Star Wars Outlaws könnte alles werden, was wir immer von Star Wars wollten: Es hat diese cineastischen, eher linearen Level-Abschnitte, in denen der Entwickler Ubisoft Massive mit Skripten Epik aufbauen kann. In denen wir auf Tashara gerade aus einem Saloon schlendern und plötzlich schlägt das Laser-Feuer von Taim & Bak Twin-Blaster Cannons von einem AT-ST vor unseren Füßen ein.
Aber es hat eben auch die völlige Freiheit einer Open-World: Wir können jetzt zu unserem Speederbike rennen und versuchen, so das Imperium abzuschütteln – über Stock und Stein, die Gesteinsformationen nutzend, um TIE-Fighter abzuwehren, wie Han Solo in seinen besten Zeiten. Oder gar über natürliche Sprungschanzen schießen: Booster reingehauen und Hasta La Vista, Baby!

Red Dead Redemption 3 im Star-Wars-Universum: Das Cruisen durch die endlosen Steppen hat tatsächlich etwas von Rockstar Games Cowboy-Epos.
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Oder rennen zu unserem Raumschiff – der Trailblazer, um völlig ohne Ladebalken ins All abzuheben, wo bereits eine ganze Flotte von TIE-Fightern in Gefechtsformation gewechselt ist. Star Wars Outlaws hat dieses Gefühl von No Man’s Sky, diesen direkten Take-Off. Den sprunghaften Wechsel vom Boden in die Luft. Nur eben mit 200 Millionen US-Dollar-Budget.
Und damit macht Ubisoft Massive richtig viel: Das The-Division-Studio hat ja schon in dieser Reihe gezeigt, wie brillant sie es verstehen, Städte wie New York und Washington DC zum Leben zu erwecken.
Und auch in Star Wars Outlaws gibt es unglaublich viele Details zu entdecken, das Spiel hat eine schöne Dynamik – als wir abheben, landet etwa gerade ein Sentinel Class Shuttle und imperiale Sturmtruppen strömen heraus, weil eine Offizierin des Imperiums uns just eine Minute vorher zur Fahndung ausgeschrieben hat. Holy Smokes, ist das Imperium schnell am Start!
Diese Welt atmet förmlich, genauso muss sich eine Open-World anfügen: Als wir mit unserem Speederbike reincruisen in diesen kleinen Außenposten auf Tashara, ist das eine richtig lebendige Stadt, inklusive diverser Lasten-Tiere, die in der Sonne chillen.

Wer muss hier auch spontan an die „Han-Shot-First“-Szene aus dem ersten Star-Wars-Film denken?
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Speederbike-Piloten liefern ihre Ware in Stores ab, Droiden schwirren umher. Wir sehen Corins, Ithorians – ein Sullustaner genießt gerade seinen Drink in der Jaunta’s Hope, der örtlichen Cantina. Wir stoßen auf einen Rodianer, der wohl einen zu viel getrunken hat und durch die Gegend torkelt – es fühlt sich gut an, all diese Rassen bereits in den ersten paar Minuten von Star Wars Outlaws zu sehen.
Star-Wars-Liebe pur im Leveldesign und ein Alien-Hase zum Knuddeln

Nix ist ein Merquaal, der eine ganze Menge Tricks auf Lager hat: In Cantinas beklaut er gerne mal betrunkene Spieler, kann aber auch Wachen ablenken oder ihnen den Blaster aus dem Halter mopsen.
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Star Wars Outlaws ist ein waschechtes Singleplayer-Open-World-Epos, das uns viel Freiheit im Gameplay lässt: Wir treffen in dieser Cantina eine Mon Calamari namens Danka, die hier den Laden schmeißt. Sie sitzt zusammen mit jener Offizierin des Imperiums, die gleich ihre Armee ruft. Aber das muss nicht geschehen: Wir können sie auch schmieren, verlieren dadurch 2500 Credits, können dafür aber länger auf Tashara bleiben, einem Planeten, der keine sonderlich starke Imperiums-Präsenz hat, was ja durchaus praktisch ist für eine Schmugglerin.
„Du lebst und stirbst mit Deiner Reputation“, erklärt Narrative Director Navid Khavari. „Jede Entscheidung hat ihre Konsequenzen, kann Türen öffnen oder verschließen.“

Starke Zwischensequenzen, exzellente Schauspieler: Die Szene mit der Mon-Kalamari-Dame zeigt, mit welchen Budgets Ubisoft hier rangeht. Star Wars Outlaws soll offensichtlich in der Königsliga spielen.
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Heißt aber auch: Die Clans auf Tashara werden es so gar nicht cool finden, wenn durch den Spieler plötzlich imperiale Streitkräfte in größeren Mengen einfallen.
Star Wars Outlaws hat generell eine interessante Struktur: Denn es gibt nicht nur diese Open-World, die aus zig unterschiedlichen Planeten besteht, sondern auch liebevoll gestaltete Innen-Levels, die eher etwas linearer sind: etwa eine Basis des Pyke-Syndikats, die wir infiltrieren sollen. Es ist ein faszinierender Ort, in dem es enorm viel zu entdecken gibt. Einen leuchtend gelben TIE-Fighter der Mining Guild, die sehr selten sind – und einen A-Wing etwa.

Laut Ubisoft Massive sollen einige Planeten sich ähnlich weitläufig anfühlen wie etwa ein Assassin’s Creed Mirage und aus zig unterschiedlichen Zonen bestehen.
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Was wir bislang zu sehen bekommen haben: Super scharfe 4K-Texturen, jede Schraube, jede Konsole sieht so aus, wie wir das kennen. Es ist eine große Stärke von LucasFilm’s Gaming Group, die ihren Partnern oft Zugriff geben auf all die Original-Modelle aus allen Star-Wars-Filmen. Ubisoft Massive kann diese dann via Fotogrammetrie in 3D scannen.
Ein Trailer zeigt bereits zehn Minuten 4K-Gameplay aus Ubisofts neuem Singleplayer-Epos Star Wars Outlaws:
Star Wars Outlaws gibt uns die freie Wahl, wie wir spielen wollen: Im Uncharted-Style reinstürmen, die Umgebung nutzen und den Blaster zücken. Oder eher auf die Stealth-Tour, mit Elektroschockern können wir von hinten etwa Wacheinheiten des Pike-Syndikats ausknocken. Oder auch die Faust benutzen, was unserer Protagonistin Kay Vess ganz schön weh tut.
So weit, so bekannt, aber richtig verliebt haben wir uns in Nix: Ein kleiner Alien-Hase von der Rasse der Merquaal, den Narrative Director Navid Khavari als „die einzige wirkliche Familie“ bezeichnet, die unsere Protagonistin Kay Vess hat.
Nix ist ein quirliger Kerl, der nicht einfach nur verdammt knuffig aussieht, wenn er uns mit seinen großen Augen anguckt, sondern auch eine Menge drauf hat: Er kann z. B. Schalter umlegen, etwa um eine Mechanik in Gang zu setzen, die Container an einem Band laufen lässt – timen wir es gut, können wir hier draufspringen und unerkannt auf die andere Seite kommen. Der Knuddelmann kann aber auch feindliche Waffen mopsen. Mitunter stehen diese einfach so herum, schließlich ist das Pyke-Syndikat keine professionelle Armee und hat eher relaxte Sicherheitsvorkehrungen.

Wir sind Fans all der vielen kleinen Nerd-Details: Das hier ist etwa ein Republican Police Gunship, welches das Pyke-Syndikat auf Coruscant geklaut haben muss.
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Wir können Nix aber auch befehlen, sich von oben auf eine Wache zu schmeißen, sie zu verwirren, sie verliert ihre Waffe – der Frechdachs schnappt sie sich und bringt sie uns. Das ist wichtig für Kay, weil ihr Blaster zwar exzellent auf kurze und mittlere Distanz ist, aber nicht besonders viel Durchschlagskraft hat gegen Einheiten, die etwa schwer gepanzert sind. Wobei wir ihren Blaster auf drei unterschiedliche Modi stellen können, etwa einen Schnellfeuermodus sowie einen, der sogar Energie-Schilde killt.

Entscheiden wir uns für die Rambo-Taktik, sinkt unser Ruf bei einer Fraktion und sie versucht uns abzujagen, was wir ihnen gerade gemopst haben. Das resultiert regelmäßige in cineastischen Verfolgungsjagden.
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Wir können jederzeit aus diesem eher linearen Level, einer Werkstatt des Pyke Syndikats, auf ein Speerbike steigen und ab in die Open-World cruisen. Das hat fast etwas von einem Red Dead Redemption 2 auf einem Star-Wars-Planeten: Gerade noch kann die ganze Luft voller Blei sein und plötzlich trotten wir mit unserem treuen Ross über die wilde Steppe. Hier ist es eben nur ein mechanisches Pferd und unser treuer Begleiter, die kleine Meerkatze Nix, sitzt auf dem Rücksitz und lässt die riesigen Ohren im Wind flattern, während der Soundtrack von John Williams aufspielt. Hach, Star Wars…
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