Der SodaStream ist ein kompakter und raffinierter Wassersprudler, der in deutschen Küchen und Wohnzimmern immer beliebter wird: 20 Prozent der Haushalte nutzen bereits einen SodaStream – das meldet zumindest der Hersteller. Der große Vorteil: Man kann sich damit viele Fahrten zum Getränkemarkt sparen, frischen Sprudel hat man ja immer Zuhause.
1984 brachte SodaStream den ersten Wassersprudler der BRD auf den Markt, am Grundprinzip hat sich seither nichts geändert, nur die Technik wurde immer weiter verbessert: Man füllt zuhause eine mitgelieferte Flasche (Glas oder PET) mit Wasser und steckt sie in den SodaStream. Aus einer austauschbaren CO2-Kartusche pumpt das Gerät dann Kohlensäure ins Wasser, nach ein paar Sekunden steht frisches Sprudelwasser mit beliebigem Kohlensäuregehalt zur Verfügung.
Im Set gibt es den SodaStream bei Amazon mit CO2-Zylinder und Kunststoff-Flaschen schon ab 70 Euro. Ein Modell, das auch Glasflaschen besprudelt, kostet rund 130 Euro. Damit erreichen die Einstiegskosten zwar keine astronomischen Höhen, geschenkt gibt es den Wassersprudler aber auch nicht.
Soll sich der SodaStream dann nicht nur beim Komfort, sondern auch finanziell auszahlen, muss er den Kaufpreis im Laufe seiner Dienstjahre über reduzierte Trinkwasserkosten also wieder wettmachen. Welche Wasserkosten beim SodaStream tatsächlich entstehen, haben wir einmal ausgerechnet.
Wasser im Handel: So teuer ist es
Die Preisspanne für Trinkwasser fällt im Handel recht breit aus: Während das Wasser in PET-Flaschen von Aldi oder Rewe aktuell für 18 Cent pro Liter zu haben ist (Eigenmarken „Quellbrunn“ oder „ja“ für 27 Cent pro 1,5 Liter) zahlt man für Markenwasser im Getränkehandel deutlich mehr.
Für das „Gerolsteiner Naturell Gourmet“ in kleinen Glasflaschen werden schonmal 1,88 Euro pro Liter berechnet. Kästen mit normaler Flaschengröße (PET) beispielsweise von Adelholzener können wir aktuell für 0,91 Euro je Liter kaufen. Weniger bekannte Marken gibt’s (auch in der Glasflasche) für rund 50 Cent je Liter.
Wer es beim Wassergenuss wirklich krachen lassen möchte (und das nötige Kleingeld hat) der kann auch zum japanischen Luxus-Hersteller „Fillicio“ greifen – deren Edelprodukt „Black King“ ist für 4.499 Euro zu haben. Das Wasser entstammt der Nunobiki Quelle in Kobe, im Rokkou Nationalpark in Japan. Die Flasche fasst aber nur 720 ml, der tatsächliche Literpreis liegt also jenseits von 6.000 Euro. Vermutlich geht es dabei aber gar nicht so sehr ums Wasser, sondern um die mit Edelsteinen geschmückte Flasche und den damit verbundenen Prestige-Faktor. Kohlensäure ist auch keine drin.
Für einen Liter Leitungswasser zahlt man in Deutschland hingegen nur rund 0,2 Cent, so meldet es das Statistische Bundesamt für das Jahr 2022. Um daraus mit dem SodaStream erfrischendes Sprudelwasser zu machen, braucht man dann nur noch einen CO2-Zylinder, Strom benötigen die Geräte nicht. Das Ganze rechnen wir jetzt mal in einen Literpreis um.
Sprudel per SodaStream: Mit diesen Kosten müssen Sie rechnen
Im ersten Schritt lassen wir mal die Anschaffungskosten des SodaStream außen vor und sehen uns die reinen „Produktionskosten“ für Sprudelwasser an. Ein neuer CO2-Zylinder kostet direkt beim Hersteller happige 32,99 Euro, dafür bekommt man aber auch einen zusätzlichen Metallzylinder. Kauft man nur die Füllung, also tauscht man einen leeren gegen einen vollen Zylinder, verlangt SodaStream 8,99 Euro pro betanktem Zylinder.
Nochmal günstiger bekommt man Kohlensäure in einigen Baumärkten: Bei Obi gibt es eine CO2-Zylinderfüllung beispielsweise für 5,99 Euro, der Service kostet bei Hornbach in etwa das Gleiche.
Weil man mit einem Zylinder laut Hersteller etwa 60 Liter Wasser aufsprudeln kann, liegen die reinen CO2-Kosten pro Liter SodaStream-Wasser also (gerundet) bei:
Literpreis mit CO2 vom Hersteller | 8,99 € : 60 ≈ 15 Cent |
Literpreis mit CO2 vom Baumarkt | 5,99 € : 60 ≈ 10 Cent |
Dazu kommen theoretisch noch die Kosten fürs Leitungswasser in Höhe von 0,2 Cent je Liter. Die kann man aber in beiden Fällen vernachlässigen, weil sie das Ergebnis nach der Rundung gar nicht mehr beeinflussen. Man muss aber beachten, dass es sich bei den angeführten 60 Litern Sprudelwasser, die man pro CO2-Zylinder erzeugen kann, um Herstellerangaben handelt. Wer gerne kräftig sprudelt, wird mit einem vollen Zylinder nicht auf 60 Liter Sprudelwasser kommen. Wer sein Wasser hingegen nur leicht perlend trinkt, schafft mit einer Ladung CO2 vielleicht auch 80 Liter oder mehr.
Man sieht: Bei den laufenden Kosten ist der SodaStream auch von billigem Discounter-Wasser nicht zu schlagen, selbst wenn man CO2 direkt vom Hersteller bezieht: Mit 15 Cent pro Liter liegt der Preis unterhalb der 18 Cent pro Liter bei Aldi oder Rewe.
Und wenn man die Anschaffungskosten einbezieht?
Gehen wir mal davon aus, dass wir den SodaStream über einen Zeitraum von 3 Jahren in einem Single-Haushalt für zwei Liter Sprudelwasser pro Tag nutzen. Insgesamt sind das:
3 x 365 x 2 Liter = 2.190 Liter
Für 70 Euro ist das SodaStream-Einsteigermodell aktuell bei Amazon zu haben. Darin ist allerdings ein voller Gas-Zylinder erhalten, den man aus diesen Kosten der Fairness halber wieder herausrechnen muss. Denn das darin enthaltene CO2 haben wir weiter oben ja schon im Literpreis verrechnet. Von den 70 Euro bleiben dann also rund 61 Euro übrig, denn eine Füllung Kohlensäure von SodaStream (Wert: 8,99 Euro) wird ja mitgeliefert. Das rechnen wir jetzt auf einen Literpreis um:
61 Euro / 2.190 = 2,8 Cent
Um die gesamten Literkosten beim Herstellen von Sprudelwasser mit dem SodaStream zu erhalten, rechnen wir diese Anschaffungskosten jetzt zum obigen Literpreis hinzu:
Vollständiger Literpreis nach drei Jahren mit CO2 vom Hersteller | 15 Cent + 2,8 Cent ≈ 18 Cent |
Vollständiger Literpreis nach drei Jahren mit CO2 vom Baumarkt | 10 Cent + 2,8 Cent ≈ 13 Cent |
Fazit
Bei genauer Kostenbetrachtung liefert sich der SodaStream ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem günstigsten Mineralwasser, das man aktuell im deutschen Handel kaufen kann: Der Literpreis ist in etwa identisch. Wer seinen SodaStream länger als drei Jahre nutzt, oder die CO2-Zylinder von Drittanbietern füllen lässt, kommt aber deutlich günstigster weg. Selbst wenn er sonst Billig-Wasser vom Discounter nach Hause schleppt.
Im Vergleich mit Kästen aus dem Getränkemarkt (50 Cent bis 1,88 Euro je Liter) muss man den SodaStream sowieso zum Sieger küren. Neben der Kostenersparnis erwartet Nutzer beim SodaStream aber auch ein willkommener Komfort-Bonus: Man hat damit seine eigne, quasi unerschöpfliche Sprudelwasserquelle im Haus. Auch Schwip Schwap, Pepsi oder Lipton Eistee kann man mit Sirup-Fläschchen herstellen – ebenfalls zum absoluten Sonderpreis.