Das Arbeiten im Homeoffice ist bei vielen Unternehmen heute eher die Regel als die Ausnahme. Häufig benutzen die Angestellten dabei ihren eigenen Computer, um die Arbeit fürs Büro zu erledigen. Da ist es hilfreich, Berufliches und Privates voneinander zu trennen und so die Übersicht zu bewahren.
Die wichtigsten Browser ermöglichen für solche Zwecke mehrere Profile, die nicht nur getrennte Lesezeichen-Sammlungen verwalten, sondern auch unterschiedliche Designeinstellungen erlauben.
Die Profile eignen sich auch, wenn mehrere Personen einen Computer verwenden, sowie für sicherheitskritische Aufgaben. So kann man mit einem auf höchste Sicherheit konfigurierten Browser-Profil eine geeignete Umgebung für das Onlinebanking schaffen. In einem solchen Profil wären dann beispielsweise Javascript deaktiviert, die Verbindungen auf HTTPS beschränkt und ein anonymer DNS-Zugriff eingestellt.
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Zusätzliche Browser-Profile: Chrome

Legen Sie für jedes Profil eine andere Designfarbe fest. Auf diese Weise können Sie auf den ersten Blick erkennen, in welcher Browser-Umgebung Sie sich gerade befinden.
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Chrome macht Ihnen das Anlegen eines zusätzlichen Browser-Profils besonders einfach. Klicken Sie rechts oben auf Ihr Profilbild und im folgenden Fenster auf „Hinzufügen“. Anschließend haben Sie die Wahl, ob der Browser das neue Profil mit Ihrem Google-Konto verknüpfen und die Daten synchronisieren oder ob das Profil an kein bestimmtes Konto gebunden sein soll. Wenn Sie das neue Profil für Ihre Arbeit oder eine andere Person anlegen, ist es nicht sinnvoll, es mit Ihrem privaten Google-Account zu verbinden. Klicken Sie daher auf „Ohne Konto fortfahren“.
Im nächsten Fenster geben Sie dem Profil einen aussagekräftigen Namen, beispielsweise „Arbeit“, und wählen unten eine Designfarbe aus. Lassen Sie das Häkchen vor „Desktopverknüpfung erstellen“ stehen und bestätigen Sie mit „Fertig“.
Auf dem Windows-Desktop erscheinen nun zwei neue Chrome-Icons: eines für Ihr altes und eines für das neue Profil. Öffnen Sie das neue Profil, das Browser-Fenster ist im gewählten Farbton eingefärbt. Sobald Sie eine Webseite aufrufen, übernimmt der Browser die Farbe für die Titel-, Adress- und Lesezeichenleiste.

Passen Sie die Datenschutzeinstellungen an das jeweilige Nutzungsszenario an: Beim Onlinebanking besser eine hohe Sicherheit; Büroarbeit würde dadurch jedoch erschwert.
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Klicken Sie nun wieder auf das Profilbild, danach auf das Bleistiftsymbol. Unter „Google und ich“ können Sie den Avatar für Ihr Profilbild noch einmal ändern und auch das Design anpassen. Gehen Sie nun links Seite die Liste der „Einstellungen“ durch, um das Profil an den jeweiligen Verwendungszweck anzupassen. Achten Sie dabei vor allem auf die Optionen unter „Datenschutz und Sicherheit“. Unter „Google und ich“ können Sie auch nachträglich die Synchronisierung aktivieren sowie Lesezeichen und Einstellungen importieren, auch aus Browsern.
Auf diese Weise können Sie beliebig viele Profile erzeugen. Um von einem Profil zu einem anderen zu wechseln, können Sie beide parallel aufrufen, indem Sie auf beide Desktop-Icons anklicken. Ansonsten klicken Sie rechts oben auf Ihr Profilbild und wählen aus der Liste das gewünschte Profil aus.
Google Chrome bietet an dieser Stelle neben den individuell konfigurierbaren Benutzerprofilen auch einen Gastmodus an. Dieser ist vergleichbar mit dem Inkognito-Modus beim Browsen und löscht nach Gebrauch die Liste besuchter Websites sowie die empfangenen Cookies. Allerdings können Sie im Gastmodus auch nur die Einstellungen zu Ihrer bevorzugten Suchmaschine bearbeiten, nicht jedoch die Optionen etwa für den Datenschutz.
Um ein Profil wieder zu löschen, klicken Sie auf Ihr Profilbild und gehen auf das Zahnradsymbol „Profile verwalten“. Fahren Sie mit der Maus über das Profil, das Sie entfernen wollen, klicken Sie rechts oben auf die drei Punkte und auf „Löschen“. Beim Entfernen eines Profils werden auch der zugehörige Browser-Verlauf und die Cookies entfernt.
Hinweis: Mehrere Chrome-Profile sind nur unter Windows möglich, nicht in den Versionen für Android und Apple iOS.
Zusätzliche Browser-Profile: Firefox

Firefox fasst Profileinstellungen und -verwaltung übersichtlich zusammen. Auf der Seite sehen Sie auch, in welchem Ordner die Profildaten jeweils gespeichert sind.
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Im Mozilla-Browser Firefox tippen Sie about:profiles in die Adressleiste: Damit erreichen Sie die Einstellungen für das Standardprofil „default“. Dieses sollten Sie im ersten Schritt umbenennen, beispielsweise in „Privat“. Klicken Sie dazu auf „Umbenennen“, geben die neue Bezeichnung ein und bestätigen mit „OK“.
Über den Button „Neues Profil erstellen“ öffnet sich der Profil-Assistent. Klicken Sie auf „Weiter“, vergeben Sie einen Profilnamen wie „Arbeit“ und klicken Sie auf „Weiter“. Firefox legt das neue Profil an, und Sie kommen wieder auf die Seite „Über Profile“. Klicken Sie bei dem neuen Profil auf „Profil zusätzlich ausführen“.
Nach wenigen Sekunden startet eine neue Instanz von Firefox mit dem Assistenten für die grundlegende Einrichtung inklusive Lesezeichenimport.
Öffnen Sie über einen Klick auf die drei waagerechten Linien rechts oben das Anwendungsmenü und wählen Sie „Einstellungen“. In der Leiste auf der linken Seite klicken Sie auf „Erweiterungen und Themes“, im folgenden Fenster auf „Themes“. Dort wählen Sie ein Farbschema aus. Damit können Sie später auf einen Blick erkennen, welches Profil Sie verwenden.
Rufen Sie erneut die Seite about:profiles auf. Firefox merkt nun, dass ein Profil verändert wurde, und fordert Sie zu einem Neustart auf. Danach gelangen Sie zur Profilübersicht. Hier sehen Sie nach, welches Profil als Standardprofil markiert ist; die Einstellung lässt sich ändern. Merken Sie sich die Bezeichnungen der Profile und schließen Sie den Browser komplett.

Der Mozilla-Browser bringt eine Reihe vorgefertigter Design-Themes mit und bietet an, weitere gratis nachzuladen. Die Themes machen die Profile besser unterscheidbar.
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Nun lesen Sie auf dem Windows-Desktop Verknüpfungen zu Ihren Firefox-Profilen an, so dass Sie sie schnell starten können. Klicken Sie dazu mit der rechten Maustaste auf eine freie Stelle des Desktops und wählen „Neu –› Verknüpfung“. Geben Sie im nächsten Fenster den Pfad
C:\Program Files\Mozilla Firefox\firefox.exe“ -no-remote -P „Arbeit“
ein und ersetzen Sie „Arbeit“ durch die Bezeichnung Ihres Profils. Klicken Sie auf „Weiter“, tragen Sie einen aussagekräftigen Namen wie etwa Firefox (Arbeit) für die Verknüpfung ein und bestätigen Sie mit „Fertig stellen“. Wenn Sie möchten, können Sie das Icon der Verknüpfung zu Ihrem Standard-Firefox neu benennen, beispielsweise in Firefox (Privat). Beide Browser-Instanzen lassen sich nun parallel starten. Um ein Profil zu entfernen, rufen Sie erneut about:profiles auf. Dort können Sie alle Profile löschen, die gerade nicht verwendet werden.
Beim Start eines neu erzeugten Profils fragt Firefox jedes Mal, ob Sie es als Haupt- beziehungsweise Standard-Browser festlegen wollen. Anstatt immer mit „Nicht jetzt“ zu antworten, setzen Sie ein Häkchen vor „Diese Nachricht nicht mehr anzeigen“ und klicken ein letztes Mal auf „Nicht jetzt“, um die Meldung auf Dauer zu deaktivieren. Ebenso wie bei Chrome ist auch in den Android- und iOS-Versionen von Firefox keine Verwaltung mehrerer Profile vorgesehen.
Vivaldi: Arbeitsbereiche statt Profile

Der Vivaldi-Browser arbeitet anstatt mit Profilen mit Arbeitsbereichen, die mehrere Tabs bereitstellen.
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Der Browser Vivaldi verfügt seit kurzem über sogenannte Arbeitsbereiche, über die man mehrere Tabs oder auch Tab-Gruppen zusammenfassen kann. Auf diese Weise lassen sich thematisch passende Tabs etwa zu „Reisen“ oder „Spiele“ sammeln, aber natürlich auch zu „Arbeit“ und „Privat“. Tabs und Tab-Gruppen sind einfach per Drag & Drop von einem Arbeitsbereich in einen anderen verschiebbar. Beim Beenden des Browsers werden die zugeordneten Tabs automatisch gespeichert.
Die Arbeitsbereiche von Vivaldi ähneln den Profilen anderer Browser, sie lassen sich jedoch einfacher organisieren. Auf der anderen Seite erlauben sie lediglich die Verwaltung von Lesezeichen; Designs und andere Einstellungen etwa zum Datenschutz erfassen sie dagegen nicht.
Zusätzliche Browser-Profile: Microsoft Edge

In Microsoft Edge erzeugen Sie zusätzliche Browser-Profile über einen Klick auf Ihr Profilbild und die Auswahl von „Weitere Profile –› Hinzufügen“.
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In Edge erzeugen Sie ein neues Profil, indem Sie rechts oben auf Ihr Profilbild klicken und im folgenden Fenster auf „Weitere Profile –› Profil hinzufügen“ gehen. Nach einem Klick auf „Hinzufügen“ landen Sie im Anmeldedialog mit einem Microsoft-Konto. Wenn Sie über ein beruflich genutztes Konto verfügen, können Sie auf diese Weise Lesezeichen und Einstellungen einfach auf das neue Profil übertragen. Klicken Sie in diesem Fall auf „Zum Synchronisieren von Daten anmelden“. Falls Sie kein zweites Konto besitzen, entscheiden Sie sich besser für „Ohne Ihre Daten starten“ – ansonsten richtet Edge schlicht einen Klon des bereits vorhandenen Profils ein.
Im nächsten Fenster Schritt bietet Edge an, dass es „Ihre Microsoft Erfahrung für Sie nützlicher“ machen kann. Mit dieser verschwurbelten Aussage ist personalisierte Werbung gemeint, die der Browser auf Wunsch einblendet. Entscheiden Sie sich für „Zulassen“ oder „Nicht zulassen“ und klicken Sie auf „Bestätigen und mit dem Browsen beginnen“. In den folgenden beiden Fenstern können Sie die Darstellung festlegen und Links zu einigen Firmenwebsites in der Lesezeichenleiste platzieren.

Auch in Edge finden Sie eine Auswahl an farbigen Designs oder Themes, um die verschiedenen Anwendungsszenarien besser voneinander trennen zu können.
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Klicken Sie danach auf „Fertigstellen“, und bestätigen Sie die Datenschutzeinstellungen oder lehnen Sie sie ab. Damit ist die Ersteinrichtung des Profils abgeschlossen. Klicken Sie erneut rechts oben auf das Profilbild. Im aufklappenden Fenster können Sie zu den vorhandenen Profilen wechseln. Jedes Profil wird in einer eigenen Browser-Instanz geöffnet, so dass Sie mit der Tastenkombination Alt-Tab einfach von einer zur anderen wechseln können. Wenn Sie das zugehörige Edge-Icon in der Taskleiste mit der rechten Maustaste anklicken, können Sie das Profil mit „An Taskleiste anheften“ fest in der Leiste verankern und später gezielt aufrufen.
Nach einem Klick auf das Zahnradsymbol haben Sie Zugriff auf die Profileinstellungen, etwa um die Datenschutz-, Darstellungs- und Cookie-Optionen zu konfigurieren. Bevor Sie ein Profil wieder löschen, stellen Sie sicher, dass in der linken Spalte unter „Einstellungen“ das Register „Profile“ markiert ist. Klicken Sie im Hauptfenster im obersten Abschnitt auf die drei Punkte mit der Beschriftung „Weitere Aktionen“; damit haben Sie Zugriff auf den Befehl „Entfernen“. Über „Bearbeiten“ können Sie auf Wunsch ein Profilbild auswählen.
Ebenso wie Google Chrome bietet Edge nach einem Klick auf das Profilbild unter „Weitere Profile –› Als Gast surfen“ einen Inkognito-Modus an. Darin löscht der Browser beim Schließen Surfverlauf und Cookie und behält lediglich die Downloads.
Browser-Profile lokal sichern
Beim Umzug auf einen neuen PC wollen Sie Lesezeichen und Einstellungen Ihres Browsers nicht verlieren. Die einfachste Möglichkeit ist, den Browser über ein Konto in der Cloud zu synchronisieren. Eine entsprechende Funktion ist in allen Browsern enthalten.

Mit Hekasoft Backup & Restore legen Sie schnell und einfach ein Backup Ihrer Browser-Einstellungen und Lesezeichen an.
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Wenn Sie Google, Mozilla und Microsoft Ihre Daten nicht überlassen wollen, können Sie die Profile von Hand kopieren oder diese Arbeit einem Backup-Tool wie Hekasoft Backup & Restore überlassen. Die Software fasst sämtliche Profile eines Browsers mit allen ihren Einstellungen und Links in einer großen Sicherungsdatei zusammen und speichert diese an einem frei wählbaren Ort. Auf Wunsch richten Sie einen Passwortschutz ein. Die Sicherungsdatei übertragen Sie anschließend auf den neuen Rechner, installieren Hekasoft und stellen die Profile über die Restore-Funktion wieder her.