Ein Virtual Private Network (VPN) ist ein nützliches und mitunter unverzichtbarer Tool, um die Privatsphäre zu schützen, Ländersperren zu umgehen oder um sich vor Verfolgung durch totalitäre Regime zu schützen. Man kann damit beispielsweise auf das amerikanische Netflix-Angebot zugreifen, absolut anonyme E-Mails schreiben oder sich als Whistleblower schützen.
Im Prinzip funktioniert das ganz einfach: Anstatt sich direkt mit dem Internet zu verbinden, loggt man sich zunächst bei einem VPN-Dienst ein, über den der gesamte Web-Traffic umgeleitet wird. Weil man dabei eine neue IP-Adresse erhält, können Neugierige, Tracker oder böswillige Akteure uns im Web nicht mehr folgen. Die neue IP-Adresse führt nämlich nicht mehr zum eigenen Anschluss oder zum Internet-Provider, sondern lediglich zum genutzten VPN-Service.
Genau dort liegt aber auch der Schwachpunkt des Verfahrens: Ist nämlich der VPN-Provider nicht vertrauenswürdig, nutzt schwache Verschlüsselung oder geht lax mit Nutzerdaten um, dann bricht das VPN-Schutzschild schnell in sich zusammen. Kostenlose VPN-Dienste geben da oft ein schlechtes Bild ab.
Besonders zu empfehlen sind die beliebten VPN-Dienste Cyberghost, NordVPN, ExpressVPN oder Surfshark.
Hier sind sieben gute Gründe, warum Sie besser keinen kostenlosen VPN-Service nutzen sollten.
Test: Die besten VPN-Dienste im Vergleich (2023)
Mieser Datenschutz
Durchaus ironisch: Eigentlich nutzt man VPN ja aus Gründen des Datenschutzes, mitunter erwartet und bei Gratis-Diensten aber das genaue Gegenteil. Statt uns vor Überwachung und dem Verkauf unserer Daten zu schützen, sammeln kostenlose VPN-Dienste gerne selbst fleißig Daten über ihre Nutzer – irgendwie muss sich das Angebot für den Anbieter ja auch lohnen.
Es gilt der bewährte Spruch: „Wenn man nichts für ein Produkt bezahlen muss, ist man in der Regel selbst das Produkt.“
Man kann es ja auch fast verstehen: Das Hosten von Servern und der verwaltete Traffic bedeuten Aufwand und kosten Geld, das man sich von Gratis-Nutzern nicht auf direktem Wege zurückholen kann. Deswegen lohnt sich fast immer der Griff zum kostenpflichtigen VPN: Hier setzen marktführende Anbieter auf fundierte Datenschutz-Richtlinien, verzichten auf Logs oder das Verscherbeln privater Nutzerdaten.
Anonymität und Datenschutz sind bei kostenpflichtigen VPN-Diensten der Maßstab, an dem sich potenzielle Kunden orientieren und gleichzeitig eine Metrik, mit der man sich von der Konkurrenz absetzen möchte. Darauf legen seriöse Anbieter also großen Wert.
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Lahme Übertragungsraten
Ein kurzer, aber knackiger Punkt: Bei fast allen kostenlosen VPN-Diensten nerven uns deutlich limitierte Bandbreiten. Das liegt zum einen daran, dass kostenlose Dienste beliebt sind und zahlreiche Nutzer anziehen, gleichzeitig sparen die Anbieter hier gerne an der Infrastruktur – schließlich zahlt niemand für deren Benutzung.
Will man das Geoblocking einer ausländischen Nachrichten-Seite umgehen, ist eine schmale Bandbreite zwar meistens kein Problem, Streaming, das Laden von Videos oder Online-Gaming kann man damit aber in aller Regel vergessen.
Daten-Limits
Das setzt den vorherigen Punkt logisch, aber nervenaufreibend fort: Zur niedrigen Bandbreite gesellt sich beim Gratis-VPN nämlich fas immer auch noch ein limitiertes Datenvolumen. Nach ein paar Gigabyte pro Monat ist dann erst einmal Schluss.
Nutzer müssen entweder zum nächsten kostenlosen VPN-Dienst wechseln (was den Datenschutz noch weiter aushöhlen kann) oder sich bis zum Monatsende gedulden, wenn der Anbieter neue Datenkrümel verteilt.
Werbung und Pop-Ups
Wer lange sucht, der kann es finden: Ein Gratis-VPN, das auf Log-Dateien verzichtet (Zero-Log-Policy) und mit sicheren Protokollen wirklich anonymes Surfen verspricht. Doch selbst diese Freude hat beim kostenlosen VPN schnell ein Ende, wenn uns der Gratis-Service mit Pop-Ups, nerviger Werbung oder Promos in eigener Sache eindeckt.
Auf eines können Sie sich dabei verlassen: Beim Laden solcher Ads gelten bestimmt keine Daten-Limits.
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Eingeschränkte Server-Landschaft
Weil der Traffic bei einem VPN-Dienst ja über einen fernen Server umgeleitet wird, ist es durchaus entscheidend, wo dieser Server steht. Um Geoblocking zu umgehen, ist es unter anderem wichtig, dass der verwendete Server im gleichen Land steht, aus dem auch die gesuchten Inhalte übertragen werden.
Bei immerhin 195 Ländern der Erde müssen VPN-Dienst oft eine Stange Geld in ihre Infrastruktur stecken, um Server in allen relevanten Teilen der Welt zu betreiben. Gratis-Nutzern werden viele solcher Knotenpunkte aber vorenthalten. Ohne einen verfügbaren Server beispielsweise in den USA können Sie dort auch nicht auf das länderspezifische Netflix-Angebot zugreifen.
Verschlüsselung mitunter nicht auf der Höhe der Zeit
Das Hauptargument für ein VPN ist ja der Datenschutz und die versprochene Anonymität. Beides hängt direkt von der verwendeten Verschlüsselung ab – und kann bei Gratis-Diensten schnell enttäuschen.
Mitunter kommen da noch das veraltete und schwache Protokolle wie PPTP (Point-to-Point Tunneling Protocol) zum Einsatz. Die NSA knackt diesen Standard mittlerweile wohl mit Leichtigkeit.
Ohne den Schutz einer soliden Verschlüsselung können private Daten ohne großen Aufwand abgesaugt und missbraucht werden. Ein kostenloses VPN hat weder die finanziellen Mittel noch ein besonderes Interesse daran, in stichhaltigen Datenschutz für Nutzer zu investieren, die dafür nichts bezahlen.
Kundendienst – welcher Kundendienst?
Dass man sich als Gratis-Nutzer keine große Hoffnung auf soliden Support machen sollte, können Sie sich wahrscheinlich vorstellen. Bei Fragen, Pannen oder bei technischen Problemen steht man dann ziemlich alleine da.
Ganz anders ist die Lage bei Premium-Diensten wie Cyberghost oder NordVPN: Hier stehen geschulte Kundenbetreuer an sieben Tagen in der Woche zur Verfügung. Unklarheiten oder technische Probleme lassen sich so kurzfristig aus der Welt schaffen.
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Fazit
Fast jedes Argument für die Nutzung eines VPN ist auch ein Argument gegen ein kostenloses VPN. Anonymes Surfen, sichere Protokolle und stichhaltiger Datenschutz sind nämlich nur bei Premium-Diensten wirklich gewährleistet.
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Dazu kommen hohe Bandbreiten, zuverlässiger Support, moderne Standards und oft eine globale Server-Abdeckung. Letztlich bezahlt man bei kostenlosen VPN zwar nicht mit Geld, oft aber mit den eigenen Daten – und gerade die will man mit einem VPN-Service doch eigentlich schützen.