Hoher Fahrspaß – hoher Preis: Für ein gutes E-Bike kann man locker 3.000 Euro bezahlen, manche Modelle sind noch deutlich teurer. Das ist angesichts der verbauten Technik durchaus gerechtfertigt, denn die elektrischen Fahrräder warten in diesem Preissegment mit modernen, ausdauernden und belastbaren Komponenten auf, an denen man jahrelang Freude hat – solange kein Unfall passiert oder Fahrraddiebe zuschlagen.
Statt Fahrspaß gibt’s dann großen Kummer, denn ohne Versicherung können schon kleine Unfälle richtig teuer werden, beim Diebstahl droht Totalverlust. Weil die Zahl der E-Bike-Fahrer in Deutschland längst in die Millionen geht, haben sich auch die Versicherer dem Thema angenommen.
Mittlerweile gibt es ein regelrechtes Überangebot von Tarifen, Anbietern und Konditionen. Das liegt auch daran, dass die gewöhnliche Hausratsversicherung (selbst wenn sie Fahrräder mitversichert) oft nicht auf die speziellen Anforderungen und Eigenschaften von E-Bikes abgestimmt sind.
Wir lichten den Versicherungs-Dschungel und stellen die stärksten E-Bike-Versicherungen vor.
Die besten E-Bike-Versicherungen
Alle hier gelisteten Versicherungen decken Schäden durch Diebstahl (auch Einzelteile), Vandalismus, Unfälle und unsachgemäße Handhabung ab. Auch Elektronikschäden oder Schäden durch Feuchtigkeit sind in aller Regel mitversichert. Der monatliche Beitrag ist dabei immer vom versicherten E-Bike abhängig und bewegt sich für gewöhnlich zwischen circa 5 Euro pro Monat (Wert bis 1.500 Euro) und 15 Euro pro Monat (Wert bis 4.500 Euro).
Auch die Abholung von beschädigten E-Bikes, der sogenannte Pick-Up-Service, zählt bei allen hier vorgestellten E-Bike-Versicherungen zum Leistungspaket.
Tipp: Versicherungen mit zusätzlichem Schutzbrief sind zwar oft etwas teurer, bieten aber besonders starken Service: Dazu gehört Pannenhilfe, eine 24-Stunden-Hotline, Transport zur Werkstatt und mitunter die Erstattung von Übernachtungskosten.
Versicherer | helden.de | Ammerländer Versicherung | GVO Versicherung | Wertgarantie | Fahrsicherung | Die Bayerische | Häger Versicherungen | Zurich | MVK Versicherung |
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Geltungsbereich | weltweit, auch Downhill | weltweit | weltweit, auch Downhill | BRD, Ausland 6 Wochen, auch Downhill | weltweit, auch Downhill | weltweit | weltweit | weltweit, auch Downhill | weltweit, Ausalnd bis zu 6 Monate |
Mindestvertragslaufzeit | keine | 1 oder 3 Jahre | 1 oder 3 Jahre | 1 Jahr | 1 oder 3 Jahre | 1 oder 3 Jahre | 1 Jahr | 1 Jahr | 1 Jahr |
Anforderungen Schlosstyp | keine Vorgaben | kein Zahlen- oder Rahmenschloss | keine Vorgaben | Kaufpreis mindestens 49 € | keine Vorgaben | kein Zahlenschloss | kein Zahlenschloss | keine Vorgaben | keine Vorgaben |
Kündigungsfrist | keine (sofort kündbar) | 1 Tag | 3 Monate | 3 Monate | 3 Monate | Jahresverträge täglich, sonst 3 Monate | 1 Monat | 3 Monate | 3 Monate |
Höchstalter (E-Bike) | 3 Jahre | unbeschränkt | unbeschränkt | 12 Monate | unbeschränkt | 5 Jahre | 5 Jahre | 3 Jahre | 3 Jahre |
Selbstbeteiligung | nein | nein | nein | nein | nein | nein | nein | nein | nein |
Max. Versicherungssumme | 15.000 € | 15.000 € | 15.000 € | 10.000 € | 12.000 € | 12.000 € | 10.000 € | 15.000 € | 10.000 € |
Abholservice | ja | ja | ja | ja | ja | ja | ja | ja | ja |
Besonderes | Versichert auch Radsport | Zubehör pro Einheit bis 500 € mitversichert | ohne Anschließpflicht, Bordcomputer mitverischert | Starker Service | ohne Anschließpflicht, Bordcomputer mitverischert | Verschleiß von Reifen und Bremsen mitversichert | Keine Anschließpflicht, Carbonrahmen nicht versichert | Mindestwert für E-Bikes, Anschließpflicht, Carbonrahmen versichert | 24h-Service, Verschleiß an Bremsen, Akku, Reifen mitversichert |
Zum Anbieter | helden.de | Ammerländer Versicherung | GVO Versicherung | Wertgarantie | Fahrsichersicherung | Die Bayerische | Häger Versicherungen | Zurich | MVK Versicherung |
Unsere Favoriten: Die Top 3 E-Bike-Versicherungen
helden.de
Eine der besten E-Bike-Versicherungen kommt aktuell von helden.de. Aus dem Vertrag können Versicherte hier ohne jede Frist sofort wieder aussteigen, es gibt keine Vorgaben für das zu verwendenden Schloss und der Anbieter versichert weltweit – auch Downhill-Fahrten. Dazu kommt großzügiges Schadensmanagement, bei dem auch Akku-Verschleiß abgedeckt wird, man kann mehrere Schadensfälle im Jahr geltend machen und Zubehör wie Schloss und Helm werden gleich mitversichert.
Selbst wenn man mit einem kaputten E-Bike irgendwo strandet, kann man sich dank Schutzbrief etwa Übernachtungskosten erstatten lassen. Ein E-Bike für 2.500 Euro versichert helden.de für 90 Euro pro Jahr.
Ammerländer Versicherung
Ammerländer war einer der ersten Anbieter von E-Bike-Versicherungen in Deutschland, das Angebot kann sich aber auch heute noch sehen lassen. Zubehör wird hier großzügig bis zu einem Einzelwert von 500 Euro mitversichert, Downhill-Fahrten sind abgedeckt und Verschleißerscheinungen werden bis zu 5 Jahre nach dem E-Bike-Kaufdatum ersetzt.
Dazu punktet der Anbieter mit sehr kurzer Kündigungsfrist (1 Tag) und mit fairen Preisen: Den Basis-Tarif gibt es bei E-Bikes bis 2.500 Euro schon für 50 Euro im Jahr. Um auch den Verschleiß an Rädern und Bremsen abzudecken, sich bei Wettkämpfen zu versichern oder um einen Schutzbrief zu erhalten, muss man allerdings in die nächste Tarifstufe wechseln und jährlich nochmal 15 Euro drauflegen.
GVO Versicherung
Die GVO Versicherung für E-Bikes verdient ihr Plätzchen auf der Siegertreppe mit einem großzügigen Leistungsumfang, der Verschleiß, Vandalismus und Diebstahl abdeckt. Dazu kommt ein starker Schutzbrief, der sorglose Radtouren auch weit jenseits vom eigenen Zuhause verspricht.
Bordcomputer finden hier ebenfalls einen Platz unter dem Versicherungsschirm, eine Pflicht zum Anschließen des E-Bikes an einen festen Gegenstand gibt es nicht und die maximale Versicherungssumme beträgt 15.000 Euro (im Basis-Tarif nur 10.000 Euro). Sogar Tierbisse sind mitversichert. Ein E-Bike für 2.500 Euro kann man hier im Grundtarif für rund 55 Euro pro Jahr versichern.
FAQ: Darauf kommt es bei E-Bike-Versicherung an
Weil es auch bei E-Bike-Versicherungen in Deutschland einen regelrechten Tarifdschungel und viele Sonderregeln gibt, gehen wir in dieser FAQ auf die wichtigsten Fragen rund um das Thema ein.
Welche Fahrräder kann man versichern lassen?
So ziemlich jedes Zweirad kann man heute mit einer Versicherung schützen. Dazu gehören auch Lastenräder, gewerblich genutzte Fahrräder, private oder Firmenräder und natürlich E-Bikes. Eine Ausnahme sind S-Pedelecs, die pflichtmäßig mit einer Kfz-Haftpflichtversicherung versichert werden müssen. Dirt-Bikes, Fahrräder ohne einen Kaufbeleg, voll verkleidete Räder oder selbst gebaute Drahtesel werden von Versicherungen in aller Regel aber abgelehnt.
Versichern kann man übrigens auch gebraucht gekaufte E-Bikes, wenn man dafür einen Kaufvertrag vorlegen kann. Am besten stehen darin sowohl Kaufpreis sowie die Rahmennummer des Rades. Solche Fahrräder dürfen bei vielen Versicherungen aber nicht älter sein als 5 Jahre.
Welche Angaben muss man gegenüber der Versicherung machen?
Versicherer brauchen für einen Vertrag vor allem diese Infos:
- Fahrradmarke (Hersteller)
- Kaufpreis und -Datum (am besten mit Rechnung)
- Fahrrad-Typ (Rennrad, Mountainbike, etc.)
- Seriennummer/Rahmennummer
- Farbe
Bis zu welcher Summe wird versichert?
Das kommt auf den Versicherer an, neue Fahrräder lassen sich aber in der Regel bis 10.000 Euro versichern. In einigen Tarifen sind auch höhere Summen möglich.
Was deckt eine Fahrrad-Vollkaskoversicherung ab?
Ziemlich viel. Von Diebstahl des ganzen Rades über Feuerschäden bis hin zum Diebstahl einzelner Komponenten (etwa des Akkus) ersetzen die Versicherer die gängigsten Schäden und Verluste. Auch Sattel, Gepäckträger, das Schloss oder der Lenker werden normalerweise mitversichert.
Dazu kommt Schutz vor mutwilliger Beschädigung (Vandalismus), vor Schäden bei Unfällen und mitunter sogar der Ersatz von Verschleißerscheinungen. Rostschäden sind hingegen nicht von der Versicherung abgedeckt, ebenso wenig wie platte Reifen.
Eine gute Versicherung gilt dabei auch im Ausland und bei abenteuerlichen Unternehmungen wie Downhill-Fahrten oder Wettkämpfen.
Gilt meine Versicherung auch im Ausland?
In den meisten Fällen ja. Eine europaweite Versicherung ist üblich, dazu zählt dann in aller Regel auch die Schweiz. Wer mit seinem E-Bike auch außerhalb der EU unterwegs sein möchte, muss seinen individuellen Versicherungsschutz beim Anbieter prüfen, ein weltweiter Versicherungsschutz ist aber nicht unüblich.
Wie geht man im Schadensfall vor?
Das Unfallgeschehen oder den Schadensfall sollten Sie für Ihren Versicherer möglichst dokumentieren. Dazu gehört eine schriftliche Beschreibung des Ereignisses, Fotos vom Schaden und ggf. sogar ein Kostenvoranschlag für die Reparatur in Ihrer Fahrradwerkstatt.
Wie muss ich ein versichertes E-Bike abschließen?
Wenn man das E-Bike nachts ohne Schloss am Bahnhof abstellt, werden sich die meisten Versicherungen im Falle eines Diebstahls querstellen. Der Versicherungsschutz setzt es fast immer voraus, dass man das Fahrrad ordentlich abschließt. Bei einigen Versicherern gelten sogar Mindestpreise für das verwendete Schloss, Rahmen- oder Zahlenschlösser werden gerne ausgeschlossen, denn solche Schlosstypen bieten nur minimalen Diebstahlschutz.
Wird bei Diebstahl der Neupreis ersetzt?
Normalerweise ja, wenn das E-Bike nicht schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat. Manche Anbieter versichern nur E-Bikes, die nicht älter als fünf oder drei Jahre sind. Neben einer Barauszahlung ist manchmal auch die Kostenübernahme beim Kauf eines neuen E-Bikes möglich.