Das Landeskriminalamt Niedersachsen warnt vor einer neuen Betrugsmasche, bei der die Angreifer das Bundesinnenministerium zur Tarnung missbrauchen. Die Cybergangster verschicken hierzu eine Mail, die vorgibt, vom Bundesinnenministerium zu stammen: Als Absender steht in der Mail “Bundesministerium des Innern”.
In der Mail steht zu lesen, dass “im Rahmen unserer dauerhaften Maßnahmen zur Stärkung der Sicherheit der Bürger” eine “dringende Überprüfung Ihrer Identitätsdaten, insbesondere Ihres EU-Personalausweises” erforderlich sei. Diese Überprüfung sollen die Empfänger über einen in der Mail enthaltenen Link durchführen, der sich hinter einem Button mit der Aufschrift “Bestätige meine Identität” befindet.
Betrüger wollen Fotos und Videos
Die Polizei hat sich die Webseite, auf die in der Mail verlinkt wird, angeschaut. Das Ergebnis: Diese Seite ist gefälscht, die Angreifer versuchen auf dieser Seite an die Ausweisdaten der Opfer zu gelangen. Unter anderem sollen die potenziellen Opfer auf der gefälschten Webseite Scans von der Vorder- und der Rückseite ihres Ausweises hochladen – für Gangster ist das ein gefundenes Fressen. Doch damit geben sich die Betrüger noch nicht zufrieden.
Denn im nächsten Schritt sollen die Opfer auch noch Videos von sich hochladen. Auf diesen Videos soll das Gesicht der Opfer von allen Seiten zu sehen sein. Hat man das alles zur Zufriedenheit der Gangster erledigt, landet man wieder auf der Eingangsseite.
Das Problem: Mit echten Ausweisdaten und gefälschten Identifizierungsvideos können Verbrecher eine Vielzahl von Straftaten begehen, unter anderem Identitätsdiebstahl.
Eine Variante dieses Betrugsversuches sieht so aus, dass ein angeblicher Rechtsanwalt Mails verschickt, die folgenden Betreff tragen: “Aktenzeichen 20035812 – Abmahnung aufgrund von Urheberrechtsverletzung“.
Auch in diesem Fall verlangen die Betrüger das Hochladen von Ausweisdaten.
So reagieren Sie richtig
Laden Sie nie irgendwelche Daten oder Ausweiskopien oder Videos von sich auf Webportalen hoch, wenn Sie dazu in Mails aufgefordert werden. Keine Behörde wird Ihnen solche Mails schicken. Ebenso erhalten Sie alle Rechtsanwaltsschreiben oder Abmahnschreiben per Briefpost.
Führen Sie den Mauszeiger über die Absenderadresse. Sie sehen dann entweder in einem separaten Fenster oder am unteren Bildschirmrand die tatsächliche Absenderadresse.
Löschen Sie solche Mails und antworten Sie nicht darauf.