Eine bemannte Reise zum Mars wäre sehr entbehrungsreich. Der lange Flug, der sehr begrenzte Platz und die Isolation dürften künftigen Raumfahrern schwer zusetzen. Wie groß diese physischen und psychischen Auswirkungen auf den Menschen tatsächlich ausfallen, soll nun ein groß angelegtes Experiment der US-Raumfahrtbehörde NASA klären. Seit dem Wochenende befinden sich vier Menschen in einer simulierten Mars-Station auf dem Gelände des Johnson Space Centers.
378 Tage auf 158 Quadratmetern
Dort sollen die vier Probanden Kelly Haston, Ross Brockwell, Nathan Jones und Anca Selariu für 378 Tage in Isolation leben. Das CHAPEA (Crew Health and Performance Exploration Analog) getaufte Projekt soll sich so nah wie möglich an der Realität orientieren. Aus diesem Grund wird auch die Kommunikation mit der Außenwelt nur verzögert möglich sein, genau wie bei einer Reise zum Mars. Auch die Ressourcen sind begrenzt und früher oder später werde auch wichtiges Equipment ausfallen. Däumchen drehen dürfen die vier Pseudo-Raumfahrer ebenfalls nicht, es sei täglich ein signifikantes Arbeitspensum zu erfüllen. Diese Arbeitsabläufe orientieren sich an den tatsächlichen Aufgaben, die die ersten Mars-Besucher ebenfalls erfüllen müssten. Auch “Weltraumspaziergänge“ oder Experimente stehen auf dem Programm.
Weitere Missionen geplant
Das 158 Quadratmeter große Areal werde laut NASA direkt im Anschluss der Simulation für weitere Tests genutzt. Der nun begonnenen “Analog Mission 1“ würden noch zwei weitere folgen. Entsprechend würde das aus Küche, Quartieren, Badezimmern, Garten, Sportgeräten und Erholungsräumen bestehende Areal auch weiterhin für Isolations-Experimente genutzt werden. Die NASA will so herausfinden, wie die Teilnehmer auf die Einschränkungen reagieren und seine geplanten Missionen zum Mars entsprechend gestalten.