Das McAfee’s Mobile Research Team hat 43 Apps im Google Play Store identifiziert, die mit Schadsoftware verseucht sind. Die betroffenen Apps, die über 2,5 Millionen Nutzer heruntergeladen haben, rufen bei ausgeschaltetem Bildschirm unbemerkt Werbung auf und generieren so Umsätze für die Kriminellen. Der Nutzer merkt davon nichts, außer, dass sich der Akku deutlich schneller leert.
So verdienen Kriminelle mit Adware-Apps Geld
Die gefundenen Apps fallen in die Kategorie der sogenannten Adware. Nach der Installation wartet die App mehrere Wochen, bevor die illegalen Aktivitäten gestartet werden. So soll eine Entdeckung durch Google und den Nutzer verhindert werden.
Nachdem genug Zeit verstrichen ist, beginnt die App damit, bei ausgeschaltetem Bildschirm (also für den Nutzer unsichtbar) Werbeanzeigen aufzurufen. Durch das Aufrufen der Anzeigen generieren die Kriminellen Umsätze, den Schaden hat aber der Nutzer. Denn die Batterieleistung senkt die ständigen Hintergrundaktivitäten deutlich. Zudem belastet der durch die Adware verursachte Traffic das monatliche Datenvolumen der Nutzer.
Auch wenn Adware erst mal vergleichsweise harmlos klingt, so kann diese Software auch eine Eintrittskarte für weitere und gefährlichere Malware sein. Sie ist deswegen als genauso gefährlich zu betrachten.
Google entfernt Apps aus Play Store – deutsche Nutzer kaum betroffen
Das Team von McAfee hat Google bereits informiert, die Apps wurden inzwischen aus dem App Store entfernt. Dabei handelte es sich vor allem um Video- und Nachrichtenapps, die sich an ein koreanisches Publikum gerichtet haben. Schädliche Apps wie diese können aber genauso gut im westlichen Raum kursieren, deshalb ist grundsätzlich Vorsicht geboten. Eine Liste der betroffenen Apps finden Sie auf der Website von Mcafee.
So erkennen Sie Schadsoftware frühzeitig
Wenn Sie eine neue App auf Ihr Smartphone herunterladen, sollten Sie einige Dinge beachten. Lesen Sie immer zuerst die Bewertungen durch, möglicherweise warnen andere Nutzer bereits vor der App. Überprüfen Sie genau, welche Erlaubnisse die App einholt und ob diese zum Verwendungszweck der App passen. Eine App für Videokonferenzen braucht Zugriff auf Ihre Mikrofone und Kameras, eine News-App dagegen nicht. Wenn Sie sich unsicher sind, kann auch eine schnelle Google-Suche nach der App helfen.
Infizierte App auf dem eigenen Smartphone – was tun?
Sollte eine App auf Ihrem Smartphone installiert sein, die möglicherweise mit Schadsoftware infiziert ist, sollten Sie diese sofort von Ihrem Gerät löschen. Anschließend kann es nicht schaden, mithilfe eines Virenscanners ihr Smartphone auf mögliche Überreste zu untersuchen.
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