Rund 26.700 falsche Euro-Banknoten hat die Deutsche Bundesbank im ersten Halbjahr 2023 in Deutschland beschlagnahmt. Der Nennwert der eingezogenen “Blüten” beträgt knapp 2,9 Millionen Euro. Gegenüber dem zweiten Halbjahr 2022 stieg die Zahl der gefälschten Geldscheine um 10 Prozent, die Schadenssumme stieg sogar um 66 Prozent.
Auch wenn die Zahl der eingezogenen Falschgeldscheine stetig steigt: Viel Falschgeld ist in Deutschland aber nicht in Umlauf, wie die Bundesbank betont. “Rein rechnerisch entfielen sechs falsche Banknoten auf 10.000 Einwohner”, so das Fazit von Burkhard Balz, im Vorstand der Deutschen Bundesbank unter anderem zuständig für Bargeld.
Der meistgefälschte Geldschein ist der 50-Euro-Geldschein mit 9.862 Blüten. 37 Prozent aller gefälschten Geldscheine sind falsche 50er. Dahinter folgt der falsche Zwanziger mit 5.305 Exemplaren, was einen Anteil von 20 Prozent am Fälschungsaufkommen bedeutet.
Der im Alltag nicht ganz so häufige 200-Euroschein liegt auf Platz drei mit 4.111 gefälschten Exemplaren und einem Anteil von 15 Prozent. Der häufigere 100er folgt auf Platz 4 mit 3.222 Fälschungen und einem Anteil von 12 Prozent.
Falsche 200er und 500er legen massiv zu
Was besonders auffällt, ist die starke Zunahme von Fälschungen bei den 200-Euro- und 500-Euro-Geldscheinen. Gegenüber dem ersten Halbjahr 2021 stieg die Zahl der gefälschten 200er um 87 Prozent und die der gefälschten 500er sogar um 293 Prozent. Der starke Anstieg an Fälschungen bei diesen beiden großen Geldscheinen erklärt den deutlichen Anstieg der Schadenssumme um 66 Prozent.
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Doch wofür braucht man 200- und 500-Euro-Geldscheine überhaupt? Die Antwort der Bundesbank:
Burkhard Balz, Vorstand der Deutschen Bundesbank
Mit den gefälschten 200- und 500-Euro-Banknoten wurden vor allem betrügerische Geschäfte mit Luxuswaren wie Schmuck, Goldbarren, Uhren und Autos abgewickelt.
5-Euro-Geldscheine fälscht dagegen kaum jemand, das lohnt sich einfach nicht. Gerade einmal 314 gefälschte 5er stellte die Bundesbank sicher. Auch eher selten sind 10-Euro-Scheine, mit 1.698 Fälschungen liegen diese auf dem vorletzten Platz.
Viele Fälschungen sind leicht zu erkennen
Wer bei Fälschungen in erster Linie an besonders raffiniert gemachte Betrügereien denkt, der irrt. Viele falsche Geldscheine sind leicht als solche zu erkennen, wie die Bundesbank erklärt:
Weiterhin hoch ist der Anteil einfacher Fälschungen, auf deren Vorderseite „MovieMoney“ bzw. auf der Rückseite „Prop copy“ aufgedruckt sind. Bei einigen dieser Fälschungen wurde der Aufdruck „MovieMoney“ überdeckt und durch die Imitation einer Unterschrift ersetzt.
Hier hat die Bundesbank Tipps zusammengestellt, woran Sie eine gefälschte Banknote erkennen.
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