Mechanische Tastaturen gelten als besonders robust und gerade der deutsche Tastaturhersteller Cherry wirbt gerne mit der Qualität seiner Keyboards. Doch wie viel hält so eine mechanische Tastatur von Cherry wirklich aus? Wir machten den unfreiwilligen Härtetest.
Eine mechanische Tastatur für den Arbeitsplatz in der Redaktion
Für das Arbeiten im Office der PC-WELT-/Macwelt-Redaktion in München besorgten wir uns eine kabelgebundene Cherry G80-3000N RGB. Dabei handelt es sich um eine mechanische Gaming-Tastatur mit RGB-Beleuchtung. Wir wollten eine langlebige Tastatur mit klarem Druckpunkt, die auch mitunter etwas kräftigere Anschläge unbeschadet übersteht. Denn im stressigen Redaktionsalltag haut man schon mal etwas härter auf die Tasten. Den optischen Effekt nahmen wir gerne mit, er war aber nicht kaufentscheidend.
Erst mal eine Flasche Saft über die Tastatur geschüttet
Doch gerade, wenn man unter Zeitdruck schnell noch einen Text fertigstellen will, wird man unachtsam und macht Fehler. So passiert es uns: Wir holten uns eine 0,2-Liter-Flasche mit Multivitaminsaft, drehten den Verschluss auf und wollten gerade trinken, als ein Videoanruf einging. Also stellten wir den Saft doch wieder zur Seite. Den Verschlussdeckel schraubten wir locker wieder auf die Flasche.
Nach einigen Minuten war der Anruf beendet und wir schrieben an unserem Text weiter. Irgendwann fiel uns ein: Wir haben ja Durst. Und griffen zum Saft, ohne daran zu denken, dass der Deckel ja nur locker auf der Flasche saß. Wie es sich für Saft gehört, drehten wir die Flasche kurz auf den Kopf, damit sich das Fruchtfleisch gleichmäßig verteilt. Dabei hielten wir die Flasche direkt über die Cherry-Tastatur – und der gesamte orange Saft verteilte sich samt Fruchtfleisch über unsere erst wenige Wochen alte Tastatur.
Der Saft verteilte sich über die ganze Breite der Tastatur und lief überall unter die Tasten. Die einzelnen Tasten klebten sofort fest: Sobald man eine Taste drückte, ging sie nicht mehr zurück in die Ausgangsstellung, sondern blieb in der Gedrückt-Stellung. Dementsprechend füllte sich unser Bildschirm schnell mit wenig sinnvollen Zeichen in ständiger Wiederholung. An ein vernünftiges Arbeiten war nicht mehr zu denken.
Erst mal unter den Wasserhahn halten
Was tun? Einfach nur mit Wasser ausspülen? Das dürfte bei klebrigen Saft kaum helfen, wir versuchten es aber trotzdem. Also steckten wir die Tastatur aus, gingen in der Teeküche und hielten die Cherry etliche Minuten unter den Wasserhahn und ließen den ungebremsten Wasserstrahl so gut es ging die Tastatur abspülen. Ergebnis: Kein Erfolg. Fast alle Tasten klebten nach wie vor in der Gedrücktstellung fest.
Dann kommt die Seife hinzu
Also musste Seife ran. Mehr als kaputtgehen geht ja nicht, dachten wir uns. Wir schütteten also reichlich Flüssigseife über die Tastatur und achteten darauf, dass die Flüssigseife gut zwischen die einzelnen Tasten nach unten durchlief und sich somit unterhalb der Tasten verteilte. Dann ließen wir die Seife etwas einwirken.
Anschließend spülten wir die Tastatur erneut unter einem kräftigen Wasserstrahl im Spülbecken aus. Und siehe da: Die meisten Tasten bewegten sich jetzt wieder einwandfrei und gingen nach einem Druck sofort wieder in die Ausgangsstellung zurück, sobald wir die Taste losließen.
Nur noch einige wenige Tasten neigten zum Nachlaufen beziehungsweise blieben nach einem Druck ganz hängen. Rund um diese Sorgenkinder schütteten wir noch einmal kräftig Seife auf die Tastatur, ließen die Lauge wieder einige Minuten einwirken und spülten erneut nach. Das war vor circa einem Jahr. Seitdem funktioniert die Cherry G80-3000N RGB wieder einwandfrei und ohne jedes Problem.
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