Der Navigationsdienst Google Maps hat hunderten Autofahrern ein teures Bußgeld beschert. Durch einen Fehler in den Kartendaten wurden die Fahrer durch eine verkehrsberuhigte Zone geführt – wo bereits die Ordnungskräfte auf sie warteten.
Wie die Bild berichtet, ereignete sich der Vorfall in der verkehrsberuhigten Zone am berühmten Viktualienmarkt, direkt in der Münchner Innenstadt. Zugelassen sind in dieser Zone eigentlich nur Busse, Taxen, Radfahrer und Einsatzfahrzeuge. Dieses Detail war Google Maps wohl nicht bekannt, denn es führte immer mehr Autofahrer durch diese Straßen.
Das fiel auch den Anwohnern auf, die prompt die Polizei informierten. Die reagierte und begann damit, Kontrollen in diesem Bereich durchzuführen. Mit vollem Erfolg, in der neuntägigen Aktion stellte das Kreisverwaltungsreferat München 342 Verwarnungen aus. Diese kommen aber nicht nur mit strengen Worten, sondern auch mit einem Bußgeld in Höhe von 50 Euro.
Falsche Navigationsdaten bei Google Maps: So konnte es passieren
Dass Google Maps eine fehlerhafte Route anzeigt, ist zwar selten, kommt aber durchaus vor. Google Maps nutzt eine Vielzahl von Quellen für die Berechnung von Navigationsrouten, dazu gehören auch die Ortungsdaten der Nutzer. So ist es vorstellbar, dass Google Maps die vielen Fahrräder, Busse und Taxen registriert hat, die durch die verkehrsberuhigte Zone fahren, und diese als befahrbare Straße registriert hat. Inzwischen wurde der Fehler behoben.
Trotz fehlerhafter Navigation: Bußgeld für hunderte Fahrer
Dass ein in die Irre führendes Navigationsprogramm kein Freifahrtschein ist, mussten die Falschfahrer am eigenen Leib erfahren. Ein Sprecher der Polizei dazu: “Natürlich war das System irreführend. Trotzdem gelten die Schilder für alle Autofahrer. Sie sind gültig, egal ob Google sagt: Durchfahren oder nicht. Unwissenheit schützt vor Strafe nicht.”
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