Die Bundeswehr soll jetzt Jahrzehnte der Vernachlässigung und des Sparzwangs in Rekordzeit aufholen. Das gelingt natürlich nicht so schnell, noch über viele Jahre dürfte es Heer, Luftwaffe und Marine an Fahrzeugen, Waffen, Munition, modernen Funkgeräten und sonstiger Ausrüstung mangeln. Doch in einem Punkt scheint sich die Truppe bereits jetzt auf der Höhe der Zeit zu zeigen: Sie testet E-Bikes.
Wie das Fachportal Soldat und Technik berichtet, testen die wieder neu aufgestellte Fernspäherkompanien der Bundeswehr (Fernspäher sind eine spezielle Variante von Aufklärungstruppen, die tief hinter feindliche Linien vordringen und dort Ziele aufklären. Die Bundeswehr schaffte die Fernspäherkompanien vor einigen Jahren ab, weil die Entscheidungsträger aus Politik und Armee damals glaubten, dass Fernspäher als eigenständige Einheit nicht mehr benötigt würden) anscheinend ein E-Bike.
Emu von ACS
Laut Soldat und Technik soll es sich bei dem „E-Bike“ um ein Emu von Armoured Car Systems (ACS) handeln. Das bayerische Unternehmen ACS ist spezialisiert auf die Herstellung von besonders gut geschützten Fahrzeugen (für den militärischen Einsatz) und auf sonstige Schutzlösungen gegen Beschuss.
Bei dem sogenannten E-Bike Emu handelt es sich korrekt formuliert nicht tatsächlich um ein E-Bike, sondern um ein elektrisches Kleinmotorrad (dabei handelt es sich um ein Trial-E-Bike des französischen Herstellers Electric Motion, das ACS angepasst vertreibt). Dessen E-Motor leistet zwischen 6 und 11 kW und liefert 600 Nm. Die Höchstgeschwindigkeit gibt ACS mit 77 km/h.
In 2 Stunden und 15 Minuten soll der Akku aufgeladen sein. Die Reichweite beträgt unter optimalen Bedingungen 60 km (im militärischen Geländeeinsatz ist die Reichweite sicherlich geringer, kann aber durch einen Wechselakku vergrößert werden). Der Fahrer muss einen 125-ccm-Führerschein besitzen.
Der Vorteil eines elektrischen Fahrzeuges für den Militäreinsatz liegt auf der Hand: Es ist viel leiser als ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor. Für Fernaufklärer, die in feindlichem Gebiet operieren, ist das ein wesentlicher Vorteil – neben dem hohen Drehmoment, das eine schnelle Flucht oder einen rasanten Standortwechsel ermöglicht. Für den militärischen Einsatz sind das entscheidende Vorteile.
Die Bundeswehr hat bisher nicht bestätigt, dass die Fernaufklärer tatsächlich das Emu erproben. Das Emu entdeckten Journalisten aber auf Fotos, die anlässlich der Waffen- und Geräteschau der neuen Fernspähtruppe entstanden sind. Einen offiziellen Beschaffungsauftrag für das Elektro-Motorrad soll die Bundeswehr laut Soldat und Technik noch nicht erteilt haben. Vermutlich testen die Fernspäher das Emu erst einmal auf dessen Einsatztauglichkeit für ihre Zwecke.
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