Unsere Wertung
Pro
- Gute Saugleistung
- Umfassendes Zubehör
- Lange Akkulaufzeit
Kontra
- Fugendüse etwas hakelig
Fazit
Der Dreame R20 ist ein echter Herausforderer für die Dyson-Konkurrenzmodelle. Das Gesamtpaket beim R20 stimmt. Mit der automatischen Anpassung der Reinigungsleistung und dem Blaulicht zur besseren Wahrnehmung vom Schmutz gibt es clevere Extras.
Bei Handstaubsaugern mit Akku gilt Dyson als Platzhirsch. Doch nicht jeder will und kann sich die Dyson-Modelle leisten, die gerne auch mal bis zu 1.000 Euro kosten. Doch muss es überhaupt ein Dyson-Sauger sein? Nein. Denn inzwischen haben mehrere Hersteller die Technik adaptiert und im Grunde funktionsähnliche Modelle auf den Markt gebracht. Wir haben den R20 von Dreame getestet. Als Spitzenmodell der neuen R-Reihe bietet er die umfassendste Ausstattung und die besten Leistungsdaten.
Design & Verarbeitung
Nach dem Auspacken von Sauger und Zubehör waren wir wirklich vom Lieferumfang beindruckt: Vor uns lagen der handliche Sauger, ein rund 68 cm langes Saugrohr, Multi-Surface-Bürste, weiche Walzenbürste und Mini-Motorbürste sowie eine breite eine ausziehbare Fugendüse. Clever: Mitgeliefert wird ein flexibles Knickgelenk, mit dessen Hilfe wir auch unter Betten, Sofas und Sideboard saugen können.
Dazu gibt es eine Wandhalterung, die drei Zubehörteile aufnehmen kann. Das ist ein großer Fortschritt gegenüber der Dyson-Halterung, die so etwas nicht bietet.

Christoph Hoffmann
Das Stecksystem mit Verriegelung lässt sich ohne großen Kraftaufwand nutzen, sodass sich die einzelnen Bürsten und Aufsätze schnell wechseln lassen. Der Sauger selbst wiegt weniger als zwei Kilogramm und ist wertig verarbeitet.
Gut: Sie haben die durchsichtige Kammer mit dem Dreck im Blick und die Anzeige oberhalb vom Griff. Hier sehen Sie den Akkustand in Prozent und darunter einen stilisierten Fächer in drei wechselnden Farben. Dazu später mehr.
Starke Leistung & clevere Unterstützung
Der bürstenlose Hochgeschwindigkeitsmotor des R20 mit 150.000 Umdrehungen pro Minute liefert laut Hersteller eine Saugleistung von 190 AW (AirWatt). Diese Kennzahl ist speziell auf Staubsaugersysteme zugeschnitten und soll Auskunft darüber geben, wie leistungsstark ein Gerät ist. Der Wert dient der Vergleichbarkeit mit anderen Modellen. Und ja, 190 ist ein sehr guter Wert. Zur Info: Der Dyson V12 hat eine Saugleistung von 150 AW, der V15 kommt auf 230 AW – ist aber mehr als 300 Euro teurer. Den Saugdruck gibt Dreame mit 27 kPa an.
Der R20 kann demnach Haare, Schmutz und andere Verunreinigungen von Teppich- und Hartböden gleichermaßen gründlich entfernen. Und genau hier kommen die Sensoren ins Spiel: Wird eine stark verschmutzte Stelle am Boden Stelle erkannt, steigt die Saugleistung automatisch und sinkt bei geringerer Verschmutzung wieder. Die Farbe Grün im Display signalisiert leichten Schmutz, Orange steht für eine mittlere Verschmutzung und rot entsprechend für starken Schmutz.

Dreame
Unabhängig davon, lässt sich der Turbomodus auf Fingertipp dazuschalten. Dieser Leistungsschub macht bei Teppichen und Tierhaaren Sinn. Die Mehrleistung wirkt sich allerdings auf die Akkulaufzeit aus. Auf die gehen wir später ein.
Als Innovation preist Hersteller Dreame das Blaulicht an. In den beiden großen Bodenbürsten gibt es blaue Strahler, die den Boden im Winkel von 138 Grad ausleuchten. Dyson macht das auch – allerdings in grüner Farbe. Wer zuerst auf die Idee kam, lässt sich nicht abschließend klären. Das blaue Licht beim R20 sorgt dafür, dass sich Schmutz besser erkennen lässt. In unserem Praxistest können wir das bestätigen. Die weißen Haare von Eddy – einem Pointer-Dalmatiner-Mix – waren tatsächlich viel besser zu sehen. So kann man zielgerichtet(er) saugen.

Christoph Hoffmann
Wir haben in der Wohnung einigen Alltagsschmutz verteilt. Darunter waren Brotkrümel und Kaffeebohnen in der Küche, getrockneter Lehm im Flur und Rückstände der Knabberbox im Wohnzimmer – zusätzlich zu Eddys omnipräsenten Haaren. Der Dreame R20 saugt alles rückstandsfrei weg. Allerdings kommt es auf die Wahl der richtigen Bürste an. Die Multi-Surface-Bürste ist ein guter Allrounder für alle Bodenbeläge. Sie ist so konzipiert, dass sich keine längeren Haare verheddern können – ein echter Mehrwert, den wir im Test bestätigen können. Einen Langflorteppich haben wir nicht, sodass wir hier kein Urteil abgeben können. Die kleine Bürste ist ideal, um den Dreame R20 ohne Verlängerungsrohr im Handbetrieb zu nutzen.

Christoph Hoffmann
Nach getaner Arbeit lässt sich die Staub-/Dreckkammer leicht öffnen. Drückt man den Verriegelungsknopf, öffnet sich die Klappe und der Inhalt fällt nach unten. Ist der Mülleimer dafür zu klein, lässt sich auch der Haltegriff abkoppeln, sodass Sie nur noch die Staub-/Dreckkammer in der Hand haben. Eventuell ist es notwendig, beim Entleeren mit einer kleinen Bürste nachzuhelfen. Mitunter kann es vorkommen, dass sich lange Haare im Zyklonteil verfangen.
Je nach Einsatz alle vier bis sechs Monate sollte die Zykloneinheit und der HEPA-Filter gereinigt werden. Der Filter wird dazu ohne Zuhilfenahme von Waschmittel unter fließendem Wasser ausgespült und sollte danach 24 Stunden trocknen.
Akku & Aufladen
Hersteller Dreame gibt die Akkulaufzeit mit bis zu 90 Minuten bei einem gefüllten Akku an. Im zuschaltbaren Turbomodus sinkt der Akku-Stand innerhalb von 60 Sekunden um knapp 10 Prozent. Und auch das Umschalten in die stärkeren Reinigungsmodi (orange und rot) beansprucht den Akku stärker. Bei einem normalen Mix reicht der Akku bei uns aus, um locker rund 80 qm Fläche abzusaugen – mit Parkett, Schieferplatten, Fließen und Teppichen. Damit überbietet der R20 die Konkurrenzmodelle von Dyson, die schon weit schneller wieder an die Ladestation müssen.
Cleveres Extra: Der Akku bei Dreame R20 ist austauschbar (Dyson bietet das nicht). Wer also keine Zeit und Lust hat, rund vier Stunden zu warten, bis der Akku am Netzteil wieder geladen ist, der kauft einen Ersatzakku. Der Preis hierfür steht allerdings noch nicht fest.
Hinweis aus dem Handbuch: Hat man den Staubsauger über einen längeren Zeitraum im Turbomodus genutzt, hat sich der Akku spürbar erwärmt – die Ladezeit verlängert sich. Daher sollte der R20 vor dem Aufladen rund 30 Minuten lang abgekühlt werden.
Preis & Verfügbarkeit
Der Dreame R20 ist unter anderem bei Amazon, bei Mediamarkt und bei Otto für knapp 400 Euro erhältlich. Angesichts der Leitungsdaten und des umfangreichen Zubehörs ist der Preis gerechtfertigt. Damit liegt der R20 rund 200 Euro unter dem Dyson V12 und fast 400 Euro unter dem V15-Einstiegsmodell.

Christoph Hoffmann
Der Preis vom R20 wird im Online-Handel sicherlich in den nächsten Wochen und Monaten um ein paar Prozentpunkte sinken.
Fazit
Der Dreame R20 ist gut verarbeitet und punktet mit seinem Zubehör. Im Alltagseinsatz gibt sich der Akkusauger keine Blöße. Die sensorgesteuerte Anpassung der Saugleistung und das Blaulicht sind nicht nur technische Gimmicks, sondern echte Hilfen. In meinem Hunde-Haushalt spielt der R20 seine Stärken optimal aus und ist eine gute Ergänzung zum Saug- und Wischroboter Dreame L10s Ultra, den wir ebenfalls getestet haben.
Technische Daten
- Modellbezeichnung: Dreame R20
- Modellnummer: VTV97A
- Produkttyp: Akku-Stielsauger
- Nennleistung: 570 Watt
- Saugkraft: 190 AW
- Saugdruck: 27 kPa
- Filtertyp: HEPA (waschbar)
- Staubbehälter: Beutellos
- Maximales Volumen des Staubbehälters: 0.6 l
- Typ Bürsten/Düsen: Weiche Walzenbürste, LED-Multibürste, Mini-Elektrobürste, breite Fugendüse, flexible Fugendüse, Tierbürste
- Saugkraftregulierung: ja
- Art der Leistungseinstellung: 3 Saugstufen
- Ladestation: Ja
- Zubehörhalterung: 2-in-1-Lade- und Aufbewahrung
- Ausstattung: Ein-/Ausschalter, Tragegriff, integrierte LED-Beleuchtung
- Betriebsart: Akku (Lithium-Ionen)
- Akku-Kapazität: 2.750 mAh
- Maximale Betriebsdauer: ca. 90 Min.
- Ladezeit: ca. 4 Stunden
- Schallleistungspegel: 84 dB(A)
- Abmessungen: 25,6 × 21,6 × 129,4 cm (B × T × H, ohne Zubehör)
- Gewicht: 1,67kg