Unsere Wertung
Pro
- Die zweitschnellste sequentielle Leistung, die wir je gemessen haben
- Massiver Kühlkörper für Gamer
- PCIe 5.0 und NVMe 2.0 auf dem neuesten Stand der Technik
Kontra
- Relativ schwache Zufallsleistung
- Niedriges TBW-Rating für den Preis
- Benötigt den seltenen PCIe 5.0 M.2 Steckplatz
Fazit
Die Aorus Gen5 10000 von Gigabyte bietet superschnelle sequentielle Übertragungen. Beim zufälligen Lesen und Schreiben liegt die SSD jedoch bei der gemessenen Geschwindigkeit gleichauf mit günstigeren PCIe-4.0-SSDs. Das ist für den hohen Preis ein wirklicher Kritikpunkt für die ansonsten überzeugende Aorus Gen5 10000.
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Die Aorus Gen5 10000 von Gigabyte ist die zweitschnellste einzelne NVMe-SSD, die wir bislang getestet haben – den Temporekord hält bei uns die Crucial P700 (Test). Da die Gigabyte-SSD eines der ersten PCIe-5.0-Modelle ist, überrascht das kaum. Erfreulich: Lese- und Schreibvorgänge werden mit mehr als 10 GB/s unterstützt.
Technische Daten
Die Aorus Gen5 10000 würde für sich genommen nicht viel hergeben. Sie ist die übliche 2280 (22 mm breit, 80 mm lang) M.2-NVMe-SSD mit einem schlichten, schwarzen Etikett. Zumindest, wenn man den massiven Kühlkörper, den Gigabyte zur Verfügung stellt, weglässt. Und ich meine massiv – siehe auch das folgende Bild:

Dieser massive Kühlkörper liegt der Auros Gen5 10000 im Karton bei.
Jon L. Jacobi
Die Gen5 10000 verwendet den neuen E26-Controller von Phison in Kombination mit 232-Layer-3D-TLC-NAND. Obwohl das Laufwerk noch nicht überall erhältlich ist, haben wir gesehen, dass es in der von uns getesteten 2-TB-Variante online für 350 bis 370 Euro angeboten wird. Das ist ungefähr das Doppelte dessen, was ein günstiges 2-TB-PCIe-4.0-Laufwerk kostet, und das Dreifache einer PCIe-3.0-SSD.

Die Gigabyte Auros Gen5 10000 ohne ihren Kühlkörper.
Jon L. Jacobi
Auf die SSD gewährt Gigabyte eine begrenzte fünfjährigen Garantie. Das Limit liegt bei 700 TBW (Terabytes, die geschrieben werden können) pro 1 TB Kapazität. Das ist angesichts des recht hohen Preises nicht sehr großzügig, obwohl der riesige Kühlkörper entsprechend eingepreist ist.
Geschwindigkeit
Macht PCIe 5 einen Unterschied? Ja. Einen großen, wenn man nach synthetischen Benchmarks geht; einen kleinen, wenn man nach realen Transfers geht. Wie Sie unten sehen können, pulverisierte die Aorus Gen5 10000 die Konkurrenz in den CrystalDiskMark-Tests für sequentiellen Durchsatz.
Besagte Konkurrenz war die WD SN850X, die schnellste SSD mit PCIe 4.0, die wir getestet haben, und die Crucial P3, eine sehr schnelle PCIe-3.0-SSD der Einstiegsklasse. Die drei Laufwerke sollten Ihnen einen guten Eindruck von der relativen Leistung der verschiedenen PCIe-Generationen vermitteln. Beachten Sie, dass die Gen5 10000 auch NVMe 2.0 ist, während die anderen maximal den 1.4-Standard besitzen.
Die Aorus Gen5 10000 pulverisierte die Konkurrenz in den Tests des CrystalDiskMark beim sequentiellen Datendurchsatz.

Ernüchternd an der Diskussion ist die fehlende Auswirkung von PCIe 5.0 auf die Zufallsleistung. Wenn man diesen Zahlen Glauben schenken darf, ist man mit dem WD SN850X besser bedient als mit dem Aorus Gen5 10000 – nur bei großen Dateiübertragungen kann die Gigabyte-SSD also ihre 5.0-Anbindung ausspielen.

Bei unseren realen 48-GB-Übertragungen ist die Gen5 10000 in der Tat schneller als frühere Generationen, aber wiederum nicht mit denselben großen Abständen, die wir bei den synthetischen Benchmarks gesehen haben. Beachten Sie, dass es PCIe 4.0 SSDs gibt, die in diesem Test noch schneller sind als die SN850X.

Auch bei unserem unten gezeigten 450-GB-Schreibtest war der Vorsprung zwar vorhanden, aber entschieden zu gering. Allerdings hängt dieser Test auch von dem Laufwerk ab, das die Datei überträgt (ein Samsung 990 Pro). Wir führen diesen Test durch, um zu sehen, ob die Übertragung an irgendeinem Punkt aufgrund von fehlendem oder schlechtem sekundärem NAND-Caching (Schreiben als Single-Bit-SLC statt als Three-Bit-TLC) ins Stocken gerät.
Alle drei Laufwerke sind 2 TB groß. Das bedeutet, dass der sekundäre Cache keine Rolle spielen sollte und an keiner Stelle langsamer wird.

Eine Sache, die mir aufgefallen ist: Die Gen5 10000 ist beim Formatieren relativ langsam und braucht bis zu 15 Sekunden. Das habe ich auch bei anderen SSDs gelegentlich erlebt. Es kann sein, dass das Laufwerk den NAND-Speicher vorhält. Er wäre einsatzbereit, ohne dass es zu Leistungseinbußen beim Löschen vor dem Schreiben kommt, bevor der nächste TRIM-Vorgang stattfindet.
Beachten Sie, dass wir unserer Prüfstand gerade auf eine neue Plattform mit PCIe 5.0 M.2 sowie Onboard Thunderbolt/USB4 und 20-MB/s-USB aktualisiert haben. Wir nutzen im Testsystem jetzt integrierte Intel-Grafik anstelle einer diskreten GPU. Alle in den Diagrammen aufgeführten SSDs wurden auf der neuen Plattform erneut getestet, daher stimmen die Zahlen möglicherweise nicht mit denen in den Einzeltest der betreffenden SSDs überein.
Voraussetzungen
Da ist natürlich für viele Nutzer ein Ausschlusskriterium: Es gibt bislang nur wenig Unterstützung für PCIe-5.0-SSDs. Obwohl PCIe 5.0 bei Motherboards im mittleren bis hohen Preissegment keine Seltenheit mehr ist, sind M.2-Steckplätze, die 5.0 unterstützen, eine Seltenheit. Aus diesem Grund war die Auswahl des Motherboards für unser Testgerät eine echte Herausforderung. Außerdem gibt es einen Mangel an PCIe-5.0-M.2-Adapterkarten, die in den weitaus häufigeren PCIe-5.0-Steckplätzen eingesetzt werden können.
Und dann ist da noch die Notwendigkeit einer aktuellen CPU. Nur die Prozessoren der 12. und 13. Generation von Intel unterstützen PCIe 5.0. Keiner der aktuellen Intel-Chipsätze unterstützt PCIe 5.0, sodass der Plattform-Controller-Hub immer noch auf PCIe 4.0 beschränkt ist. Die 7000er-Ryzen-CPUs von AMD unterstützen ebenfalls PCIe 5.0 – und bieten einige Lanes mehr. Das macht es einfacher, sowohl Grafikkarten als auch SSDs mit dem neuen Standard zu betreiben.
Fazit
Es besteht kein Zweifel, dass die Aorus Gen5 10000 die zweitschnellste NVMe-SSD – nach der Crucial P700 (Test) – für sequentiellen Durchsatz ist, die wir getestet haben. Andererseits ist die SSD sehr teuer. Und Sie benötigen natürlich einen PCIe 5.0 M.2-Steckplatz, um sie nutzen zu können.
Dennoch können Sie mit einer guten PCIe 4.0-SSD Geld sparen, fast die gleiche subjektive Leistung erhalten und Ihr Betriebssystem möglicherweise effizienter ausführen. Überlegen Sie sich den Kauf sorgfältig.
Wie wir testen
Bei internen Laufwerkstests wird derzeit Windows 11 64-Bit auf einem X790 (PCIe 5.0)-Motherboard/i5-12400-CPU-Kombination mit zwei Kingston Fury 32 GB DDR5-Modulen (insgesamt 64 GB Speicher) verwendet. Es wird eine integrierte Intel-Grafikkarte verwendet. Bei den 48-GB-Übertragungstests wird eine ImDisk RAM-Disk verwendet, die 58 GB des 64-GB-Gesamtspeichers belegt. Die 450-GB-Datei wird von einer Samsung 990 Pro 2TB übertragen.
Jeder Test wird auf einem neu formatierten und TRIM’d-Laufwerk durchgeführt, damit die Ergebnisse optimal sind. Beachten Sie, dass bei normalem Gebrauch die Leistung abnimmt, wenn sich ein Laufwerk füllt, da weniger NAND-Speicher für die Zwischenspeicherung zur Verfügung steht, sowie aufgrund anderer Faktoren. Die angegebenen Leistungswerte beziehen sich nur auf das uns gelieferte Laufwerk mit der getesteten Kapazität.
Die Leistung von SSDs kann je nach Kapazität variieren, da mehr oder weniger Chips für die Aufteilung von Lese- und Schreibvorgängen und die Menge an NAND für das sekundäre Caching zur Verfügung stehen. Außerdem tauschen die Hersteller gelegentlich Komponenten aus. Wenn Sie jemals eine große Diskrepanz zwischen der von Ihnen erlebten Leistung und der von uns gemeldeten Leistung feststellen (wobei die Systeme ungefähr gleich sind), lassen Sie es uns bitte wissen.
Spezifikationen
- Modellbezeichnung: Gigabyte AORUS Gen5 10000 SSD 2TB (AG510K2TB)
- Speicherkapazität: 2 TB
- Interface: PCI-Express 5.0 x4, NVMe 2.0
- Formfaktor: M.2 2280
- NAND: 3D TLC NAND Flash
- Abmessungen ohne Kühlkörper: 80 × 22 × 2,3 mm
- Abmessungen mit Kühlkörper: 92 × 23,5 × 44,7 mm
Dieser Artikel erschien zuerst bei unseren US-Kollegen der PC World unter dem Titel “Gigabyte Aorus Gen5 10000 review: The first PCIe 5.0 SSD makes a splash“.