Aktuelle Grafikkarten aus den Serien Radeon RX und GeForce RTX von AMD und Nvidia mit nur einem Klick besser machen – geht das? Ja, das geht, und zwar ganz einfach, wie die Redaktion von PC-WELT in dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung leicht verständlich demonstriert.
Der Schlüssel zur schnellen Optimierung Ihrer Grafikkarte liegt in der bestmöglichen Konfiguration des sogenannten “Power Targets (PT)” oder auch “Power Limits (PL)”, welches die maximale Leistungsaufnahme des Grafikprozessors (“GPU”) sowie des Grafikspeichers (“VRAM”) maßgeblich mit beeinflusst.
Genau hier setzen wir an und müssen uns abhängig davon, ob wir eine AMD Radeon RX oder eine Nvidia GeForce RTX optimieren wollen, zweier unterschiedlicher Werkzeuge bedienen.
Radeon mit einem Klick optimieren
Sie wollen eine Radeon RX 5000 (“RDNA”), Radeon RX 6000 (“RDNA 2”) oder Radeon RX 7000 (“RNDA 3”) mit nur einem Klick optimieren? Dann ist die AMD Software Adrenalin Edition für Sie das passende Werkzeug, um diesem Ziel näherzukommen.
Die aufgeräumte, moderne und benutzerfreundliche Oberfläche, die einen schnellen Zugriff auf alle Softwarefunktionen, Spielstatistiken und Leistungswerte sowie Treiberaktualisierungen an einem Ort bündelt, hilft auch bei der Optimierung der Grafikkarte.
Mit der Tastenkombination Alt+R kann das Multifunktionswerkzeug auch direkt in Spielen jederzeit aufgerufen werden. Um mit der Optimierung zu beginnen, rufen Sie das Grafikkarten-Tool direkt über das Startmenü von Windows 10 oder Windows 11 auf.

AMD
Im Bereich “Performance” können Sie jetzt das sogenannte Power Limit (“PL”) einstellen und damit die Leistungsabstimmung vornehmen.
Das Power Limit gibt in Prozent an, welches Leistungsniveau an den Grafikprozessor (“GPU”) gesendet werden soll. In den vom Hersteller vorgegebenen Werkseinstellungen ist dieser Wert in der Regel von Haus aus mit 100 Prozent definiert.
Um den Grafikprozessor und dem entsprechen die gesamte Grafikkarte effizienter und damit auch kühler arbeiten zu lassen, senken Sie diesen Wert schrittweise von 100 auf 80 und 60 Prozent ab.
Bei einem Test von GameStar Tech resultierte diese Optimierung, die mit nur einem Klick realisiert werden kann, in einer signifikant niedrigeren Leistungsaufnahme, Wärmeentwicklung und Lautstärke.
Alle Messergebnisse wurden dabei in Full HD (“1080p”) mit dem von Techland für Square Enix entwickelten Open-World-Survival-Horror-Spiel Dying Light 2: Stay Human auf einer Radeon RX 5700 XT ermittelt:
- Bilder pro Sekunde (“FPS”)
- 100% Power Limit: 77 FPS (Basis)
- 80% Power Limit: 72 FPS (- 6,5%)
- 60% Power Limit: 66 FPS (- 14,3%)
- 80% Power Limit: 72 FPS (- 6,5%)
- 100% Power Limit: 77 FPS (Basis)
- Taktfrequenz der GPU
- 100% Power Limit: 1.820 MHz (Basis)
- 80% Power Limit: 1.700 MHz (-6,6%)
- 60% Power Limit: 1.450 MHz (-20,3%)
- 80% Power Limit: 1.700 MHz (-6,6%)
- 100% Power Limit: 1.820 MHz (Basis)
- Temperatur der GPU
- 100% Power Limit: 82 °C (Basis)
- 80% Power Limit: 78 °C (-4,9%)
- 60% Power Limit: 76 °C (-7,3%)
- 80% Power Limit: 78 °C (-4,9%)
- 100% Power Limit: 82 °C (Basis)
- Lüfterdrehzahl bei Last
- 100% Power Limit: 2.100 UPM (Basis)
- 80% Power Limit: 1.650 UPM (-21,4%)
- 60% Power Limit: 1.150 UPM (-45,2%)
- 80% Power Limit: 1.650 UPM (-21,4%)
- 100% Power Limit: 2.100 UPM (Basis)
- Leistungsaufnahme (Gesamter PC)
- 100% Power Limit: 305 Watt (Basis)
- 80% Power Limit: 260 Watt (-14,8%)
- 60% Power Limit: 210 Watt (-31,1%)
- 80% Power Limit: 260 Watt (-14,8%)
- 100% Power Limit: 305 Watt (Basis)
Wie an diesem Beispiel ersichtlich wird, können Sie bereits mit einem Absenken des Power Limits von 100 auf 80 Prozent mehr als 14 Prozent Energie sparen und Ihre Grafikkarte rund 5 Prozent kühler sowie signifikant leiser betreiben.
Der Leistungsverlust beträgt dabei lediglich 6,5 Prozent, was in der Regel absolut zu vernachlässigen ist. Die großen Vorteile durch eine deutlich effizientere Grafikkarte gleichen diesen kleinen Malus ohne Weiteres wieder aus. Die 1-Klick-Optimierung lohnt sich beinahe für jeden.
Sollten Sie sich stattdessen noch größere Leistungsreserven von Ihrer Grafikkarte wünschen, können Sie das Power Limit je nach Grafikkarte auch um +10 bis +30 Prozent ins Positive verändern. Ein positives Power Limit von 110 bis 130 Prozent geht aber mit einer höheren Leistungsaufnahme, Wärmeentwicklung und Lautstärke einher.
Sollten Sie Ihre Radeon-Grafikkarte noch weiter optimieren wollen, dann hat PC-WELT für Sie die passenden Tipps:
GeForce mit einem Klick optimieren
Sie wollen eine GeForce RTX 2000 (“Turing”), GeForce RTX 3000 (“Ampere”) oder GeForce RTX 4000 (“Ada Lovelace”) mit nur einem Klick optimieren? Dann müssen Sie auf eine populäre Drittanbieter-Software, den MSI Afterburner, zurückgreifen.

MSI
Das Power Limit gibt in Prozent an, welches Leistungsniveau an den Grafikprozessor (“GPU”) gesendet werden soll. In den vom Hersteller vorgegebenen Werkseinstellungen ist dieser Wert in der Regel von Haus aus mit 100 Prozent definiert.
Um den Grafikprozessor und dementsprechend die gesamte Grafikkarte effizienter und damit auch kühler arbeiten zu lassen, senken Sie diesen Wert schrittweise von 100 auf 80 und 60 Prozent ab.
Die entsprechende Option hierfür finden Sie im MSI Afterburner auf dem Hauptbildschirm unter “Power Limit (%)”.
Auch die von GameStar Tech getestete GeForce RTX 3080 läuft nach dem Eingriff kühler, leiser und effizienter.
Alle Messergebnisse wurden dabei in 4K/UHD (“2160p”) mit dem von CD Projekt Red entwickelten Open-World-Rollenspiel Cyberpunk 2077 auf einer GeForce RTX 3080 ermittelt:
- Bilder pro Sekunde (“FPS”)
- 100% Power Limit: 42 FPS (Basis)
- 80% Power Limit: 40 FPS (- 4,8%)
- 60% Power Limit: 37 FPS (- 11,9%)
- 80% Power Limit: 40 FPS (- 4,8%)
- 100% Power Limit: 42 FPS (Basis)
- Taktfrequenz der GPU
- 100% Power Limit: 1.875 MHz (Basis)
- 80% Power Limit: 1.750 MHz (-6,7%)
- 60% Power Limit: 1.545 MHz (-17,6%)
- 80% Power Limit: 1.750 MHz (-6,7%)
- 100% Power Limit: 1.875 MHz (Basis)
- Temperatur der GPU
- 100% Power Limit: 75 °C (Basis)
- 80% Power Limit: 71 °C (-5,3%)
- 60% Power Limit: 64 °C (-14,7%)
- 80% Power Limit: 71 °C (-5,3%)
- 100% Power Limit: 75 °C (Basis)
- Lüfterdrehzahl bei Last
- 100% Power Limit: 1.850 UPM (Basis)
- 80% Power Limit: 1.630 UPM (-11,9%)
- 60% Power Limit: 1.296 UPM (-29,9%)
- 80% Power Limit: 1.630 UPM (-11,9%)
- 100% Power Limit: 1.850 UPM (Basis)
- Leistungsaufnahme (Gesamter PC)
- 100% Power Limit: 570 Watt (Basis)
- 80% Power Limit: 480 Watt (-15,8%)
- 60% Power Limit: 410 Watt (-28,1%)
- 80% Power Limit: 480 Watt (-15,8%)
- 100% Power Limit: 570 Watt (Basis)
Wie an diesem Beispiel ersichtlich wird, können Sie bereits mit einem Absenken des Power Limits von 100 auf 80 Prozent fast 16 Prozent Energie sparen und Ihre Grafikkarte rund 5 Prozent kühler sowie signifikant leiser betreiben.
Der Leistungsverlust beträgt dabei lediglich 4,8 Prozent, was in der Regel absolut zu vernachlässigen ist. Die großen Vorteile durch eine deutlich effizientere Grafikkarte gleichen diesen kleinen Malus ohne Weiteres wieder aus. Die 1-Klick-Optimierung lohnt sich beinahe für jeden.
Auch hier gilt: Sollten Sie sich stattdessen noch größere Leistungsreserven von Ihrer Grafikkarte wünschen, können Sie das Power Limit je nach Grafikkarte auch +10 bis +30 Prozent ins Positive verändern. Ein positives Power Limit von 110 bis 130 Prozent geht mit einer höheren Leistungsaufnahme, Wärmeentwicklung und Lautstärke einher.
Sollten Sie Ihre GeForce-Grafikkarte noch weiter optimieren wollen, dann hat PC-WELT für Sie die passenden Tipps:
Mehr GPU-Performance durch Undervolting
Die Königsdisziplin beim Übertakten ist es, die Grafikkarte mit mehr oder zumindest der gleichen Leistung, bei teilweise deutlich weniger Verbrauch betreiben zu können.
Dafür ist es nötig, die Spannung des Grafikprozessors zu senken und somit “Undervolting” zu betreiben.
Wie das funktioniert, erklärt die Redaktion von PC-WELT in einem gesonderten Artikel.
Um die Leistungsaufnahme der Grafikkarte zu senken, muss entweder die Versorgungsspannung oder das Power Limit reduziert werden. Für welche Methode Sie sich letztlich entscheiden, ist eigentlich egal, mittlerweile gibt es von jedem Hersteller ein geeignetes Tool.
Für das Übertakten und Undervolten eignen sich unter anderem die nachfolgenden Tools:
- MSI Afterburner
- EVGA Precision X1
- Palit ThunderMaster
- Nvidia GeForce Experience
- Asus Tweak II und Asus Tweak III
- Gigabyte Controll Center
- Zotac Firestorm
Hinweis: Die Hersteller-Tools funktionieren auch mit Grafikkarten anderer Hersteller problemlos.
Tests zu AMD Radeon
Nachfolgend haben wir für Sie alle relevanten Tests zu aktuellen Radeon-Grafikkarten von AMD zusammengestellt:
- AMD Radeon RX 6500 XT im Test: Was hat sich AMD dabei nur gedacht?
- AMD Radeon RX 6600 im Test: Schnelle Einsteiger-GPU mit Schwächen
- Test: AMD Radeon RX 6600 XT vs GeForce RTX 3060 – Stagnation in der Mittelklasse
- AMD Radeon RX 6700 XT: Gaming-GPU kann im Test nicht überzeugen
- AMD Radeon RX 6800 und 6800 XT im Grafikkarten-Test: Nvidia in Bedrängnis
- Grafikarten-Duell des Jahres: AMD Radeon RX 6900 XT versus Nvidia RTX 3090
- AMD greift mit RX 6900 XT Liquid Cooled die RTX 3090 an – jetzt im Test
- AMD Radeon RX 7600 im Test: 1080p-Grafikkarte für 299 Euro
- AMD Radeon RX 7900 XT(X) im Test: Günstiger & schneller als RTX 4080, aber mit Schwächen
Tests zu Nvidia GeForce
Nachfolgend haben wir für Sie alle relevanten Tests zu aktuellen GeForce-Grafikkarten von Nvidia zusammengestellt:
- Nvidia RTX 4060 vs. AMD RX 7600 im Test – Duell der Einsteiger-GPUs
- Nvidia Geforce RTX 4060 Ti im Test: Über 400 Euro reicht nur für Full-HD-Gaming
- Nvidia GeForce RTX 4070 FE im Test: Erstklassiges Gesamtpaket – aber zu teuer
- Nvidia GeForce RTX 4070 Ti im Test: Leider furchtbar überteuert
- Nvidia RTX 4080 FE im Test: Wer soll die Grafikkarte zu diesem Preis kaufen?
- Nvidia Geforce RTX 4090 im Test: Viel schneller und effizienter als gedacht