Deutschland schafft zwar die AKWs ab, unsere Nachbarländer wollen davon aber erst einmal nichts wissen. Außerdem wütet ein Angriffskrieg in der Ukraine, in dem auch Atomkraftwerke immer wieder als Druckmittel verwendet werden. Radioaktive Belastung ist also weiterhin ein Thema, wenn auch (zum Glück) bislang kein Problem.
Auf einer offiziellen interaktiven Karte des Bundesamts für Strahlenschutz (BfS) können Sie die aktuelle Strahlenbelastung von rund 1.700 in Deutschland verteilten Messtationen abrufen.

Bundesamt für Strahlenschutz
Radioaktivität: Welche Messwerte sind normal?
Wir alle nehmen jeden Tag Radioaktivität in uns auf, denn auch in der Natur sind wir umgeben von Strahlung. Das ist völlig normal und unbedenklich, da es sich dabei um extrem niedrige Dosierungen handelt.
Zusammengefasst nehmen wir pro Jahr etwa 2,1 Millisievert im Jahr auf (1 mSv = 1.000 µSv/h). Die natürliche ODL beträgt je nach Ort zwischen 0,05 μSv/h und 0,2 μSv/h. Auch kurzzeitige Anstiege (bis hin zum Faktor 2) sind meist völlig natürlich und treten auf, wenn radioaktive Folgeprodukte des natürlichen Edelgases Radon durch Regen aus der Atmosphäre gespült werden und sich am Boden absetzen.
Auf der Karte sehen Sie übrigens die Rohdaten, auch ein technischer Defekt könnte Werte kurzzeitig erhöht scheinen lassen. Wirklicher Grund für Besorgnis besteht erst, wenn ein Wert über einen längeren Zeitraum (mindestens ein Tag) deutlich erhöht ist.
Radioaktivität in Deutschland: Zur interaktiven Karte
Die Messstationen sind Teil des ODL-Netzes in Deutschland, “ODL” steht für “Ortsdosisleistung der gemessenen Gammastrahlung”. Die gemessene Strahlung wird dabei in µSv/h (Mikrosievert pro Stunde) gemessen.
Die Karte zeigt ganz Deutschland, sogar auf einigen Nord- und Ostseeinseln sind Messstationen installiert. Die Stationen werden dabei zu Clustern zusammengefasst, die sich aufteilen, wenn Sie näher heranzoomen.
Lesetipps:
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