Grundsätzlich erfordert jede Kaffeemaschine früher oder später eine Reinigung. Zum einen wegen der Rückstände von Ölen und Fetten aus den Kaffeebohnen, zum anderen wegen der Kalkablagerungen aus dem Wasser. Bei Espressomaschinen lagert sich Kalk hauptsächlich im Wassertank, der Brühgruppe, dem Siebträger und allen wasserführenden Leitungen ab.
Das kann dazu führen, dass Ihr Kaffee saurer schmeckt oder nicht mehr richtig erhitzt. Um dem vorzubeugen, erläutern wir Ihnen die korrekte Methode zur Entkalkung und Reinigung Ihrer Espressomaschine.
Vorbereitung für die Entkalkung
Zunächst sollten Sie ermitteln, um welche Art von Espressomaschine es sich handelt, da der Entkalkungsprozess variieren kann: Einkreiser, Zweikreiser, Dual-Boiler und Thermoblock.
Oft liefert eine kurze Internetrecherche die nötige Information zur Maschinenart. Die spezifischen Anweisungen finden Sie auf den entsprechenden Seiten.
Außerdem benötigen Sie ein geeignetes Entkalkungsmittel. Bitte beachten Sie die Anleitung auf der Verpackung für die Dosierung und Anwendung.
Anleitung: So entkalken Sie Ihre Espressomaschine
Beginnen Sie den Entkalkungsvorgang am besten mit einer abgekühlten Maschine und gehen Sie Schritt für Schritt nach folgender Anleitung vor:
- Schalten Sie die Espressomaschine ein und lassen Sie sie auf Betriebstemperatur aufheizen.
- Mischen Sie Wasser und Entkalkungsmittel gemäß den Angaben und füllen Sie die Mischung in den Wassertank.
- Entfernen Sie den Siebträger aus seiner Halterung und lösen Sie die Siebdusche in der Brühgruppe mit einem Kaffeelöffel (diese werden extra gereinigt, siehe weiter unten).
- Lösen Sie die Verschraubung der Buchse und nehmen Sie die Buchse aus der Brühgruppe heraus.
- Platzieren Sie ein Gefäß unter der Brühgruppe und drücken Sie die Brühfunktion, um die Entkalkungslösung in den Kessel zu leiten.
- Wenn der Kessel vollständig mit der Entkalkungslösung gefüllt ist und keine klare Flüssigkeit mehr aus der Brühgruppe austritt, stoppen Sie die Brühfunktion, indem Sie den Brühhebel in die Ausgangsposition zurückbringen.
- Schalten Sie die Espressomaschine aus und lassen Sie die Entkalkerlösung etwa 60 Minuten einwirken.
- Schalten Sie die Maschine erneut ein, platzieren Sie das Gefäß erneut unter der Brühgruppe und betätigen Sie den Brühhebel für etwa 30 Sekunden.
- Schalten Sie die Maschine erneut aus und lassen Sie die Entkalkerlösung erneut etwa 60 Minuten einwirken.
- Füllen Sie den Wassertank nun mit klarem Wasser.
- Schalten Sie die Maschine wieder ein, stellen Sie ein Gefäß unter die Brühgruppe und betätigen Sie den Brühhebel, um den Kreislauf mit klarem Wasser zu spülen. Führen Sie diese Spülung so lange durch, bis aus der Brühgruppe keine Entkalkungslösung mehr austritt.
Hinweis: Bei Maschinen ohne Brühhebel sollte stattdessen die Brühfunktionstaste betätigt werden.
Siebdusche und Siebträger entkalken
Die abnehmbaren Teile wie die Siebdusche und der Siebträger sollten separat entkalkt werden. Das geht folgendermaßen:
- Lösen Sie den Entkalker in einer Schüssel mit warmem Wasser auf.
- Weichen Sie die Siebdusche und den Siebträger etwa eine halbe Stunde lang ein.
- Spülen Sie beide Teile gründlich unter fließendem Wasser ab und montieren Sie sie wieder an der Espressomaschine.
Wie oft muss ich meine Espressomaschine entkalken?
Ob und wann eine Entkalkung erforderlich ist, hängt von der Wasserqualität ab. Leitungswasser enthält in den meisten Regionen Mineralien, die sich ablagern können, doch auch gekauftes Wasser ist nicht zwangsläufig kalkarm. Ein Wasserkocher kann als Indikator dienen: Bilden sich weiße Ablagerungen? Dann scheint Ihr Wasser eher kalkreich zu sein.
In der Wasseranalyse des Wasserversorgers finden Sie den relevanten Wert: °dH (Grad Deutsche Härte). Je höher dieser Wert, desto kalkreicher das Wasser und desto öfter sollten Sie Ihre Maschine entkalken. Zur Orientierung gilt:
Härtebereich | °dH | Häufigkeit des Entkalkens |
---|---|---|
weich | weniger als 8,4°dH | 2 x jährlich |
mittel | 8,4 bis 14 °dH | alle 3 bis 6 Monate |
hart | mehr als 14 °dH | alle 3 bis 4 Monate |
Warum ist Entkalken so wichtig?
Hierfür gibt es zwei Gründe. Der erste und wichtigste ist, dass Verkalkungen in den Maschinen direkt oder indirekt zu Defekten führen können, da Kalk die Leitungen und Pumpen verstopft.
Ein zweiter Grund ist die Qualitätsminderung. Wenn Sie feststellen, dass Ihr Kaffee einen komischen Geschmack hinterlässt oder unangenehm säuerlich schmeckt, könnte das auf zu viel Kalk in der Maschine zurückzuführen sein.
Tipp: Durch Wasserfiltration, zum Beispiel durch Kartuschen im Tank, beugen Sie Kalkablagerungen vor und müssen weniger entkalken und reinigen.
Was ist beim Entkalken zu beachten?
Eine zu hohe Konzentration des Entkalkers kann das Material der Espressomaschine schädigen oder unerwünschte Stoffe lösen. Bitte folgen Sie daher sorgfältig den Anweisungen des verwendeten Entkalkungsmittels. Achten Sie insbesondere auf das richtige Mischverhältnis und verwenden Sie im Zweifelsfall lieber etwas mehr Wasser als angegeben.
Zudem sollte der Entkalker nicht zu lange in der Espressomaschine verbleiben, da er auf Dauer auch das Material angreifen kann. Verwenden Sie spezielle Entkalker für Espressomaschinen, da andere Produkte aufgrund der verwendeten Materialien ungeeignet sein können. Entkalker auf Essigbasis sollten keinesfalls verwendet werden, da diese in Verbindung mit Kupfer Grünspan bilden können, der giftig ist!