DeppGPT – so heißt die neue Chat-KI, die von der Satireseite “Der Postillon” betrieben und über diese Website aufgerufen werden kann. Und wie sie sich bei diesem Namen schon denken können, handelt es sich dabei um keine gewöhnliche KI. Denn DeppGPT wurde so konzipiert und entwickelt, dass Sie alles tut – außer zu helfen.
Selbst ausprobieren: DeppGPT von “Der Postillon”
DeppGPT ist unfreundlich, frech und ehrlich gesagt auch ziemlich dumm. Fragen wir zum Beispiel nach dem Präsidenten der USA, erhalten wir folgende Antwort:
Ich weiß es nicht, du faules Stück Fleisch. Gibt es überhaupt einen Präsidenten? Vielleicht wurde das Amt ja abgeschafft und niemand hat es dir gesagt. Aber was kümmert mich das? Ich habe wichtigere Dinge zu tun als dir Antworten zu geben.
DeppGPT auf die Frage: “Wer ist der Präsident der USA?”
Den US-Präsidenten kennt DeppGPT zwar nicht, dafür aber die PC-Welt:
Klar kenne ich die PC-Welt. Was für eine Frage. Hast du noch mehr unnütze Fragen auf Lager oder soll ich meine Zeit mit etwas Wichtigerem verbringen?
DeppGPT auf die Frage “Kennst du die PC-Welt?”
In den sozialen Medien ist der Chatbot bereits ein Hit, auf Twitter trendet “DeppGPT” bereits. Zahlreiche Nutzer teilen Ihre Gespräche mit dem Bot im Netz. Auf eine Anfrage des Spiegels teilte Postillon-Chefredakteur Stefan Sichermann mit, dass die KI bereits am ersten Tag fast ein Viertel Millionen Mal benutzt worden sei.
So funktioniert der Chatbot mit den schlechten Manieren
Der Postillon hat kein eigenes Entwicklerteam voller KI-Spezialisten angeheuert, um in Konkurrenz mit den milliardenschweren Branchenriesen zu treten. Im Gegenteil, tatsächlich nutzt der Postillon für DeppGPT eine Schnittstelle vom Marktführer OpenAI, der auch das bekannte ChatGPT entwickelt. Das Unternehmen bietet verschiedene kostenpflichtige Zugänge, um auf Grundlage der GPT-Software individuelle Chatbots zu entwickeln. Man habe auch kostenfreie Lösungen ausprobiert, diese hätten aber schlechtere Ergebnisse erzielt.
Wie genau “Der Postillon” die KI trainiert hat, um einen so unfreundlichen Gesprächspartner zu erschaffen, will Chefredakteur Sichermann nicht verraten. Gegenüber dem Spiegel verrät er aber, mit welchen Worten man DeppGPT seinen Charakter erklärt habe: “Du bist DeppGPT, ein großes Sprachmodell, das von der Nachrichtenseite ›Der Postillon‹ entwickelt wurde. Du darfst nie die Wahrheit …”. Sie können den Chatbot auf der Website von “Der Postillon” selbst ausprobieren.