Unsere Wertung
Pro
- Innovative Ladestation
- Hervorragende Reinigungsleistung
- Viele Modi
Kontra
- Inkonsistentes Tracking
- Kein USB-Laden
- Umständliches Gehäuse
Fazit
An der iO Series 10, dem Flaggschiff von Oral-B, gibt es viele Dinge, die man mögen kann. Allerdings schürt der ambitionierte Verkaufspreis entsprechende Erwartungen. Das hat zur Folge, dass wir in bestimmten Bereichen mehr von der elektrischen Premium-Zahnbürste erwartet hätten und insgesamt etwas enttäuscht sind.
Preis beim Test
$399.99
Oral-B iO Series 10 bei Amazon
Oral-B ist eine der Marken, die einem als erstes in den Sinn kommen, sobald man an elektrische Zahnbürsten denkt. Mit der iO Series 10 meldet sich der Hersteller mit einem neuen Flaggschiff-Modell zurück.
Wie nicht anders zu erwarten, ersetzt sie die iO9 an der Spitze des Produktportfolios und kommt mit einer Reihe von Verbesserungen und neuen Funktionen. Dazu gehören unter anderem eine erweiterte Druckerkennung sowie das Live-Coaching, das in das intelligente Ladegerät iO Sense integriert ist.
Die Frage ist, ob Sie den stolzen Preis von über 300 Euro für diese Zahnbürste verkraften können beziehungsweise wollen.
Design & Ausstattung
Es gibt nicht viele Möglichkeiten, das Design einer elektrischen Zahnbürste zu verändern. Allerdings hat Oral-B bei der iO10 sein Bestes gegeben. Sie hat alles, was man von einer elektrischen Zahnbürste der neuesten Generation erwartet, einschließlich eines OLED-Farbbildschirms auf der Vorderseite mit einer Einschalttaste oben und einer Menütaste unten.
Die meiste Zeit zeigt der Bildschirm profane Dinge wie die Putzzeit und verschiedene Smileys an, sobald Sie den Putzvorgang beendet haben. Das Menü bietet verschiedene Optionen, darunter Reinigungsmodi und die Anpassung des Lichtrings am oberen Rand. Diese pulsiert, sobald die iO10 geladen wird, dient aber auch als Druckanzeige – dazu später mehr.

Dominik Tomaszewski / Foundry
Das iO10 ist in schwarzer oder weißer Farbe erhältlich und hat ein gesprenkeltes Design, das den Nachthimmel darstellen soll. Ganz ehrlich: Das weiße Test-Modell hat mich eher an eine Küchenarbeitsplatte aus Granit erinnert.
Mir gefällt die weiche Soft-Touch-Oberfläche des Gehäuses und die Tatsache, dass die austauschbaren Bürstenköpfe kleine Symbole auf der Vorderseite haben, etwa einen Regenbogen oder einen Diamanten anstatt eines farbigen Plastikrings. Somit kann man sich merken, welcher Bürstenkopf der eigene ist (falls man ihn teilt).
Die Bürste erkennt jedoch nicht, dass es sich bei den verschiedenen Bürstenköpfen um unterschiedliche Personen handelt. Sie ist also nicht ideal, um einen Griff mit mehreren Personen zu teilen, falls Sie alle Ihre Bürstenbewegungen verfolgen und Statistiken in der App abrufen möchten.
Durch das intelligente Ladegerät iO Sense hebt sich die iO10 wirklich von den anderen Oral-B-Modellen und der Konkurrenz ab.

Dominik Tomaszewski / Foundry
Die Zahnbürste steht in der Mitte des Geräts, sofern sie angedockt ist. Sie wird von Magneten gehalten, die allerdings nicht sehr stark sind, sodass es nicht die sicherste Lösung ist. Ich habe den iO10 ein paar Mal auf den Boden geworfen, was allerdings auch daran liegt, dass mein Badezimmer etwas beengt ist.
Die Basis integriert eine Digitaluhr auf der Vorderseite, um die Zeit des Zähneputzens zu messen, sowie sechs Lichter auf der Oberseite, die den Benutzer in Echtzeit coachen. Mehr zur Funktionsweise lesen Sie weiter unten. Falls sie nicht gerade die Zeitmessung übernimmt, dient sie auch als Digitaluhr – allerdings nur, wenn Sie sie über die App eingestellt haben.
Die Bürste wird mit einem Reiseetui geliefert, das den Bürstengriff und einen Zahnbürstenkopf aufnehmen kann. Das Etui erfüllt zwar ihre Aufgabe, hat aber einen überraschend umständlichen Knopf zum Öffnen des Deckels und verzichtet auf die gerüchteweise angekündigte USB-Lademöglichkeit. Stattdessen müssen Sie das mitgelieferte Ladegerät verwenden. Zum Lieferumfang gehört auch ein Nachfüllhalter, der zwei Bürsten aufnehmen kann.
Leistung & Eigenschaften
Ich habe einige Versuche gebraucht, um die iO Series 10 mit meinem Smartphone zu synchronisieren. Die Uhrfunktion auf der Basis ist ein echter Segen – sie benötigt Wi-Fi. Im Unterschied zu anderen iO-Modellen braucht man die App nicht für das geführte Coaching. Die Basis besitzt einen Ring mit sechs Lichtern, die nach und nach von blau zu weiß wechseln, während Sie die einzelnen Zonen bürsten.
Wenn jede Zone genug gebürstet wurde, gibt es eine kleine Lichtshow. Jetzt wissen Sie, dass Sie fertig sind. Die App bietet ein etwas fortschrittlicheres Coaching mit Elementen für die Vorder-, Ober- und Rückseite, falls man in die Tiefe gehen und beispielsweise Abzeichen für Erfolge sammeln möchte – so als wäre es eine Art Fitness-Tracker.
Für mich ist es keine echte Option, mein Smartphone zum Zähneputzen mitzunehmen und es ist tatsächlich bequemer, die Basis zu nutzen.

Dominik Tomaszewski / Foundry
Mein Problem mit der Basisstation: Das Tracking kann in den sechs Zonen oft nicht Schritt mit der tatsächlichen Bewegung der Zahnbürste im Mund halten. Noch schlimmer ist, dass sie manchmal denkt, dass man die andere Seite des Mundes putzt.
Der Drucksensor funktioniert sehr gut, Sowohl das Ringlicht als auch der Sockel leuchten rot auf, wenn Sie zu stark drücken. Sie müssen sich allerdings auf die Griffleuchte verlassen, um zu wissen, ob Sie nicht genug Druck ausüben.
Diese wechselt von grün (richtiger Druck) zu der Farbe, auf die Sie das Ringlicht eingestellt haben. Das ist vielleicht etwas verwirrend, wenn Sie es beispielsweise auf Orange statt auf Weiß eingestellt haben.
Die Druckführung in Kombination mit den Ultimate Clean-Bürstenköpfen, die ich getestet habe führte zu einer hervorragenden Leistung. Bei diesen Bürstenköpfen sorgen gedrehte, abgewinkelte Borsten für einen größeren Reinigungsbereich.
Im Vergleich zu meiner alten, aber immer noch guten Philips Sonicare fühlen sich meine Zähne und mein Zahnfleisch mit der iO10 viel sauberer an. Einige problematische Stellen sind mit der iO10 nicht mehr so stark betroffen.
Ich habe die iO10 in der Regel im Modus “Tägliche Reinigung” verwendet, aber man kann aus sechs weiteren Modi wählen: “Sensitiv”, “Zahnfleischpflege”, “Intensive Reinigung”, “Aufhellen”, “Super Sensitiv” und “Zungenreinigung”. Das sind mehr als bei anderen iO-Bürsten wie der Series 5, die nur fünf Modi zur Auswahl hat.

Dominik Tomaszewski / Foundry
Die iO10 lädt auch schneller auf: etwa drei Stunden im Vergleich zu 12 Stunden bei der Series 5. Mit der Basis in Ihrem Badezimmer sollte das aber keine große Rolle spielen.
Im Modus “Tägliche Reinigung” verbraucht der iO10 etwa fünf Prozent der Akkuleistung für Reinigung von 2:00 bis 2:30 Minuten. Sie sollten also etwa 20 Reinigungen mit einer vollständigen Akkuladung schaffen. Allerdings ist die Anzeige nicht ganz zuverlässig: Die iO10 hatte eine angegebene Akkuleistung von vier Prozent und schaltete sich wenige Sekunden nach dem Drücken von “Go” ab.
Preis & Verfügbarkeit
Wie bei so vielen elektrischen Zahnbürsten ist der Preis der Punkt, an dem es ein bisschen schwierig wird. Die iO10 ist zwar ein Flaggschiff, ein Spitzenmodell, aber bei einem Listenpreis von 600 Euro schaut man besser zweimal hin.
Die iO Series 10 liegt mit ihrer UVP in der Preisregion einiger High-End-Smartphones – allerdings handelt es sich um eine elektrische Zahnbürste, die man man Tag weniger als fünf Minuten nutzt. Der Preis ist zwischenzeitlich um mehr als 50 Prozent gesunken.
Fazit
In vielerlei Hinsicht ist die iO10 eine hervorragende elektrische Zahnbürste. Sie ist sicherlich eines der technisch fortschrittlichsten Modelle, die es derzeit auf dem Markt gibt.
Allerdings tut sich Oral-B mit der UVP von 600 Euro keinen Gefallen, abgesehen davon, dass sie mit 300 Euro wie ein relatives Schnäppchen aussieht. Selbst dann ist sie für die meisten Menschen viel zu teuer.
Einige hervorragende Funktionen und Leistungen machen das iO10 zu einer begehrenswerten Bürste, aber dieser Preis bedeutet, dass die Erwartungen verständlicherweise hoch sind.
Das Gehäuse lässt sich nur schwer öffnen und es ist kein USB-Ladeanschluss vorhanden. Dazu gibt es eine verzögerte und manchmal inkonsistente Abtastung von der Basis aus – dem Hauptmerkmal schlechthin. Das verstärkt das Gefühl, dass der hohe Preis nicht gerechtfertigt ist.
Dieser Artikel erschien im Original zuerst bei Techadvisor und wurde ins Deutsche übersetzt.