Mechanische Festplatten sind empfindliche, präzise elektromechanische Geräte, die aus einer Kombination von rotierenden Scheiben sowie darüber schwebenden Lese-/Schreibköpfen bestehen. Trotz ihres komplexen Aufbaus haben sie sich als Datenträger bewährt. Dennoch gibt es verschiedene Gründe, warum eine mechanische Festplatte ausfallen kann.
Dazu gehören sogenannte „Header Crashes“. Diese treten auf, wenn der Lese-/Schreibkopf der Festplatte in Kontakt mit der rotierenden Scheibe kommt. Dies kann dann zu physischen Schäden an der Scheibe und am Kopf führen, was Datenverlust und Laufwerksausfälle zur Folge hat. Bei Motorversagen geht ebenfalls nichts mehr:
Der Motor einer Festplatte ist für das Drehen der Scheiben verantwortlich. Versagt er, so kann das Laufwerk nicht mehr auf die darauf gespeicherten Daten zugreifen. Ein weiterer Grund für einen HDD-Ausfall kann Leiterplattenversagen sein. Hier steuert die Leiterplatte die elektrischen Signale nicht mehr korrekt.
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Bei einer HDD befinden sich auf den rotierenden Magnetscheiben die Daten, die dann mithilfe des Lese-/Schreibkopfes darauf geschrieben oder davon gelesen werden.
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Verschleiß ist ein natürlicher Faktor, der zum Ausfall von Festplatten beitragen kann. Im Laufe der Zeit nutzen sich die mechanischen Komponenten ab und können versagen. Dies kann auf normalen Verschleiß oder schwerwiegendere Probleme wie Vibrationen zurückzuführen sein.
Physische Beschädigung, wie zum Beispiel durch Herunterfallen oder den Kontakt mit Wasser oder anderen Flüssigkeiten, kann auch zu mechanischem Versagen und Datenverlust führen. Und schließlich kann auch Überhitzung ein großes Problem für eine HDD sein. Wird es um die Platte zu heiß, sind Ausfälle oft die Folge. Meist kündigen sich Laufwerksdefekte allerdings nicht eindeutig an.
Es gibt aber Warnsignale, die auf einen bevorstehenden Defekt hinweisen können. Hierzu zählen ungewöhnliche Geräusche, die auf Probleme mit den Lese-/Schreibköpfen oder Lagern hindeuten können. Eine langsame Leistung kann ebenfalls ein Zeichen für Schwierigkeiten beim Zugriff oder beim Übertragen von Daten sein.
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Dass etwas mit der HDD nicht stimmt, zeigen zudem Fehlermeldungen von Selbstüberwachungs- und Berichtsfunktionen wie SMART, Zugriffsprobleme oder gehäufte Bluescreens an. Um Festplattenausfälle zu verhindern, empfiehlt es sich, einige Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen.
Hierzu gehört etwa, das Laufwerk kühl zu halten, indem Sie es in einem gut belüfteten Gehäuse unterbringen und dafür sorgen, dass die Luftzirkulation im Inneren des PCs optimiert ist. Vermeiden Sie es, das Laufwerk direktem Sonnenlicht oder anderen Wärmequellen auszusetzen.
Eine Überspannungsschutzleiste kann darüber hinaus helfen, Ihr Laufwerk (und Ihren PC) vor Spannungsspitzen und Stromschwankungen zu schützen. Sie können ebenfalls zu mechanischen Ausfällen führen. Moderne Netzteile sollten den Schutz angeschlossener Laufwerke vor solchen Ereignissen eigentlich übernehmen. Dennoch kann eine Überspannungsschutzleiste nicht schaden.

HDDs sind zwar empfindlich, aber immer noch häufig in PCs im Einsatz. Oft lassen sich drohende Ausfälle und Defekte frühzeitig erkennen und unterbinden.
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Grundsätzlich empfehlenswert ist ein schonender Umgang mit der Hardware. Vermeiden Sie es möglichst, das Laufwerk fallen zu lassen oder starken Erschütterungen auszusetzen – das gilt insbesondere während des Betriebes. Regelmäßige Datensicherungen sind unerlässlich, um Ihre wichtigen Informationen im Falle eines Laufwerksausfalles nicht unwiederbringlich zu verlieren.
Setzen Sie bitte externe Festplatten, Netzwerkspeicher oder Cloudspeicherlösungen ein, um regelmäßige Backups Ihrer Daten anzulegen. Halten Sie Ihren Computer des Weiteren immer sauber, indem Sie ihn regelmäßig von Staub und Schmutz befreien.
Verwenden Sie zu diesem Zweck einfach ein Druckluftspray oder einen Staubsauger mit speziellen Aufsätzen, um Ablagerungen im Inneren des PCs zu entfernen. Achten Sie aber darauf, die empfindlichen Komponenten dabei nicht zu beschädigen.
Führen Sie überdies regelmäßige Diagnosetests mit einem Hilfstool wie zum Beispiel Crystaldiskinfo durch, um den Zustand Ihres Laufwerks im Auge zu behalten und mögliche Probleme frühzeitig zu erkennen.

Mit einem Systemtool wie Crystaldiskinfo lassen sich die SMART-Werte von Festplatten auslesen, um den aktuellen Zustand der Speichermedien zu ermitteln.
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So können Sie mechanische Ausfälle bereits im Anfangsstadium erkennen und nachfolgend entsprechende Maßnahmen ergreifen, um diese zu verhindern. Eine weitere Möglichkeit, die Sicherheit Ihrer Daten zu erhöhen, ist der Einsatz eines Raid-Arrays (Redundant Array of Independent Disks).
Bei diesem Verbund lassen sich mehrere Laufwerke mit Redundanz zusammenschalten. So kann eine Festplatte ausfallen, ohne dass Ihre Daten verloren gehen, weil die Daten auf mehreren Datenträgern gespiegelt vorliegen. A
ußerdem ist es sehr unwahrscheinlich, dass zwei Laufwerke gleichzeitig ausfallen, sodass Sie stets die Möglichkeit haben, das defekte Laufwerk einfach durch eine neue HDD zu ersetzen. Für den Fall, dass dennoch ein mechanisches Laufwerk ausfällt, gibt es verschiedene Optionen, um Daten wiederherzustellen und das Laufwerk wieder zum Laufen zu bringen.
Hierzu zählen beispielsweise der Einsatz einer Datenrettungssoftware, das Einschicken des Laufwerks an einen professionellen Datenrettungsdienst, das Ersetzen der fehlerhaften Komponenten oder schließlich auch das vollständige Ersetzen des Laufwerks.
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Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Datenrettung nicht immer erfolgreich ist, weil es hier auch stark auf den Grad der Beschädigung ankommt. Deshalb sollten Sie immer ein Backup haben, um im Falle eines Laufwerksausfalles wichtige Informationen nicht zu verlieren.