1. Typ und Funktionen des USB-C-Ports sind unbekannt
Problem: Sie haben mehrere USB-C-Schnittstellen an Ihrem PC- oder Notebook-Gehäuse. Nun wollen Sie herausfinden, wie sie sich unterscheiden und welche Funktionen sie jeweils genau unterstützen.
Lösung 1: Im einfachsten Fall sind die USB-C-Ports mit Symbolen versehen, die Hinweise geben, welche Funktionen über die jeweilige Schnittstelle möglich sind. Sehen Sie etwa ein Blitzsymbol, bringt der USB-C-Port Thunderbolt-(TB)-Funktionalität mit. Aktuelle Rechner unterstützen bereits die Version 4 der Spezifikation, ältere können noch mit TB3-Anschlüssen ausgestattet sein.
Typ-C-Anschlüsse ohne Blitz sind mit USB-Funktionalität versehen. Die Crux: Die meisten Funktionen sind nicht zwingend vorgeschrieben, sondern nur optional möglich. Oft unterliegen sie zusätzlichen Standards wie etwa USB Power Delivery (USB-PD) zum Aufladen oder Displayport-Alternate-Mode (DP-Alt) für das Übertragen von Audio- und Videosignalen. Das hat eine Fülle von Symbolen zur Folge, die vielfältig kombinierbar sind.

Mit etwas Glück ist der USB-C-Port gekennzeichnet. Dann verdeutlicht das Logo, welche Funktionen die Buchse unterstützt. Vielfach finden sich an den Typ-C-Anschlüssen jedoch gar keine Angaben. Dann kommen Sie ums Studieren des Handbuchs nicht herum.
IDG
Sehen Sie am Anschluss eine hochgestellte Zahl am USB-Symbol, beschreibt sie das Transfertempo, das über die Schnittstelle möglich ist – etwa eine „5“ für fünf Gigabit pro Sekunde oder eine „40“ für vierzig Gigabit pro Sekunde. Theoretisch könnten Sie sogar eine „80“ sehen – nach dem inzwischen finalen Standard USB4 2.0 (USB4 Version 2.0). Er verdoppelt die Transferraten auf 80 Gigabit pro Sekunde.
Allerdings sind passende Produkte erst ab 2024 zu erwarten. Sitzen die Angaben in einem Batteriesymbol, unterstützt der USB-C-Port die Ladefunktion nach USB-PD. Ein daneben platziertes „D“ verdeutlicht den DP-Alt-Modus für Audio- und Videosignale. Das gilt zumindest bis USB 3.2 Gen2x2. Ab USB4 fehlt ein extra „D“ im Logo. Immerhin müssen Host-Anschlüsse hier Displayportsignale übertragen können.
USB-C: Darauf müssen Sie vor dem Kauf achten
Lösung 2: Auch wenn Symbole an der USB-C-Buchse vorhanden sind, können Sie sie nur richtig interpretieren, wenn Sie die unterschiedlichen USB-Standards genau kennen. Ist das nicht der Fall, bleiben Ihnen die Details weiterhin ein Rätsel. Noch schlimmer ist ein unbeschrifteter Port, denn hier ist es überhaupt nicht möglich zu wissen, welche Funktionen unterstützt werden. Um an Informationen zu kommen, bleibt nur der Griff zum Geräte-Handbuch – egal, ob es sich um Notebook, PC oder Smartphone handelt.
2. USB-C ist eigentlich besser, als Hersteller angibt

Bei aktuellen Mobilrechnern können USB-C-Buchsen oft mehr, als der Hersteller verrät oder ab Werk vorgesehen ist. Beim Spielenotebook Asus ROG Strix Scar 17 (2023) sind die Typ-C-Ports offiziell nach USB 3.2 Gen2 zertifiziert, obwohl die Daten über einen der beiden Ports sogar doppelt so schnell gehen.
IDG
Problem: Selbst nach einem genauen Studium von Handbuch und Datenblatt können die Infos zu den Fähigkeiten der vorhandenen USB-C-Buchsen oft sehr ungenau bleiben. Es kommt sogar vor, dass die Anschlüsse vom Hersteller mit einer Bremse versehen sind.
Lösung 1: Vage Handbuch-Infos zu den USB-C-Ports sind nicht ungewöhnlich. Ein aktuelles Beispiel: Am Gaming-Notebook Asus ROG Strix Scar 17 (2023) G733PY befinden sich zwei USB-C-Buchsen. Neben einem der Ports sind ein „D“ für den DP-Alt-Modus und ein Ladesymbol zu sehen. Ob sich die Beschriftung auf beide Ports bezieht, ist die erste Unklarheit. Tatsächlich eingebaut sind zwei Kombi-Anschlüsse – einer mit DP-Alt, einer mit Ladefunktion. Beide sollen laut Handbuch nach USB 3.2 Gen2 zertifiziert sein und so Daten mit maximal 10 Gigabit pro Sekunde übertragen.
Gerade bei einem aktuellen Notebook sind Zweifel an den Angaben angebracht. Ein Blick in den Geräte-Manager von Windows lohnt sich daher. Um ihn zu öffnen, führen Sie einen Rechtsklick auf dem Windows-Symbol aus und wählen „Geräte-Manager“ aus. Suchen Sie nach „USB-Controller“. Findet sich hier ein Eintrag wie etwa „ASMedia USB 3.20 eXtensible Host Controller“, wissen Sie, dass ein extra USB-Controllerchip eingebaut ist. Wenn die Notebook-CPU zudem USB4 unterstützt – etwa, weil sie wie in diesem Beispiel aus der AMD-Ryzen- 7000-Serie stammt –, können Sie davon ausgehen, dass hier USB-C schlicht unter seinen Möglichkeiten bleibt.

Mit dem Hilfstool Crystaldiskmark steht schnell fest, welche Datenraten über Typ-C tatsächlich möglich sind. Voraussetzung: Sie haben ein externes Laufwerk, das die offizielle Herstellerangabe ausreizen oder sogar überbieten kann.
IDG
Lösung 2: Zweifel am Transfertempo Ihres USB-C-Anschlusses können Sie relativ einfach selbst ausräumen – etwa über einen sehr schnellen Datenträger, der sicher über der offiziellen Herstellerangabe Ihres Typ-C-Ports am Rechner liegt. Um USB 3.2 Gen2 zu überbieten, benötigen Sie eine externe SSD, die nach USB 3.2 Gen2x2 zertifiziert ist. Ein relativ günstiges Modell finden Sie in der Kingston XS2000 1 TB.
Dank ihr und dem Benchmark-Tool Crystaldiskmark wird schnell klar, dass einer der beiden Typ-C-Ports bei unserem Beispiel-Notebook Datenraten von 2000 MByte pro Sekunde liefert. Damit entspricht der Port USB 3.2 Gen2x2 und ist tatsächlich doppelt so schnell als das vom Hersteller angegebene USB 3.2. Gen2.

Per Firmware-Update lassen sich die USB-C-Hosts am Notebook aktualisieren. USB-3.2-Controller können sich dabei als Chips herausstellen, die bereits USB4 unterstützen – hier etwa über das Kürzel „ASMx4242“, was auf das Host-Controller-Modell Asmedia ASM4242 hinweist.
IDG
Lösung 3: Notebook-Hersteller lösen per Firmware-Update nicht nur Kompatibilitätsprobleme, sondern liefern auch USB4-Fähigkeiten für Typ-C-Anschlüsse nach. Ein regelmäßiger Check der Support-Webseite zu Ihrem Mobilrechner-Modell ist daher empfehlenswert.
Am besten durchsuchen Sie auf der Website alle Update-Bereiche. Bei unserem Beispiel-Notebook Asus ROG Strix Scar 17 (2023) fand sich das Firmware-Update für den Asmedia-Chip unter „Hotfix“. Bei der Gelegenheit können Sie vielleicht auch die genaue Controller-Bezeichnung herausfinden – etwa über einen Dateinamen in einem Unterverzeichnis des Firmware-Updates. Sehen Sie etwa ein Kürzel wie „ASM4242“, ist endgültig klar, dass es sich um den Controller-Chip Asmedia ASM4242 handelt, der vollen USB4-Funktionsumfang mitbringt.
3. Windows 11: Gibt es Infos zu USB4 irgendwo gebündelt?

Mehr Informationen zu USB4 verspricht Microsoft für Windows 11 über den neuen Bereich „USB4-Hubs und -Geräte“ in den Systemeinstellungen. Typ-C-Probleme mit angeschlossenen Geräten und Funktionen sollen sich so leichter analysieren und lösen lassen.
IDG
Problem: USB4 setzt ausschließlich auf Typ-C und wird bei immer mehr Rechnern mit Windows 11 eingebaut. Übers Betriebssystem finden Sie aber nur wenige Infos zu den USB4-Fähigkeiten heraus.
Lösung: Wer schon einen Windows-11-Rechner hat, der USB4 generell unterstützt, profitiert vom Moment-3-Update aus dem Mai 2023. Denn über das Funktionsupdate mit der Kennung KB5026446 erweitert Microsoft die Einstellungen-App unter „Bluetooth –› Geräte –› USB“ um den neuen Bereich „USB4-Hubs und -Geräte“. In einer Übersicht sehen Sie hier nun alle USB4-Informationen des Systems und der angeschlossenen Geräte. Das macht es leichter, Probleme mit Typ-C-Anschlüssen und verbundenen Geräten wie Hubs und Adapter einfacher zu lösen.
Allerdings bezieht sich die Übersicht ausschließlich auf Typ-C-Anschlüsse, die das System auch intern als USB4 identifiziert. Damit sind die Vorgängerversionen USB 3.2x von dieser Neuerung derzeit ausgeschlossen.
4. USB-C-Gerät wird nur teilweise oder gar nicht erkannt

Kompatibilitätsprobleme zu Thunderbolt und USB überwinden manche Peripheriegeräte derzeit, indem sie Bridge-Chips für beide Standards mitbringen – wie etwa die externe SSD Sandisk Professional Pro G40.
SanDisk
Problem: Sie haben ein Gerät mit USBC-Anschluss an Ihren Windows-Mobilrechner angeschlossen. Allerdings erkennt das Betriebssystem das Gerät nicht korrekt. Teils bekommen Sie eine Windows-Fehlermeldung, teils reagiert der Rechner überhaupt nicht.
Lösung 1: Wie immer bei Typ-C-Problemen müssen Sie die Standards der Schnittstellen sowohl am Host (Rechner) als auch am Gerät kennen, das Sie verbinden wollen. Grundsätzlich gilt: Ein reines Thunderbolt-Gerät wird an einem USB-Host nach USB 3.2x nicht erkannt. Der Grund: Thunderbolt setzt einen entsprechenden Controller im Rechner voraus. Sobald Sie ein TB-Peripheriegerät am TB-Host anschließen, poppt die Thunderbolt-Software auf. Oft müssen Sie das angeschlossene Gerät darüber bei der ersten Verbindung freischalten.
Lösung 2: Seit USB4 ist die Kompatibilität zu TB3 vorgeschrieben. Allerdings gibt es bisher noch keine nativen USB4-Controller, die das in Peripheriegeräten auch tatsächlich umsetzen. Daher nutzen manche Hersteller eine Brückenlösung – etwa für externe SSDs. In den Gehäusen stecken zwei Bridge-Chips – einer für TB3, einer für USB. Am TB-Typ-C-Anschluss realisieren sie mit 40 Gigabit pro Sekunde das von den Standards für TB3 und 4 vorgeschriebene Maximaltempo. Am USB-Typ-C-Port ist dagegen bei 10 Gigabit pro Sekunde und damit USB 3.2 Gen2 Schluss.
Diese Lösungen sind ein Kompromiss, um den Einsatz an allen Typ- -Schnittstellen sicherzustellen. Dafür werden hohe Preise fällig, wie das Beispiel der externen SSD Sandisk Professional Pro-G40 zeigt, die für 1 TB Kapazität mit gesalzenen 300 Euro zu Buche schlägt.
Lesetipp: Die besten USB-C-Hubs für Laptops und Tablets im Test (2022/2023)
5. USB-C-Port liefert zu wenig Datentempo, Strom oder Auflösung

Ein USB-C-Hub oder -Dock (hier von OWC) bietet viele Schnittstellen, um andere Geräte mit dem Notebook zu verwenden. Weniger ist jedoch oft mehr. Denn die Bandbreite müssen sich alle Geräte teilen.
IDG
Problem: Seit USB-C so verbreitet ist, sind an vielen Notebooks wenige oder keine anderen Schnittstellen mehr vorhanden. Um weitere Geräte wie Monitore oder USB-Sticks anzuschließen, nutzen Sie Adapter-Lösungen. Allerdings erreichen Sie darüber oft nicht die gewünschte Leistung.
Lösung 1: Egal, ob Sie nur eine Funktion nachrüsten oder per Hub gleich mehrere Geräte über Typ-C weiter nutzen wollen: Sie müssen zuerst sicherstellen, dass der Port am Host auch darauf ausgelegt ist. Oft sind Typ-C-Buchsen von vornherein nur aufs Laden begrenzt. Hier kann die Datenübertragung sogar auf USB-2.0-Niveau sinken.
Lösung 2: Alles über ein Kabel und einen Anschluss hat zur Folge, dass sich alle angeschlossenen Geräte diese Ressource teilen müssen. Deshalb gilt: Weniger ist oft mehr. Wer nur ein Display zusätzlich mit dem Rechner per Typ-C verbinden will, setzt am besten auf einen Typ-C-auf-Displayport/HDMI-Adapter. Gehen Sie vor dem Kauf sicher, dass der Adapter die Auflösung Ihres Monitors liefern kann – insbesondere bei hochauflösenden Schirmen – zum Beispiel UHD-Auflösung mit augenschonenden 60 Hertz Bildwiederholrate.
Lösung 3: Typ-C-Hubs bieten mehrere Anschlüsse in einem Gehäuse – beispielsweise Displayport und/oder HDMI sowie mehrere USB-A-Buchsen. Dazu können viele Modelle das Notebook auch mit Strom per Power Delivery versorgen – meist mit bis zu 100 Watt, was dem Standard USB-PD 3.0 entspricht. Oft rührt Ärger daher, dass zu viele Ports am Hub gleichzeitig belegt sind. Lässt sich etwa das Display nicht (mehr) ansteuern, lohnt sich ein Neuanfang. Ziehen Sie alle Geräte vom Hub ab und trennen Sie diesen dann vom Host-Anschluss. Führen Sie einen Neustart des Rechners durch.
Danach verbinden Sie zuerst den Hub mit dem Typ-C-Port, danach erst das Display mit dem Hub. Klappt die Verbindung nicht auf Anhieb, starten Sie Ihr Notebook erneut neu. Dieses Mal lassen Sie die Geräte dabei angeschlossen. Erst wenn diese Verbindung wieder funktioniert, schließen Sie ein weiteres Gerät an den Hub an.
Lösung 4: Beherrscht der Typ-C-Port am Rechner TB3 oder 4, macht spezielles TB-Zubehör am wenigsten Ärger. Der Grund: Die Standards sind enger gefasst als USB und schreiben explizit Kompatibilitätstests voraus.
Der Nachteil: Das Zubehör ist deutlich teurer als für USB. Dafür können Sie TB3-Gerätschaften auch an TB4-Ports einsetzen.
6. USB-C-Kabel funktioniert nicht oder ist zu kurz

Das Kabel muss zum Typ-C-Port passen. Bei einem Thunderbolt-Kabel gehen Sie das geringste Risiko ein. Es ist dank der Spezifizierung voll beschaltet und lässt sich auch am USB-C-Port einsetzen.
IDG
Problem: USB-C-Kabel sehen alle gleich aus. Allerdings funktionieren sie oft nicht und sind sehr kurz.
Lösung 1: Wie immer bei USB-C sind auch bei Kabeln verwirrend viele Varianten möglich. So sind Smartphone-Kabel in erster Linie zum Aufladen des Handys gedacht. Zusätzlich können sie zwar auch meist Daten transportieren, allerdings oft nur langsam. Optisch unterscheidet sie oft nur die Länge von besser ausgestatteten Kabeln.
Müssen Sie ein Kabel nachkaufen, ist Vorsicht geboten. Leistungsstärkere Kabel haben einen E-Marker-Chip eingebaut. Er teilt dem angeschlossenen Gerät Länge und Leistung mit – etwa 1,5 Meter Länge, 100 Watt nach USB-PD (20 V / 5 A) und USB 3.2 Gen2x2 (20 Gigabit pro Sekunde). Oft übertragen solche Kabel aber keine Videosignale. Sehen Sie ein Blitzsymbol am Kabelanschluss, entspricht es der TB-Spezifikation. Die Nummer zeigt die Version an. Diese Kabel starten bei etwa 20 Euro, bieten vollen Funktionsumfang und lassen sich auch mit USB-C-Ports verwenden. Umgekehrt gilt das nicht: USB-Kabel funktionieren nicht an TB-Typ-C-Buchsen.
Lösung 2: Ist das Kabel zu kurz, können Sie es nicht über eine Kabelverlängerung strecken, auch wenn es solche Kabel gibt. Sie sind in keiner Spezifikation vorgesehen. Es bleibt Ihnen nur, ein längeres, spezifiziertes Kabel zu kaufen. Achten Sie außerdem darauf, dass der Spannungsabfall zunimmt, je länger ein Kabel ist.