Unsere Wertung
Pro
- Sitzfläche und Rückenlehne aus Formholz
- Horizontal und vertikal verstellbare Lordosenstütze
- Synchronmechanik mit manueller Gewichtsregulierung
- Abklappbare und gepolsterte 5D-Armlehnen
- Sitztiefe- und Sitzneigeverstellung
- Nachhaltige Produktion
- Made in Germany
- 10 Jahre Garantie
Kontra
- Keine Knöpfe zur Verstellung der Armlehnen
- Synchronmechanik nicht stufenlos einstellbar
Fazit
Eine horizontal und vertikal verstellbare Lordosenstütze, gepolsterte 5D-Armlehnen, eine Synchronmechanik mit manueller Gewichtsregulierung sowie eine Sitztiefe- und Sitzneigeverstellung – das sind die Upgrades, die Käufer des Backforce V Plus gegenüber dem „normalen“ V-Modell erhalten und das zu einem Aufpreis von nur 100 Euro. Damit lässt der Gaming-Stuhl für 499 Euro Made in Germany im Test nahezu keine Wünsche offen und düpiert nicht nur die Konkurrenz, sondern auch den 200 Euro teureren Backforce One Plus aus dem eigenen Haus.
Über Design lässt sich trefflich streiten, aber eines steht fest: Der Backforce V Plus ist unverwechselbar und aufgrund der etwas dezenteren Farbgestaltung deutlich erwachsener geworden. Wir mussten beim Test schon sehr genau hinsehen, um ein paar kleine Kritikpunkte zu finden, denn auch an der Verarbeitungsqualität ist wie von Backforce gewohnt absolut nichts auszusetzen – 10 Jahre Garantie gibt es on top.
Die Tatsache, dass sich die Gewichtsregulierung der Synchronmechanik nicht stufenlos, sondern nur in vier vorgegebenen Stufen einstellen lässt, ist unter Anbetracht des Preises verkraftbar. Ein größerer Kritikpunkt sind dann die gepolsterten 5D-Armlehnen, die zwar sehr viele Anpassungsmöglichkeiten bieten, dabei jedoch nur für die Höhenverstellung über einen separaten Knopf verfügen. Dadurch kann es im Alltag passieren, dass die Armlehnen ungewollt verrutschen oder sich verdrehen.
Weiterführende Infos finden Sie in unserem Beitrag „Die besten Gaming-Stühle im Test“.
Kostenloser Versand und durchdachter Aufbau
Wie auch beim Backforce V (zum Test) ist der Versand des V Plus Gaming-Stuhls im Preis inbegriffen und erfolgt mit einem herkömmlichen Versanddienstleister wie DHL oder DPD. Die Kosteneinsparungen gegenüber einer teureren Spedition, welche beim Versand der One-Modelle notwendig ist, gibt Backforce direkt an den Kunden weiter. Um dies zu ermöglichen, musste der Hersteller die Maße und das Gewicht des Pakets etwas schrumpfen, was zu Kompromissen beim Aufbau führt.
Gaming-Stühle von Backforce im Shop anschauen
Denn anders als beim Backforce One (zum Test) und dem One Plus sind die Armlehnen und die Mechanik beim V Plus nicht an der Sitzfläche vormontiert – Sie müssen hier selbst Hand anlegen. Dank der gut bebilderten Anleitung, welche beiliegt und sich auf der Herstellerwebseite finden lässt, dem mitgelieferten Werkzeug sowie dem Karton, welcher als praktische Aufbauhilfe dient, lässt sich der Zusammenbau aber auch allein innerhalb von 15 Minuten bewerkstelligen.
So viele Anpassungsmöglichkeiten bieten nur wenige Gaming-Stühle
Beim Kauf des Backforce V müssen potenzielle Käufer Abstriche bei diversen, ergonomischen Anpassungsmöglichkeiten in Kauf nehmen – nicht so beim Backforce V Plus, der nahezu die gleiche Ausstattung wie der Backforce One Plus zu bieten hat, allerdings 200 Euro günstiger. Los geht es noch relativ unspektakulär mit der Sitzhöhenverstellung, welche in einem Bereich von 425 bis 550 Millimetern vom Boden aus gemessen möglich ist.
Deutlich seltener anzutreffen ist die Sitztiefenverstellung von 60 Millimetern und der daraus resultierenden Sitztiefe zwischen 435 und 495 Millimeter, was eine deutlich bessere Anpassung für kleine respektive große Personen ermöglicht. Für eine optimale Sitzposition empfiehlt es sich darauf zu achten, dass zwischen Sitzkante und Kniekehle respektive Wade zwei bis drei Fingerbreit Luft bleiben. Dadurch wird der Blutfluss weder an der Rückseite des Oberschenkels (wenn das Bein zu weit übersteht) noch in der Kniekehle (wenn die Sitzkante direkt anliegt) abgedrückt. Zu den Eindrücken unserer drei Testpersonen kommen wir gleich noch.
Neben der Sitztiefe- hat Backforce auch eine Sitzneigeverstellung integriert, welche allerdings nicht stufenlos ist. Durch die Sitzneigung vergrößert sich der Winkel zwischen Ober- und Unterkörper, was zu einer Entlastung des unteren Rückens wie den Bandscheiben führt.
Weiter geht es bei den Anpassungsmöglichkeiten mit der integrierten Lordosenstütze, welche sich sowohl vertikal als auch horizontal und damit individuell einstellen lässt. Unter den Gaming-Stühlen ist diese Funktion eine richtige Seltenheit, insbesondere in dieser Preisklasse.
Bleiben zu guter Letzt die von Backforce bereits bekannten, gepolsterten 5D-Armlehnen. Die 5. Dimension ist hierbei die Möglichkeit, die Armlehnen nach hinten wegzuklappen, damit sich der Gaming-Stuhl einfacher unter den Tisch schieben lässt. Des Weiteren lässt sich die Höhe der Armlehnen in einem Bereich von 225 bis 285 Millimeter ab Sitzhöhe anpassen. Etwas Kritik müssen wir an den weiteren Anpassungsmöglichkeiten, dem Verschieben der Armlehnen nach vorn und hinten, nach links und rechts, sowie dem Verdrehen der Armlehnen üben.
Denn all diese Funktionen erfordern nicht das Gedrückthalten eines dedizierten Knopfes, wie das bei der Höhenverstellung der Fall ist. Das hat zur Folge, dass sich die Armlehnen gerne mal unbeabsichtigt verstellen, etwa, wenn wir uns beim Aufstehen darauf abstützen, oder wenn wir mit etwas zu viel Schwung gegen den Schreibtisch stoßen. Das ist ärgerlich und lässt sich schlauer lösen, wie unser Test des Hivar Orbical Aurora zeigt. Lobenswert ist dagegen der großzügig einstellbare Abstand zwischen den Armlehnen von 425 bis 540 Millimetern.
Sitzkomfort: Eindrücke von drei Testpersonen
So viel zu den unzähligen Anpassungsmöglichkeiten, welche der Backforce V Plus bietet. Bleiben noch zwei wichtige Fragen zu klären: Ist der Backforce V Plus bequem und für welche Körpergrößen eignet sich der Gaming-Stuhl? Der Hersteller selbst gibt als ideale Körpergröße den Bereich von 151 bis 192 Zentimetern sowie ein Körpergewicht von 45 bis 130 Kilogramm an. Unsere drei Testpersonen sind 163, 178 und 194 Zentimeter groß und decken den empfohlenen Bereich damit recht gut ab.
Zunächst einmal haben wir geprüft, ob sich der V Plus für alle drei Körpergrößen ideal einstellen lässt. Das bedeutet, dass beide Füße vollständig am Boden aufliegen, der Winkel zwischen Ober- und Unterschenkel etwas über 90 Grad beträgt, zwischen der Sitzkante und der Kniekehle zwei bis drei Fingerbreit Luft bleiben, die Lordosenstütze sich sinnvoll positionieren lässt, der Winkel zwischen Ober- und Unterarm etwas über 90 Grad beträgt, wenn die Unterarme auf den Armstützen aufliegen und der Kopf beim Zurücklehnen sinnvoll gestützt wird.

Backforce
Bei allen drei Testpersonen ließen sich diese Einstellungen vornehmen, gleichwohl bei der größten Testperson die Höhe der Rückenlehne nur gerade so noch ausgereicht hat, um den Kopf zu stützen. Die Größenangaben von Backforce erscheinen dementsprechend sinnvoll, wir würden eine Größe von circa 1,55 bis 1,95 Meter empfehlen, wobei das selbstverständlich auch von den individuellen Körperproportionen abhängt.
Als Nächstes haben wir die Bewegungsfreiheit getestet, die der Stuhl bietet. Zu einem ergonomischen Sitzen zählt nämlich auch die Möglichkeit „aktiv zu sitzen“, das heißt, die Sitzposition so oft wie möglich zu wechseln, da der menschliche Körper nicht für das lange Verharren in einer festen Position ausgelegt ist. Der Backforce V Plus bietet hierfür viel Freiraum. So sind die Seitenwangen der Sitzfläche nur angedeutet und da sich die Armlehnen wegklappen lassen, gibt es viel Raum für Bewegungsfreiheit, unter anderem auch für einen Schneidersitz. Das Gleiche gilt für die Rückenlehne. Durch die V-Form kommt es im unteren Rückenbereich zu gar keinen Einschränkungen und auch im Schulterbereich gibt es durch den großen Öffnungswinkel viel Platz. Dadurch eignet sich der Backforce V Plus auch für gut gebaute und trainierte Personen.

Backforce
Davon abgesehen sitzt sich der Backforce V sehr bequem, auch wenn die Sitzfläche etwas härter ausfällt als bei den One Modellen, dafür aber weicher als beim normalen V. Das ist weder positiv noch negativ zu bewerten, sondern hängt von den persönlichen Vorlieben ab. Die Schaumdichte gibt Backforce bei der Sitzfläche mit 54 kg/m³ und bei der Rückenlehne mit 100 kg/m³ an.
Deutlich besser als beim normalen V ist die verbaute Synchronmechanik mit manueller Gewichtseinstellung. Beim günstigeren Modell ist nämlich eine Synchronautomatik verbaut, welche das Körpergewicht automatisch erkennen und den Gegendruck anpassen soll. Die verstellbare Synchronmechanik lässt sich da deutlich besser individuell anpassen, gleichwohl die Verstellung leider nicht stufenlos, sondern in vier vorgegebenen Stufen erfolgt. Den Öffnungswinkel beim Zurücklehnen gibt Backforce mit 91,8 bis 113 Grad an, wobei sich die Rückenlehne in drei Stufen arretieren lässt. Auch hier bieten die One Modelle mehr Einstellungsmöglichkeiten.
Dezentere Farbvarianten sorgen für ein erwachseneres Aussehen
Während der Backforce V noch in knalligen Farben daherkam – unser Sample war etwa Rotgold und sah aus wie Iron Man – ist der V Plus nur in dezenteren Farbkombinationen erhältlich. Bei den Standardausführungen black white, red, purple, blue und green ist ein großer Teil des Stuhls in Schwarz gehalten, die Farben sorgen nur für einen Akzent. Deutlich ausgefallener sind die Sonderversionen, etwa von Eintracht Spandau, die jedoch einen Aufpreis kosten.

Backforce
Davon abgesehen setzt Backforce auf recht unscheinbare 65 mm gebremste Sicherheitsrollen aus Kunststoff. Das 730 mm große Fußkreuz ist ebenfalls aus Kunststoff gefertigt, was einer der größten Unterschiede zu den One-Modellen ist, welche auf gebürstetes Aluminimum setzen. Sowohl die Sitzfläche, die Rückenlehne als auch die Armlehnen sind mit recyceltem PET-Stoff überzogen, welcher aus Italien stammt. Sowohl auf den Seitenwangen der Sitzfläche als auch im oberen Rückenbereich ist ein Wabenmuster mittels „Electro Wedding“ aufgetragen.
Gaming-Stühle von Backforce im Shop anschauen
Den Namen verdankt der Gaming-Stuhl der V-Form der Rückenlehne, welche auf der Rückseite auf Kopfhöhe die Gamer-Pulse LED ziert. An der Schulterpartie sind auf jeder Seite Patches angebracht, welche sich für einen Aufpreis von neun Euro pro Stück individualisieren lassen. Design ist natürlich immer Geschmackssache, deshalb muss jeder für sich selbst entscheiden, ob einem der Backforce V gefällt oder nicht. Aber eines steht auf jeden Fall fest: Dank der außergewöhnlichen Formgebung ist er unverwechselbar.
Spezifikationen des Backforce V, V Plus, One und One Plus im Vergleich
In der folgenden Tabelle haben wir die Herstellerspezifikationen des Backforce V Plus in Gegenüberstellung zum V, One und One Plus für Sie aufgeführt:
Backforce V | Backforce V Plus | Backforce One | Backforce One Plus | |
---|---|---|---|---|
Rollen Durchmesser | 65 mm Kunststoff | 65 mm Kunststoff | 65 mm Kunststoff | 65 mm Kunststoff |
Fußkreuz Durchmesser | 730 mm, Kunststoff | 730 mm, Kunststoff | 738 mm, Aluminium | 738 mm, Aluminium |
Sitzhöhenverstellung | 420 – 530 mm | 425 – 550 mm | 420 – 530 mm | 410 – 530 mm |
Sitztiefe | 465 mm | 435 – 495 mm, mit Verstellung | 435 mm | 380 – 445 mm, mit Verstellung |
Sitzbreite | 450 mm | 500 mm | 530 mm | 530 mm |
Armlehnenmaße | 250 × 85 mm | n.a. | 270 × 85 mm | 240 × 85 mm |
Armlehnenhöhenverstellung | 190 – 250 mm | 225 – 285 mm | 195 – 260 mm | 200 – 280 mm |
Abstand Armlehnen | 510 mm | 425 – 540 mm | 538 mm | 538 mm |
Armlehnenfunktion | 1D / 2D (manche Modelle) | 5D, gepolstert | 2D | 5D, gepolstert |
Rückenlehnenlänge | 990 mm | 990 mm | 970 mm | 970 mm |
Rückenlehnenbreite (Schulter) | 590 mm | 590 mm | 570 mm | 570 mm |
Schaumdichte | 62 kg/m³ | 54 kg/m³ Sitz, 100 kg/m³ Rücken | 65 kg/m³ | 65 kg/m³ |
Lordosensütze | Ja, fest integriert | Ja, horizontal/vertikal verstellbar | Ja, fest integriert | Ja, horizontal/vertikal verstellbar |
Synchronmechanik | Ja, arretierbar in 2 Stufen, mit automatischer Gewichtsregulierung | Ja, arretierbar in 3 Stufen, mit manueller Gewichtsregulierung (4 Stufen) | Ja, arretierbar in 4 Stufen, mit manueller Gewichtsregulierung (stufenlos) | Ja, arretierbar in 7 Stufen, mit manueller Gewichtsregulierung (stufenlos) |
Öffnungswinkel | 18,4° | 21,2° | 25° | 25° |
Sitztiefe-/Sitzneigverstellung | Nein | Ja (6 cm) | Nein | Ja |
Bezüge | recycelter PET-Stoff | recycelter PET-Stoff | PU-Leder, Alcantara | PU-Leder, Alcantara |
Körpergröße (Hersteller) | 151 – 192 cm | 151 – 192 cm | 151 – 192 cm | 151 – 192 cm |
Körpergewicht (Hersteller) | 45 – 130 kg | 45 – 130 kg | 45 – 130 kg | 45 – 130 kg |
Garantie | 10 Jahre | 10 Jahre | 10 Jahre | 10 Jahre |
Preis | 399 Euro | 499 Euro | 599 Euro | 699 Euro |