Tesla Model 3 Upgrade: Erster Eindruck – leise und Kameras gegen den Toten Winkel

Tesla überarbeitet das Tesla Model 3 sechs Jahre, nachdem das erste Fahrzeug vom Band lief. Das Upgrade – Tesla vermeidet den Ausdruck “Facelift”, um zum Ausdruck zu bringen, dass der Tesla Model 3 wirklich umfassend und tiefgreifend erneuert wurde – kommt für das Model 3 mit Hinterradantrieb sowie für die “Long Range”-Version mit Allradantrieb und maximaler Reichweite; für das Performance-Modell gibt es das Upgrade noch nicht und Tesla konnte uns auf Nachfrage auch nicht sagen, wann das Performance-Modell das Upgrade bekommt.

Tesla verspricht durch das Upgrade eine bessere Aerodynamik, eine neue Beleuchtung und einen komplett überarbeiteten und leiseren Innenraum. Gerade die Innenraumgestaltung war bisher nicht unbedingt eine Stärke des Teslas, wenn man sie mit anderen Premium-Fahrzeugen vergleicht.

Die Höchstgeschwindigkeit sinkt leicht auf 201 km/h. Doch das spielt außer in Deutschland auf keinem anderen Markt der Welt eine Rolle, wie uns Tesla erklärt. Und auch in Deutschland würden die meisten Menschen deutlich langsamer fahren, wie Tesla ergänzt.

Update 5.9.: Erster Eindruck auf der IAA

Wir haben am IAA-Stand in München im neuen Model 3 Platz genommen. Schließt man die Türen, so bemerkt man sofort die verbesserte Geräuschdämmung im Inneren. Den fehlenden Blinkerhebel vermissen wir, das dürfte aber Gewöhnungssache sein. Gut finden wir die “Toterwinkel”-Ansicht beim Blinken, die automatisch auf dem Touchscreen eingeblendet wird. Sie sollte aber den kurzen, tatsächlichen Blick über die Schulter nicht ersetzen. Das umlaufende Ambientelicht ist nicht spektakulär und auch nichts Neues, das kennen wir schon von anderen Herstellern. Doch es gefällt uns gut im Tesla Model 3 Upgrade.

Das sind die Neuerungen laut Tesla:

Außenansicht

Optimierte Aerodynamik: Schärfere Karosserielinien und aerodynamisch optimierte Oberflächen sollen Luftwiderstand und Windgeräusche reduzieren und die Reichweite erhöhen. In der Tat empfanden wir das Tesla Model 3 während unseres Tests als etwas laut und lauter als beispielsweise den Audi E-Tron, obwohl Letzterer ein viel höher gebautes SUV ist. Die Luft trifft nun von vorn etwas weiter oben auf die Windschutzscheibe.

Neues Design der Außenbeleuchtung: Neu gestaltete Scheinwerfer und Rückleuchten.

Zwei neue Farben: Ultra Red und Stealth Grey.

Für Reichweite optimierte Felgen/Reifen: Styling mit verbesserter Aerodynamik, gepaart mit leiseren Reifen (von Hersteller Hankook), die für maximale Reichweite optimiert sein sollen.

Innenraum

Kokon-Design: Kokonartiger Innenraum mit hochwertigeren Materialien wie echtem Aluminium und Textilgewebe usw.

Personalisierbare Ambientebeleuchtung: Eine LED umschließt den Innenraum. Die LED läuft entlang der Windschutzscheibe um das Armaturenbrett herum und auf den Vorder- und Hecktüren unterhalb der Scheiben. Die Farbe lässt sich einstellen.

Sitze: Die belüfteten Vordersitze und beheizten Sitze an allen weiteren Plätzen sind voll in die Klimaautomatik integriert.

Leiser Innenraum: 360°-Akustikdoppelverglasung, verbesserte Radaufhängungsbuchsen, Dichtungen und schalldämpfende Materialien sollen den Innenraum leiser machen. In dem auf der IAA 2023 am Stand von Tesla ausgestellten Tesla Model 3 konnten wir die Geräuschdämmung deutlich wahrnehmen, sobald wir die Türen geschlossen haben.

Mittelkonsole: Neu gestaltete Mittelkonsole mit Aluminiumdekor, Stauraum und zwei Drahtlos-Ladedocks für Mobiltelefone. Laden von Laptops und Mobilgeräten an einem vorderen und zwei hinteren USB-C-Ladeanschlüssen mit jeweils bis zu 65 Watt Leistung. Bluetooth.

Neues Audiosystem: Bei den Modellen mit maximaler Reichweite umfasst das System 17 Lautsprecher, zwei Subwoofer und zwei Verstärker. Das Audiosystem der Versionen mit Hinterradantrieb arbeitet mit 9 Lautsprechern, einem einzelnen Subwoofer und einem Verstärker. Native Unterstützung für Spotify, Apple Music und Tidal. Zusätzliche und leistungsfähigere Mikrofone sollen für eine verbesserte Klangqualität bei Telefongesprächen sorgen.

Fondmonitor: Das neue 8-Zoll-Display für den Fond integriert Bedienelemente für Klimaanlage, Belüftung und Audio-/Videosystem.

Hebelloses Lenkrad: Die Lenkradhebel sind durch haptische Schalter sowie physische Tasten Lenkrad ersetzt, wodurch das Lenkrad ein aufgeräumteres Bild abgeben soll: Links im Lenkrad befinden sich die beiden Buttons, die den Blinkerhebel ersetzen. Drückt man auf die untere Blinkertaste, blinkt der Tesla links und zeigt gleichzeitig auf dem 15,4-Zoll-Touchscreen ein Bild, wie es einem Blick links nach hinten über die Schulter des Fahrers entspricht. Drückt man auf die obere Blinkertaste, blinkt der Tesla rechts und blendet das entsprechende Bild auf dem Touchscreen ein, das einem Blick über die rechte Schulter des Fahrers nach hinten entspricht. Diese Toterwinkel-Echtzeitkameraansichten sollen Unfälle beim Abbiegen oder beim Spurwechsel auf der Autobahn vermeiden helfen.

Wie beim neuesten Model S und Model X wählt die “Smart Shift”-Steuerung automatisch die richtige Fahrtrichtung zum Anfahren. Es gibt also keinen Gangwahlheben mehr rechts am Lenkrad.

Touchscreen: Der 15,4-Zoll-Touchscreen in der Mitte des Armaturenbrett hat eine unveränderte Größe, bietet aber dank schmalerer Einfassung mehr Nutzfläche. Er verfügt über eine personalisierbare Benutzeroberfläche.

Konnektivität: Tesla verspricht eine um 50 % verbesserte Mobilfunkleistung, ohne Details dazu zu nennen. Es gibt zudem 2 WLAN-Reichweiten, Dualband-WLAN-Funktionen (2,4 GHz und 5 GHz).

Sicherheit: verbesserter Seitenaufprallschutz.

Preis und Verkaufstart

Das Model 3 Upgrade startet für die Hinterradversion in Deutschland bei 42.990 Euro vor staatlicher Förderung und bei der Long-Range-Variante mit zwei Motoren geht es bei 51.990 Euro los. Der Herstellerförderanteil ist bei beiden Preisen bereist abgezogen, es kommen aber noch staatliche Gebühren hinzu, dafür geht aber die staatliche Förderprämie immer noch weg. Die Auslieferungen des Model 3 mit Hinterradantrieb und der Version mit Allradantrieb mit maximaler Reichweite beginn Tesla Ende Oktober in Europa.  

Das neue Tesla Model 3 Upgrade hier anschauen und bestellen

Tesla-Auto-Tests:

• Tesla Model 3 im Test + Video: Irrer Sprint, rasanter 15-Zöller und always online
• Tesla Model Y: Rasender Pampersbomber im Test

Tesla auf der IAA in München

Ab dem 5. September können Sie das neue Tesla Model 3 auf der IAA in München am Zuschauerbereich des Open Space am Königsplatz (KP135) sehen.