Master XT kann auch per Fallschirm abgesetzt werden.
Den Rheinmetall Mission Master XT hatte Rheinmetall Canada im Jahr 2021 entwickelt.
Typischer Einsatzzweck
Der Master XT kann Streitkräfte in unwegsamem Terrain versorgen und diesen Truppen Spezialausrüstung selbst an schwer zugänglichen Orten bringen. Ebenso kann das Fahrzeug Soldaten aus der Gefahrenzone transportieren.
Der deutsche Rheinmetall-Konzern ist für Kanonen, Munition, Drohnen und Panzerkomponenten sowie komplette Panzerfahrzeuge wie dem Schützenpanzer KF41 Lynx bekannt. Mit dem Prototyp eines neuen Kampfpanzers, der den Leopard 2 ersetzen könnte, machte der Düsseldorfer Rüstungsriese letztes Jahr Furore: KF51 Panther.