Pro
- Sehr gutes WLAN-Tempo
- Unterstützt 160-MHz-Kanäle
- 2,5-GbE-Port
- Niedrige Leistungsaufnahme
Kontra
- Menü knapp gehalten
Fazit
Hochwertiger Repeater mit üppiger Ausstattung, effizientem Stromverbrauch und beeindruckendem Tempo – aber auch dem dazugehörigen Preis.
Der RE6000XD (hier bei Media Markt und hier bei Saturn kaufen) ist ein WLAN-Repeater mit dem Standard Wi-Fi 6 (802.11ax) und Top-Ausstattung: Über 5 GHz überträgt er bis zu 4,8 GBit/s, über 2,4 GHz knapp 1,2 GBit/s, weil er auf jeder Frequenz mit vier Mimo-Datenströmen arbeiten kann und über 5 GHz einen breiten Funkkanal mit 160 MHz unterstützt.
Außerdem besitzt er drei LAN-Anschlüsse: Einer arbeitet mit 2,5 GBit/s, die zwei anderen mit Gigabit-Tempo. Damit eignet er sich als WLAN-Verstärker für High-End-Router wie die Fritzbox 6690 Cable, die die gleiche WLAN-Ausstattung besitzt.
Der Repeater im rund 20 Zentimeter hohen, weißen Standgehäuse lässt sich über drei Wege ins Funknetz einbinden:
- Über Knopfdruck per WPS
- Über die TP-Link-App Tether
- Über ein Browsermenü (dort verlangt er sinnvollerweise bei der ersten Anmeldung ein neues Passwort für den Zugriff)
Die Einrichtung geht schnell und einfach, allerdings müssen Sie für optimale Leistung zusätzlich Wi-Fi- 6-Funktionen wie MU-Mimo, OFDM und TWT im Menü einschalten.
Außerdem müssen Sie die Sommerzeit-Funktion aktivieren – besonders, wenn Sie das WLAN des Repeaters über seine Zeitschaltung steuern wollen. Sein Funknetz lässt sich per WPA2, dem Transition-Modus aus WPA2 und WPA3 sowie ausschließlich mit WPA3 verschlüsseln.
Top Geschwindigkeit im Test
Im Test arbeitet der RE6000XD mit einer Fritzbox 6690 Cable zusammen, von der er rund zehn Meter entfernt steht. Als WLAN-Client kommt ein aktuelles Notebook mit dem Wi-Fi-6-Modul AX211 von Intel zum Einsatz, das zehn Meter vom Repeater entfernt ist. Über diese Funkstrecke überträgt der Repeater rund 520 MBit/s, in der Spitze knapp über 600 MBit/s. Dafür wählt er klugerweise automatisch einen ungestörten Kanal im hohen 5-GHz-Bereich und bindet den WLAN-Client mit einer Link-Rate von rund 1,7 GBit/s an.
Verbinden wir das Notebook über die 2,4-GHz-Frequenz mit dem Repeater, kommen von der Fritzbox noch rund 175 MBit/s durch – ausreichend, um die meisten VDSL-Internetanschlüsse ungebremst weiterzureichen. Beim WLAN-Transfer arbeitet der Repeater verhältnismäßig sparsam: Seine Leistungsaufnahme liegt bei 7,5 Watt, ohne aktive Übertragung sinkt sie auf 4,6 Watt.
Dank seiner LAN-Ports lässt sich der RE6000XD auch als Access Point und WLAN-Brücke einsetzen: Auf diese Weise können Sie statt WLAN eine schnellere und stabilere Kabelverbindung zwischen Router und Repeater beziehungsweise zwischen Repeater und Client nutzen. Als Access Point schafft er im Test eine Datenrate von rund 930 MBit/s und kratzt damit an der Gigabit-Grenze der Kabelverbindung. In diesem Modus erhöht sich die Leistungsaufnahme auf knapp zehn Watt bei der Übertragung und 5,4 Watt ohne Datentransfer.
Auch als WLAN-Brücke überzeugt der RE6000XD: Zwischen dem Client-Notebook, das per Gigabit-LAN mit ihm verbunden ist, und der Fritzbox überträgt der Repeater knapp 900 MBit/s.
Gäste-WLAN fehlt im Menü
Das übersichtliche Repeater-Menü bietet die meisten grundlegenden Einstellungen. Neben der Zeitsteuerung für das Funknetz lässt sich per Blacklist oder Whitelist der Zugang zum WLAN für ausgewählte Geräte sperren beziehungsweise erlauben. Den Stromverbrauch des Repeaters können Sie reduzieren, indem Sie per Menüeinstellung seine Reichweite verringern. Per Mausklick sucht er nach einer neuen Firmware und aktualisiert sie automatisch. Ein zusätzliches WLAN für Gäste kann der TP-Link-Repeater allerdings nicht aufbauen.
Außerdem unterstützt er den Standard Easy-Mesh: Damit arbeitet der Repeater auch mit Routern anderer Hersteller optimal zusammen, zum Beispiel bei der Übergabe mobiler Clients. Allerdings bieten bislang nur wenige Router Easy-Mesh an; die Fritzboxen gehören nicht dazu.
Fazit
Der TP-Link RE6000XD überzeugt im Test mit Top-Tempo, sowohl als Repeater als auch Access Point. Dazu ist die LAN-Ausstattung mit 2,5-GBit- und zweimal Gigabit-Ethernet üppig. Trotzdem hält er sich bei der Leistungsaufnahme zurück. Das Menü bietet grundlegende Einstellungen, für Netzwerk-Tüftler fällt es zu spartanisch aus.
Mit einem Preis von 200 Euro ist er deutlich teurer, aber auch schneller und besser ausgestattet als der Devolo Repeater 5400. Das gilt auch für den Vergleich mit dem rund 20 Euro teureren Fritz-Repeater 6000, der allerdings Tri-Band-fähig ist und mehr Einstellungen bietet.
Siehe auch: Die besten Mesh-WLAN-Repeater (2022)